• Keine Ergebnisse gefunden

2. DIE ERSTE STUDIE

2.2 Methode

2.2.4 Datenauswertung

Die statistische Datenanalyse erfolgte mit den Programmen SAS (Version 8) und STATA/SE (Version 10.1, 11) Die graphischen Abbildungen wurden mit dem Programm Deltagraph (Version 5.5) erstellt. Die Berechnungsformel der Signal-Entdeckung-Theorie (SDT) hat ei-nen breiten Anwendungsbereich und wurde von (Snodgrass & Corwin, 1988) global doku-mentiert.

Die Daten der Übungs- und Hauptaufgabe (practice- und operante Phase) wurden jeweils in fünf Blöcke, aus je 50 Trials, geteilt, die sequentiell dargeboten wurden. So enthielt der erste Block die Trials 1 bis 50, der zweite die Trials 51 bis 100 und so weiter, bis schließlich alle 250 Trials der Übungs- und Hauptaufgabe auf die fünf Blöcke verteilt wurden.

Im Folgenden ist die Berechnungsformel für den Response-Bias (β) dargestellt. Bei ZS|s und ZS|n handelt es sich um die Standardnormalwerte des entsprechenden Anteils der korrekten (ZS|s) beziehungsweise unkorrekten (ZS|n) „Ja“-Antworten. Des weiteren zeigt (e) eine expo-nentielle Funktion an.

β =

e

{(Z

2S|n

– Z

2S|s

)/ 2}

Sind die β-Werte größer als eins, zeigt dies einen Response-Bias in Richtung „Nein“-Antworten an. Dementsprechend gilt für β-Werte kleiner eins, dass ein Response-Bias in Richtung „Ja“-Antworten vorliegt.

Die Formel für die Ableitung von SEβ und ΖΔβ enthält folgende Elemente: ns ist die Anzahl der „Ja“-Fälle und nn Anzahl der „Nein“-Fälle, PS|s ist dabei der Anteil der korrekten „Ja“-Antworten und PS|s der, der unkorrekten, ZS|s ist der Standardnormalwert, der der Anzahl der richtigen Reaktionen (korrekte „Ja“-Antworten) entspricht und ZS|n der Standardnormalwert der Anzahl der falschen Alarme (unkorrekte „Ja“-Antworten), OS|s und OS|n sind die Werte auf der Y-Achse der Standardnormalverteilung, die der Anzahl der korrekten und unkorrekten

„Ja“-Antworten entsprechen.

68

Hier wurden die Werte für Betasc (β), der Standardfehler von Betasc SEβ und die standardi-sierte Veränderung im Response-Bias ΖΔβ von der Übungsaufgabe zur Haupt-Aufgabe hin berechnet. Ist dieser letzte Wert ΖΔβ negativ, so wird eine standardisierte Veränderung im Response-Bias in Richtung der „Ja“-Antworten angezeigt, ist er positiv, eine in Richtung der

„Nein“-Antworten (Gourevtich & Galenter, 1967; Marascuilo, 1970).

SE

β =

β

2

[ Z

2S|s

P

S|s

(1-P

S|s

)/n

S

O

2S|s

] + β

2

[ Z

2S|n

P

S|n

(1-P

S|n

)/n

n

O

2S|n

]

Ζ

Δ

β = [ β

2

- β

1

] / [(SE

2β1

+ SE

2β2

) / 2]

Die Response-Sensitivität (d`) wird mit folgender Formel berechnet:

d

`

= Z

S|s

– Z

S|n

Die Zunahme der Response-Sensitivität (d`) zeigt eine Verbesserung der Diskriminationsfä-higkeit und damit eine positive Lernleistung bezüglich der Aufgabe an.

Um die Lernleistung der beiden experimentellen Gruppen zu bewerten, wurden die Mittelwer-te der Response-Sensitivität (d`) für jede Versuchsperson in den fünf Sequenzen der Haupt-aufgabe berechnet.

Die abhängigen Variablen sind entsprechend des Experiments von Smillie et al. (2007):

1) Die Veränderung im Response-Bias (shift12sc) von den ersten 250 Trials der Übungsaufgabe zu den zweiten 250 Trials der Hauptaufgabe, die hauptsächlich durch Motivationsfaktoren beeinflusst wird.

2) Der Response-Bias (Betasc β: Das traditionelle Symbol für den Index der Reakti-onsneigung)

3) Die Response-Sensitivität (Dprimesc d´) im zweiten Teil des Experiments (Hauptaufgabe) zur Bewertung der Lernleistung mit Bestrafung beziehungsweise mit Belohnung.

4) Das Befinden, das in dieser Studie gemessen wird.

69

5) Die Antworten auf die Fragen zum Erleben des Experiments.

6) Die Häufigkeiten der nach der Signal-Entdeckungs-Theorie kategorisierten Ant-worten (Treffer, falscher Alarm, Verpasser und korrekte Zurückweisung oder Re-jektion).

7) Die Reaktionszeiten in der Hauptaufgabe zur Messung der Reaktionsgeschwin-digkeit.

Die unabhängigen Variablen sind:

1) Die kategorisierenden Faktoren Bedingungsgruppe (Confirmatory, Corrective) und Phase (practice, operant) sowie die Sequenzen (Sequenz eins bis fünf).

2) Die kontinuierlichen Faktoren, das heißt alle in dieser Studie gemessenen Persön-lichkeitsskalen.

Als Erstes wurden die Mittelwerte und Standardabweichungen aller in der vorliegenden Ar-beit verwendeten Persönlichkeitsskalen, die Interkorrelationen zwischen diesen und dem Be-finden sowie den Korrelationen zwischen den Persönlichkeitsskalen, dem BeBe-finden und den anderen Variablen ausgewertet.

Bezüglich der abhängigen Variablen (Response-Sensitivität, Response-Bias und die Verände-rung im Response-Bias) wurden die Unterschiede zwischen den Gruppen, Sequenzen, Phasen und die Interaktionen Gruppe x Phase, Gruppe x Sequenz, Sequenz x Phase und Gruppe x Sequenz x Phase durch eine Varianzanalyse jeweils getrennt für jede abhängige Variable ge-prüft. Dabei waren Phase, Sequenz und Phase x Sequenz Messwiederholungsfaktoren.

Für die oben genannten abhängigen Variablen wurden jeweils Moderatoranalysen getrennt mit jeder Persönlichkeitsskala (BIS-Reaktivität, BAS-Reaktivität, Kontrolle, STAI, Disinhibi-tion, Harm Avoidance, AffiliaDisinhibi-tion, Aktivität, Achievement, Social Closeness, Social Potency, Tradition, Stressreaktion, Extraversion-Durchsetzung) durchgeführt. Moderatorvariablen wa-ren dabei die Persönlichkeitsskalen als kontinuierliche Variablen. Der Kategorisierungsfaktor war die Bedingungsgruppe. Die abhängigen Variablen Sensitivität und Response-Bias beziehungsweise die Veränderung im Response-Response-Bias wurden zum einen über alle Se-quenzen gemittelt und zum anderen pro Sequenz ausgewertet.

70

Die Veränderung im Response-Bias wurde mit zwei verschiedenen Varianzanalysen analy-siert, das eine Mal mit dem Messwiederholungsfaktor Sequenz und das andere Mal ohne die-sen.

In Bezug auf die abhängige Variable Veränderung im Response-Bias wurde die Mediation der Befindlichkeiten (Frust, Positiv vs. Negativ, Anspannung, Aktivität, Aufmerksamkeit, Inter-esse, Traurigkeit, Freude, Scham, Angst, Ärger, Stolz) durch die drei Mediatoranalysen So-bel-Test, Goodman(I)- und Goodman(II)-Test mit den einzelnen Persönlichkeitsskalen (BIS-Reaktivität, BAS-(BIS-Reaktivität, Kontrolle, STAI, Disinhibition, Harm Avoidance, Affiliation, Aktivität, Achievement, Social Closeness, Social Potency, Tradition, Stressreaktion, Extra-version-Durchsetzung ) als jeweils unabhängige Variable geprüft.

Außerdem wurden für jede Befindlichkeitsskala eine Kovarianzanalyse mit den Befindlich-keitsratings der dritten Messung (nach der Hauptaufgabe) als abhängige und der Bedingungs-gruppe als unabhängiger Variable durchgeführt. Die Befindlichkeitsratings der ersten und zweiten Messung waren dabei die Kovariaten. Die Moderatoranalysen mit den Befindlich-keitsskalen der dritten Messung wurden mit allen PersönlichBefindlich-keitsskalen und Bedingungsgrup-pen durchgeführt. Die Befindlichkeitsskalen stellten die abhängigen Variablen dar, die konti-nuierlichen Variablen der Persönlichkeitsskalen die Moderatorvariablen und die kategorisie-rende Variable Bedingungsgruppe die unabhängige Variable.

Auch für die jeweiligen Antworten auf die Fragen zum Erleben des Experiments wurden Mo-deratoranalysen mit allen Persönlichkeitsskalen und Bedingungsgruppen durchgeführt. Die abhängigen Variablen waren die Antworten auf die gestellten Fragen, die Moderatorvariablen die Persönlichkeitsskalen und die unabhängige Variable die Bedingungsgruppe.

Die nach der Signal-Entdeckungs-Theorie kategorisierten Reaktionsarten Treffer, falscher Alarm, Verpasser und korrekte Zurückweisung wurden mit Hilfe einer Varianzanalyse als abhängige Variablen analysiert. Die Bedingungsgruppe, Phase und Sequenz waren dabei die unabhängigen Variablen. Die Messwiederholungsfaktoren waren Phase, Sequenz und Phase x Sequenz. Damit wurden die Unterschiede zwischen den Gruppen, Sequenzen und Phasen so-wie die Interaktionen Gruppe x Phase, Gruppe x Sequenz, Sequenz x Phase, Gruppe x Phase x Sequenz für jede Reaktionsart geprüft.

71

Da die Reaktionszeitdaten nicht normalverteilt sind, wurden sie über eine ln-Transformation der Normalverteilung angenähert. Die Extremwerte der ln-transformierten Reaktionszeiten wurden von der Auswertung ausgeschlossen.

Sowohl die Varianzanalysen als auch die Moderatoranalysen wurden mit ln-transformierten Reaktionszeiten als abhängige Variable und der Sequenz als fünfstufigen Messwiederho-lungsfaktor sowie den Persönlichkeitsskalen als kontinuierliche Variablen mit dem Faktor Bedingung analysiert.

72