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A 1 s Untersuchungsgebi et wurde der Lus iwa 1 d bei Davos-Laret gewäh 1 t.

(Abb. l). Dabei handelt es sich um einen NNW-exponierten, bewaldeten Hang mit einer Neigung von 36 - 40°. Das engere Versuchsgebiet liegt zwischen 1600 und 1750 m ü.M.

Abbildung 1:

Figure 1:

Lage des Untersuchungsgebietes ( wei ss umrandet); B 1 i ck-ri chtung gegen Süden. Im Vordergrund Davos-Laret. Im Hintergrund Davos-Platz.

Situation of the "Lusiwald" trial area. In the foreground the little village of Davos-Laret. Davos-Platz is located in the background.

Klimatisch befindet sich der Lush1ald im Uebergangsbereich vom ozea-nisch getönten Klima des Prättigaus zum mehr kontinental geprägten Kli-ma von Davos.

Klosters 1207 m ü.M.

Davos-Wolfgang 1631 m ü.M.

Davos-Platz 1561 m ü.M.

Mittlerer Jahresniederschlag (1901-1940) (nach UTTINGER in TREPP 1959)

1285 nvn 1140 mm 999 mm

Wie aus diesen Zahlen ersichtlich ist, nimmt die Niederschlagssumme von Klosters im Prättigau nach dem rund 400 m höher gelegenen Davos-Wolf-gang ab und erreicht in Davos-Platz den kleinsten Wert. Die Nieder-schlagsverhältnisse von Davos-Wolfgang entsprechen weitgehend jenen im Lusiwald. Von der jährlichen Niederschlagssumme fallen im Lusiwald etwa 40 % in Form von Schnee. Stauniederschläge sind jeweils verbunden mit Winden aus nördl i eher Richtung. Die Jahresmitte 1 temperatur von Davos (1901-1960) beträgt 2,8

°c,

die Temperaturamplitude zwischen dem wärm-sten und kältewärm-sten Monat 18

°c

(GENSLER 1978).

Ein Schuttkegel spätglazialer Bergstürze bildet den geologischen Unter-grund des Lusiwa ldes. Im engeren Untersuchungsgebi et setzt sieh das Muttergestein vorwiegend aus saurem Kri sta 11 in (Gneise, Tonschiefer l, wenig Serpent i ni t und einigen karbonatha lt i gen Steinen zusammen. Die Bodenbildung führte zu tiefgründigen Mullhangbraunerden (Bodenprofil in JUCHLER und STICHER 1985, S. 128). Diese fruchtbaren, biologisch sehr aktiven Böden bieten der Fichte gute Wuchsbedingungen.

Bei der Waldgesellschaft handelt es sich nach ELLENBERG und KLOETZLI (1972) um die Hochstaudenflur mit Fichte Piceo-Adenostyletum (Synonym nach TREPP 1955: Hochstauden-Alpenfichtenwald Piceetum subalpinum adenostyletosum). Die auffälligsten Pflanzenarten sind der Graue Alpen-dost Adenostyles alliariae und der Alpen-Milchlattich Cicerbita alpina.

Diese Wal dgese 11 schaft ist vor a 11 em auf stei 1 en, schatti gfeuchten Nordhängen in schneereichen Lagen oberhalb 1500 m ü.M. verbreitet.

2.2 Entstehung und Zustand des heutigen Waldes

Eine Foto von etwa 1890 zeigt, dass der Lusiwald zu jener Zeit, mit Ausnahme von einzelnen Baumgruppen, vollständig abgeholzt war. Auf der ganzen Kahlschlagfläche können überall junge Bäume erkannt werden. In Davos-Laret, rund 1 km vom Lus i wa 1 d entfernt, wurde ein Ka 1 kofen

be 32 be

-trieben. Es ist anzunehmen, dass diese Kahlschläge im Zusammenhang mit der Kalkbrennerei erfolgten. Heute noch bestehende, alte l~ei derechte weisen darauf hin, dass der Lusiwald früher auch beweidet wurde.

Diesen Fakten gemäss muss der Lusiwald vermutlich zwi sehen 1860 und l 870 innerhalb weniger Jahre abgehe l zt worden sein. Auf der gesamten Kahlschlagfläche kam anschliessend reichlich Jungwuchs auf. Daraus entwickelten sich die heutigen, sehr dichten und gleichförmigen Be-stände. Diese rasche Wi ederbewa l dung ist insofern erstaun lieh, als im jetzigen Zustand die natürliche Verjüngung des Waldes grosse Schwierig-keiten bereitet. Offens i cht lieh wurden durch den Kahlschlag giinst i ge Aufwuchsbedingungen geschaffen. Insbesondere erhöhte sich dadurch der Licht- und ~Järmegenuss sehr stark. Zudem dürfte in diesem Anfangs-stadium die Beweidung ebenfalls einen positiven Einfluss ausgeübt ha-ben, indem die Hochstauden in ihrer Entwicklung gehindert und der Ober-boden durch den Viehtritt stärker durchmischt wurde.

Aufgrund von Altersbestimmungen der gefällten Bäume (Abb. 2) muss ange-nommen werden, dass sich die Verjüngung gestaffelt über mehrere Jahr-zehnte hinweg einstellte. Bei der Lärche erstreckte sich dieser Verjün-gungsvorgang auf rund 30 Jahre, bei der Fichte auf etwa 60 Jahre, wobei sich der Grossteil der Fichten ebenfalls in den ersten 30 Jahren ei n-stellte. Danach blieb praktisch sämtliche Verjüngung aus, so dass in den letzten 60 Jahren auf der Versuchsfläche keine jungen Bäume mehr aufwuchsen.

Die mittlere Höhe der in Abbildung 2 aufgezeichneten Baumstrünke betrug 85 cm, minimal 32 cm, maximal 153 cm. Die durch die unterschiedliche Höhe der Strünke bedingte Ungenauigkeit wurde vernachlässigt, da sich zwi sehen der Strunkhöhe und dem Alter keine straffe Beziehung ergab.

Für das eigentliche Baumalter müssen zum Baumstrunkalter noch etwa 10-20 Jahre dazugezählt werden. Die gefundenen Baumalter liegen somit 7.Wischen etwa 60 und 120 Jahren.

Durchmesser (d 1.3) Gesamtdar-stellung aufgeteilt nach Brusthöhendurchmesser (= d 1.3), links oben dargestellt als Häufigkeitsverteilung.

Figure 2 · Age of the trees cut in the openings in 1981: main figure shows age of trees against tree diameter at 1.3 m, at the upper left in age groups.

Nachfolgend sei der l ha grosse Bestand kurz charakterisiert, in dem später die beiden unteren schlitzförmigen Verjüngungsöffnungen heraus-gehauen wurden (Abb. 2-6).

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-Grundfläche pro ha (ab Durchmesserst. 18 cm) Bestandesoberhöhe

48,0 m2 Fi ., 4,9 m2 Lä.

27 m

Höchster Baum 32 m

Deckungsgrad 65 :t

Bei diesem Bestand handelt es sich somit um ein stanvnzahlreiches, schwaches Baumho 1 z. Wie aus der Kronenprojekt i onskarte (Abb. 5) er-sichtlich ist, sind die Bäume kollektivartig angeordnet (Ansätze zur Rottenstruktur). Innerhalb des Kollektives ist der Schlussgrad ge-drängt, zwischen den Kollektiven locker bis räumig. Der ganze Bestan-desaufbau ist vorwiegend einschichtig, wobei stellenweise eine Mittel-schicht erkennbar ist. 1 n der Stanvnzah l vertei 1 ungskurve (Abb. 3) wird dies durch den Gipfel bei der Durchmesserstufe 10 angedeutet. Jungwuchs fehlt vollständig.

Stanvnzahl

2 0 0 + - - - .

150

100

50 0

/

2 6

/\ __

, / \

•-• Fichte

o---o Lärche

·"'· \

o---o, · ~

__ ..,o',, ''o---0---o ___ ~

10 14 18 22 26 30 34 38 42 46 50 54

Durchmesserstufen in cm

Abbildung 3: Stammzah 1 verteil ung des 1 ha grossen Bestandes, in dem nachträglich die beiden schlitzförmigen Verjüngungs-öffnungen herausgehauen wurden.

Figure 3: Number of stems against diameter at the stand cut for trial reasons.

Holznutzungen erfolgten in den letzten Jahrzehnten nur sporadisch.

Durch den dichten Stand sind die Bäume sehr eng und schlank gewachsen und weisen vielfach kurze Kronen auf. Der ganze Lusiwald befindet sich dadurch in einem 1 abi 1 en Zustand. Vor Versuchsbeginn, im September 1979, verursachte ein Nassschneefal 1 grosse Schäden, so dass auf der 1 ha grossen Versuchsfläche um die 4D m3 Schadho 1 z herausgenommen werden mussten.

Die Lärche verfügt in dieser Waldgesellschaft natürlicherweise nur über eine sehr geringe Konkurrenzkraft. Die im Lusiwald in der Oberschicht vorhandenen Lärchen konnten dank dem Kahlschlag aufkommen. Heute weisen sie aber eine mäss i ge bis sch 1 echte Vita 1 i tät auf und werden von den Fichten zunehmend stärker konkurrenziert.

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-3. Untersuchungsmethoden, Aufnahme- und Auswerteverfahren