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Deutsch-Griechische Industrie- und Handelskammer

Im Dokument Auslandsmärkte als Chance | Bitkom e.V. (Seite 128-131)

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Irland

„ ITK-Markt

Derzeit unterhalten sieben der zehn weltweit führenden ITK-Unternehmen Betriebe in Irland. Ungefähr 200 aus-ländische ITK-Unternehmen entwickeln, vertreiben und produzieren in Irland.

Insgesamt beschäftigt der Sektor in Irland circa 82.700 Menschen. Davon sind 27.800 im ITK-Fertigungs- und 54.900 im Dienstleistungsbereich tätig. Der ITK-Ferti-gungssektor stellt damit 12 Prozent der Beschäftigten im gesamten Industriebereich, die Beschäftigten im ITK-Dienstleistungssektor stellen 7 Prozent aller landesweit im Dienstleistungssektor Beschäftigten dar.

Obwohl der Anteil der ITK-Unternehmen nur knapp 6 Prozent der Gesamtzahl aller Industrie- und Dienstleis-tungsbetriebe ausmacht, liegt der Anteil der ITK-Branche am Gesamtumsatz bei 22 Prozent. Der Gesamtumsatz des ITK-Sektors lag 2005 bei 63,3 Milliarden Euro, wobei 54 Prozent auf den Fertigungs- und 46 Prozent auf den Dienstleistungsbereich entfielen.

Die ausländischen Unternehmen haben einen ganz entscheidenden Anteil am Erfolg des irischen ITK-Marktes.

Während in den übrigen Bereichen 88 Prozent der Unter-nehmen in irischer Hand sind, macht der Anteil ausländi-scher Unternehmen im ITK-Fertigungssektor 39 Prozent aus. Die irischen Unternehmen beschäftigen 3.400 Mitarbeiter, die ausländischen 24.500. Im ITK-Dienst-leistungssektor ist das Verhältnis anders: 94 Prozent der Unternehmen mit 30.600 Mitarbeitern sind in irischen Besitz, 6 Prozent sind ausländische Unternehmen mit 24.200 Beschäftigten.

Der nationale Software-Markt zeichnet sich durch ein breites Angebotsspektrum aus. Im Einzelnen sind die Firmen meist hoch spezialisiert und arbeiten aufgrund der geringen Größe des irischen Marktes exportorientiert.

Die Telekommunikationsbranche besteht sowohl aus Produzenten von Telekommunikationsgeräten als auch aus Herstellern von Telekommunikationssoftware. Die hohe Spezialisierung in bestimmten technologischen Nischen hat einigen Firmen große internationale Aufträge eingebracht.

Eine aktuelle Übersicht über den irischen ITK-Markt bietet die Publikation „Irland- Wirtschaftstrends zum Jahreswechsel 2008/ 2009“ der Bundesagentur für Außenwirtschaft:

Der rasante Aufschwung, den die irische Wirtschaft in den letzten Jahren genommen hat, ist durch die nachlassende Konjunktur deutlich gebremst worden. In den ersten neun Monaten 2008 sind die Einfuhren von Computeraus-rüstungen um 25 Prozent zurück gegangen, die Exporte von Computerausrüstungen um 26 Prozent. Trotzdem beurteilte im Oktober 2008 der irische Unternehmerver-band IBEC die Aussichten für die ITK-Branche im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen noch als günstig. Für den

„modernen Sektor“ des verarbeitenden Gewerbes, zu dem insbesondere die Schwergewichte Pharma, Informations-und Kommunikationstechnik sowie Medizintechnik fallen, rechnete IBEC für 2009 noch mit einem Zuwachs von einem Prozent.

Auch die Marktforschungsfirma European Information Technology Observatory (EITO) ging noch im Oktober 2008 davon aus, dass sich der ITK-Sektor in Irland 2009 der Rezession einigermaßen wird entziehen können.

Dabei wird davon ausgegangen, dass sich der Telekommu-nikationssektor 2009 mit einem Wachstum von lediglich 0,3 Prozent deutlich schwächer als der ITK-Markt entwi-ckeln wird, für den ein Plus von 3,5 Prozent vorausgesagt wird. Für den gesamten ITK-Markt wird ein Zuwachs von 1,8 Prozent auf rund 8,6 Milliarden Euro vorhergesagt.

Der Markt für IT-Ausrüstungen wird für 2009 auf rund 0,9 Milliarden Euro geschätzt, was einen Rückgang im

Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent bedeuten würde.

Beim Software-Markt hingegen wird eine Zunahme um 6 Prozent auf ebenfalls 0,9 Milliarden Euro erwartet. Die größte Steigerung von 7 Prozent wird beim IT-Dienstleis-tungssektor erwartet, der damit auf 2,2 Milliarden Euro ansteigen würde. Auf dem Telekommunikationsmarkt werden für 2009 0,5 Milliarden Euro (-5,5 Prozent), für Telekommunikationsendkundengeräte circa 0,4 Milliar-den Euro (-2 Prozent) erwartet. Für Milliar-den Sektor der Tele-kommunikationsdienstleistungen wird eine Steigerung um 0,8 Prozent auf rund 3,7 Milliarden Euro erwartet.

Über 65 Prozent der irischen Haushalte verfügen über einen Heimcomputer, davon verfügen 87 Prozent über Internetzugang. Bei Unternehmen im Fertigungs-, Bau- oder Dienstleistungsbereich haben fast 100 Prozent aller Unternehmen Computer und Internetzugang. 64 Prozent dieser Unternehmen verfügen über eine Homepage oder Webseite.

Das Breitband-Internet bleibt ein wichtiges Thema. 2006 hatten 13 Prozent der irischen Haushalte einen Breit-band-Anschluss, 2007 waren es bereits 31 Prozent. Seit 2007 übersteigt die Zahl der Breitband-Nutzer die Zahl der Modem/ISDN-Nutzer und der Trend verstärkt sich seitdem. Der Anteil der Betriebe mit Breitband-Anschluss hat sich von 2004 bis 2007 von 32 Prozent auf 68 Prozent mehr als verdoppelt. Bei den privaten Haushalten verfüg-ten 2007 54 Prozent der Internet-Nutzer über Breitband-anschluss. Der Staat hat das Langzeitziel, landesweit für 100 Prozent Breitbanddeckung zu sorgen.

Der marktführende Festnetzbetreiber Eircom arbeitet an einem auf 1 Milliarde Euro veranschlagten Modernisie-rungsprogramm, das ein so genanntes fibre-to-the-kerb FTTC network upgrade vorsieht. Mit dem NGN Next Generation Network werden zum Beispiel Breitband-geschwindigkeiten bis 25 Mbps möglich und damit das Angebot neuer Dienste wie IPTV Internet Protocol Television und Video on Demand. BT Ireland arbeitet mit einem auf fünf Jahre angelegten Investitionsprogramm von 500 Millionen Euro im Bereich „New Wave Business“

(Breitband-Internet und Corporate Networked IT Services)

und bietet inzwischen in einigen Regionen des Landes Breitbandzugang mit einer Geschwindigkeit von 24 MB an. Anfang Februar 2009 kündigte Chorus NTL an, mit einer Investition von 90 Millionen Euro die Verbesserung des Netzwerkes zu beschleunigen und einen kombinier-ten Breitband- und Telefonservice über die Telefonleitun-gen in mehreren irischen Großstädten anzubieten. Allein in Dublin sollen so bis Ende 2009 noch 80.000 Anschlüsse mit einen verbesserten Breitband-und Telefondienst geschaffen werden. Das irische Kommunikationsminis-terium hat diese Initiative ausdrücklich begrüßt und angekündigt, zumindest die Grundvoraussetzungen für den Breitbandzugang für die 30 Prozent des Landes zu schaffen, in denen bislang noch kein schneller Internet-zugang möglich ist. Die bisherigen Maßnahmen sind auf eine Breitbandgeschwindigkeit von 20 Mb abgestellt.

Die Konkurrenz der Anbieter in diesem Bereich ist groß und es kann davon ausgegangen werden, dass in Irland zukünftig weitere Bemühungen unternommen werden, um auch Bandgeschwindigkeiten zu erreichen, an denen in anderen Teilen Europas schon gearbeitet wird.

Der Telekommunikationssektor beschäftigte 2006 13.000 Mitarbeiter. Das Volumen der Anrufe stieg von 15,5 Mil-liarden Minuten 2005 auf 17,2 MilMil-liarden im Jahre 2006.

Der Anteil der Mobilanrufe machte dabei 41 Prozent aus.

Die Mobiltelefondurchdringung stieg von 103 Prozent im Jahr 2006 auf 14 Prozent im Jahr 2007. Mit 4,35 Milliarden gesendeter SMS im Jahre 2005 lag Irland an vierter Stelle weltweit. Auf jeden Einwohner entfielen damit 1060 gesendete Mails im Jahr.

Im Jahre 2007 wurden im ITK-Sektor 19 Prozent der Umsätze in der Verarbeitungsindustrie und 21 Prozent im Dienstleistungsbereich über E-Commerce gemacht. 32 Prozent der Verarbeitungs- und 27 Prozent der Dienstleis-tungsunternehmen nutzten E-Commerce. Zur Verbreitung des E-Commerce (einschließlich E-Business und E-Govern-ment) trägt neben Förderungsprogrammen der Regierung auch die rechtliche Situation in Irland bei. So trat bereits im Jahr 2000 ein Gesetz in Kraft, nach dem elektronische Transaktionen und Unterschriften rechtlich anerkannt werden, so dass eine Reihe von Dienstleistungen über das

Internet angeboten werden kann. Auch arbeitet man kon-tinuierlich daran, den Rahmen für ein sicheres Internetge-schäft auszubauen.

Sowohl in der Software- als auch in der Telekommunikati-onsbranche spielt der Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) eine immer bedeutendere Rolle. Einige größere

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