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Für den behavioralen Teil dieses Projekts wurde eine Reihe von Fragebögen vorgegeben, welche die Selbsteinschätzung von Persönlichkeitsmerkmalen, Bindungsstilen, Intelligenz und Kreativität behandelten. Sämtliche Fragebögen wurden in Papierform per Hand ausgefüllt. Diese Fragebögen werden nun, gemäß Reihung innerhalb der Testbatterie, kurz vorgestellt.

Soziodemographischer Fragebogen

Neben der Angabe des Probandencodes, welcher sich aus dem ersten Buchstaben des Vor- und Nachnamens sowie dem Geburtsdatum zusammensetzt, wurden noch das Alter, der Beziehungsstand, der Berufsstand und der höchste Bildungsabschluss abgefragt. Weiters wurde noch erhoben, ob die Probanden derzeit regelmäßig Medikamente einnahmen, und ob sie sich derzeit in einer Substitutionstherapie befanden. Abschließend wurde noch ein Drogenscreening vorgenommen, in welchem abgefragt wurde, welche Substanzen konsumiert wurden. Die Antwort wurde in drei verschiedenen Zeitkategorien (in den letzten 30 Tagen / im letzten Jahr / im Leben) erfasst. Dieses Screening wurde sowohl bei den Suchtpatienten als auch bei der Kreativ- und Kontrollgruppe vorgenommen.

Berliner Intelligenzstruktur-Test (BIS)

Aus dem Berliner Intelligenzstruktur-Test (BIS; Jäger, Süß & Beauducel, 1997) wurden die E-Aufgaben vorgegeben, welche der Erfassung des verbalen Einfallsreichtums dienen. Insgesamt wurden vier Aufgaben vorgegeben. Jede Aufgabe bestand aus einem Instruktionsblatt mit einer Beispielfrage und Lösung sowie einem Aufgabenblatt, welches ausgefüllt werden musste. Je nach Aufgabe musste man entweder aus drei vorgegebenen Nomen so viele Sätze wie möglich bilden („MA“-Aufgabe), oder möglichst viele Verwendungsmöglichkeiten für einen bestimmten Gegenstand nennen („AM“-Aufgabe). Bei der dritten Aufgabe („EF“-Aufgabe), mussten Eigenschaften und Fähigkeiten aufgezählt werden, welche Vertreter eines bestimmten Berufes nicht haben sollten. Die vierte und letzte Aufgabe („IT“-Aufgabe) bestand darin, möglichst viele Erklärungen für die Aussage „Warum

obigen Reihenfolge vorgegeben, und die Probanden hatten jeweils zwei Minuten („MA“,

„AM“, „IT“) bzw. zweieinhalb Minuten („EF“) Zeit, diese Aufgaben zu bearbeiten. Alle vier Aufgaben werden bezüglich Ideenflüssigkeit, d.h. nach Anzahl der korrekten Antworten (ohne Wiederholungen), ausgewertet. Zusätzlich wird bei den Aufgaben „AM“, „EF“, und „IT“ die Ideenflexibilität berücksichtigt. Zu diesem Zweck werden die Antworten Kategorien, gemäß dem Auswertungsmanual, zugeordnet bzw. werden neue Kategorien gebildet, sollte eine Zuordnung in bereits vorhandene Kategorien nicht möglich sein. Das Merkmal Ideenflexibilität wird abschließend über die Summe der Kategorien errechnet.

Affective Neuroscience Personality Scale (Brief Form - BANPS)

Der BANPS (Barrett, Robins, & Janata, 2013) ist eine Weiterentwicklung der

„Affective Neuroscience Personality Scale“, die auf der Forschung von Panksepps sechs neuronal-affektiven Basissystemen aufbaut (Davis & Panksepp, 2011; Davis, Panksepp, &

Normansell, 2003). Diese Basissysteme (PLAY, SEEKING, CARE, FEAR, ANGER, SADNESS) wurden im BANPS um eine weitere Skala („Spirituality“) erweitert. In der Brief-Version des ANPS wurde die Zahl der Items, welche die sechs Basissysteme erfassen von 112 auf 33 Items reduziert. Diese wird auf einer fünfstufigen Ratingskala erfasst (1=starke Ablehnung, 5=starke Zustimmung). Neben diesen 33 Items umfasst die Spiritualitätsskala 12 Items, welche auf einer vierstufigen Ratingskala erfasst werden (1=Starke Ablehnung, 4=Starke Zustimmung). Insgesamt umfasst der BANPS daher 45 Items, wobei in dieser Version bessere Kennwerte erreicht werden als im Original (Barrett, Robins, & Janata, 2013).

Im Rahmen der Auswertung wird für die jeweilige Skala ein Summenscore gebildet.

Multidim. Inventar zum religiös-spirituellen Befinden (MI-RSB 48)

Das multidimensionale Inventar zum religiös spirituellen Befinden (Unterrainer, Ladenhauf, & Huber, 2010) ist ein Instrument zur Erfassung des Konstrukts „religiös-spirituellen Befindens“, welches sich in einen immanenten und einen transzendenten Raum aufteilen lässt. Beide werden über sechs Subskalen („Hoffnung immanent“, „Vergeben“,

„Erfahrungen von Bedeutung und Sinn“, „Hoffnung transzendent“, „allgemeine Religiosität“,

„Allverbundenheit“) erfasst. Die Auswertung erfolgt über die Bildung von Summenscores für die einzelnen Subskalen.

Brief Symptom Inventory (BSI-18)

Der BSI-18 (Derogatis, 2000) ist eine Kurzform des Brief Symptom Inventory (BSI;

Derogatis & Melisaratos, 1983). In den 18 Items wird das Ausmaß der psychischen Belastung innerhalb der letzten sieben Tage über eine fünfstufige Rating-Skala („überhaupt nicht“ - 0 bis

„sehr stark“ - 4) erfasst. Es werden, neben einem Summenscore über alle Items zur Erfassung der psychischen Belastung, noch separate Skalen für Somatisierung, Depressivität und Ängstlichkeit gebildet.

Adult-Attachment Scale (AAS)

Die Adult Attachment Scale (AAS; Schmidt, Strauss, Höger, & Brähler, 2004) ist ein Selbstbeschreibungsverfahren, welches die bindungsbezogenen Einstellungen erfasst. Die AAS baut weitgehend auf den Arbeiten von Bowlby (Bowlby, 1973; zit. nach Schmidt et al., 2004) auf, welcher postulierte, dass frühe Bindungserfahrungen ausschlaggebend für Bedürfnisse und Verhalten in späteren, bindungsbezogenen Beziehungen sind. Diese Bedürfnisse werden innerhalb des AAS über 15 Items erfasst, und werden über eine fünfstufige Ratingskala („stimmt gar nicht“ - 1 bis „stimmt genau“ - 5) beantwortet.

Insgesamt werden drei Summenscores gebildet, welche die Dimensionen „Offenheit für Nähe“, „Vertrauen in andere Personen“ und „Angst vor Verlassenwerden“ repräsentieren. Ein Summenscore über alle Items wird nicht gebildet.

Test zum schöpferischen Denken – Zeichnerisch (TSD-Z)

Der Test zum schöpferischen Denken – Zeichnerisch (TSD-Z; Urban & Jellen, 2010) wird zur Erfassung der Kreativität einer Person eingesetzt. Aufgabe ist es eine bereits begonnene Zeichnung, bestehend aus einfachen Formen, weiterzuführen und möglichst kreativ zu vollenden. Weiters war es möglich, dem fertigen Kunstwerk einen Titel zu geben.

Für die Vollendung der Zeichnung haben die Versuchspersonen insgesamt 15 Minuten Zeit (exkl. Instruktion). Nach den 15 Minuten wird der Testvorgang abgebrochen. Sind die Versuchspersonen innerhalb der vorgegebenen Zeit fertig, werden diese gebeten, dies per Handzeichen zu signalisieren. Anschließend wird sowohl die benötigte Zeit als auch der Probandencode am Rand des TSD-Z Blattes notiert. Der TSD-Z wird in Bezug auf unterschiedliche Kategorien (bspw.: Zeitaufwand, Unkonventionalität, Verwendung

schlussendlich ein Summenscore gebildet, welcher das kreative Potential einer Person widerspiegeln sollte.

Fragebogen zu kreativen Aktivitäten und Leistungen (FKAL)

Mit dem FKAL (Jauk et al., 2014) ist es möglich, Aktivitäten und Vertiefungen in verschiedensten kreativen Bereichen zu erfassen. Insgesamt werden acht verschiedene Handlungsfelder (Literatur, Musik, Handarbeiten, Kochen, Sport, Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Technik und Naturwissenschaft) behandelt. Diese werden jeweils mit drei sich unterscheidenden Abschnitten abgefragt. Im ersten Abschnitt werden die verschiedensten Aktivitäten in diesem Bereich auf einer fünfstufigen Ratingskala abgefragt. Im zweiten Teil wird erfasst, wie erfolgreich man in diesem Bereich war. Mögliche Erfolge wären beispielsweise, dass man bereits etwas Eigenständiges in diesem Bereich produziert hat, oder dass man etwas eigenständig Produziertes weiterverkauft hat. Abschließend wird noch erfasst, wie lange man bereits in diesem Feld tätig ist. Für die Auswertung werden in jedem der acht Bereiche, sowohl über Abschnitt eins als auch über Abschnitt zwei, Summenscores gebildet.

Am Ende des Tests ist es noch möglich, seine fünf besten, kreativen Leistungen über Textboxen näher zu beschreiben. Dieser letzte Punkt wird jedoch nicht ausgewertet.

Inventar der Persönlichkeitsorganisation (IPO-16)

Der IPO-16 (Zimmermann et al., 2013) umfasst insgesamt 16 Items, welche auf einer fünfstufigen Ratingskala (1 = „trifft nie zu“ bis 5 = „trifft immer zu“) bewertet werden. Der IPO-16 baut auf dem theoretischen Modell von Kernberg auf (1984, 1996; zit. nach Kernberg

& Caligor, 2005). Nach Kernbergs Theorie entwickeln Menschen bereits in früher Kindheit ein relativ stabiles Set an psychischen Funktionen, welche von ihm unter dem Begriff

„Persönlichkeitsorganisation“ zusammengefasst werden. Diese „Persönlichkeitsorganisation“

wird innerhalb des IPO-16 auf 3 Skalen erfasst. Die erste Skala „Identitätsdiffusion“ (ID) beinhaltet die Fähigkeit, stabile und differenzierte Bilder von sich selbst und anderen zu haben. Die zweite Skala „primitive Abwehr“ (PA) beschreibt den Reifegrad der Fähigkeit einer Person, bedrohliche Stimuli erfolgreich zu verarbeiten. Die dritte und letzte Skala

„Realitätsprüfung“ (RP) bezieht sich auf die Fähigkeit, inwieweit eine Person zwischen äußerer und innerer Realität unterscheiden kann. Je höher die Werte in den einzelnen Skalen sind, desto höher ist auch der Grad der Beeinträchtigung in diesem Bereich. Zur Ermittlung

der Gesamtbeeinträchtigung wird zusätzlich noch ein Summenscore über alle Skalen gerechnet.

Schizotypal Personality Questionnaire (SPQ-G)

Der SPQ-G (Klein, Andresen, & Jahn, 1997) besteht insgesamt aus 74 Items, welche entweder mit „Ja“ (1) oder „Nein“ (0) beantwortet werden. Diese 74 Items teilen sich insgesamt auf neun Skalen (RI = Referenzideen, SA = soziale Angst, MD = ungewöhnliche Glaubensinhalte / magisches Denken, UW = ungewöhnliche Wahrnehmungen, EV = exzentrisches Verhalten, KEF = keine engen Freunde, US = ungewöhnliche Sprache, EA = eingeschränkter Affekt, AW = Argwohn / wahnähnliche Vorstellungen) auf, welche den Symptomdimensionen der Diagnose „schizotype Persönlichkeit“ nach DSM-III-R entsprechen. Die Skalen EA, AW und SA umfassen jeweils acht Items, während die Skalen RI, UW, KEF und US jeweils neun Items, bzw. die Skalen EV und MD sieben Items umfassen. Weiters können diese neun Skalen auf zwei übergeordnete Skalen zusammengefasst werden, welche sowohl die Positivsymptomatik (AW, US, UW, EV, RO und MD), als auch die Negativsymptomatik (KEF, EA und SA) der Schizotypie beschreiben.

Zusätzlich wird noch über alle Items ein Gesamtscore, welcher die generelle Ausprägung der Schizotypie erfasst, gebildet.

Wonderlic Personnel Test (WPT)

Der Wonderlic Personnel Test (Wonderlic, 1999) ist ein Test zur Erfassung kognitiver Fähigkeiten. Insgesamt besteht der Test aus 50 Items, welche in einem Zeitrahmen von 12 Minuten vorgegeben werden. Die Items sind nach ansteigendem Schwierigkeitsgrad angeordnet. Neben einem offenen Antwortformat, welches eher die Ausnahme darstellt, muss bei einem Großteil der Items aus mindestens zwei Antwortmöglichkeiten ausgewählt werden.

Es wird laufend zwischen verschiedenen Aufgabentypen gewechselt. Manche Items erfordern beispielsweise einfaches Fortsetzen von Zahlenreihen oder Kopfrechnen, andere Items sind wiederum verbal-sprachlicher Natur. Beim WPT wird ein Gesamtscore über die Anzahl der richtigen Antworten gebildet. Prinzipiell wäre es ab einem Alter von 30 Jahren möglich, den Gesamtscore anzupassen, um einer geringeren kognitiven Verarbeitungsgeschwindigkeit aufgrund des Alters Rechnung zu tragen. In der hier vorliegenden Studie wurde solch eine Anpassung jedoch nicht durchgeführt.