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Teil III Projekte zur Sprach- und Leseförderung von Kindern mit

7. Das Sprach- und Leseförderungsprogramm der Bücherhalle Wilhelms-

7.4. Die Beispieleinheiten

7.4.3. Einheit 3: Meine Kleider

Erläuterung:

Das Lied wird am Ende jeder Einheit gesungen und hat, genau wie das Begrü-ßungslied, eine rituelle Funktion. Es verdeutlicht den Kindern, dass die jeweilige Veranstaltung zu Ende ist. Der reimende Text hilft den Kindern, sich das Lied einzu-prägen.

Wörterliste:

die Frau, [der Mann] der Herr, Frau/Herr + Vorname/Nachname [(Frau/Herr und Nachname der Bibliothekarin/des Bibliothekars)], der Name, Ich heiße… Mein Name ist…, Ich habe… Wer bist du, Guten Morgen!, Guten Tag!, Auf Wiedersehen!, hei-ßen, haben, ich, du, wer, mein, und, [Junge, Mädchen, Kind, Kinder, Guten Tag, Auf Wiedersehen, Ja, Nein] (LOOS 2004, S. 40)

Vorbereitungen:

1. Lieder lernen: Begrüßungslied, Abschiedslied 2. Reim lernen: „Ich habe einen Namen“

3. Bildkarten mit Kinderbildern (siehe Anhang G) ausschneiden und auf Blanko-Memory-Karten oder Pappe kleben (vgl. SCHLÖSSER 2001, S. 20).

4. Materialien: Handpuppe, Malstifte für die Kinder, Bilderbuch „Das kleine ich bin ich“, Bildkarten mit Kinderbildern, Blanko-Memory-Karten

traurig ist (dabei ein trauriges Gesicht machen): Sie hat alle Wörter aus der vorheri-gen Veranstaltung vergessen. Der Bibliothekar fragt, ob die Kinder Lilli helfen kön-nen, sich zu erinnern. Nachdem dies bejaht wurde, befragt er die Kinder nacheinan-der. Dabei zeigt der Bibliothekar bei sich auf das entsprechende Körperteil.

Beispiel:

Bibliothekar (fast sich an den Kopf): „Mustafa, was ist das?“

Kind: „Das ist der Kopf.“

Nachdem jedes Kind einmal an der Reihe war, sagt der Bibliothekar, dass Lilli, die Handpuppe, jetzt wieder fröhlich ist (dabei ein fröhliches Gesicht machen) und die Kinder ihr sehr geholfen haben. Anschließend leitet er ein Gespräch mit der Hand-puppe ein: Lilli möchte heute die Begriffe für verschiedene Kleidungsstücke lernen.

Als Einstieg in das Thema dieser Einheit wird danach das Spiel „Ein Koffer voller Kleider“ begonnen.

„Ein Koffer voller Kleider“ (Spiel)

In der Mitte des Sitzkreises steht ein Koffer, der mit verschiedenen Kleidungsstü-cken gefüllt ist. Der Bibliothekar nimmt die Gegenstände nacheinander heraus und gibt die Bezeichnungen vor. Danach befragt er die Kinder einzeln.

Beispiel:

Bibliothekar: „Das ist eine Hose. - Mustafa, was ist das?“

Kind: „Das ist eine Hose.“

Es ist wichtig, dass bei jeder Nennung, Frage und Antwort, auf die Wiederholung der Worte und die korrekte Satzbildung geachtet wird. Wenn der Wortlaut nicht rich-tig war, kann der sprachliche Inhalt mit ähnlichen Worten umschrieben werden. Bei dieser Übung sollte außerdem beachtet werden, dass die Artikel „der“, „die“ und

„das“ von den Kindern richtig angewendet werden (vgl. SCHLÖSSER 2001, S. 26).

Der Bibliothekar fragt die Kinder zusätzlich nach den Bezeichnungen der einzelnen Kleidungsstücke in ihrer Muttersprache.

Erläuterung:

Zuerst werden Elemente (Körperteile) aus der vorangegangen Einheit „Mein Körper“

wiederholt. Diese Wiederholung hilft den Kindern, das Thema zu festigen. Außer-dem kann dadurch überprüft werden, ob sie das vorher Erlernte behalten haben. Die

Handpuppe ist den Kindern bereits aus den vorigen Einheiten bekannt; sie hilft ih-nen, sich auf das Spiel einzustellen.

Innerhalb des zweiten Spiels erfahren die Kinder die wichtigsten Begriffe für Klei-dungsstücke, die sie ihn ihrem Alltag verwenden. Die realen Kleidungsstücke helfen den Kindern, die Bedeutung der Gegenstände zu erfassen.

In dieser Übung steht das Lernen durch Nachahmung im Vordergrund. Die Kinder erfahren die Bezeichnung der Kleidungstücke und das korrekte Bilden von Aussa-gesätzen, z. B.: „Das ist eine Hose.“: Sie hören den Wortlaut und sehen den dazu-gehörigen Gegenstand. Daraufhin können sie selber den richtigen Aussagesatz bil-den.

Ferner lernen die Kinder auf die Frage „Was ist das?“ mit dem Aussagesatz „Das ist

…“ zu antworten. Parallel lernen sie das Fragewort „Was?“ kennen und die Artikel

„der“, „die“ und „das“ richtig zu verwenden.

Die Fragen nach den Bezeichnungen der Kleidungsstücke in der Muttersprache der Kinder bedeutet eine Wertschätzung ihrer Kultur und Sprache.

Baustein 2

„Die Anziehpuppe Fatma“ (Spiel)

Der Bibliothekar legt eine große Anziehpuppe aus Pappe und separate Kleidungs-stücke aus Pappe (Kopiervorlage siehe Anhang H) in die Mitte des Sitzkreises. Er nimmt ein Kleidungsstück und zieht es der Puppe an, das heißt, er legt es auf das entsprechende Körperteil. Dabei sagt er z. B.: „Fatma zieht ein Hemd an.“ Jetzt sind die Kinder nacheinander an der Reihe. Jedes Kind soll der Puppe ein Kleidungs-stück anziehen (vgl. SCHLÖSSER 2001, S. 29). Ist die Puppe angezogen, werden die Kleidungsstücke wieder abgenommen, und das Spiel beginnt von vorne. Dies wird so lange wiederholt, bis jedes Kind zwei- bis dreimal an der Reihe war.

Anschließend wird der Reim „Ich bin jetzt dran“ eingeleitet. Der Bibliothekar spricht den Reim zunächst vor. Im Anschluss bittet er die Kinder, ihm nachzusprechen. Je-des Mal, wenn der Reim von Neuem beginnt, wird mit einem anderen Kleidungs-stück gereimt. Dabei hebt der Bibliothekar das entsprechende KleidungsKleidungs-stück in die Höhe, so dass alle Kinder es sehen können.

„Ich bin jetzt dran“ (Reim)

„Ich bin jetzt dran, ich zieh die Jacke an.

Ich geh jetzt nach Haus,

ich zieh die Jacke aus.“ (LOOS 2004, S. 43)

Variation: die Mütze, die Schuhe, die Hose, der Pulli usw.

Erläuterung:

In dem vorher beschriebenen Spiel haben die Kinder gelernt, bestimmte Kleidungs-stücke zu benennen. In dieser Übung wird das Verb „anziehen“ eingebracht. Die Kinder lernen, mit den Lernwörtern und dem Verb Sätze zu bilden. Die Tätigkeit des Anziehens und die Kleidungsstücke aus Pappe helfen die Bedeutung der Substan-tive und des Verbs zu verstehen. Es ist wichtig, der Puppe einen Namen zu geben.

Dadurch bauen die Kinder leichter einen Bezug zu dem Spiel auf. Dieses unterstützt wiederum ihre Fähigkeit, die neuen Elemente aufzunehmen.

Der Reim im Anschluss dient als kleine Abwechslung. Reimen macht den Kindern Spaß. Sie lernen Rhythmus und Klang der Sätze kennen und können sich Begriffe aufgrund dieser sprachlichen Form besser merken (siehe auch Kapitel 4.3.).

Baustein 3

„Zu meiner Welt gehören Kleider“ (Bilderbuch)

Inhalt: Das Bilderbuch veranschaulicht durch echte Fotografien verschiedene Arten von Kleidungsstücken und erläutert dabei deren Nutzen.

Der Bibliothekar liest das Bilderbuch „Zu meiner Welt gehören Kleider“ vor. Dabei zeigt er den Kindern die Bilder in dem Buch und lässt die einzelnen Kleidungsstücke in ganzen Sätzen, z. B.: „Das ist eine Hose.“, von ihnen benennen. Zwischendurch fragt er einzelne Kinder, was sie heute tragen. Während die Kinder antworten, ste-hen sie auf und deuten auf das entsprecste-hende Kleidungsstück. Den Vorgang gibt der Bibliothekar zunächst vor.

Beispiel:

Bibliothekar: „Ich habe heute eine Hose und ein Hemd an. - Fatma was hast du heu-te an?“

Kind: „Ich habe eine Hose und einen Pullover an.“

Nach dem Vorlesen beschäftigen sich die Kinder einen Moment lang mit weiteren Bilderbüchern zu dem Thema.

Erläuterung:

Innerhalb des Bilderbuches lernen die Kinder spielerisch unterschiedliche Klei-dungsstücke kennen. Sie erfahren außerdem, welche KleiKlei-dungsstücke zu welchen Anlässen getragen werden, z. B. Kleider für warme und kalte Tage. Die Abbildungen der Kleidungsstücke eignen sich gut zum Erfragen der Bezeichnungen. Die Kinder lernen, Kleidungstücke selbstständig zu benennen.

Die bildlichen Darstellungen und das Erfragen der Kleidungsstücke regen die Sprachaktivität der Kinder an. Gleichzeitig werden sie durch die Frage „Was hast du heute an?“ persönlich mit in die Aktivität des Vorlesens einbezogen. Dies motiviert sie wiederum zum Mitmachen.

Außerdem lernen die Kinder Aussagesätze bilden: Sie antworten auf die Frage

„Was hast du heute an?“ Das Fragewort „Was?“ kennen sie bereits aus dem ersten Baustein.

Die Beschäftigung mit weiteren Bilderbüchern nach dem Vorlesen führt die Kinder an den eigenständigen Umgang mit Büchern heran.

Zur Bedeutung des Vorlesens aus Bilderbüchern für die Sprach- und Leseförderung siehe auch Kapitel 4.3.

Baustein 4

„Verkleidungsspiel“ (Spiel, Bewegung)

In der Mitte des Sitzkreises liegen Kleidungsstücke, die jeweils zweimal vorhanden sind. Es spielen immer zwei Kinder zugleich. Der Bibliothekar ruft z. B.: „die Mütze“,

„die Jacke“ oder „die Schuhe“ usw. Die beiden Kinder suchen die Kleidungsstücke heraus und ziehen sie dann an. Das Spiel endet, wenn alle Kinder einmal an der Reihe waren (vgl. LOOS 2004, S. 42).

Erläuterung:

Innerhalb des Spiels wird das Thema der Einheit durch aktives Handeln noch einmal vertieft. Die Kinder lernen, auf eine vorher abgesprochene Aufforderung zu reagie-ren und die benannten Kleidungsstücke zu erkennen. Das Anziehen bringt Bewe-gung in das Spiel. Die Kinder führen eine Aktion aus, die sie aus ihrem Alltag ken-nen. Dies hilft ihnen, die Begriffe für Kleidungsstücke aufzunehmen.

Abschiedslied „Tschüs-bis-morgen-Lied“

siehe Einheit 1 und Anhang G

Wörterliste:

Schuhe, Sandalen, Hausschuhe, Pantoffeln, Gummistiefel, Turnschuhe, Strümpfe, Socken, Strumpfhose, Hose, Rock, Kleid, Hemd, Bluse, Weste, Pullover, Pulli, T-Shirt, Sweat-T-Shirt, Jacke, Anorak, Mantel, Mütze, Hut, Schal, Handschuhe, Unter-hemd, Unterhose, Schlüpfer, Schlafanzug, Brille, [Koffer, anziehen, packen]

(SCHLÖSSER 2001, S. 27)

Vorbereitungen:

1. Lieder lernen: Begrüßungslied, Abschiedslied 2. Reim lernen: „Ich bin jetzt dran“

3. Anziehpuppe und Kleidungsstücke aus Pappe herstellen (siehe hierzu Kopiervorlage in Anhang H)

4. Materialien: Handpuppe, Koffer, Kleidungsstücke, Anziehpuppe und Klei-dungsstücke aus Pappe, Bilderbuch „Zu meiner Welt gehören Kleider“