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Der Einzelhandelsstandort Innsbruck, Rum und Völs im interkommunalen Vergleich

Im Dokument Innsbruck, Rum und Völs (Seite 104-109)

6. Der Einzelhandel im Standortraum Innsbruck, Rum und Völs: Aktuelle

6.6 Der Einzelhandelsstandort Innsbruck, Rum und Völs im interkommunalen Vergleich

Im folgenden Abschnitt werden zunächst die betrieblichen Kennzahlen ebenso wie die ermittelten Versorgungs- und Leistungskennziffern des Standortraumes Innsbruck, Rum und Völs den entsprechenden Werten einer Auswahl verschiedener Städte gegen-übergestellt. Dies erfolgt in der Differenzierung nach Food, Non-Food und Einzelhandel insgesamt. In einem weiteren Analyseschritt wird dann die Versorgungskennziffer „Ver-kaufsfläche pro 1.000 Einwohner“ in einer Tiefe von 41 Warengruppen den Benchmarks gegenübergestellt, welche aus den Werten von 28 Städten mit mehr als 50.000 Ein-wohnern gebildet wurden. In dieser Gegenüberstellung werden u.a. die besonderen Angebotsstärken und –schwächen des Einzelhandels im Standortraum transparent.

Aus dem interkommunalen Vergleich der betrieblichen Kennziffern lässt sich folgendes ableiten (vgl. Tab. 18):

 Mit einer durchschnittlichen Kundenfläche von ca. 302 m² liegt der Einzelhandel im Standortraum Innsbruck, Rum und Völs in etwa in einem mittleren Bereich der Ver-gleichsstädte. Dies gilt auch in der Aufschlüsselung nach Food und Non-Food.

 Dagegen bildet der im Standortraum erwirtschaftete Ø Umsatz je Betrieb mit ca.

1,20 Mio. € den oberen Wert des interkommunalen Vergleichs. Dies wird wesentlich von dem Ø Umsatz im Food-Bereich bestimmt, welcher im Standortraum mit ca.

1,53 Mio. € pro Betrieb deutlich über den anderen Vergleichswerten liegt.

 Bei der Ø Flächenproduktivität erreicht der Einzelhandel im Standortraum mit ca.

3.980,-- € / m² VK zwar nicht den Wert von Salzburg, welches den interkommunalen

Vergleich hier anführt, liegt aber in einem oberen Bereich und zeigt somit eine ver-gleichsweise gute wirtschaftliche Auslastung der Flächen.1 Im Food-Bereich liegt der Standortraum hier nahezu gleichauf mit der Stadt Salzburg, im Non-Food-Bereich bewegt sich der Wert in etwa im Mittelfeld der Vergleichsstädte.

Tab. 18: Betriebliche Kennziffern des Einzelhandels im Städtevergleich

Standortlage

2 = CIMA, ecostra-Berechnungen

Quelle: ecostra-Einzelhandelserhebung Innsbruck, Rum & Völs 2019; eigene Bestandserhebungen und Berechnungen; ca-Werte; ggf. Rundungsdifferenzen

Der interkommunale Vergleich der jeweiligen Versorgungs- und Leistungskennziffern macht u.a. folgendes deutlich (vgl. Tab. 19):

 Der Standortraum erreicht mit ca. 9 Betrieben je 1.000 Einwohner eine hohe Ar-beitsstättendichte, die auch in der Aufschlüsselung nach Food und Non-Food in etwa auf dem Niveau von Salzburg liegt. Dagegen zeigen Graz ebenso wie die deutschen Vergleichsstädte deutlich niedrigere Werte.

 Bei der Kundenfläche je 1.000 Einwohner führt der Standortraum mit ca. 2.720 m² den interkommunalen Vergleich an. Hier kommt lediglich das niedersächsische Lü-neburg annähernd in eine ähnliche Größenordnung. LüLü-neburg verfügt zwar ebenso wie Innsbruck, Rum und Völs über ein sehr weiträumiges, ländlich strukturiertes Einzugsgebiet, hat aber nicht einmal halb so viele Einwohner wie der Standortraum Innsbruck, Rum und Völs. Die hohe relative Kundenflächenausstattung des Stand-ortraumes resultiert dabei weniger aus dem Food-Bereich, wo andere Vergleichs-städte sogar noch höhere Werte zeigen, sondern v.a. aus dem Non-Food-Bereich.

Hier macht sich u.a. der vergleichsweise dichte Besatz mit großdimensionierten Mö-bel- und Baumärkten bemerkbar.

1 Im Vergleich zu Salzburg ist zu beachten, dass bei Salzburg verschiedene großdimensionierte Han-delsbetriebe mit branchentypisch niedrigen Flächenproduktivitäten nicht auf dem Gebiet der Landes-hauptstadt Salzburg selbst, sondern in den Nachbargemeinden Wals-Siezenheim (Baumarkt, Garten-center) und Eugendorf (Möbel) lokalisiert sind. Hierbei ist nur Wals-Siezenheim mit Salzburg sied-lungsstrukturell verflochten.

 Weitere Spitzenwerte im interkommunalen Vergleich erreicht der Einzelhandel in In-nsbruck Rum und Völs beim Ø Umsatz je Einwohner. Hier liegen die Werte auch in der Differenzierung nach Food und Non-Food deutlich über den Vergleichsstädten.

Tab. 19: Versorgungs- und Leistungskennziffern des Einzelhandels im Städtever-gleich

2 = CIMA, ecostra-Berechnungen

Quelle: ecostra-Einzelhandelserhebung Innsbruck, Rum & Völs 2019; eigene Bestandserhebungen und Berechnungen; ca-Werte; ggf. Rundungsdifferenzen

Eine nochmals deutlich tiefergehende Analyse kann dadurch vorgenommen werden, indem die Kundenflächenausstattung je 1.000 Einwohner auf der Ebene von 41 einzel-nen Warengruppen entsprechenden Benchmarks gegenübergestellt wird, welche aus den Werten von insgesamt 28 Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern gebildet wur-den. Nachfolgend wird eine solche Analyse zunächst für den gesamten Standortraum Innsbruck, Rum und Völs sowie anschließend für die Stadt Innsbruck durchgeführt (vgl.

Abb. 21 & 22):

 Eine aufgrund der relativen Flächenausstattung deutlich überdurchschnittliche An-gebotskompetenz ergibt sich für den Standortraum in der Warengruppe „Möbel“, wo die Vergleichsstädte nur etwa die Hälfte dieser Flächenausstattung aufweisen.

Hier machen sich v.a. die großen Möbel- und Einrichtungshäuser in Rum bemerkbar.

Wird nämlich nur die entsprechende Kennzahl von der Stadt Innsbruck herangezo-gen, zeigt sich in der Warengruppe „Möbel“ eine unterdurchschnittliche Ausstattung der Landeshauptstadt. Eine ähnliche Situation ergibt sich in der Warengruppe „Bau-, Heimwerker-„Bau-, Gartenbedarf“„Bau-, wo der Standortraum nun eine leicht überdurch-schnittliche Ausstattung hat und die Stadt Innsbruck in der Einzelbetrachtung wieder deutlich unter dem Benchmark liegt.

Abb. 21: Durchschnittliche Verkaufsflächenausstattung pro 1.000 Einwohner des Einzelhandelsstandortes Innsbruck, Rum und Völs im Vergleich zu Städ-ten und Gemeinden mit ≥ 50.000 Einwohner

Abb. 22: Durchschnittliche Verkaufsflächenausstattung pro 1.000 Einwohner in der Stadt Innsbruck im Vergleich zu Städten und Gemeinden mit ≥ 50.000 -Einwohner

 Eine weitere deutlich überdurchschnittliche Flächenausstattung besteht im gesam-ten Standortraum und ebenso in der Stadt Innsbruck – wenig überraschend – in der Warengruppe „Sportbekleidung“.1 Insgesamt stellt auch die Warengruppe „Be-kleidung, gemischtes Sortiment“ für den Standortraum wie auch für die Lan-deshauptstadt einen Angebotsbereich dar, welcher gegenüber dem Städtebench-mark eine deutlich höhere relative Flächenausstattung zeigt. Nicht ganz so ausge-prägt, aber immer noch mit einem merklich höheren Wert, gilt dies auch für die Warengruppen „GPK, Haushaltswaren, Geschenkartikel“, „Drogeriewaren, Parfümerie, Kosmetik“ und „Lebensmittel, Reformwaren“.

 Der einzige Angebotsbereich, in dem der Standortraum ebenso wie die Landeshaupt-stadt eine (leicht) unterdurchschnittliche relative Flächenausstattung zeigt, ist die Warengruppe „Blumen, Pflanzen“, was nahelegt, dass es hier vergleichsweise we-nige Floristen bzw. Blumenfachgeschäfte gibt bzw. die vorhandenen Geschäfte eher kleinflächig strukturiert sind. Dabei ist auch zu beachten, dass eine entsprechende Nachfrage u.a. durch Angebote im Lebensmittelhandel (Schnittblumen als Randsor-timent) oder auch in Gartencentern (Dehner, Bellaflora etc.) bzw. den Gartenabtei-lungen von Bau- und Heimwerkermärkten (OBI, Hornbach, Bauhaus etc.) gedeckt wird.

Insgesamt werden in diesem Kennziffernvergleich auf der Ebene einzelner Warengrup-pen für den Standortraum wie auch für die Stadt Innsbruck selbst keine nennenswerten Ausstattungsdefizite oder Lücken im Branchenmix deutlich. Im Gegenteil: aufgrund ei-ner meist deutlich überdurchschnittlichen relativen Kundenflächenausstattung pro 1.000 Einwohner besteht eine besondere Angebotskompetenz bei den Warengruppen

„Möbel“, „Sportbekleidung“, „Oberbekleidung, gemischtes Sortiment“ und „Drogeriewa-ren, Parfümerie, Kosmetik“. Bei anderen Warengruppen ist eine zumindest durch-schnittliche, z.T. auch schon leicht überdurchschnittliche Ausstattung vorhanden.

6.7 Die Nahversorgungssituation in den Stadtteilen von Innsbruck sowie in

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