Farn
sind aber hierseltener,
obwohl auch bier dieThyrsopteris-Arten
und das Asple-nium whitbiense auftreten. Die dominirendenPflanzen
sind hier dieConiferen,
welchein 4 Familien erscheinen, yon denen die
T
axineen und die.Gruppe
der Salisburieen in einer Ftille yonArten:
ausgepriigtwurden.
Mehrere dieserArten
treten massenhaftauf,
so die Baiera longifolia, Ginkgo sibirica und lepida, Czekanowskia setacea undC.
rigida.Die
Gnetaceen
sind in dem E:phedritesantiuus
repriisentirt; die Taxodieen er-scheinen in zwei ganz eigenthtimlichenGattungen (Brachyphyllum
undLeptostrobus),
und auch die Abietineen weisen uns neben Pinus eine erloscheneGattung (Elatides)
auf.Die
Cycadeen
haben zwar ziemlich vieleArten
geliefert, doch ist keine derselben hiiufig zu nennen.Die Monocotyledonen begegnen uns nur in der
Gattung
Kaidacarpum, doch war eineArt (K. sibiricum)so
hiiufig, dass sie ohne Zweifel nicht wenig dazu beitrug, dem Pflanzenkleid jener Gegend ein eigenthtimliches Gepriige zu geben.Im Ganzen
sind uns aus demGouvernement
Irkutsk 56Arten
Jura-Pflanzenzuge-kommen,
aus dem Amurlande dagegen 40Arten. Von
diesen sind 13Arten
auch in Sibi-riengefunden worden,
niimlich"Dicksonia
concinna,
AdiatitesSchmidtianus, ATlenium whitbiense, A. argutulum,
Podozamiteslanceolatus, P. ensiformis,
Baiera longifolia, Ginkgosibirica, G. fla-bellata:
undG.
pusilla, Czekanowskia rigida,Phoenicopsis
angustifolia und Pinus NordenskiSldi.Diese gemeinsamen
Arten
bezeugen, dass dieAblagerungen,
welche die Pflanzenver-steinerungen des oberenAmur
und der Burejaenthalten,
derselben FormationangehOren
wie diejenigen des
Gouv.
Irkutsk.Am Amur
und an der Bureja bilden dieF
arn und dieCycadeen
dieHauptmasse
der Pflanzenversteinerungen.Unter
denFarn
sind es auch die Thyrs0pteris und diediplaziumartigen
Asplenien(A. whitbiense, A. argutulum),
die uns bier begegnen, dazu kommt aber in einer Reihe yonArten
dieGattung
Dicksonia und eine kleine Taeniopteris. Die Cycadeen haben durch dieGattungen Podozamites,
Ptero-phyllum und Anomozamites eine
Menge
Bliitter geliefert, die alsfeingestreifte,
zuweilen silberglitnzende Bander das Gestein durchziehen. Viel seltener sind dieConiferen,
unter welchen wir zum grossen Theil dieselbenArten
yon Ginkgo, Baiera undCzekanowskia,
wie in
Sibirien,
gewahren. Einen wahren Schmuck der Amur-Flora bilden die Palmen-eiben (Phoenicopsis), deren schOne Blattbtischel wie die Bliitter derFiicherpalme aussehen.Der
obereAmur
und die Bureja haben 13’ gemeinsameArten,
niimlich"Dick.sonia
concinna,D. Saportana, D. Glehniana, Asplenium
whitbiense,Euisetum
burejense
?
Cycadites gramineus Anomozamites SchmidtiiA.
acutilobus Podo-zamiteslanceolatus,
var.Eichwaldi,
Baieralongifolia, B. pulchella, Ginkgo
sibi-rica und Pinus 1Vordenski61di.Eine wiederholte
sorgfiiItige
Ausbeutung der zahlreichen Fundstiitten fossilerPflan-Po. D.
0swA)H,
zen am
Amur;
an der Bureja und imGouvern.
Irkutsk wird ohne Zweifel die Zahl der gemeinsamenArten
noch wesentlichvermehren
schon jetzt ist sie abet relativ sobedeu-tend,
dass wir diese siimmtlichenAblagerungen
als Einer Bildungsperiode angehSrendbe-trachten
dtirfen. Sie lassen daher eine gemeinsame Schildernng der Pfianzenweltsiimmt-licher Fundstiitten zu.
Es
haben dieselben imGanzen
83 Pfianzenarten geliefert, so dass sie zu den reichsten bisjetzt bekannten Fundstiitten yon Jura-lfianzen gehSren.Die
Zellenkryptogamen
sind auffallend schwach vertreten.Es
ist mir nut eine Alge yon Ust-Balei zugekommen(Confervites subtilis), welche,
so zart sie auchist,
dochin dem feinen Thon erhalten blieb und auch andere Wasserpfianzen erwarten
liess,
wennsie wirklich vorhanden gevesen wtren.
Unter
den Geflisskryptogamenbilden
dieFarn
die artenreichste Ordnung. Sie tritt uns in 6Gattungen
entgegen, yon denendrei,
nlimlich Thyrsopteris Asplenium und Dicksonia auch in der jetzigenSchSpfung
sich finden. Asplenium ist eine derarten-reichsten,
weir verbreitetstenGattungen,
doch ist dieGruppe
der Diplazien, zu welcher die 5Arten
unserer Jura-Flora g.ehSren, gegenwiirtig aufdie warme und heisseZone
be-schriinkt.Das
Asplenium (Diplazium) whitbiense ist eine wahre Leitpfianze ftir denbrau-hen
Jura,
und in Sibirien und amAmur
eben so hiiufig und in ebenso mannigfaltigcnFor-men
auftretend,
wie im Oolith yon England; auch das Asplenium distansHr.
(Neuropteris recentiorLindl.) ist eine bekannte Oolith-1)fianze yon Yorkshire, wihrend dasA. argutulum
demA. argutum
Lindl. spec. nahe verwandt ist, und das grossbliittrigeAspl. sTectabile Hr.
des Amurlandes lebhaft an das
A.
insigne Lindl. sp. erinnert.Die Diplazien sind zwar krautartige, doch
sch5ne,
ansehnlicheFarn,
deren mehr-fachgefiederte Wedel ziemlichgrosse Fiederchenhaben;
viel feinerzertheilte
abetebenfallssehr grosse Wedel hat Thyrsopteris, die zweite noch lebende
Gattung
unsererFlora.
Withrcnd aber die
Gruppe
der Diplazien gegenwiirtig in zahlreichenArten
fiber Asien und Amerikaausgestreut ist
findet sich Thyrsopteris nut noch in einer einzigenArt (Th.
ele-gansKze.)
und ihr Vorkommen ist auf-eine kleine abgelegene Insel(auf Juan Fernandez)
beschrtnkt.
Es ist
daher gewissbeachtenswerth,
dass die Jura-Flora Sibiriens und des Amurlandes 4 Arten dieserGattung besitzt,
yon welchen die Th.Murrayana
und Th.Makiana auch in England zu
Hause
waren.Da
eine dritteArt (Thyrsopt.
prisca Eichw.spec.) im siidlichen Russland
Kamenka)
zum Vorschein kam und selbst aus Chin und denRajmahalhiigelnIndiens Farnreste
beschriebenwurden,
welche hierher geh(irendtirften,
muss die
Gattung
Thyrsopteris zur Jura-Zeit einegrosse
Verbreitung gehabt und eine wichtige Rolle gespielt haben. Merkwiirdiger Weise tritt sie aber in der Jura-t)eriode keineswegs zum ersten Malauf,
sondernwar,
wie dies BergrathD. Stur
nachgewiesenhat,
schon imUntercarbon
des miihrischen Dachschiefers vorhanden),
so dass wir eine jetzt noch lebendeGattung
bis in diese ferne Zeit verfolgen k(innenEs
ist dies um so1) Vgl.Stur,dieCulm-Floradesmihrisch-schlesischen Dachschiefers.p.19.
BEITRGE
ZURJURA-FLORA
0STSIBIRIENS UlfD DES AMURLAlgDES.auffallender,
da Thyrsopteris zu den am hOchsten organisirtenFaru
in der Familie der Polypodiaceen und in derTribus derCyatheen
gehSrt. Die Frtichte(Sporangia)
sitzen in zierlichen gestielten Becherchen und inbesonderen,
yon den sterilen sehr verschiedenenFiedern, und
es isthervorzuheben
dass diese Bildungbeiden sibirischenJura-Arten
ebensosch(in und scharf ausgepriigt ist, wie bei dem lebenden
Farn,
der in.Juan Fernandez seine letzte.Zufiuchtsstiitte gefunden hat.Die dritte
Farngattung
unsererFlora,
welche wit nach der Bildung ihrer Frucht-htufchen mit einer jetzt noch lebenden zu vereinigenhaben,
ist Dicksonia.Es
sind unsyon drei
Arten
dieFrtichte zugekommen, an welchevier weitere dutch die iihnliche Wedel-bildung sichanschliessen
so dass wit sieben solcher Dicksonia-Arten beschreiben konnten.Eine derselben
(die D.
clavipes), von der Kaja hat eine auffallende Aehnlichkeit mit der Dicksonia(Balantium)culcita,
welche einen Hauptschmuck der Farnfiora der ubtropi-schen atlantischenInsein (Canaren
undMadeira) bildet,
eine andere sehr verbreiteteArt,
die
D.
concinna (yonUst-Balei, Amur
und Bureja) erinnert an dieD. Schiedei,
einen Baumfarn des tropischen Amerika; und auch dieD. Saportana, D.
longifolia,D.
Gleh-niana,D.
gracilis undD. acutiloba,
die stmmtlich steifeledeartige
Wedelhatten,
besassen wahrscheinlich grosseSttmme
und batten einen baumartigen Wuchs. Sie geh0ren zu den hiiufigstenFarn
des Amurlandes.Von
den tibrigenFarngattungen
unserer Flora schliesst sich Adiantites nahe an die lebendeGattung
Adiantuman,
und die dreiArten (A. Schmidtianus, A.
nympharum undA.
amurensis) sind mit Lebendenverwandt,
die inChile,
Neuseeland und in verschie-denen Theilen yonAfrika,
Asien und Amerika gefunden werden.Die
Sammelgattung S
ph enopteris ist uns zwar in 4Arten zugekommen,
aber nur in.kleinen Blattresten,
doch zeichnet sich eineArt
(Spit. gracillima) durch ihre iiberaus zierlichen kleinen Bliitter aus.Es haben
diese kleinenFarn
wahrscheinlich die Rinden derBaume
bekleidet.Die Biirlappgewiichse welche in den iiltesten Formationen eine so hervorragende Rolle spielen, sind schon im
Jura
inkleine,
auf der Erde kriechende Kriiuter verwandelt.Eine sehr zarte
Art
yon fast moosartigem Aussehen (Lycopodites tenerrimusHr.),
iihnlichdem Lycopodium gracillimum
K
unze ausAustralien:
war nicht selten in Ust-Balei.Die Equisetaceen sind nur durch drei
Arten vertreten,
die aber zu zweiGattungen
gehSren vondenenPhyllotheca
einen eigenthtimlichen, schon mit demJura
erloschenen Pfianzentypusdarstellt,
wiihrend die Equiseten so weir sie erhaltensind
lebhaft an dielebenden
Arten
erinnern.Von
den drei grossen Abtheilungen der Phanerogamen fehlen die Dicotyledonen unserer Flora ginzlich, und die Monocotyledonen erscheinen nur in 3Arten. In
Ust-Balei ist eine Pandanee (Kaidacarpum sibiricum
Hr.)
hiiufig.Es
wurdenallerdings
nur dieFruchtzapfen gefundeu,
welche abet mit denen yonPandanus und Sussea so viel Ueber-einstimmendes zeigen, dass sie zu derselben Familie geh(iren mtissen.Es
warenwahr-Mdmoires de l’Aoad.Imp,des sciences,VIImeSdrie. 2
10
scheinlich
Striiucher,
welche nach Analogie der lebendenArten
gabelig zertheilte Stiimme undAeste,
und am Ende der Zweige in dichten Spiralen stebende, lange, am Ra.nde mit Stacheln besetzte Bliittertrugen.
Die holzigen Frtichte blieben llingere Zeit mit der Achseverbunden
und fielen noch in Zapfen vereinigt yon den Striiuchern und gelangten so in den SchlammdesSees,
der sieumhtillte,
ehe sie auseinanderfielen.Die
Hauptmasse
derBlti’thenpflanzen
bilden dieGymnospermen,
yon denen die Cy-cadeen 18 und die Coniferen 33 Arten ausweisen.Von
den Cycadeen sind 16 Arten aufdie Bliitter.gegriindet, 2 aber auf die Bliithen und eine Fruchtschuppe. Diese werden wahrscheinlich zue:iner
jener 16Arten
gehOren, doch ist es zur Zeit nicht mOglich, dieses hither nachzuweisen. Nach den Bllittern sind 5Gattungstypen
zu unterscheiden. DieC
y-cadites-Arten erinnern in ihren schmalen langenBlattfiedern,
welche von einer Mittel-rippe dur.chzogen sind, an dieCycas
tier Jetztwelt und hatten wohl auch grossefiedrige Bliitter
welche in gr6sserer Zahldi
Spitze der siiulenf6rmigen StiimmekrSnten,
dieP
o-dozamites-Arten dagegen entsprechen den Zamien, und zwar denFormen,
deren Blatt-fieder am Grunde in. einen kurzen Stiel verschmtlcrt sind. Dicse Podozamites treten in 7 Artenauf,
yon welchen de:P. lanceolat.,es zu den hiiufigsten Pflanzen des oberenAmur
gehOrt und in einer ganzcn Rcihc yon verschiedenartigenFormen
auftritt. Wiihrend die Cycadites- und Podoza.mites-Arten mit lebendenGattungen
nahe verwandt sind, bildenAnomozamites,
Pterophyllum und Ctenis drei eigenthiimliche erloscheneTypen,
denen wir keine der Jetztwelt an die Seite setzen k6nnen. Die Anomozamites des Amurlandes zeichnen sich dutch die grossen Blttteraus, dern
kurzeLappen
yon sehr ungleicherGrOsse
sind.Der A.
Schmidtii undA.
acutilobus geh6ren am oberen Amur und an der Bu-reja zu den hiiufigen Pflanzen. Neben den Bliittern liegt ein Durch.chnitt tier Frucht-schuppe, welche grosse Uebereinstimmung mit den zamiaartige Cycadeen zeigt und.ftir
die Cycadeen-Natur der
Gattung
AnomozamitesZeugt,
welche sonst in ihrer Blattbildnng auch an mancheFarn
erinnert. Die Pterophyllen geh(iren siimmtlich zu einerGruppe
yon
Arten,
welchc dutch breite Blattlappen sich auszeichnen und yon Schimper alsPte-rozamites
getrennt
wurden. Die hiiufigsteArt
ist dasPt.
Helmersenia,,um vomAmur.
Wiihrend die Cycadeen im Amurland zu den hiufigsten Pflanzen geh0ren, sind die Coniferen dort