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Credit Risk

Im Dokument Zeit Heute (Seite 62-66)

+

(CR +

)

4.5.1 Ansatz

CR +

zählt zu den ausfallratenbasierten Modellen. DasAusfallrisikowird mittels

ei-nesversicherungsmathematischen Ansatzesgeschätzt.

38

Dabeibeschränkt sichCR +

aufdieModellierungdesAusfallrisikos.DasRisikoeinerMigrationzwischen

Rating-klassenwird nicht erfaÿt.Ebenfallswerden keine Annahmen überdieUrsachen von

Kreditausfällen gemacht. Insbesondere bleibt die Kapitalstruktur der betrachteten

Unternehmen unberücksichtigt.

39

Die benötigten Inputs für die in einer

geschlos-senen mathematischen Lösung mündenden Berechnungen sind die Höhe der

Kre-ditverpichtungen, die erwarteten Ausfallwahrscheinlichkeiten (bzw. die Zahl der

erwarteten Ausfälle), deren Volatilität und die Rückzahlungsquoten.

40

Mit diesen

Inputs wird die Verteilung der Portfolioverluste in einem zweistugen Prozeÿ

ge-wonnen.Dieser wird inAbbildung 4.4grasch dargestellt.

Verlustverteilung

Wie groß sind die Verluste ? die Anzahl der

Wie hoch ist Ausfälle ?

Abbildung4.4: StufeninCredit Risk +

:Quelle:Credit Risk (1997),S.17.

Die Schwere der Ausfälle ergibt sich aus der Dierenz zwischen Kreditbetrag und

erzielterRückzahlung.Um den Verlustim Falleeiner Insolvenz zu bestimmen,

ver-wendetCR +

vorgegebene,alsexogenangeseheneRückzahlungsquoten.

41

Diese

stam-menz.B. aus Keenan (2000).

42

DadieRückzahlungsquoten einerstarken

Variati-onunterliegen, empehlt Credit Risk (1997) einen vorsichtigen Umgangmitden

Annahmen über die Rückzahlungsquoten und die Berechnung potentieller

Verlust-funktionenmitunterschiedlichen Szenarien.

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38 Vgl.Kretschmer (1999),S.363.

39 Vgl.CreditRisk (1997),S.7-8.

40 Vgl.CreditRisk (1997),S.11.

41 Vgl.Crouhi, Galai undMark (2000),S. 109.

42 Vgl.Tabelle4.3.

Zur Reduktion der zu verarbeitenden Datenmenge werden die Kreditbeträge um

die erwartete Rückzahlung vermindert. Dies ergibt den eektiven Verlustbeitrag

einesKreditausfalls.AnschlieÿenderfolgtdieBildung sogenannter Exposurebänder.

Für alle Kredite eines Exposurebandes wird unterstellt, daÿ sie einen identischen

potentiellen Verlustbeitrag liefern. Durch die Wahl einer engen Bandbreite für die

Exposurebänder, läÿtsichder Informationsverlust dieser Annahmeeingrenzen. Die

Annahmewirdgetroen,um später aufeinfache Artvonder Verteilungder Anzahl

der Ausfälleauf dieVerlustverteilungdes Portfolios schlieÿenzu können.

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Die Zahl der Ausfälle wird mittelsdoppelter Stochastik ermittelt.Dazuwird

ange-nommen, daÿ die sektorspezischen Ausfallwahrscheinlichkeiten selbst zufälligsind

und von Hintergrundfaktoren getrieben werden. Für die Zahl der Ausfälle bei

ge-gebener Ausfallwahrscheinlichkeitwird eine Poisson-Verteilung angenommen.

45

Bei

unterstellterUnabhängigkeitergibt sichfürdieZahl der Ausfälleeigentlich eine

Bi-nomialverteilung. Auf Grund der (sehr) kleinen Ausfallwahrscheinlichkeiten stellt

die Poisson-Verteilung jedoch eine hinreichend gute Approximation der

Binomial-verteilung dar. Die Wahrscheinlichkeit für n Ausfälle 46

Die Ausfallraten der Sektoren werden, wie bereits geschildert, als unvorhersehbar

angesehen.Siewerdendahernichtfest vorgegeben, sondern mitHilfeeiner

(zweipa-rametrigen)Gammaverteilungmitder Dichte 47

modelliert.Dabeiwirdfürdiesektorspezischen AusfallrateneinErwartungswert

k

undeineStandardabweichung

k

angenommen.DiesewerdenaushistorischenDaten

geschätzt.DiebeidenParameter

k und

k

derGammaverteilungsinddannimplizit

gegeben mit

k

: Durch die Überlagerung von Poisson- und

Gamma-Verteilungergibt sich für dieZahl der Ausfälle jedes Sektors eine negative

44 Vgl.Kretschmer (1999),S.369.

45 Vgl.Kretschmer (1999),S.364.

46 Vgl.WahrenburgundNiethen (1999), S.7.

47 Vgl.CreditRisk (1997),S.45.

Binomialverteilung.Als Wahrscheinlichkeit fürn AusfälleinSektor k erhält man

Annahmegemäÿ wird die Ausfallwahrscheinlichkeit in jedem Sektor nur von genau

einem Makrofaktor beeinuÿt, der die Variation der durchschnittlichen Ausfallrate

dieses Sektors überdie Zeit erklärt.

49

Damit sind die Ausfallereignisse

unterschied-licherSektoren voneinander unabhängig.DieVerlustverteilungdes Portfolios erhält

mandaher direkt aus den Ausfallverteilungender einzelnen Sektoren.

50

Obwohldie

Verteilung der Ausfallereignisse für jeden Sektor einzelnbetrachtet dienegative

Bi-nomialverteilung ist, gilt dies nicht für das gesamte Portfolio. Die Verteilung der

Ausfallereignisse im Portfolio ist die unabhängige Summe der negativ binomialen

Sektorverteilungen.

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4.5.2 Berücksichtigung von Korrelationen

Weder die direkte Schätzung der Ausfallkorrelationen aus historischen

Ausfallda-ten, noch die indirekte Gewinnung über einen Optionspreisansatz nden bei CR +

Anwendung. Während die direkte Schätzung auf Grund ungenügender historischer

Daten ausscheidet, sprechen aus der Sicht vonCreditSuisse FinancialProducts die

erforderlichen zusätzlichen Annahmen und das FehlenvonMarktpreisen fürAktiva

nicht börsengehandelter Firmengegen die Verwendung des Optionspreisansatzes.

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Daherwird,umKorrelationenzwischen denKreditereignissenzuerzeugen,eine

Ab-hängigkeitderAusfallratenvongemeinsamenHintergrundfaktorenmodelliert.Über

die so generierten Korrelationen der Ausfallwahrscheinlichkeiten ergeben sich von

Nullverschiedene KorrelationenfürdieAusfallereignisse, obwohlfürgegebene

Aus-fallwahrscheinlichkeiten unabhängigeAusfallereignisse unterstellt wurden. Die

Hin-tergrundfaktoren werden implizit modelliert. Dazu wird jeder Kreditnehmer über

Sektorgewichte einem oder anteiligmehreren Sektoren zugeteilt.

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48 Vgl.CreditRisk (1997),S.45.

49 Vgl.CreditRisk (1997),S.42.

50 Vgl.WahrenburgundNiethen (1999), S.8.

51 Vgl.CreditRisk (1997),S.46.

52 Vgl.CreditRisk (1997),S.15.

Das Gewicht von Kreditnehmer X in Sektor k sei gleich

Xk

. Dann kann aus

Er-wartungswerten und Volatilitäten für die einzelnen Kreditnehmer

X

und

X der

Erwartungswert desSektorsmit

k

unddieStandardabweichungmit

Fallsspezische Einzelrisiken berücksichtigt

werden sollen,kann dafür eineigener Sektor eingeführtwerden.

Nimmtman an, daÿalleKreditnehmer auseinem einzigenSektor stammen, so

wer-den alle Ausfallraten jeweils nur von einem, systematischen Faktor beeinuÿt. Auf

diese Weise werden zwar mögliche Konzentrationsrisiken erfaÿt, vorhandene

Diver-sikationspotentiale werden jedochvernachlässigt.

LäÿtmanmehrereSektorenzu,unterstelltjedoch,daÿjederKreditnehmernureinem

Sektor angehören kann, so erreicht man bei gleichem Erwartungswert der Verluste

einen Rückgang in der Standardabweichung, da nun Diversikationseekte

berück-sichtigt werden. Ein Manko an dieser Betrachtung sind die Extreme in den

Aus-fallkorrelationen. Während Kreditnehmer innerhalb eines Sektors paarweise hohe

Ausfallkorrelationenaufweisen, sind Ausfälleüber dieSektorgrenzen hinweg

unkor-reliert.Realistischwird das Modellerst mitder Annahme, daÿ Kreditnehmer

meh-rerenSektoren angehören dürfen, daihrAusfallrisikovonmehreren systematischen

Faktorenund zusätzlichvonidiosynkratischen Risikofaktoren abhängen kann.

55

Für die Korrelation der Ausfallereignisse zwischen Firma X und Y ergibt sich wie

bereitsinCMund CPMdienun andiehier verwendeteSymbolikangepaÿteFormel

Unterstelltmandiemarginalen 56

Ausfallwahrscheinlichkeiten(Intensitäten)

X und

Y

und approximiert man die sich daraus im Zeitintervall t ergebende Anzahl

erwarteter Ausfallereignisse

X

t;so erhält man alsNäherungsformel für dieKorrelationder Ausfallereignisse

54 Die Zahl der Ausfälle in Sektor k schwankt also mit der Standardabweichung

k

um den

Erwartungswert

k :

55 Vgl.Kretschmer (1999),S.374-377.

56 FallsdieAnzahlseltenerEreignisseineinemZeitintervallpoissonverteiltist,sinddie

Zwischen-ereigniszeitenexponentialverteilt.GehtdieIntervalllängegegen0,wirddieWahrscheinlichkeit

fürdasAuftreteneinesEreignissesimIntervallimmerkleinerundkonvergiertschlieÿlichgegen

Diese Formel hängt nur vom Erwartungswert und der Varianz, nicht aber von der

speziziertenVerteilungsannahmeab.DaheristdiefürdieAusfallratenderSektoren

angenommeneGammaverteilungirrelevantfürdieBerechnungder

Ausfallkorrelatio-nen. Die Approximation unterstellt allerdings, daÿ die Ausfallwahrscheinlichkeiten

inder betrachteten Periode kleinsind und ist daher nicht universell gültig.

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