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Beteiligte Schulen

Im Dokument Lärm in Bildungsstätten (Seite 28-32)

4 Ergebnisse: Akustische Merkmale von Unter- Unter-richtsräumen

4.1 Beteiligte Schulen

An dem Projekt „Lärmbelastung in Bildungsstätten“ haben sich 4 Schulen im Land Bremen und eine Schule in Nordrhein-Westfalen beteiligt, die hier kurz charakterisiert werden sollen (Tab. 4.1 – 4.5). Wir waren selbstverständlich auf das Interesse der Schulen an dem zentralen Thema des Projektes angewiesen; erste orientierende Anfragen ergaben, dass dieses Interesse in Grundschulen deutlich größer war als in den Sekundarschulen und Gymnasien. Deshalb mussten wir unser ursprüngliches Vorhaben, alle Klassenstufen (1 – 13) zu erfassen, zurückstellen.

Tab. 4.1 Schule I

Schulstufe Grundschule

Lage der Schule Bremerhaven, verkehrsberuhigter Stadtteil, überwiegend Wohnbebauung, Mehrfamilienhäuser

Gebäude, Baujahr Hauptgebäude 1896, Nebengebäude 1881, Sporthalle 1965 Unterrichtsräume Klassenräume: 13; Fachräume: 5; Förderräume: 3 Lehrer – Personal Anzahl 15 Lehrer; 1 Sekretärin; 1 Hausmeisterin Schülerinnen und Schüler

Anzahl 227

Fremdsprachlicher und -kultureller

familiärer Hintergrund 33 %

Sozialhilfe - Empfänger geschätzt 40 – 45 % Besonderheiten

Maßnahmen im Bereich der

Raumakustik Teilweise Lochplatten an den Decken im Flur, überstrichen, praktisch funktionslos Maßnahmen im Zusammenhang

des gegenwärtigen Projektes Akustische Sanierung von 2 Klassenräumen, s. Kap. 5

Immerhin konnten wir wenigstens eine größere Sekundarschule vom Sinn unseres Vorhabens überzeugen und auf diese Weise Klassenstufen von 1 – 10 in die Unter-suchungen einbeziehen. Drei der Grundschulen im Projekt waren bereit, die

zusätzli-chen Belastungen a) eines Versuchs zur akustiszusätzli-chen Sanierung von zwei Klassen-räumen (Schule I) und von einem Klassenraum (Schule V) bzw. b) eines experi-mentellen Vorhabens der pädagogischen Intervention zur Dämpfung des Unterrichts-Lärms (Schule II) auf sich zu nehmen.

Tab. 4.2 Schule II

Schulstufe Grundschule mit Integrationsklassen

Lage der Schule Bremen – Nord., ruhige Lage, kaum Verkehrslärm, überwiegend Wohnbebauung, meist Einfamilienhäuser

Gebäude, Baujahr 1 Gebäude, Baujahr 1973

Unterrichtsräume Insges. 34 Räume, davon 16 Klassen- und 8 Fachräume z.T. von einer Sonderschule mitgenutzt

Lehrer – Personal Anzahl

21 Lehrer 3 Referendarinnen 4 Förderlehrer 1 Sozialarbeiter 5 Betreuungskräfte 2 Assistentinnen für Kinder, die pers. Betreuung benötigen;

1 Sekretärin, 1 Hausmeister Schülerinnen und Schüler

Anzahl 237

Fremdsprachlicher und -kultureller

familiärer Hintergrund 60 %; darunter Romakinder, die mit 9 Jahren noch nie in der Schule waren

Sozialhilfe – Empfänger geschätzt 40 %

Besonderheiten

Sozialindikator des Stadtteils: 5 (ungünstigster Platz); im Ein-zugsgebiet der Schule auch Mittelschichtfamilien, die sich um Einschulung außerhalb bemühen, da sie befürchten, dass ein Anschlussstandard zum Gymnasium bis zur 4. Klasse nicht erreichbar ist. 2/3 der Schulanfänger im Schuleingangstest nicht schulreif.

Maßnahmen im Zusammenhang des gegenwärtigen Projektes

In zwei Klassen der Schule wurde eine neue Form der

„pädagogischen Intervention“ zur Reduzierung des Unter-richtslärms erprobt. Der Versuch umfasste die Durchfüh-rung einer Unterrichtseinheit zum Thema „Hören und Lärm“ und die Einführung und Erprobung des „Sound Ear“, eines Lärmpegel-Anzeigegerätes in Gestalt eines Ohres mit Ampelsignal. Nähere Einzelheiten finden sich in diesem Projektbericht (s. Kap. 5)

Die Schule unterliegt, wie an den skizzierten Merkmalen deutlich zu erkennen ist, besonderen sozialen Belastungen. Zu ihrem Einzugsbereich gehört ein Wohnquartier mit einem hohen Anteil von Aussiedlern, von Menschen vorderasiatischer Herkunft und von gerade sesshaft gewordenen Nomaden mit den unterschiedlichsten

Bil-dungsvoraussetzungen und Bildungsinteressen. Hinzu kommen Konflikte zwischen Kindern und Jugendlichen der verschiedenen Ethnien, die auch in der Schule aus-getragen werden.

Tab. 4.3 Schule III

Schulstufe Grundschule

Lage der Schule Bremen, verkehrsberuhigtes Quartier, wenig Verkehrslärm, überwiegend Bebauung mit Wohnblocks

Gebäude, Baujahr Hauptgebäude 1969, Sporthalle 1969

Unterrichtsräume Klassenräume: 22 Kinderhort-Räume: 4 Musikraum: 1

Werkraum: 1 Sporthalle: 1

Lehrer – Personal 29 Lehrerinnen (davon 3 für sonderpäd. Betreuung in Integra-tionsklassen) 1 Schulassistentin

Schülerinnen und Schüler 400

Fremdsprachlicher und -kultureller

familiärer Hintergrund 51 %

Sozialhilfe - Empfänger geschätzt 10 – 15 %

Besonderheiten

Verlässliche Grundschule, 'Sozialer Brennpunkt', enge Kooperation mit Amt für soziale Dienste,

Hort im Haus. Jugendhaus der AWO auf dem Schulgelände.

Ausdifferenziertes Förderkonzept der Schule.

Guter Ruf der Schule. Elternängste wg. Gefährdung der Kinder durch das Umfeld auf dem Schulweg.

Maßnahmen Im Bereich der Akustik

Seit Jahren führt die Schule mit Schulanfängern ein „sozi-alpädagogisches Training“ zur Lärmreduzierung durch.

Rituale zur Lärmdämpfung (Triangel, Glocke, 'Schweige-männchen', 'Flüstermännchen') werden geübt

Die Schule kooperiert schon seit 25 Jahren mit dem INSTITUT FÜR INTERDISZIPLINÄRE

SCHULFORSCHUNG und hat auch diesmal die Mehrbelastung durch das „Schullärm-Projekt“ auf sich genommen, obwohl auch in diesem Fall die sozialen Besonderhei-ten des Einzugsbereichs überdurchschnittlichen Einsatz des Kollegiums erfordern, wie sich auch aus den skizzierten Schulmerkmalen erkennen lässt. Charakteristisch für Schule III ist, dass sie bei anstehenden Problemen regelmäßig (und oft erfolg-reich) nach „pädagogischen“ Lösungskonzepten sucht. Das offensichtlich besonders starke Engagement von Schulleitung und Kollegium für die anvertrauten Kinder ist

uns schon vor einigen Jahrzehnten aufgefallen und wurde offenbar unvermindert beibehalten.

Tab. 4.4 Schule IV

Schulstufe Orientierungsstufe (5. und 6. Schuljahr) Zentrum der Sekundarstufe I (7. – 10. Schuljahr) Mit Hauptschul- Realschul- und Gymnasialzweig Lage der Schule Eine Front zu einer Hauptverkehrsstraße,

eine Front zu einer wenig befahrenen Sackgasse, weitere Fronten zu den Gärten eines Wohngebietes.

Gebäude, Baujahr 3stöckiger Gebäudekomplex

Hauptgebäude 1914, Anbau 1975

Unterrichtsräume 24 Klassenräume

14 Fachräume

Lehrer – Personal 41 LehrerInnen

9 ReferendarInnen

Besonderheiten Betreuungsschule mit Mittagstisch und Hausaufgabenhilfe.

Teilnehmer am Projekt „Schule und Partner“; Partner: Airbus;

Unesco - Schule.

Maßnahmen Im Bereich der Akustik

1970 wurden im gesamten Gebäude die Decken abgehängt und mit Gipskarton-Platten mit Wurmfraß-Muster

verkleidet.

Die Schule IV hat bereits vor ca. 20 Jahren an einem unserer Schulforschungs-Projekte teilgenommen. Wir waren auch jetzt wieder beeindruckt von dem Interesse, das unserem Vorhaben entgegengebracht wurde, und von der Bereitschaft, Pro-blemstellung, methodisches Konzept und konkrete Vorgehensweise mit uns zu dis-kutieren.

Tab. 4.5 Schule V

Schulstufe Grundschule

Lage der Schule Kleinstadt

1 Gebäude Baujahre 1975, 1977, 1982

Unterrichtsräume 25 Klassenräume, 6 Mehrzweckräume Lehrer – Personal 33 Lehrkräfte, 1 Sekretärin, 1 Hausmeister

Schülerinnen und Schüler 625

Ein Klassenraum der Schule wurde im April 04 „akustisch saniert“. Das ISF war eingeladen, diesen Prozess durch Messungen der Raumakustik, Unterrichtsbeobachtungen und Schallpegelmessungen im Unterricht zu begleiten und zu dokumentieren. (s. Kap. 5)

Maßnahmen im Bereich der

Pädagogik Seit Jahren führt die Schule mit Schulanfängern ein „sozi-alpädagogisches Training“ zur Lärmreduzierung durch.

Im Dokument Lärm in Bildungsstätten (Seite 28-32)