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Die Controlling- bzw. Statistik-Abteilungen der verschiedenen Kliniken erstellten mit Hilfe des Krankenhaus-Informationssystems (KIS) Listen der Patienten, die während des Untersuchungszeitraums (01.03.-31.08.2005) mit einer der relevanten Verdachts-Diagnosen aufgenommen beziehungsweise entlassen wurden. Dazu gehörten alle Patienten, die eine der Diagnosen ICD-10: I20 – I25 (Tabelle 68, Anhang A) in der Haupt- oder Nebendiagnose kodiert hatten.

Diese Patientenlisten wurden dem ÄLR in Bremen für die Durchführung der Herz ART Studie zur Verfügung gestellt. Die Listen wurden mit den Daten aus den Notarztprotokollen abgeglichen.

Der Umfang der digital gespeicherten Daten zu den einzelnen Patienten und die Art der Erfassung der Daten variierten stark von Klinik zu Klinik. Dies erschwerte die Zusammenführung und Auswertung der Klinikdaten deutlich.

4.3.3 Rekrutierung über Herzkatheterlabors

Zusätzlich zu den Notarztprotokollen und Patientenlisten der Krankenhäuser diente auch das Herzkatheterlabor zur Identifikation von Patienten. Dabei ging es darum auch Patienten zu identifizieren, die eventuell in der Klinik fehlerhaft kodiert wurden oder direkt nach Aufnahme im Herzkatheterlabor verstarben.

Datenbank 3: BIPS

Datenanalyse am BIPS

Datenbank 2: BreMI

pseudonymisiert

ID-Nummer

Geschlecht

Geburtsdatum

PLZ

Einweiser

Aufnahme und Entlassung (Datum/Uhrzeit)

Haupt- u. Zusatz-/ Sekundär-Diagnosen (ICD 10-Code)

Datenbank 1: ÄLR

Vergabe einer ID-Nummer

ID-Nummer

Alter

Geschlecht

Einweiser

Aufnahmezeitpunkt

Entlassungsdatum

Haupt- u. Zusatz-/

Sekundär-Diagnosen (ICD 10-Code)

OPS-Codes

Name, Vorname

ID-Nummer

Geschlecht

Geburtsdatum

Adresse

NEF-Einsatznummer

Klinik-Patienten-Nr.

Tab. 1.1: Personen-identifizierende Daten

Tab. 1.2: Daten zur Versorgung

Notärzte

Name, Vorname

Geburtsdatum

Adresse

Geschlecht

NEF-Einsatznummer

Name, Vorname

Klinik-Patienten-Nr.

Geschlecht

Geburtsdatum

Adresse

Einweiser

Aufnahmezeitpunkt

Entlassungsdatum

Art der Entlassung

Haupt- u. Zusatz-/

Sekundär-Diagnosen

OPS

Kliniken

Name, Vorname

ID-Nummer

Geschlecht

Geburtsdatum

(* nur Erhebungs-personal zugänglich)

ID-Nummer

Geschlecht

Geburtsdatum

Nationalität

PLZ

Einweiser

Aufnahme (Datum/Uhrzeit)

Entlassung (Datum/Uhrzeit)

Haupt- u. Zusatz-/

Sekundär-Diagnosen (ICD10-Code)

Erhebung mittels DB Liste des ÄLR*

Excel-Listen der Kliniken

Name, Vorname

ID-Nummer

Geschlecht

Geburtsdatum Daten der Notarztprotokolle

Herzkatheterlabor

Name, Vorname

Geburtsdatum

Adresse

Geschlecht

Ausfüllen eines DB

Name, Vorname

Geschlecht

Geburtsdatum

Todesursachen (ICD 10-Code)

Zeitpunkt des Todes

ID-Nummer

Todesursachen (ICD 10-Code)

Zeitpunkt des Todes

Tab. 3.2: Daten des BreMI

Tab. 3.1: Verknüpfung der Versorgungsdaten aus Tab. 1.2 und DB aus den Kliniken

ÄLR - Ärztlicher Leiter Rettungsdienst

BIPS - Bremer Institut für Präventionsforschung und

Sozialmedizin

BreMI - Bremer Mortalitätsindex DB - Dokumentationsbogen NEF - Notarzteinsatzfahrzeug

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2

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6

6

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4

2. Krankenhaus-Patientenlisten (Excel-Dateien auf CD) und

Dokumentationsbögen des Herzkatheterlabors wurden dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLR) per Boten übermittelt.

3. Abgleich der Patientenlisten der Kliniken und des Herzkatheter-Labors mit den Daten der Notarztprotokolle; Patienten mit einem Verdacht auf ein ACS erhielten jeweils eine ID-Nummer.

4. Mit dieser Liste von Patienten wurde zur Identifikation der Patienten, die den Einschlusskriterien entsprachen, und zur weiteren Datenerhebung eine Recherche in den Archiven der beteiligten Krankenhäuser durchgeführt.

5. Diagnosesicherung und Erhebung von Daten (durch Einsicht in die Patienten-Akten) wurde von geschultem Personal, welches dem ÄLR unterstellt war, mittels eines standardisierten Dokumentationsbogens durchgeführt.

6. Die erhobenen pseudonymisierten Daten (ID-Nummer) der

Dokumentationsbögen und der Tabelle 1.2 wurden im BIPS in eine Access-Datenbank eingegeben. Die personenbezogenen Daten verblieben beim ÄLR und in den jeweiligen Kliniken.

7. Für den Mortalitäts-Follow up wurden die Namen und ID-Nummern der eingeschlossenen Patienten an den BreMI übermittelt.

8. Die Ergebnisse des Mortalitätsabgleichs wurden in pseudonymisierter Form dem BIPS übermittelt.

4.4.1 Daten zur prähospitalen Akutversorgung

Um die prähospitale Versorgung zu dokumentieren, wurden hauptsächlich zwei Quellen herangezogen. Zum einen die Notarztprotokolle, aus denen folgende Daten dokumentiert wurden:

Tabelle 8: Erhobene Daten aus den Notarzteinsatzprotokollen Personenbezogene Daten (Name, Adresse, Geburtsdatum)

Einsatznummer, Einsatzdatum Verdachtsdiagnose

Zielklinik

Einsatzort (z.B. Wohnung, Hausarztpraxis etc.) Symptombeginn

Medikamentöse Behandlung (durch den Notarzt und evtl. Hausarzt) Weitere Therapie-Maßnahmen (z.B. Intubation/ Reanimation)

Zum anderen wurden die prähospitalen Versorgungszeiten aus dem Einsatzleitrechner der Feuerwehr Bremen extrahiert, die dort bei einem RTW- oder NEF-Einsatz halbautomatisch gespeichert werden. Dort werden verschiedene Zeitpunkte in einer Oracle-Datenbank erfasst:

ƒ Alarmierung

ƒ Ausrücken des Rettungsdienstes

ƒ Eintreffen beim Patienten

ƒ Abfahrt am Einsatzort

ƒ Übergabe des Patienten im Krankenhaus

Diese Daten wurden unter Verwendung des Einsatzdatums, der Namen und Geburtsdaten der Patienten mit den dazugehörigen Daten aus dem Notarztprotokoll und den Kliniken verknüpft.

4.4.2 Daten zur Akutversorgung im Krankenhaus und Herzkatheterlabor

Pro Patient bzw. MI wurde jeweils ein DB in dem betreffenden Krankenhaus ausgefüllt (s. Anhang K). Die Daten wurden aus den Krankenakten extrahiert.

Dabei wurden Daten zur Einweisung, wie z.B. Einweiser, Einweisungsdiagnose, aber auch zum Ablauf der Behandlung (Versorgungszeiten, diagnostische und therapeutische Maßnahmen, Aufenthalt auf der Intensivstation etc.) genau dokumentiert. Darüber hinaus wurden auch Daten zu Begleiterkrankungen und Risikomarkern (s. 4.4.3), erfasst. Der in der WHO-MONICA-Studie eingesetzte DB dient als Grundlage zur Entwicklung des Erhebungsinstruments und wurde an die heutigen Gegebenheiten und Therapieverfahren angepasst. Aufgrund dieser nur geringfügigen Veränderungen des schon etablierten Instrumentariums, wurde das Verfahren in einem Prätest an drei Krankenakten getestet und ausschließlich kleinere Veränderungen vorgenommen. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Vergleichbarkeit des adaptieren mit dem ursprünglichen DB erhalten blieb.

Die elektronische Datenabfrage zur Erstellung der Patientenlisten in den einzelnen Kliniken (s. 4.3.2) beschränkte sich nicht allein auf die Namen und Diagnosen der Patienten. Es wurden ebenso Informationen extrahiert, die in

gespeichert wurden (s. Tabelle 9).

Tabelle 9: Abgefragte Informationen aus dem Krankenhaus-Informations-System Name, Vorname, Patienten-Nr, Geburtsdatum

Straße, PLZ, Wohnort, Telefonnummer Einweiser (z.B. Hausarzt oder NEF)

Datum der Aufnahme und der Entlassung, Uhrzeit der Aufnahme OPS1: 8-770 (Notfallbeatmung)*

OPS: 8-771 (Reanimation)*

OPS: 8-779 (andere Reanimationsmaßnahmen = hochdosiert Katecholamine)*

OPS: 8-640.1 (Defibrillation)*

Art der Entlassung (z.B. Verlegung anderes KH, nach Hause, Reha, Tod) Aufnahme- und Entlassungsdiagnose (nach ICD 10 –Verschlüsselung)

* nicht von allen Kliniken elektronisch erfasst

Die Daten, die für die Qualitätsanalyse der Versorgung im Herzkatheterlabor von Bedeutung sind, wurden durch einen DB erhoben, welcher bei jeder Herzkatheteruntersuchung bzw. PTCA eines STEMI- oder NSTEMI-Patienten direkt von den Katheter-Schwestern im Untersuchungszeitraum ausgefüllt wurde. Mittels des Herzkatheter-DB wurden Daten zur Versorgung im Herzkatheterlabor wie z.B. Versorgungszeiten, Indikation etc. erhoben.

4.4.3 Daten zum Risikoprofil der Patienten

Der Hauptanteil der Daten, wie z.B. Blutwerte (Herzinfarktmarker (Troponin, CK, CK-MB), Cholesterinwerte (Gesamt-Cholesterin, LDL, HDL und Triglyceride), CRP, Kreatinin und Glucose), Größe, Gewicht, Blutdruck, Komplikationen (Blutungen, Re-Infarkte), Medikation und Nebendiagnosen, wurde mittels des Krankenhaus-DB aus der Krankenakte erhoben (s. Anhang K). Diese Parameter können auf den Verlauf der Erkrankung einen großen Einfluss haben und das AMI-Risikoprofil der Patienten beschreiben. Der Rauchstatus wurde zusätzlich im Patienten-FB abgefragt.

1Der "Operationen- und Prozedurenschlüssel" (OPS, früher OPS-301) wurde vom DIMDI erstellt und zunächst nur zur Verschlüsselung operativer Eingriffe angewendet. Seit 2004 wird der OPS eingesetzt, um allgemein medizinische Prozeduren im Krankenhaus zu verschlüsseln. Seit 2005 wird der OPS auch im Bereich des ambulanten Operierens eingesetzt.