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Dieser Forschungsbericht fasst die Ergebnisse von Studierenden der Lehrveranstaltungen „Forschungsprojekt Teil I“ und „Forschungsprojekt Teil II“ zusammen, die im Wintersemester 2020/21 und Sommersemester 2021 am Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Johannes Kepler Universität Linz abgehalten wur-den. Das Forschungsthema der Lehrveranstaltung lautete für beide Semester „Biden vs. Trump - Präsident-schaftswahlkampf in den Vereinigten Staaten 2020“. 12 Studierende der Studienrichtung Politische Bildung führten einerseits eine Diskursanalyse zu verschiedenen Ereignissen in ausgewählten österreichischen Tageszei-tungen durch und beschäftigten sich andererseits mit kontextuellen Themen in diesem Zusammenhang.

Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung wurden in der Lehrveranstaltung eigene Schwerpunkte auf die Ver-mittlung von Forschungsmethoden und Projektmanagementfähigkeiten sowie die begleitende Öffentlichkeitsar-beit gelegt. Die Ergebnisse der Lehrveranstaltung wurden im vorliegenden Forschungsbericht zusammengefasst und zentrale Erkenntnisse daraus im Rahmen eines Interviews in der StadtRundschau Linz vermittelt.

1.1 Inhalt und Aufbau des Endberichts

Nach der im Anschluss folgenden allgemeinen Erläuterung der Methoden und Vorgehensweisen, die im Rahmen der Lehrveranstaltung gewählt wurden, werden in den darauf folgenden Teilen die Ergebnisse der Themengrup-pen präsentiert. Am Ende der Forschungsarbeit findet sich ein Anhang mit einem Tabellen- und Abbildungsver-zeichnis sowie einem LiteraturverAbbildungsver-zeichnis.

Der Endbericht steht auf der Homepage des Instituts für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Johannes Kepler Universität Linz zum Download bereit.

1.2 Methoden und Vorgehensweisen

Im folgenden Teil werden die angewandten Forschungsmethoden sowie ihre Analyseschritte und -verfahren kurz vorgestellt.

Von Oktober 2020 bis Juni 2021 wurden von den Studierenden folgende Arbeitsphasen durchlaufen:

• Erstellung des Forschungsdesigns

• Erhebungsphase

• Analyse- und Interpretationsphase

• Dokumentationsphase

1.2.1 Erstellung des Forschungsdesigns

In einem ersten Arbeitsschritt wurden von den beiden Themengruppen jeweils eigenständige Forschungsdesigns erstellt. Diese umfassten im Wesentlichen die Ein- und Abgrenzung des Forschungsfeldes, die Erarbeitung von Forschungsfragen und -zielen, die Festlegung der geplanten methodischen Vorgehensweisen sowie detaillierte Zeitpläne.

Im Zuge dieser Phase wurde auch ein Desk Research in Form einer ersten Sichtung von Primär- und Sekundär-material durchgeführt, um relevantes Material zum Thema zu erfassen.

1.2.2 Erhebungsphase

In der Erhebungsphase erfolgte eine Vertiefung des Desk Research und die Entwicklung von Werkzeugen, um geeignetes Material zu erheben.

1.2.3 Analyse- und Interpretationsphase

In der Analyse- und Interpretationsphase, die sich größtenteils an die Erhebungsphase anschloss, erfolgten die Mediendiskursanalysen, die sich an Siegfried Jäger und den von ihm herausgearbeiteten theoretischen und me-thodischen Aspekten der Kritischen Diskursanalyse orientieren. Die dabei untersuchten Zeitungsartikel wurden sowohl einer Grob- als auch einer Feinanalyse unterzogen. Zusätzlich wurden Recherchen und Analysen zu kontextuellen Themen durchgeführt.

1.2.4 Dokumentationsphase

Auf Grundlage dieser Arbeitsschritte wurde abschließend das Material verdichtet und in Form des vorliegenden Forschungsberichtes aufbereitet. Die Arbeit wurde von den Studierenden in der Zeit von zwei Studiensemestern (2 Semesterwochenstunden, Workload 3 ECTS-Punkte) erstellt.

1.3 Inhaltlicher Überblick

In den letzten Jahren haben sich einige Länder der Erde mehr und mehr von einer Konsensdemokratie abge-wandt und zunehmend einen politischen Kurs der Polarisierung eingeschlagen. Rechts- und linkspopulistische Parteien spielten vermehrt eine Rolle in diesen Regierungen und stellen einen Anspruch auf die Macht in den betreffenden Staaten. Auch die USA sind hier keine Ausnahme, und der US-Präsidentenwahlkampf von 2020 zeigt diese politische Polarisierung sehr eindrücklich. Tatsächlich scheinen die beiden Positionen von Republi-kanischer Partei und Demokratischer Partei in den USA zunehmend unvereinbar und die Polarisierung in den Vereinigten Staaten hat mit diesen beiden Präsidentschaftskandidaten vermutlich einen neuen Höhepunkt er-reicht. Diese Präsidentenwahl ist daher ein interessanter Fall für eine wissenschaftliche Analyse. Eine Analyse von ausgewählten österreichischen Medien soll die Intensität der Berichterstattung aufzeigen. Besondere Auf-merksamkeit wird neben der Analyse von unterschiedlichen diskursiven Ereignissen auch vier kontextuellen Themen sowie zu Beginn in Kapitel 3 einer Erläuterung des Wahlsystems der Vereinigten Staaten von Amerika verliehen.

Kapitel 4 beschäftigt sich mit den vielfältigen Aspekten des Wahlkampfes von Donald Trump gegen Joe Biden, wie etwa den Kandidaten und deren vorgeschlagenen Vizepräsidentschaftskandidat*innen selbst, einer Chrono-logie des vor allem im Jahr 2020 stattgefundenen Wahlkampfes, den zentralen Wahlkampfthemen und dem von Donald Trump und seinen Anhänger*innen viel kritisierten und in Zweifel gezogenem Wahlergebnis. Der Vor-wurf des systematischen Wahlbetruges durch Trump und sein VorVor-wurf der „stolen election“ sind nach wie vor in Erinnerung.

Darauf folgt Kapitel 5 über den sogenannten Trumpismus, ebenfalls ein Begriff, der erst durch die Präsident-schaft von Donald Trump geprägt wurde, und seither in die politischen Diskussionen zu diesem Thema einge-gangen ist. Der Trumpismus bezeichnet die Grundzüge trump’scher Politik, die durch (Rechts-) Populismus, Klientel-Politik, emotionaler Aufwiegelung diverser Gruppen gegeneinander und exzessivem Ge- und Miss-brauch der Medien (vor allem Twitter und Fox-News) geprägt war.

Kapitel 6 fokussiert die Black Lives Matter Bewegung im Zusammenhang mit dem US-Präsidentschaftswahlkampf 2020. Die Bewegung wurde 2013 gegründet und will aufzeigen, dass

Afroamerika-ner*innen immer noch mit massiven Diskriminierungen konfrontiert sind. Inzwischen hat sich die Bewegung über den nordamerikanischen Kontinent hinaus ausgebreitet. Im Jahr 2020 war die Black Lives Matter Bewe-gung eine der stärksten sozialen BeweBewe-gungen in den USA, die gerade aufgrund von immer neuen aktuellen Fäl-len rassistischer Polizeigewalt angeheizt wurde.1

Wie auch in den restlichen Teilen der Welt waren die USA 2020 vor allem geprägt durch die Ausbreitung und Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Die Pandemie, von Donald Trump zu Beginn verharmlost, entwickelte sich im Laufe des Jahres zu einem der wichtigsten Wahlkampfthemen. Aus diesem Grund wird in Kapitel 7 gesondert darauf eingegangen.

Die kontextuellen Themen zu Beginn dieses Berichtes sollen einen Einblick in die thematischen Rahmenbedin-gungen des US-Wahlkampfes und Aspekte wie den sogenannten „Trumpismus“ geben und eine allgemeine Einleitung bilden für die weiter in die Tiefe gehenden Diskursanalysen im zweiten Teil der Arbeit.

Im Kapitel 8 folgen Diskursanalysen von ausgewählten Artikeln österreichischer Print- und Online-Medien zu unterschiedlichen Themen, die im Jahr 2020 den US-amerikanischen Wahlkampf zwischen Donald Trump und Joe Biden sowie auch die medial-politischen Diskussionen in Österreich und anderen Ländern beeinflussten.

Diese Diskursanalyse setzt sich aus einer vorangestellten allgemeinen Beschreibung der untersuchten Medien-formate zusammen und bearbeitet anschließend, thematisch gruppiert, die einzelnen Themen mit jeweils einer Grobanalyse des Themenkomplexes und einer Feinanalyse der einzelnen ausgewählten Artikel. Ziel dieser Dis-kursanalyse ist es u. a., Unterschiede in der medialen Präsentation des gleichen Themas aber in unterschiedlichen Medienformaten darzustellen, um ideologische Prägungen und politische Tendenzen des jeweiligen Mediums sichtbar zu machen.

Intention war es bei der vorliegenden Arbeit nicht nur, zwischen den Zeilen der einzelnen österreichischen (Print- und Online-) Medien zu lesen, sondern auch die unterschiedlichen Repräsentationen dieses Themas in den einzelnen Medienformaten zu analysieren. Wie ein Thema präsentiert wird, wie viel des begrenzten Platzes in einer Tageszeitung ihm gegeben wird, wie viele und welche Bilder zur Illustration verwendet werden und mit welcher ideologisch-politischen Färbung solche Themen besprochen werden, sind Aspekte, die für die jeweili-gen Kommunikationsmedien präjeweili-gend sind.

1 vgl. Mayer 2021, S. 77