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Das Störungsproblem

Im Dokument Heinrich Schiess (Seite 40-49)

anderer Standortparameter

4.4 Das Störungsproblem

Grundsätzlich ist zu erwarten, daß sich ein intensiver Erholungsverkehr und die mit ihm verbundenen Störun-gen negativ auf die Vogelwelt auswirken. Dafür gibt es am Zürichsee denn auch zahlreiche qualitative Hinwei-se. So hielten sich während der Brutsaison 1976 im stark gestörten Frauenwinkel (vor allem SB 64) auch die folgenden seltenen Entenarten auf, die jedoch nicht brüteten: bis 15 Schnatterenten, 1 Paar Löffelenten bis mindestens Mitte Juni, mindestens 7 Krickenten, etwa 1 O Kolbenenten bis Ende Juni, 3 Tafelenten und 5 bis 1 O Reiherenten. Die als Parameter für die Störung ver-wendete Bootsdichte vermochte solche Beziehungen zu Brutvögeln jedoch in keinem Fall zu beschreiben. Im Gegenteil tauchen sogar positive Korrelationen auf (Tab. 4). Daran knüpfen sich zwei Überlegungen: Zum einen gibt die Bootsdichte den gesamten Störungsdruck unvollständig wieder. An vielen Stellen dürften die vom Land her kommenden, außerordentlich schwierig zu erfassenden Besucher stark ins Gewicht fallen. Es ist in diesem Zusammenhang höchst wahrscheinlich, daß der positive Effekt von Riedwiesen als Hinterland (Tab. 4 und 8) zu einem großen Teil auf deren Störungsarmut beruht, da sie meist durch Betretverbote geschützt sind.

Zum anderen dürfte der Nachweis von negativen Ein-flüssen namentlich daran scheitern, daß unter den herrschenden Bedingungen des uneingeschränkten Erholungsbetriebs keine Vergleichsobjekte zur Verfü-gung stehen, in denen die Störung minimal wäre.

Möglicherweise existiert ein kritisches Störungsniveau, das im Bereich aller Schilfbestände heute bereits über-schritten ist. Langzeituntersuchungen an einzelnen SB vor und nach massiven Änderungen im Störungsdruck und ein Vergleich des Bruterfolges in unterschiedlich stark gestörten Objekten dürften bessere Maße für die negativen Einflüsse des Erholungsbetriebes liefern. Die in dieser Arbeit erhaltenen positiven Korrelationen zwi-schen Zwergtaucher und Störungsdichte lassen anneh-men, daß diese Art offenbar ähnliche Standorte zum

Brüten aufsucht wie der Mensch zur Erholung. Diese Konfliktsituation ist am Zürichsee häufig. Sie läßt sich nur ausschalten, wenn an jedem Uferabschnitt separat festgelegt und durchgesetzt wird, ob Naturschutz oder die Erholung Priorität haben soll.

4.5 Naturschutz

Mit der Paarwertsumme (PWS) wurde ein Index einge-führt, der einen relativen Schutzwert für jeden Schilf-bestand und seine Vogelfauna im Vergleich aller Objek-te der UnObjek-tersuchungsregion wiedergibt. Aufgrund der PWS ergibt sich die in Tabelle 9 gezeigte Rangliste der 15 schutzwürdigsten Schilfbestände.

Die PWS ist zwar stark mit der Schilffläche korre-liert, die SB 139 und 173 zeigen jedoch, daß auch mittelgroße Objekte hohe Werte erreichen können. Die beiden genannten Schilfbestände weisen zudem auch den höchsten Diversitäts-Wert von allen untersuchten Habitatinseln auf. SB 139 ist ein gegliederter reichhalti-ger Bestand in einem Mündungsbereich, SB 173 ein auffallend intaktes Röhricht mit weit ins tiefe Wasser auslaufenden Bestandesrändern (vgl. KLörzu und Züsr, 1973). SB 115 kommt dank seines Zwergdommel-Paa-res auf den zweiten Platz; ohne diese Rarität würde das Objekt im 8. Rang figurieren. Für eine umfassende Beurteilung im Hinblick auf konkrete Naturschutz-Stra-tegien genügen die ornithologischen Werte allein natür-lich nicht.

Aufgrund deroffenbarverläßlicheren Regressions-modelle mit der logarithmischen PWS erscheinen die folgenden Parameter als wichtigste Einflußgrößen für den Schutzwert eines Schilfbestandes: Fläche, Habitat-diversität, «Hinterland: Ried», Formzahl, Isolation und Umrißlänge (positive Korrelationen außer Isolation).

Bei der Besprechung der ökologischen Ansprüche der einzelnen Arten kristallisierten sich deutlich drei

Abbildung22

Schilfbestand Inner Sack Mitte (SB 62, 63; 2. Oktober 1975).

Beispiel für den linearen Bestandestyp mit hohem Schutzwert.

Vorwiegend Schilftyp 1, schmaler Streifen Schilftyp 3 und nur ansatzweise Schilftyp 2; im Hinterland Streuwiese, linke Bild-hälfte noch ungemäht und ziemlich schilfreich.

Abblldung23

Schilfbestand Strandweg Rapperswil (SB 190; 2. Oktober 1975). Beispiel für den flächigen Bestandestyp mit hohem Schutzwert.

Kurze Grenzlinien, hoher Anteil Schilftyp 2.

Tabelle9

Reihenfolge der 15 ornithologisch wertvollsten Schilfobjekte am Zürich- und Obersee nach ihren PWS-Werten. Unter

«Gruppe» wird angegeben, welchem der drei im Text (Kap. 4.5) definierten Bestandestypen das Objekt angehört.

Schrägstriche und Klammern bedeuten gemischtes bezie-hungsweise untergeordnetes Vorkommen der Bestandes-typen.

Rang SB Lage des Objekts Gruppe

1. 64 Frauenwinke 1/Uesser Sack 1/11

2. 114 Lachaner Horn links III

3. 118 Nuolan/Ziegelwies 1

4. 190 Rapparswil/Strandweg 11(1) 5. 116 Lachener Horn rechts 111/11

6. 139 Bätzimatt Süd III

7. 173 Bollingen/Unter Stafflen 1(111) 8. 62 Frauenwinkel/Inner Sack (Steinfabrik) 1

9. 74 Lützelau 1/11

10. 63 Frauenwinkel/Inner Sack (Durchstich) 1

11. 175 Wurmsbacher Bucht 1(11)

12. 174 Kloster Wurmsbach 1(11)

13. 149 Schmeriker Allmeind III

14. 46 Bächau Ost 1

15. 59 Freienbach-Sarenbach (1)

Gruppen von ornithologisch wertvollen Schilfbeständen heraus (vgl. Tab. 8 und 9):

langgestreckte, streif enförmige Schilfbestände ohne breite Flachwasserzone, aber mit intakten Riedwie-sen im Hinterland, mindestens teilweise kulturbeein-flu ßt (Abb. 22). Charakterart ist der Drosselrohrsän-ger. Beispiele sind: SB 118, 62.

II Flächige, homogene, grenzlinienarme Schilfbestän-de mit vorherrschenSchilfbestän-dem Schilftyp 2 (Abb. 23). Cha-rakterarten sind Wasserralle und Rohrschwirl. Bei-spiel: SB 64.

III Strukturreiche, vielfältige Bestände, vor allem in Deltabereichen, reiche Pflanzen- und Kleintierwelt (Abb. 24). Charakterart ist der Zwergtaucher (evtl.

auch die Zwergdommel). Beispiele sind: SB 115, 116, 139 und 149.

Diese drei verschiedenen Typen von Schilfbeständen besitzen je eigene Charakteristiken und quantitativ nicht gegeneinander abwägbare Vorzüge. Die Empfehlun-gen von D1AMOND (1975b) für die Planung von Lage, Größe und Form von Schutzgebieten sind hauptsäch-lich auf homogene, flächige Habitate zugeschnitten; sie wurden ja auch am tropischen Regenwald entwickelt.

Abbildung 24

Schilfbestand Lachener Horn (SB 114, 116; 2. Oktober 1975). Beispielfürden strukturreichen Bestandestyp mit hohem Schutzwert.

Lange Grenzlinien, hohe Anteile von Schilftyp 2 und 3; angrenzend zum Teil Streunutzung, überwiegend jedoch unbeeinflußte Waldentwicklung. Im Sommer starker Erholungsbetrieb.

Auf eine Biotopklasse mit anderen strukturellen Eigen-schaften können sie jedoch nicht unbesehen übertra-gen werden. Für die Schilfbestand-Gruppe II dürften sie zwar zutreffen, für I und III, bei welchen die naturgemä-ße Linearität der Uferröhrichte in Form und Aufbau stark hervortritt, aber nur begrenzt.

Aus diesen Ergebnissen und Überlegungen las-sen sich einige einfache Grundsätze für den Schutz der Schilfbestände am Zürichsee und ihre Vogelwelt ablei-ten:

1. Die Eigenheiten und unterschiedlichen Erfordernis-se der drei Gruppen von Schilfbeständen müsErfordernis-sen beachtet werden. Im Fall von Typ I kann zur Erhal-tung seiner Eigenart auch ein Pflegeeingriff auf den angrenzenden Riedwiesen notwendig sein, wie z.B.

an einzelnen Stellen der SB 190 und 17 4.

2. Im Entscheidungsfall ist es besser, auf einen kleinen Schilfbestand zu verzichten, als die gleich große Fläche einem der wenigen großen Schilfbestände zu entreißen. Der potentielle Verlust an Artenvielfalt und yor allem an seltenen Arten ist im zweiten Fall größer (vgl. auch MooRE und HooPER, 1975; D1AMOND, 1975b).

3. Esistsinnvoll,ganzeKomplexevongrößerenSchilf-beständen zu schützen und als Ganzes zu erhalten.

Wenn auch nicht in jedem Fall klar ist, auf welchem Weg die Nähe von weiteren Schilfbeständen auf die Vögel wirkt, darf die Existenz solcher positiver Ein-flüsse als erwiesen gelten.

4. Der Wert eines Schilfbestandes, besonders eines kleineren im Siedlungsbereich, steigt bei gleichblei-bender Fläche beträchtlich, wenn im Röhricht der natürliche Übergang zwischen Wasser und Land erhalten bleibt, und er steigt weiter, wenn sich im Hinterland extensiv genutzte Flächen befinden, am besten Riedwiesen oder zumindest größere Ge-büschzonen.

5. Einzelne der unter dem Erholungsbetrieb leidenden und zugleich biologisch wertvollen Schilfbestände müssen vom Ausflüglerverkehr befreit werden.

6. Zum Schutz des Röhrichts müssen im weiteren die übersetzten Bestände des Höckerschwans und, in isolierten größeren SB (z.B. SB 24), auch des Bläß-huhns und des Haubentauchers, reduziert werden.

Eine ergänzende Maßnahme wäre das Anbieten von zusätzlichem Nistmaterial und Futter in gewis-sen isolierten verarmten SB des unteren Seeteils.

5 Zusammenfassung

Schilfbestände als Habitatinseln von Vögeln Im Sommer 1976 wurden mit Hilfe von Revierkartierun-gen und Nestersuche die in den 212 vorher inventari-sierten Schilfbeständen von Zürich- und Obersee brü-tenden Vögel erfaßt. Im ganzen wurden 1816 Paare von 13 Arten ausgewertet. Es sind dies, in der Reihenfolge abnehmender Häufigkeit: Haubentaucher, Bläßhuhn, Teichrohrsänger, Rohrammer, Sumpfrohrsänger, Dros-selrohrsänger, Teichhuhn, Höckerschwan, Zwerg-taucher, Wasserralle, Rohrschwirl, Graureiher und Zwergdommel.

Die im Vergleich mit der sie umgebenden Land-schaft homogenen und scharf abgegrenzten Schilfröh-richte wurden als Biotopinseln aufgefaßt. Die Anzahl Arten, Diversität, Paarwertsumme (ein einfacher Index, der die regional seltenen Vogelarten stark bewertet) und die Anzahl Paare der Vögel in den Schilfinseln wurden mit schrittweisen multiplen Regressionen auf die Ein-flüsse von 24 Standortparametern, darunter Schilfflä-che und lsolationsgrad des Schilfbestandes, geprüft.

Die Schilffläche erwies sich als die stärkste einzel-ne unabhängige Variable. Die meisten Paarzahlen, die Gesamtpaarzahl und die Paarwertsumme sind mit ih-rem Absolutwert eng korreliert, die Artenzahl weist die stärkste Korrelation mit der Wurzelfunktion der Fläche auf und die Diversität mit ihrem Logarithmus. Die Stei-gung der doppeltlogarithmischen Artenzahl/Areal-Kor-relation beträgt 0,380, abzüglich der Einflüsse anderer unabhängiger Faktoren 0,274.

Dagegen spielt die Isolation eine untergeordnete Rolle; außer der Schilffläche zeigen noch fünf weitere Standortfaktoren mehr signifikante Korrelationen zu den abhängigen Variablen als eines der drei lsolationsmas-se. Artenzahl und Diversität stehen in negativer Bezie-hung mit der «Distanz zum nächsten großen

Schilf-bestand». Die Vogelpopulationen der Schilfinseln kön-nen aufgrund der räumlichen Dimensiokön-nen und ihrer eigenen Mobilität nicht im gleichen Maß voneinander getrennt sein, wie die Faunen dertropischen Archipele, deren Studium die Entwicklung der Inseltheorie förderte (MAcARTHUR und W1LsON, 1963, 1967). Sechs verschie-dene Hypothesen werden genannt, die eine Erklärung zu den beobachteten lsolationseffekten liefern könnten.

Ihre analytische Prüfung wird durch die komplexen lnterkorrelationen erschwert, die insbesondere Schilf-fläche und Isolation mit den übrigen ökologischen Fak-toren verbinden.

Acht der erfaßten ökologischen Parameter (außer Fläche und Isolation) leisten signifikante Beiträge zur Erklärung der abhängigen Variablen; die wichtigsten sind die röhrichtinterne Habitatdiversität, die Anwesen-heit von Riedwiesen im Hinterland der Schilfbestände, die Bodenbedeckung durch Schilftorf, die Länglichkeit der Bestände und die Breite der Flachwasserzone (alle positiv korreliert).

Aufgrund der genauen Flächenangaben für die Schilfbestände kann für jede der häufigeren Vogelarten das Minimumareal angegeben werden. Ebenso läßt sich der Anteil der von einer Art besiedelten Schilfbe-stände in Abhängigkeit von deren Fläche ermitteln (sogenannte lnzidenzkurven, D1AMOND, 1975a), und es läßt sich eine Fläche (F 50) abschätzen, bei der 50 Pro-zent der Schilfbestände von der fraglichen Vogelart besiedelt sind.

Drei Gruppen von wertvollen Schilfbeständen können unterschieden werden. Sie zeigen jeweils cha-rakteristische Züge und beherbergen bis zu einem gewissen Grade auch eigene typische Vogelfaunen.

Aufgrund der Untersuchungsergebnisse lassen sich Empfehlungen für den Naturschutz am Zürich- und Obersee formulieren.

e

Les roselieres en tant qu'iles-habitats d'oiseaux nicheurs

Les oiseaux nicheurs des 212 roselieres inventoriees du Lac de Zurich et de !'Obersee ont ete recenses a l'aide de la cartographie des territoires et de la recherche des nids en ete 1976. En tout, 1816 couples nicheurs de 13 especes ont ete analyses. Voici les especes, par ordre decroissant d'abondance: Grebe huppe, Foulque macroule, Rousserolle effarvatte, Bruant des roseaux, Rousserolle verderolle, Rousserolle turdo'ide, Poule d'eau, Cygnetubercule, Grebecastagneux, Räled'eau, Locustelle luscinio"ide, Heron cendre, Blongios nain.

Les roselieres relativement homogenes et bien delimitees peuvent etre considerees comme des iles-habitats. Le nombre des especes aviennes, leur diver-site, la somme des valeurs de couples (un index simple, qui attache beaucoup d'importance aux especes rares dans la region) et le nombre des couples nicheurs par roseliere ont ete soumis a une analyse de regression multiple progressive. L'influence de 24 facteurs a ete etudiee, y compris celle de la superficie et du degre d'isolation de la roseliere.

La superficie est le facteur independant le plus puissant. Les effectifs de la majorite des especes, le nombre total de couples et la somme des valeurs-couples sont en etroite correlation avec la superficie en chiffre absolu; le nombre d'especes montre une forte correlation avec la racine carree de la superficie, et la diversite avienne avec son logarithme. La pente de l'equation de regression de la double correlation loga-rithmique superficie/nombre d'especes est de 0,380, ou de 0,27 4 si l'influence des autres facteurs independants est eliminee.

Par contre, l'isolation joue un r6Ie mineur. Abstrac-tion faite de la superficie de la roseliere, cinq autres facteurs manifestent une correlation plus significative avec des variables dependantes que les valeurs

d'iso-lation. Pourtant, le nombre d'especes et la diversite sont en relation negative avec la distance de la grande roseliere la plus proche. En raison de la petite dimension des iles-roselieres et de la mobilite des populations aviennes celles-ci ne peuvent pas etre isolees dans la meme mesure que les faunes des archipels tropicaux dont l'etude a favorise le developpement de la theorie de l'insularite (MAcARTHUR et W1LsON, 1963, 1967). On enonce six hypotheses differentes qui pourraient expli-quer les effets de l'isolation observes. L'analyse detail-lee de ces hypotheses est rendue difficile par les inter-correlations complexes qui lient surtout la superficie et l'isolation des roselieres aux autres facteurs ecolo-giques.

La superficie et l'isolation mises a part, huit des facteurs etudies contribuent significativement a l'expli-cation des variables dependantes. Voici les plus impor-tants: la diversite ecologique a l'interieur des roselieres, la presence de prairies a litiere a l'arriere des roselieres, la couverture du sol par la tourbe de roseaux, la forme oblongue des massifs, et la largeurde la zoned'eau peu profonde ( correlations toutes positives).

Pour chacune des especes abondantes, l'aire minimum peut etre estimee a l'aide des donnees exac-tes de la superficie des roselieres. De meme, la propor-tion des roselieres habitees par une espece d'oiseaux peut etre determinee par rapport a la superficie ( courbes dites d'incidence, D1AMOND, 1975a), et il est possible d'estimer une superficie de roseaux (F 50) habitee par cette espece avec une probabilite de 50 pour cent.

On distingue trois groupes de roselieres compre-nant chacun des massifs de roseaux de haute valeur ornithologique. lls se differencient par des aspects ca-racteristiques de leur ecologie et ils abritent, jusqu'a un certain point, des faunes aviennes particulieres. Les resultats de cette enquete permettent de formuler des propositions pour la sauvegarde de la nature des bords du Lac de Zurich et de !'Obersee.

Riassunto

II canneto quale habitat degli uccem.

In 212 aree a canneto del Lago di Zurigo

e

stata esegu ita una cartografia dei territori delle singole specie ed una localizzazione dei nidi. Complessivamente sono state osservate 1816 coppie di uccelli, distribuite su 13 spe-cie. In ordine di presenza decrescente sono:svasso maggiore, folaga, cannaiola, migliarino, cannaiola ver-dognola, cannareccione, gallinella d'acqua, cigno reale, tuffetto, porciglione, salciaiola, airone cenerino e tara-busino.

Le aree a canneto sono omogenee e chiaramente delimitabili rispetto al paesaggio circostante. Sono quin-di state considerate quali «biotopi-isola», quin-di cui il numero delle specie, la diversitä, un valore di frequenza relativa ( «Paarwertsumme», un indice ehe da molto peso alle specie regionalmente rare) ed il numero delle coppie sono stati messi a confronto, tramite la tecnica dell'ana-lisi di regressione multipla progressiva, con 24 para-metri stazionali, tra cui la superficie dei singoli canneti ed il loro grado di isolazione.

L'area del canneto

e

la variabile indipendente con la piu alta capacitä interpretativa del fenomeno studiato.

II totale delle coppie e la frequenza relativa (vedi sopra) sono ad essa strettamente correlati. II numero delle specie presenta la correlazione maggiore con la radice quadrata dell'area a canneto e la diversitä con il suo logaritmo. La pendenza della funzione numero delle specie-areale, riportata su doppio logaritmo,

e

di 0,380;

senza l'influsso di altre variabili indipendenti assume il valore 0,274.

II ruolo dell'isolamento

e

per contro scarso; oltre l'areale altri cinque parametri stazionali offrono correla-zioni con le variabili dipendenti piu alte di quelle ehe con le medesime assumono i tre indici utilizzati per definire

l'isolamento delle singole aree. II numero delle specie e la diversitä sono inversamente proporzionali alla distan-za dalla «prossima area a canneto piu consistente»

Le popolazioni di uccelli studiate non possono essere chiaramente distinte le une dalle altre, per via della loro mobilitä e della distribuzione su I territorio delle aree a canneto; in cio' si distinguono dall'avifauna dei tropici, lo studio della quale ha condotto alla teoria delle isole (MacARTHUR e W1LsON, 1963, 1967). Sono riportate sei ipotesi a sostegno dei fenomeni di isolamento osser-vati. Le complesse intercorrelazioni osservabili in parti-colare fra area a canneto, isolazione e gli ulteriori parametri stazionali ne ostacolano oltremodo una veri-fica. Offrono inoltre un significativo contributo alla spie-gazione delle variabili dipendenti otto parametri ecologi-ci, tra cui i piu importanti sono la diversitä interna del canneto, la presenza di lischeti nel retroterra, la coper-tura del terreno con torba di canna, la lunghezza dell'as-se maggiore dell'area a canneto e la larghezza delta zona ad acqua bassa (le correlazioni sono sempre positive).

Sulla scorta della superficie dei canneti puo essere definito l'areale minimo per ognuna delle specie piu frequenti. lnoltre, in base alla superficie di canneto, puo essere calcolata la porzione dello stesso occupata dalle singole specie, come pure puo essere stimata la super-ficie di territorio in cui il 50% dei canneti ospiti la stessa specie.

Sono stati definiti tre gruppi di canneto particolar-mente importanti, ospitanti fino ad un certo grado una caratteristica, propria avifauna. 1 risultati del lavoro sfo-ciano in alcune raccomandazioni relative alla gestione delle aree protette sulle sponde del Lago di Zurigo.

Traduzione: Roberto Buffi

In summer 1976 the birds nesting in the previously inventoried reed beds of the Lake of Zurich and the Obersee were monitored with the help of territory map-ping and nest search. A total of 1816 nesting pairs of 13 different species was analyzed. In order of frequency, these were: great crested grebe, coot, reed warbler, reed bunting, marsh warbler, great reed warbler, moor-hen, mute swan, little grebe, water rail, Savi's warbler, common heron, and little bittern.

The reed beds, which in comparison with the surrounding landscape are homogeneous and clearly delimited, were considered as biotope islands. The influence of 24 site parameters, including area and degree of isolation of the reed beds, on the number of species, diversity, pair value sum (a simple index in which locally rare species are heavily weighted), and the number of pairs in the reed islands was determined by means of stepwise multiple regression.

Area proved to be the major single independent variable. Mostofthe paircounts, thetotal paircount, and the pair value sum are closely correlated with their absolute values, the number of species showing the closest correlation with the root function of the reed bed and the diversity with its logarithm. The curve of the logarithm of number of species against the logarithm of area shows a gradient of 0.380, or 0.274 when the influence of other independent factors is eliminated.

In contrast, isolation plays a subordinate role.

Apart from area, five other site factors are more signifi-cantly correlated with the dependent variables than one of the three isolation characteristics. Number of species and diversity, however, are negatively proportional to

"distance from the nearest big reed bed". Due to the prevailing spatial dimensions and their mobility, the bird populations of the reed beds cannot be so clearly separated as the fauna of tropical archipelagos are, studies on which promoted the elaboration of the "island theory" (MAcARTHUR and W1LsON, 1963, 1967). Six dif-ferent hypotheses are mentioned which might explain the observed isolation effect. Analytical examination of these is hindered bythe complex interrelationships,

"distance from the nearest big reed bed". Due to the prevailing spatial dimensions and their mobility, the bird populations of the reed beds cannot be so clearly separated as the fauna of tropical archipelagos are, studies on which promoted the elaboration of the "island theory" (MAcARTHUR and W1LsON, 1963, 1967). Six dif-ferent hypotheses are mentioned which might explain the observed isolation effect. Analytical examination of these is hindered bythe complex interrelationships,

Im Dokument Heinrich Schiess (Seite 40-49)