• Keine Ergebnisse gefunden

Teil III Projekte zur Sprach- und Leseförderung von Kindern mit

7. Das Sprach- und Leseförderungsprogramm der Bücherhalle Wilhelms-

7.4. Die Beispieleinheiten

7.4.6. Einheit 8: Meine Familie

3. Materialien: Malstifte, Bildkarten mit Darstellungen von Tätigkeiten, Bilderbuch „Das kann ich“

die Kinder, auf Fragesätze mit dem Fragewort „Wie?“, z. B.: „Wie heißt dein Vater?“, zu antworten und Aussagesätze, z. B.: „Mein Vater heißt …, zu bilden.

Das Beschreiben der Familienmitglieder mit bestimmten Eigenschaften (groß, klein, jung, alt, dick, dünn) wiederholt Elemente aus der vorangegangen Einheit. Die Kin-der können die Begriffe dadurch noch einmal vertiefen.

Zur Bedeutung der Handpuppe für die Sprach- und Leseförderung siehe auch Ka-pitel 4.3.

Baustein 2

„Die Familie“ (Malen)

Die Kinder malen ihre Familien auf ein Blatt Papier. Dabei geht der Bibliothekar mehrmals zu jedem Kind und stellt Fragen zu den Bildern und den Familien der Kin-der. Es wird auch in der unten aufgeführten Variation gefragt.

Beispiel:

Bibliothekar: „Wen malst du gerade?/Wer ist das auf dem Bild?“

Kind: „Ich male meine Mutter.“

Bibliothekar: „Wie heißt deine Mutter?“

Kind: „Meine Mutter heißt …“

Bibliothekar: „Hast du auch einen Vater?“

Kind: „Ja, ich habe einen Vater?

Bibliothekar: „Wie heißt dein Vater?

Kind: „Mein Vater heißt …“

Variation: Bruder, Schwester, Oma, Opa, Onkel, Tante etc.

Nachdem die Bilder fertiggestellt sind, werden sie alle in die Mitte des Sitzkreises gelegt. Nach der Reihe stellen die Kinder ihre Bilder vor (vgl. SCHLÖSSER 2001, S.

70): „Das ist meine Familie. Zu meiner Familie gehören: Meine Mutter …“

(SCHLÖSSER 2001, S. 70)

Erläuterung:

In dieser Übung werden die neuen Lernwörter Vater, Mutter, Bruder, Schwester, Opa, Oma, Onkel und Tante vertieft. Das Malen der Familienmitglieder hilft den Kin-dern, die Bedeutung der Lernwörter zu erfassen. Während der Bibliothekar fragt,

wen das jeweilige Kind gerade malt, kann es eine direkte Verbindung zwischen dem Gemalten und dem Wort herstellen.

Die Kinder lernen weiterhin, auf die Fragen „Wen malst du gerade?“ und „Hast du auch einen Bruder (eine Schwester, einen Opa, eine Oma, einen Onkel, eine Tan-te)“ zu antworten. Gleichzeitig lernen sie das Fragewort „Wer?“ kennen.

Das Vorstellen der Bilder fördert die sprachliche Aktivität der Kinder und ihre Fähig-keit, etwas zu beschreiben.

Für die Kinder ist es immer eine große Herausforderung, allein vor der Gruppe zu sprechen. Aus diesem Grund wird bei dieser Übung ihre Eigenständigkeit beson-ders gefördert.

Baustein 3

„Familie Troll“ (Bilderbuch)

Inhalt: Das kleine Trollkind erzählt, wie eine Trollfamilie lebt. Trolle leben in einer großen Familie und haben viele Onkel und Tanten. Alle kümmern sich um die Troll-kinder. Sie spielen gemeinsam, gehen baden oder pflücken Leberblümchen.

Das Bilderbuch „Familie Troll“ wird innerhalb einer Bilderbuchkinovorführung vorge-lesen. Während der Vorführung fragt der Bibliothekar die Kinder an geeigneten Stel-len, wie die Geschichte weitergehen könnte.

Erläuterung:

Innerhalb des Bilderbuches erleben die Kinder Begriffe aus dem Thema dieser Ein-heit wie Großvater, Großmutter, Onkel etc. im Zusammenhang einer Geschichte.

Dies regt sie an, sich mit den Figuren der Geschichte zu identifizieren und hilft ih-nen, sich die Begriffe einzuprägen

Aufgrund der besonderen Präsentationsart fördert das Bilderbuchkino die sprachli-che Aktivität der Kinder. Dies wird durch das Erraten, wie die Geschichte weiterge-hen könnte, unterstützt.

Die Bilder der Geschichte helfen den Kindern, eine Verbindung zwischen dem Ge-sagten und Gemeinten herzustellen.

Baustein 4

„Wir feiern ein Fest“ (Spiel)

Das Spiel wird von dem Bibliothekar eingeleitet:

„Heute ist ein großes Fest. Alle Verwandten sind eingeladen. Wer kommt alles zu Besuch? Zu meinem Fest kommt meine Tante...“ (SCHLÖSSER 2001, S. 70)

Die Kinder erzählen nacheinander, wer zu ihrem Fest kommt. Dieser Ablauf wird mehrmals wiederholt, bis verschiedene Familienmitglieder benannt wurden. Sollte ein Kind die Bezeichnung nicht kennen, greift der Bibliothekar unterstützend ein.

Die Sätze können auch um die Vornamen der einzelnen Verwandten erweitert wer-den: „Zu meinem Fest kommt Tante Martha.“

Es können andere Feste, wie z. B. Geburtstag, Ostern und Weihnachten, in das Spiel eingebracht werden. Falls die Bedeutung der Feste nicht bekannt ist, werden sie kurz und unter Berücksichtigung des sprachlichen Könnens der Kinder erläutert (vgl. SCHLÖSSER, S. 70).

Erläuterung:

Innerhalb dieser Übung werden die neuen Lernwörter (Vater, Mutter etc.) noch ein-mal wiederholt. Die Wiederholung unterstützt die Aufnahme der Wörter (siehe auch Kapitel 4.2.).

Zusätzlich wird das Erinnerungsvermögen der Kinder trainiert. Im Unterschied zu den vorangegangenen Übungen, bei denen der Bibliothekar noch Denkanstöße ge-geben hat, müssen sich die Kinder die Bezeichnungen ihrer Familienmitglieder nun selber in Erinnerung rufen. Gleichzeitig wird das Fragewort „Wer?“ wiederholt und die Kinder lernen, auf den Fragesatz „Wer kommt alles zu Besuch?“ mit einem Aus-sagesatz, z. B.: „Zu meinem Fest kommt meine Tante“, zu antworten.

Durch die Erarbeitung weiterer Feste lernen die Kinder Teile der deutschen Kultur kennen.

„Wir besuchen unsere Verwandten“ (Bewegungsspiel)

Im Anschluss an das Spiel „Wir feiern ein Fest“ legt der Bibliothekar in die Mitte des Sitzkreises vier großformatige Bilder, auf denen jeweils Vater und Mutter, die Kinder (Mädchen und Junge), Opa und Oma, Onkel und Tante abgebildet sind. Die Kinder bewegen sich vor ihren Sitzplätzen zu Musik, die von dem Bibliothekar zuvor ange-schaltet wurde. Sobald die Musik verstummt, sagt der Bibliothekar z. B: „Wir

besu-chen Oma und Opa!“ Und die Kinder gehen zu dem entsprebesu-chenden Bild (vgl.LOOS

2004, S. 57).

Erläuterung:

Innerhalb des Bewegungsspiels lernen die Kinder die Lernwörter dieser Einheit durch Hören erkennen und auf Anweisungen, welche die Wörter enthalten, zu rea-gieren. Die Musik schafft zusätzlich eine harmonische Atmosphäre, und die tanzen-den Bewegungen wirken entspannend. Das Spiel soll diese Einheit ausklingen las-sen.

Abschiedslied „Tschüs-bis-morgen-Lied“

siehe Einheit 1 und Anhang G

Wörterliste:

Vater, Mutter, Bruder, Schwester, Geschwister, Großvater (Opa), Großmutter (Oma), Onkel, Tante, Cousine, Cousin, Stiefvater, Stiefmutter, Familie, Verwandte, Tagesmutter, Pflegemutter, (Bekannte, Freunde) (SCHLÖSSER 2001, S. 70)

Vorbereitungen:

1. Lieder lernen: Willkommenslied, Abschiedslied 2. Bilderbuchkino vorbereiten

3. Großformatige Bilder mit jeweils Vater und Mutter, Junge und Mädchen, Opa und Oma, Onkel und Tante vorbereiten

4. Materialien: Handpuppe, Papier, Malstifte, Musik-CD oder Kassette mit ruhigen Klängen, Bilderbuchkino „Familie Troll“ vorbereiten, Diaprojektor oder Overheadprojektor