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10.  Untersuchung 2: Testung an Berufsschülern

10.1  Design

Die Hauptuntersuchung wurde an der Städtischen Berufsschule I Regensburg ‐ Berufliches Schulzentrum Georg Kerschensteiner durchgeführt7. Insgesamt nahmen 298 Schülerinnen und Schüler an den Testungen teil. Die Papier‐Bleistift‐Version (PBV) bearbeiteten insgesamt 279, vollständig 273 Schüler; sechs Schüler gaben unvollständige, nicht verwertbare oder offensicht‐

lich nicht im Sinne der Testung bearbeitete Testbögen ab. Von 273 Schülern wurde die Compu‐

terversion (CV) gestartet, 223 bearbeiten sie vollständig. Einige Schüler beendeten die Testung vorzeitig (was jedem Teilnehmenden offen stand), einige Schüler ließen einzelne Subtests aus, indem sie einen Subtest beendeten, ohne bei einem einzigen Item eine Lösung angeklickt zu ha‐

ben. 205 Schüler bearbeiteten beide Versionen vollständig (vgl. Tabelle 10.1).

Tabelle 10.1: Anzahl der bearbeiteten Subtests

Bemerkung: * 0 Subtests bedeutet, dass der Testbogen bzw. die Anmeldung am PC zwar ausgefüllt, aber kein Subtest be‐

arbeitet wurde.

Die Stichprobenstruktur wird in Tabelle 10.2 dargestellt. Deutlich wird, dass der Schülerinnen‐

anteil sehr gering ist. Dies liegt an den Fächerschwerpunkten der Berufsschule (Metall‐ und Elektrotechnik). Die getesteten Klassen werden in den in Tabelle 10.3 zusammengestellten Be‐

rufen ausgebildet.

Tabelle 10.2: Stichprobengröße und Altersstruktur der Berufsschülerstichprobe (Untersu‐

chung 2)

PBC ‐CV CV ‐PBV

weiblich männlich unbek. weiblich männlich unbek.

n 18 98 10 15 136 21

126 172

298 M (SD)

19;1

(1;10) 19;8 (3;6) 19;8

(1;10) 19;3

(2;4) 18;3 (1;9) 18;4 (1;1)

19;7 (3;2) 18;4 (1;9)

18;11 (2;6)

Bemerkung: Altersangaben in der Form Jahre;Monate

7 An dieser Stelle möchte mich bei den Schülern, die an der Untersuchung teilgenommen haben, den Lehrern, die mir ihre Zeit liehen, und insbesondere bei OSTD Siegfried Ullmann bedanken, der mich bei meiner Untersuchung in seiner Schule uneingeschränkt unterstützte.

0* 4 5 6 7 8 9 10 11 Vpn Fehlend Gesamt PBV 6

(2.01) ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ 273

(91.61) 279

(93.62) 19 (6.38) 298 (100) CV 2

(0.67) 1 (0.34) 1

(0.34) 1 (0.34) 2

(0.67) 11 (3.69) 5

(1.68) 27

(9.06) 223

(74.83) 273

(91.61) 25 (8.39) 298 (100) PBV &

CV 205

(68.79) 93

(31.21) 298 (100)

88 · Untersuchung 2: Testung an Berufsschülern

Die Durchführung der CV in den Klassen hing zum T1 von den Zugangsmöglichkeiten zu den Computerräumen der Schule ab. Die Auswahl der Klassen erfolgte auf Grundlage der Möglichkei‐

ten, Lehrer zu finden, die zeitliche Ressourcen für die Testung erübrigen konnten. Insgesamt sollten die Auswahl und die Zuordnung der Versuchspersonen zu den Bedingungen also als zu‐

fällig erachtet werden können. Die Klasse MFM10A wurde hinsichtlich des Modus geteilt, da zum Testzeitpunkt nur ein Computerraum für 15 Schüler zur Verfügung stand und der Zugang zu einem weiteren Raum entgegen der Planung nicht möglich war. Die Testungen fanden in den Wochen vor und nach den Pfingstferien 2007 statt, so dass eine ausreichend große Zeitspanne zwischen den beiden Testungen liegt ( 38 , 13.6 ; / 10 42 , / 10 8.4 ). Die Klasse MME10A wurde aufgrund eines Missverständnisses im Ab‐

stand von zwei Tagen getestet (vgl. Tabelle 10.3). Dieses Setting soll zur Überprüfung eines mög‐

lichen Gedächtniseffektes später genauer betrachtet werden. Insgesamt begannen 172 Schüler zu T1 mit der CV, 126 Schüler mit der PBV.

Tabelle 10.3: Ausbildungsrichtung, Klassen, Testmodi, Delay und Klassengrößen der Berufs‐

schülerstichprobe ( 298)

Ausbildung Klasse T1 T2 (T1,T2) Elektroniker/in

EGE10C CV PBV 33 28

95 23

NGE10C CV PBV 34 30 13 69

EBT12B PBV CV 49 19 18

NEG12 PBV CV 49 18 15

Fertigungsmechaniker/in MFM10A1MFM10A2 PBVCV PBVCV 4646 15 10 25 12 6 18 Informations‐ und Telekommuni‐

kationssystemelektroniker/in NIT11 PBV CV 58 29 29 19 19 Mechatroniker/in

MME10A PBV CV 2 25

102 18

MME10B CV PBV 47 23 9 66

MME11A CV PBV 33 27 21

MME11B CV PBV 35 27 18

Mikrotechnolog(e)/in NMI10 PBV CV 36 25

47 22

NMI11 CV PBV 35 22 11 33

Bemerkung: – Anzahl der Probanden, die beide Modi vollständig bearbeitet haben (∑ 205)

Es ist klar, dass nicht jeder Proband jeden Subtest in jeder Bedingung der CV bearbeiten kann.

Innerhalb der in Kapitel 5.1 und 7.1 beschriebenen Bedingungen wurden die elf Subtests des LPS‐neu wie in Tabelle 10.4 dargestellt systematisch variiert. Mit Ausnahme der Subtests 9 und 10 werden so alle Subtests in jeder Bedingung der CV durchgeführt. Für die Stichprobe der Be‐

rufsschüler wurde nicht wie bei den Studenten die Reihenfolge der Bedingungen sondern die Reihenfolge der Subtests konstant gehalten. Die Darstellungen und Begrifflichkeiten von Tabelle 10.4 sollen noch kurz an Beispielen erläutert werden: Gruppe 1 bearbeitete Subtest 1 in Bedin‐

gung 1: es wurde also jedes Item einzeln präsentiert, durch Anklicken der Lösung erschien das nächste Item und es waren keine Zeitvorgaben ersichtlich. Analog bearbeitete beispielsweise Gruppe 9 Subtest 4 in Bedingung 12: alle Items wurden in eine Kolonne präsentiert, die Lösung blieb ersichtlich, konnte aber nicht mehr verändert werden und die Gesamtzeit für den Subtest wurde angezeigt. Es ist darauf zu achten, dass mit „Bedingung“ immer die Konstellation von Prä‐

sentationsform, Antwortformat und Zeitvorgabe gemeint ist. „Gruppe“ bezeichnet dementspre‐

chend das Bedingungsgefüge der elf Subtests.

Untersuchung 2: Testung an Berufsschülern · 89 Tabelle 10.4: Zuweisungsschlüssel der Subtests des LPS‐neu zu den Bedingungen der Com‐

puterversion

Präsentation Einzeln Alle

Antwortformat Einmalig Weiter Korrigierbar Einmalig Weiter Korrigierbar Zeitvorgabe Ohne Gesamt Item Ohne GesamtItemOhneGesamtItemOhneGesamtOhne Gesamt Ohne Gesamt

Bedingung 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

Gruppe

1 1 2 3 4 5 6 7 8 ‐ ‐ ‐ 9 10 ‐ 11

2 11 1 2 3 4 5 6 7 8 ‐ ‐ ‐ 9 10 ‐

3 ‐ 11 1 2 3 4 5 6 7 8 ‐ ‐ ‐ 9 10

4 9 10 11 1 2 3 4 5 6 7 8 ‐ ‐ ‐ ‐

5 ‐ ‐ ‐ 11 1 2 3 4 5 6 7 8 9 ‐ 10

6 ‐ ‐ ‐ 10 11 1 2 3 4 5 6 7 8 9 ‐

7 10 ‐ ‐ ‐ ‐ 11 1 2 3 4 5 6 7 8 9

8 ‐ 9 ‐ ‐ 10 ‐ 11 1 2 3 4 5 6 7 8

9 8 ‐ ‐ ‐ 9 ‐ 10 11 1 2 3 4 5 6 7

10 7 8 ‐ ‐ ‐ ‐ 9 10 11 1 2 3 4 5 6

11 6 7 8 9 10 ‐ ‐ ‐ ‐ 11 1 2 3 4 5

12 5 6 7 8 9 ‐ 10 ‐ ‐ ‐ 11 1 2 3 4

13 4 5 6 7 8 ‐ 9 10 ‐ ‐ ‐ 11 1 2 3

14 3 4 5 6 7 8 ‐ 9 ‐ ‐ ‐ 10 11 1 2

15 2 3 4 5 6 7 8 ‐ ‐ ‐ ‐ 9 10 11 1

Da sich Unterschiede hinsichtlich der Gruppen auf die Effekte der Bedingungen niederschlagen könnten, die trotz der zufälligen Zuordnung zu den Gruppen aufgrund der relativ geringen Fall‐

zahl pro Zelle auftreten können (vgl. Tabelle 10.5), werden die betrachteten Parameter soweit möglich sowohl nach den Bedingungen als auch den Gruppen sortiert zu präsentieren sein. Mit‐

tels des ‐Koeffizienten (Kreuzpointner, Simon & Theis, 2009) kann überprüft werden, ob die unterschiedlichen Gruppengrößen zufällig oder systematisch um den Mittelwert variieren.

Tabelle 10.5: Gruppengrößen der 15 Test‐Bedingung‐Konstellationen der CV unterteilt nach Testzeitpunkt der jeweiligen Modi bzgl. aller vollständigen Datensätze ( 205)

Gruppe PBV zu T1 % PBV zu T2 %

1 7 7.14 9 8.41

2 8 8.16 6 5.61

3 7 7.14 9 8.41

4 7 7.14 5 4.67

5 8 8.16 5 4.67

6 7 7.14 8 7.48

7 8 8.16 10 9.35

8 5 5.10 8 7.48

9 7 7.14 5 4.67

10 7 7.14 7 6.54

11 6 6.12 7 6.54

12 4 4.08 7 6.54

13 5 5.10 8 7.48

14 7 7.14 6 5.61

15 5 5.10 7 6.54

Gesamt 98 100.00 107 100.00

90 · Untersuchung 2: Testung an Berufsschülern

Es ergibt sich ein Wert von .974; der kritische Wert, unter dem eine systematische Variati‐

on angenommen werden sollte, beträgt .966. Somit können die Abweichungen als relativ unkri‐

tisch erachtet werden.