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Im Rahmen der Vorversuche am Plexiglasquader, auch 3-D-Schablone genannt, ergaben sich 208 Bohrungen mit dem im Folgenden dargestellten Ergebnis.

Einen Überblick über die Abweichungen aller Bohrer stellt die erste Abbildung dar.

Dazu wurden die Abweichungen der Bohrungen eines Bohrers als Mittelwert eingetragen. Der an 13. Stelle angegebene Wert ist der Mittelwert über alle Bohrungen am Plexiglasquader.

Diagramm 1: Abweichungen am Plexiglasquader

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 mittel

Bohrerbezeichnung

mm

Die mittleren Abweichungen von geplantem und erreichtem Zielpunkt bewegen sich im Bereich von 0,39 mm bis 0,69 mm (p<0,005). Der Mittelwert über alle Bohrer beträgt 0,53 mm. Im Folgenden wurde diese Darstellung aufgeschlüsselt, zuerst nach dem Durchmesser, dann nach der Bohrerlänge. Die Bohrer lassen sich nach ihrem Durchmesser in vier Gruppen unterteilen: 2,5 mm (Bohrer1, 2, 3); 3,2 mm (Bohrer 4, 5, 6); 3,5 mm (Bohrer 7, 8, 9); 4,5 mm (Bohrer 10, 11, 12). In jeder Gruppe wird die Reihenfolge durch einen kurzen, einen mittellangen und einen langen Bohrer gebildet.

0

Betrachtet man die Werte der Abweichungen in Millimeter, indem man die Bohrer zu Gruppen gleichen Durchmessers zusammenfasst, so ergibt sich oben stehendes Bild.

Die Werte rangieren von 0,45 mm bis 0,61 mm (p<0,005). Der Unterschied zwischen bester und schlechtester Gruppe beträgt 0,16 mm. Auch graphisch lässt sich ein Unterschied nur im Zehntelmillimeter-Bereich ausmachen. Nun wurden die Bohrer der Länge nach in vier Gruppen eingeteilt: Bohrer bis 150 mm (Bohrer 1, 4, 7), Bohrer bis 185 mm (Bohrer 2, 3, 10), Bohrer bis 230 mm (Bohrer 5, 8, 11), Bohrer bis 260 mm (Bohrer 6, 9, 12). Der Durchmesser blieb bei dieser Einteilung völlig unberücksichtigt.

Diagramm 3: Bohrerlängen aufsteigend geordnet

In der Graphik sind die Bohrer der Länge nach aufgelistet. Aus jeweils 3 Bohrern wurde eine Gruppe gebildet, daraus ergibt sich eine Einteilung in 4 Gruppen:

Diagramm 4: Mittlere Abweichungen [mm] am Plexiglasquader nach Bohrerlänge geordnet

bis 150mm bis 185mm bis 230mm bis 260mm Mittel

Bohrerlänge

mm

Eingeteilt in Gruppen ähnlicher Länge ergeben sich Abweichungen von 0,48 mm bis 0,62 mm (p<0,005). Der Unterschied zwischen bester und schlechtester Gruppe beträgt 0,14 mm. Auch graphisch ist lediglich ein Unterschied im Zehntelmillimeter-Bereich zu sehen. Ergänzend der Mittelwert über alle Bohrungen am Plexiglasquader. Hier die Abweichungen der Bohrer in aufsteigender Reihenfolge.

Diagramm 5: Rangfolge aller Bohrer am Plexiglasquader

0

4.2.1 Betrachtung der Zielpunkte an Spongiosaquadern

Nach Durchführung aller 10 Bohrungen pro Spongiosaquader wurden mit der digitalen Schublehre und mit der Schablone für die Titanstifte die Abweichungen für jeden Eintrittspunkt („entry“ = Beginn eines Bohrkanals = Durchtritt des Bohrers durch die Eintrittsebene) und für jeden Zielpunkt („exit“ = Ende eines Bohrkanals = Durchtritt des Bohrers durch die Austrittsebene) gemessen und protokolliert. Insgesamt ergaben sich 760 Bohrungen in 76 Spongiosaquadern mit folgendem Ergebnis:

Diagramm 6: Abweichung [mm] am Spongiosaquader für alle Bohrer

0

Die Graphik schafft mit den gemittelten Werten der Abweichungen eine Unterteilung der Bohrer in 4 Gruppen: Gruppe 1 mit den Bohrern 1, 2, 3; Gruppe 2 mit den Bohrern 4, 5, 6; Gruppe 3 mit den Bohrern 7, 8, 9; Gruppe 4 mit den Bohrern 10, 11, 12.

Entsprechend der Übersicht der verwendeten Bohrer (s. Kap. 3.4) haben die Bohrer 1, 2, 3 einen Durchmesser von 2,5 mm, die Bohrer 4, 5, 6 einen Durchmesser von 3,2 mm, die Bohrer 7, 8, 9 einen Durchmesser von 3,5 mm und die Bohrer 10, 11, 12 einen Durchmesser von 4,5 mm. Jede der Gruppen ist charakterisiert durch eine eigene Steigungsgerade, gebildet aus den 3 Bohrern einer Gruppe. Die Steigungsgeraden werden mit zunehmendem Bohrerdurchmesser immer flacher, d.h. die Streubreite der Abweichungen wird geringer und auch die absoluten Werte der Abweichungen werden geringer. Deutliche Ausreißer aus dem Gesamtbild sind die Bohrer 3 und 6 (p<0,005).

Nach Durchmessern zusammengefasst ergibt sich folgende Darstellung:

Diagramm 7: Abweichung [mm] Exit Spongiosa nach Durchmesser

Nun die Betrachtung der einzelnen Gruppierungen nach Durchmesser von 3,02 bis 3,99 mm Abweichung (p<0,005).

Diagramm 8: Abweichung an Spongiosaquadern für 2,5mm-Bohrer

0

In der graphischen Auswertung der mittleren Abweichungen des Bohrers in der Austrittsebene sieht man deutlich bei den dünnsten Bohrern 1 – 3 ( = 2,5 mm) eine

0

von 2,2 mm auf 6,2 mm zu (p>0,05). Die Standardabweichung hat sich nahezu verdreifacht.

Diagramm 9: Abweichungen an Spongiosaquadern für 3,2mm-Bohrer

0

Bei den nächst stärkeren Bohrern 4 – 6 ( = 3,2 mm) ist diese Eigenschaft nicht mehr so deutlich, aber doch noch erkennbar. Die Abweichung wächst von 1,9 mm auf 5,6 mm an (p>0,05). Die Standardabweichung hat sich um den Faktor 2,6 erhöht.

Diagramm 10: Abweichungen an Spongiosaquadern für 3,5mm-Bohrer

0

Die Bohrer 7 – 9 ( = 3,5 mm) zeigen einen ausgeglicheneren Verlauf. Die Abweichung hat von 2,2 mm auf 3,9 mm zugenommen (p<0,05).

Diagramm 11: Abweichungen an Spongiosaquadern für 4,5mm-Bohrer

0,0

Der Mittelwert der Abweichungen aller 3 Bohrer lag bei 3,02 ± 1,4 mm (p<0,005).

Nun wurden die Bohrer nach der Bohrerlänge wie unten dargestellt aufgeschlüsselt. Das Bild der Abweichungen sortiert nach Bohrerlängen ist recht uneinheitlich. Die Einteilung der Bohrer in die 4 Gruppen wurde wie unter Kap. 4.1 besprochen vorgenommen.

Diagramm 12: Abweichung [mm] Exit Spongiosa nach Bohrerlänge

0

bis 150mm bis 185mm bis 230mm bis 260mm Mittel

Bohrerlänge [mm]

mm

Abweichung von 2,1 bis 4,2 mm (p<0,05).

Nun die aufgeschlüsselte Betrachtung der einzelnen Bohrer nach Gruppen:

Diagramm 13: Abweichungen bis 150mm Bohrerlänge

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5

1 4 7 Mittel

Bohrerbezeichnung

mm

In dieser Gruppe bis 150 mm Bohrerlänge gestalten sich die Abweichungen sehr konstant und einheitlich in enger Relation zum Mittelwert (2,1 ± 0,2 mm, p<0,005). Die Bohrer 1 (Ø = 2,5 mm, l = 113 mm), Bohrer 4 (Ø = 3,2 mm, l = 148 mm) und Bohrer 7 (Ø = 3,5 mm, l = 112 mm) bilden diese Gruppe. Bohrer 1 und 7 lassen sich aufgrund ihrer fast identischen Länge gut vergleichen. Bohrer 1 (2,2 ± 1,1 mm) und Bohrer 7 (2,2

± 0,8 mm) sind in ihrer durchschnittlichen Abweichung gleich, wobei der dickere Bohrer (7) die geringere Streubreite aufweist.

Diagramm 14: Abweichungen bis 185mm Bohrerlänge

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

2 3 10 Mittel

Bohrerbezeichnung

mm

Die Bohrer bis 185 mm Bohrerlänge, bestehend aus den Bohrern 2 (Ø = 2,5 mm, l = 160 mm), 3 (Ø = 2,5 mm, l = 184 mm) und 10 (Ø = 4,5 mm, l = 182 mm), weisen größere Schwankungen auf. Der Mittelwert beträgt 4,2 ± 1,7 mm (p>0,05). Die Bohrer 3 und 10 lassen sich mit ihren fast gleichen Längen gut vergleichen. Der Unterschied beider Bohrer ist beträchtlich. Bohrer 3 als wesentlich dünnerer Bohrer zeigt mit 6,2 ± 3,1 mm eine mehr als doppelt so große Abweichung wie der dickere Bohrer 10 mit 2,8

± 1,3 mm. Auch im Gesamtbild (Übersicht s.o.) ist der Bohrer 3 herausragend im negativen Sinne.

0

In der Gruppe bis 230 mm Bohrerlänge bewegen sich alle Bohrer im Bereich 3,2 ± 0,2 mm (p<0,005). Zu dieser sehr einheitlichen Gruppe gehören die Bohrer 5 (Ø = 3,2 mm, l = 198 mm), 8 (Ø = 3,5 mm, l = 227 mm) und 11 (Ø = 4,5 mm, l = 221 mm). Geeignet für einen Vergleich sind die Bohrer 8 und 11, die sich nur um 6 mm in der Länge unterscheiden. Beide Bohrer, Bohrer 8 (3,4 ± 1,9 mm) und 11 (3,2 ± 1,4 mm), haben eine ganz ähnliche Verteilung der Abweichungen, wobei der dünnere Bohrer 8 den etwas höheren Mittelwert mit der etwas größeren Streubreite zeigt.

Diagramm 16: Abweichungen bis 260mm Bohrerlänge

0

bieten ein sehr inhomogenes Bild mit einem hohen Mittelwert und einer breiten Streuung: 4,2 ± 1,3 mm (p<0,05). Vergleichbar sind die Bohrer 6 und 9, die sich in der Länge nur um 5 mm unterscheiden. Bohrer 6 (5,6 ± 2,4 mm) hat eine 1,4-mal größere Abweichung als Bohrer 9 (3,9 ± 1,7 mm). Der Bohrer 6 ist der zweitschlechteste Bohrer insgesamt.

Im Folgenden wurden die Abweichungen der Größe nach in aufsteigender Reihe geordnet. Auf der Abszisse ergibt sich die Rangfolge der Bohrer. Auch hier zeigt sich die Ausnahmestellung der Bohrer 3 und 6.

Diagramm 17: Bohrer geordnet nach Größe der Abweichung [mm]

4.2.2 Betrachtung der Eintrittspunkte an Spongiosaquadern

Entscheidend für die Reihenfolge der Präsentation (Eintritts- vor Austrittspunkten) war die jeweilige Bedeutung für das Ergebnis. Zuerst war die Präzision am Zielpunkt gefragt, dann die am Eintrittspunkt. Der Eintrittspunkt ist in dessen Bedeutung für den Verlauf der Bohrung zu bewerten. Ein Fehler am Eintrittspunkt zieht sich durch die ganze Bohrung und beschäftigt den Operateur hauptsächlich mit dessen Korrektur.

Im folgenden die Übersicht über alle Eintritts- und Austrittspunkte an Spongiosaquadern. Der Vergleich ergab eine zunehmende Abweichung bei zunehmender Bohrerlänge und bei abnehmenden Bohrerdurchmesser (p<0,05). Ein Zusammenhang von Eintritts- (entry) und Austrittspunkten (exit) wurde durch den Quotienten beider Abweichungen im Sinne eines Stabilitätskriteriums dargestellt. Der

0

deutlichen Ballung um 0,4. Bohrer 2 (0,19) und Bohrer 7 (0,18) weichen davon deutlich ab. Für diese beiden Bohrer war der Eintrittspunkt überdurchschnittlich gut, wodurch sich der Quotient entsprechend veränderte.

Diagramm 18: Vergleich für alle Bohrer (p=0,0)

0

Aufgeschlüsselt nach Durchmessern, zeigen die längeren Bohrer signifikant größere Abweichungen gegenüber den kürzeren (p<0,05). Bei 4,5 mm Durchmesser gibt es jedoch keinen signifikanten Unterschied zwischen den Bohrern (p>0,05)

Diagramm 19: Vergleich der Abweichungen nach Durchmesser

0

Schwankungen in den Abweichungen an den Eintrittspunkten bewegen sich auf einem konstanten Niveau von 1,3 ± 0,2 mm (p<0,005).

Die Sortierung nach Bohrerlängen stellt sich wie folgt dar:

Diagramm 20: Vergleich der Abweichungen über alle Bohrerlängen

0

bis 150mm bis 185mm bis 230mm bis 260mm Mittel

Bohrerlänge [mm]

mm

Entry Exit

Bei den Eintrittspunkten lässt sich ein recht konstantes Niveau bei 1,3 ± 0,4 mm feststellen. Festzuhalten bleibt ein deutlicher Zusammenhang von entry und exit, der besonders in der einzelnen Gegenüberstellung der Bohrer am deutlichsten wird und mit einem Wert von 0,38 ± 0,11 auch numerisch benannt werden kann (p<0,05).

Nun der Vergleich der Abweichungen am Eintrittspunkt an den Spongiosaquadern mit den Abweichungen am Zielpunkt am Plexiglasquader:

Diagramm 21: Vergleich für alle Bohrer

0 Eintrittspunkten an den Spongiosaquadern stellen sich unabhängig voneinander dar. Die

und zeigt keine der Schwankungen, die man an der „Spongiosa-Kurve“ sieht (p<0,005).

4.3 Vergleich der Bohrgenauigkeiten

4.3.1 Vergleich der Abweichungen am Zielpunkt (Spongiosa- vs. Plexiglasquader)

Diagramm 22: Vergleich Plexiglas- zu Spongiosaquader

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 mittel

Bohrerbezeichnung

mm

Plexiglas Spongiosa

Di e blaue „Plexiglas-Kurve“ stellt sich mit dieser Größeneinteilung bohrerunabhängig auf einem Niveau dar. Die „Spongiosa-Kurve“ hingegen zeigt deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bohrern. Bis etwa 2 mm mittlere Abweichung sind die Bohrer 1, 4, 7 erfasst, bis etwa 3 mm Abweichung die Bohrer 5, 10, 11, 12, bis 4 mm Abweichung die Bohrer 2, 8, 9, und über 4 mm Abweichung die Bohrer 3 und 6 (p=0,0).

Diagramm 23: Vergleich Plexiglas- zu Spongiosaquader nach Durchmesser

Der Vergleich nach Bohrerdurchmesser und Bohrerlänge zeigt die auf einem Niveau verlaufende „Plexiglas-Kurve“ und die deutlich davon abweichende „Spongiosa-Kurve“

(p=0,001).

Diagramm 24: Vergleich Plexiglas- zu Spongiosaquader nach Bohrerlängen

0

bis 150mm bis 185mm bis 230mm bis 260mm mittel

Bohrerlängen

mm

Plexiglas Spongiosa

Die vergleichende Rangfolge der Abweichungen in aufsteigender Reihenfolge stellt

„Plexiglas-Kurve“ und „Spongiosa-Kurve“ nebeneinander. Die Bedeutung ist für die

„Plexiglas-Kurve“ aber nur deskriptiv, weil die Kurve wegen der Unterschiede im Zehntelmillimeter-Bereich ohnehin als bohrerunabhängig einzustufen ist (p=0,011).

0

4.3.2 Vergleich von Plexiglas- zu Spongiosaquadern über 50, 100 und 150 mm Der Plexiglasquader erlaubt konstruktionsbedingt nur die Bohrkanallängen von 50, 100 und 150 mm. Die Daten wurden nur mit den Spongiosaquadern der Längen 50, 100 und 150 mm verglichen. In diesem Vergleich ergab sich eine signifikante Abweichung im Zielpunkt (p=0,027).

Diagramm 26: Vergleich über alle Bohrer nach Bohrkanallänge

0

Aufgeschlüsselt nach Bohrkanallängen über alle Bohrer ergibt sich folgendes:

Diagramm 27: Vergleich aller Bohrer über Bohrkanallänge 50 mm

Das Diagramm lässt sich nach dem Verlauf in zwei Teile unterteilen: der erste Teil mit den Bohrern 1 – 6 idealisiert wie zwei Anstiege verlaufend; der zweite Teil mit den Bohrer 7 – 12 mit dem Verlauf einer Sinuskurve um den Mittelwert 2,0 ± 0,6 mm. Im ersten Teil sind die kurzen, dünnen Bohrer der ersten beiden Gruppen (1 und 5) sehr gut, während die Bohrer 3 und 6 schon gewohnheitsgemäß aus dem Rahmen fallen, aber auch die mittleren Bohrer 2 und 5 machen mit Abweichungen über 3 mm keine gute Figur (p=0,001).

Diagramm 28: Vergleich aller Bohrer über Bohrkanallänge 100 mm

0

Für die Bohrkanallänge 100 mm sind die Bohrer 1 und 7 mit ihrer freien Länge von 88 bzw. 86 mm zu kurz. Die anderen Bohrer bieten ein „buntes“ Bild mit den Ausreißern Bohrer 3 und 6. Der Mittelwert über die Spongiosa-Bohrungen liegt bei 3,7 ± 1,6 mm.

(p=0,001).

Diagramm 29: Vergleich (aller) Bohrer über Bohrkanallänge 150 mm

0 1 2 3 4 5 6 7 8

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Bohrerbezeichnung

mm

Plexiglas 150 Spongiosa 150

Bei der Untersuchung der Bohrkanallänge 150 mm fallen zusätzlich die Bohrer 2, 3, 4, 10 heraus. Der Mittelwert liegt für die Spongiosa-Bohrungen bei 4,7 ± 1,9 mm. Die Abweichungen nahmen bei den Spongiosa-Bohrungen weiter zu (p<0,05).

Abweichungen blieben bei der Plexiglasschablone nahezu konstant (p>0,05).

4.4 Cut Off für alle Bohrer

Unter diesem Absatz wurde die Einsatzfähigkeit von Bohrern bei akzeptabler Abweichung ermittelt. Die Ergebnisse sind in der Tab. 32 auf S. 103 aufgeführt. Dabei sind die Abweichungen der Bohrer über bestimmte Bohrkanallängen farblich markiert.

Die Gruppe der 2,5 mm-Bohrer 1 (113 mm), 2 (160 mm) und 3 (184 mm) stellt mit Bohrer 3 den schlechtesten der 12 Bohrer. Der kurze Bohrer 1 ist auf den Bohrkanallängen (50, 70, 80 mm) besser als Bohrer 2 und 3, Bohrer 2 ist auf den Längen 100 und 130 mm besser als Bohrer 3. Für Bohrungen über 130 mm ist Bohrer 3 erforderlich.

Diagramm 30: Abweichungen [mm] für Bohrer mit 2,5 mm Durchmesser

Bohrer 1 Bohrer 2 Bohrer 3

Die Bohrer 4 (148 mm), 5 (198 mm) und 6 (253 mm) bilden die Gruppe der 3,2 Bohrer und stellen den zweitschlechtesten Bohrer (Nr. 6). Bohrer 4, bester 3,2 mm-Bohrer, bewältigt Bohrkanallängen bis 110 mm. Für die restlichen Längen ist Bohrer 5 die beste Wahl. Bohrer 6 wird ab Bohrkanallängen größer als 160 mm erforderlich. Der Vergleich ergibt einen signifikanten Unterschied bis 110 mm, darüber nicht signifikant.

Diagramm 31: Abweichungen [mm] für Bohrer mit 3,2 mm Durchmesser

0

Bohrer 4 Bohrer 5 Bohrer 6

Die Gruppe der 3,5 mm-Bohrer umfasst Bohrer 7 (112 mm), Bohrer 8 (227 mm) und Bohrer 9 (258 mm). Bohrer 7 zeigt eine signifikant geringere Abweichung für die 70 mm Bohrung (p<0,05). Auf den kurzen Bohrkanallängen stellen sich die Bohrer homogen (<3,2 mm) dar. Auf den Längen von 100 und 130 mm weicht der Bohrer 9

schlechter.

Diagramm 32: Abweichungen [mm] für Bohrer mit 3,5 mm Durchmesser

0

Bohrer 7 Bohrer 8 Bohrer 9

Die Bohrer 10 (182 mm), 11 (221 mm) und 12 (242 mm) bilden die Gruppe der 4,5 mm-Bohrer. Die Bohrer zeigen bis zur Bohrkanallänge von 140 mm keinen signifikanten Unterschied (p>0,05). Ab 150 mm Bohrkanallänge ist Bohrer 11 signifikant schlechter.

Diagramm 33: Abweichungen [mm] für Bohrer mit 4,5 mm Durchmesser

0

Bohrer 10 Bohrer 11 Bohrer 12

4.5 Bohrgenauigkeit am Kunstknochen

Zur Beurteilung der Bohrgenauigkeit war zuerst die Unterteilung des Talus (=Zielvolumen) in die relevanten Anteile notwendig. Zur Beschreibung durch das erste Kriterium „Ziel“ wurde der Talus in 6 Teile unterteilt; der Taluskörper in eine mediale und eine laterale Hälfte, die jeweils noch einmal in proximal und distal geteilt wurden.

Die restlichen zwei Teile bilden die mediale und die laterale Portion vom Taluskopf einschließlich Talushals, der aber im speziellen keine Bedeutung als Zielquadrant hat.

Jeder der 4 Schrauben ist ein Zielquadrant zugeordnet. Die Zahlen (Abb. 58) definieren die Schraubenspitzen.

Abbildung 58: Unterteilung rechter Talus

Einteilung zur Schraubenlage im OSG

I) Ziel Quadrant erreicht 0 (Richtung + Länge korrekt)

intermediär 1 (Richtung korrekt, Länge fehlerhaft) Ziel nicht erreicht 2 (Richtung + Länge fehlerhaft)

II) Gelenk intraossär 0

intraartikulär 1

III) Kontakt nein 0

ohne Blockierung 1 (Schraube) mit Blockierung 2 (Schraube)

Das Kriterium „Ziel“ mit Wert 0 beschreibt eine Schraubenspitze im Zielquadranten.

Beim Wert 1 ist die Richtung korrekt, der Zielquadrant wurde aber nicht erreicht. Beim Wert 2 stimmen weder Ziel noch Richtung.

Das zweite Kriterium „Gelenk“ beurteilt die Schraubenlage bezüglich der benachbarten Gelenke, die nicht verletzt werden sollten. Das sind die Articulatio subtalaris, die sich plantarwärts des posterioren Talus in Fortsetzung der Richtung der Schrauben 1 und 2 befindet. Außerdem kann die Articulatio talocalcaneonavicularis, deren talarer Gelenkpartner das Caput tali ist, verletzt werden. Für dieses Gelenk stellt Schraube 3, die nach Zwipp die laterale Portion des Taluskopfes fassen sollte, ein Risiko dar.

Das dritte Kriterium „Kontakt“ bewertet, ob sich die Schrauben untereinander berühren oder gar den Weg versperren. Auch dieses Kriterium spricht für ein Verlassen der Schraube des geplanten Weges. Bei der Planung wurde unter „Optionen“ der Schraubendurchmesser eingegeben. Dadurch gab es bei festgestellter Kollision schon auf Planungsebene einen Hinweis.

Jede Arthrodese setzt sich aus 4 Schrauben zusammen, pro Serie ergeben sich 24 Schrauben. In Kunstknochen wurden 24 Schrauben navigiert gesetzt und 24 Schrauben ohne Navigation. Jede einzelne Schraube wurde in 2 Ebenen (Sagittal-, Frontal-Ebene) in allen 3 Kriterien beurteilt. Der Wert für ein Kriterium wurde der schlechteren der beiden Ebenen entnommen. Zählt man für eine Schraube die Punkte aller 3 Kriterien zusammen, so ergibt sich ein Punktwert. In der folgenden Tabelle sind die Schrauben mit ihren Punktwerten nach der obigen Einteilung aufgezählt. Für die Kunststoff-OSGs ergibt sich in der Gesamtheit folgende Übersicht:

Tabelle 11: Schrauben nach Punktwert sortiert

Kunststoff navigiert fluoroskopiert

Die guten Schrauben mit einem Punktwert 0 wurden in den Arthrodesen ohne Navigation 8 Mal gefunden, in den Arthrodesen mit Navigation hingegen nur 6 Mal.

Schrauben mit einem leichten Fehler (Punktwert 1) wurden navigiert 12 Mal gesetzt, ohne Navigation hingegen nur 9 Mal. Nimmt man die Schrauben mit gutem Ergebnis (Wert = 0) und mit leichtem Fehler (Wert = 1) zusammen, so ergibt sich ein Verhältnis von navigiert zu nicht navigiert wie 18 zu 17. Das bedeutet, die navigierten Arthrodesen haben von den 24 Schrauben in den Werten 0 und 1 eine Schraube mehr platziert, dagegen haben die nicht navigierten Arthrodesen aber unter den guten Schrauben (Wert 0) 2 Schrauben mehr platziert, bis jetzt ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen navigierten und nicht navigierten Arthrodesen (p>0,05).

Nun habe ich die Punktwerte aller Schrauben in Kunstknochen, unterschieden nach

„navigiert“ und „fluoroskopiert“, addiert. Da diese Bewertung nur Fehler zählt, fallen die guten Schrauben jetzt aus der Wertung. Ein hoher Punktwert ist ein schlechtes Ergebnis.

Tabelle 12: Punktwerte navigiert vs. nicht navigiert

Kunststoff navigiert fluoroskopiert Punktwert Wert x Zahl Wert x Zahl

0 0 0

1 12 9

2 4 10

3 9 3

4 4 4

Summe 29 26

Nach diesem Ergebnis schneiden die navigierten Kunststoff-OSGs etwas schlechter ab als die nicht navigierten. Besonders ins Gewicht fallen bei den navigierten Arthrodesen die 3 Schrauben mit dem Punktwert 3 (= Fehler in mindestens 2 Kriterien von Ziel, Gelenk oder Kontakt). Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Schrauben ergibt sich folgendes Bild:

navigiert S1 S2 S3 S4 Punktwert Wert x Zahl Wert x Zahl Wert x Zahl Wert x Zahl

0 0 0 0 0

1 5 2 2 3

2 0 0 2 2

3 0 3 3 3

4 0 0 0 4

Summe 5 5 7 12

Tabelle 14: Punktwerte nach Schrauben (nicht navigiert)

fluoroskopiert S1 S2 S3 S4

Punktwert Wert x Zahl Wert x Zahl Wert x Zahl Wert x Zahl

0 0 0 0 0

1 2 2 3 2

2 2 2 2 4

3 0 0 0 3

4 0 0 0 4

Summe 4 4 5 13

Die Schrauben 1 und 2 schneiden in beiden Verfahren (navigiert / fluoroskopiert) gut ab: für jeweils 12 Schrauben (S1 / S2, navigiert / fluoroskopiert) einen Punktwert von insgesamt 5 bzw. 4. Die Schraube S3 macht mit Punktwerten von 7 (navigiert) zu 5 (nicht navigiert) etwas mehr Probleme. Schraube S4 stellt sich mit Punktwerten von 12 (navigiert) zu 13 (nicht navigiert) deutlich schlechter dar.

4.6 Bohrgenauigkeit am Kadaverknochen

Grundlage ist auch für dieses Kapitel die Einteilung wie unter Kap. 4.5 aufgeführt. In Kadaverknochen wurden 24 navigierte Schrauben und 24 nicht navigierte Schrauben gesetzt. Die Beurteilung jeder Schraube wurde in 2 Ebenen (Sagittal-, Frontal-Ebene) in allen 3 Kriterien durchgeführt. Zählt man für eine Schraube die Punkte aller 3 Kriterien zusammen, so ergibt sich ihr Punktwert, für die Kadaver-OSGs im Folgenden dargestellt:

Tabelle 15: Punktwert Kadaver-OSGs navigiert vs. nicht navigiert

Kadaver navigiert fluoroskopiert

Punktwert Anzahl Anzahl

0 8 13

1 2 3

2 6 3

3 6 5

4 2 0

Bei den Kadaver-OSGs gibt es deutlich mehr nicht navigierte Schrauben mit dem Punktwert 0 (13 zu 8). Zusammen mit Punktwert 1 ergibt sich ein Verhältnis von navigiert zu nicht navigiert wie 10 zu 16. Unter Navigation sind 14 Schrauben schlecht (Punktwert 2 – 4), ohne Navigation nur 8.

Tabelle 16: Summe der Punktwerte der Kadaver-OSGs navigiert vs. nicht navigiert

Kadaver navigiert fluoroskopiert Punktwert Wert x Zahl Wert x Zahl

0 0 0

1 2 3

2 12 6

3 18 15

4 8 0

Summe 40 24

Unter Addition der Punktwerte verhalten sich die navigierten Arthrodesen zu den nicht navigierten wie 40 zu 24. Aufgeschlüsselt nach Schrauben folgendes Bild:

Tabelle 17: Punktwert für die 4 verschiedenen Schrauben (navigiert)

navigiert S1 S2 S3 S4

Punktwert Wert x Zahl Wert x Zahl Wert x Zahl Wert x Zahl

0 0 0 0 0

1 1 0 0 1

2 0 4 8 0

3 6 3 6 3

4 0 0 0 8

Summe 7 7 14 12

Tabelle 18: Punktwert für die 4 verschiedenen Schrauben (nicht navigiert)

fluoroskopiert S1 S2 S3 S4

Punktwert Wert x Zahl Wert x Zahl Wert x Zahl Wert x Zahl

0 0 0 0 0

1 2 1 0 0

2 0 2 0 4

3 0 0 15 0

4 0 0 0 0

Summe 2 3 15 4

Die Schrauben 1 und 2 stellen sich mit ihren Punktwerten für nicht navigiert zu navigiert mit 2 zu 7 bzw. 3 zu 7 mit deutlichen Vorteilen für die nicht navigierten Arthrodesen dar. Die Schraube S3 ergibt im Vergleich zu den anderen Schrauben ein schlechtes Ergebnis sowohl für navigierte als auch nicht navigierte Arthrodesen (navigiert zu fluoroskopiert = 14 zu 15). Die letzte Schraube S4 ähnelt dem Ergebnis

der ersten beiden Schrauben mit dem deutlich besseren Ergebnis für nicht navigierte Arthrodesen (navigiert zu fluoroskopiert = 12 zu 4).

4.7 Vergleich der Bewertungen der Arthrodesen

4.7.1 Vergleich navigierte zu nicht navigierte Arthrodesen

Zu Beginn eine Übersicht über alle 96 Schrauben, 48 navigierte und 48 nicht navigierte.

Tabelle 19: Punktwerte aller Schrauben

Alle Schrauben navigiert fluoroskopiert Punktwert Anzahl Anzahl

0 14 21

1 14 12

2 8 8

3 9 6

4 3 1

Fluoroskopierte also unter Bildwandlerkontrolle durchgeführte Arthrodesen führen 1,5mal mehr gute Schrauben als die navigierten Arthrodesen (21 zu 14). Für die Punktwerte 0 und 1 ergibt sich damit ein Verhältnis von navigiert zu nicht navigiert wie 28 zu 33. Ausgedrückt in Punkten ergibt sich folgendes Bild:

Tabelle 20: Punktwerte aller Schrauben navigiert vs. nicht navigiert

Alle Schrauben navigiert fluoroskopiert Punktwert Wert x Zahl Wert x Zahl

0 0 0

1 14 12

2 16 16

3 27 18

4 12 4

Summe 69 50

den Nachteil der navigierten Arthrodesen mit 69 zu 50 dar. Nach Schrauben aufgeschlüsselt ergibt sich folgende Verteilung:

Tabelle 21: Punktwerte der 4 navigierten Schrauben

navigiert S1 S2 S3 S4

Punktwert Wert x Zahl Wert x Zahl Wert x Zahl Wert x Zahl

0 0 0 0 0

1 6 2 2 4

2 0 4 10 2

3 6 6 9 6

4 0 0 0 12

Summe 12 12 21 24

Tabelle 22: Punktwerte der 4 nicht navigierten Schrauben

fluoroskopiert S1 S2 S3 S4

Punktwert Wert x Zahl Wert x Zahl Wert x Zahl Wert x Zahl

0 0 0 0 0

1 4 3 3 2

2 2 4 2 8

3 0 0 15 3

4 0 0 0 4

Summe 6 7 20 17

Die Schrauben 1 und 2 schneiden am besten ab, wobei die nicht navigierten noch besser als die navigierten abschneiden. Ziemlich gleich verteilt zwischen navigiert und nicht navigiert stellt sich die Schraube 3 dar (21 zu 20). Schraube 4 stellt die navigierten Arthrodesen mit 24 zu 17 in ein sehr schlechtes Licht.

Abschließend die Zusammenfassung der Verteilung aller Schrauben.

Abschließend die Zusammenfassung der Verteilung aller Schrauben.