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B ESCHREIBUNG S TELLENANZEIGEN

4. ERHEBUNG UND AUSWERTUNG

4.4 B ESCHREIBUNG UND D ARSTELLUNG DER E RGEBNISSE

4.4.2 B ESCHREIBUNG S TELLENANZEIGEN

Wie in Kapitel 4.3.5.1 bereits erläutert wurde, besteht die Datenbank der Stellenanzeigen aus 447 Datensätzen, dabei entspricht ein Datensatz (Zeile) einer Stellenanzeige. Die Datenbank ist dabei folgendermaßen gestaltet:

Abbildung 17.: Datenbank Stellenanzeigen (eigene Darstellung)

Metadaten (Kapitel 4.3.3) wurden farblich grau, die dazugehörigen Handlungsfelder grün hinterlegt. Wenn hier Informationen fehlten oder unzureichend genau vorhanden waren, wurden diese Felder ausgelassen. Die ersten drei Kategorien (ID, Arbeitgeber/in, Bundesland) wurden in 100 Prozent der Stellenanzeigen angegeben.

Abbildung 18.: Angaben der Wochenstunden, Vertrag, Gehalt in Prozent (eigene Darstellung)

In 447 Stellenanzeigen (100%) wurden die Arbeitsstunden pro Woche 425 Mal (95,1%) angegeben. Der Dienstvertrag wurde 327 Mal (73,2 %) angeführt, wobei 92 Mal erwähnt wurde, „Bezahlung nach Kollektivvertrag“ wobei dieser nicht näher spezifiziert wurde. Bei weniger als der Hälfte der Stellenanzeigen (48,9 %) - wurde das genaue Gehalt angegeben. Dies hat unter anderem damit zu tun, dass in einigen Stellenanzeigen, bei Teilzeitstellen das Bruttomonatsgehalt inklusive Zulagen angegeben wurde, jedoch kein Umrechnungsschlüssel genannt wurde, oder aber auch das Bruttojahresgehalt, ohne eine Information darüber, ob mit zwölf oder vierzehn Monaten gerechnet wurde. Im Fall nicht eindeutiger Gehaltsangabe, wurde dieses nicht in die Datenbank aufgenommen.

4.4.2.1 Verdienst pro Handlungsfeld

In insgesamt 214 Stellenanzeigen finden sich sowohl Arbeitsstunden als auch das Bruttogehalt pro Monat (unter Berücksichtigung von Teilzeitstellen). Da in einigen Stellenanzeigen ein Einkommensbereich angegeben, oder nach vorheriger Berufstätigkeit, Vordienstzeiten angerechnet wurden, wurde für diese Erhebung immer das Brutto-Mindestgehalt pro Monat, in der Datenbank erfasst. Dies spiegelt auch ein realistisches Einstiegsgehalt nach Abschluss des Studiums wider und schafft durch die gemeinsame Basis des Mindestgehalts eine Vergleichbarkeit der Stellenanzeigen.

49,0%

73,2%

95,1%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Gehalt Vertrag Wochenstunden

Angaben in Stellenanzeigen

Die Handlungsfelder „alte Menschen“ und „internationale Sozialarbeit/Entwicklungsarbeit“, konnten aufgrund der in den Stellenanzeigen fehlenden Angaben zu Arbeitszeit oder Gehalt nicht ausgewertet werden.

261 der angebotenen Stellen sind Teilzeitstellen. Um dies in der Auswertung zu berücksichtigen, wurde zunächst das Bruttogehalt pro Stunde berechnet und dieses daraufhin anhand eines selbst berechneten Divisors hochgerechnet (Erklärung des Rechengangs im kommenden Absatz). Anhand des Mittelwerts der Stellen eines Handlungsfeldes wurde das Bruttogehalt pro Stunde berechnet.

Üblicherweise wird der Divisor im Kollektivvertrag festgelegt. Bei dieser Erhebung waren acht verschiedene Kollektivverträge ausgewiesen. In 120 Stellenanzeigen wurde dieser nicht genannt. Daher wurde die Berechnung des Divisors anhand der gesetzlich vorgegebenen Normalarbeitszeit (Kapitel 4.3.3) berechnet.

Die Normalarbeitszeit beträgt 40 Stunden pro Woche, multipliziert mit 52 Wochen im Kalenderjahr und dividiert durch zwölf Monate, ergibt dies eine monatliche Arbeitszeit von 173,33 Stunden. Diese 173,33 Stunden dividiert durch 40 Wochenstunden, ergibt einen Divisor von 4,33.

Bezogen auf den Bruttostundenlohn wurde dieser mit 40 Wochenstunden multipliziert und das Produkt mit dem Divisor 4,33 auf ein brutto Vollzeitäquivalent pro Monat berechnet.

2.504,89

2.591,79 €

2.633,68 2.653,46

2400 2450 2500 2550 2600 2650 2700

Straffälligkeit Migration u. Integration Beruf u. Bildung Gesundheit

Verdienst pro Handlungsfeld

Stellenanzeigen in den Kategorien der Handlungsfelder „Materielle Grundsicherung“ und „Kinder, Jugendliche, Familie“, bewegen sich im oberen Einkommensbereich. Anzeigen in der Kategorie „Straffälligkeit“ sind am niedrigsten bezahlt. Das Delta zwischen „Materielle Grundsicherung“ und „Straffälligkeit“

beträgt 200,83 Euro

4.4.2.2 Verteilung der Handlungsfelder auf die Bundesländer

Nachdem im Rahmen der Erhebung die Stellenanzeigen nach dem österreichischen Berufsverband der sozialen Arbeit (siehe Kapitel 4.3.3) definiert und den Handlungsfeldern zugeordnet wurden, wird die Verteilung dieser innerhalb der Bundesländer dargestellt.

Abbildung 20.: Verteilung der Handlungsfelder auf die Bundesländer (eigene Darstellung)

Die Darstellung gibt die Verteilung in absoluten Zahlen an und ist anhand der Bundesländer sortiert, welche handlungsfeldübergreifend, am meisten

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Verteilung der Handlungsfelder auf die Bundesländer

Migration u. Integration Beruf u. Bildung Straffälligkeit

Gesundheit Materielle Grundsicherung Kinder, Jugendliche, Familie

Die Handlungsfelder „alte Menschen“ und auch „internationale Sozialarbeit/Entwicklungsarbeit“ wurden im obigen Diagramm nicht aufgeführt, da in diesen beiden Handlungsfeldern keine Stellenanzeigen gefunden werden konnten (siehe Tabelle unten).

Abbildung 21.: Verteilung der Handlungsfelder auf die Bundesländer als Liste (eigene Darstellung)

Wien liegt hier auf Platz 1 mit insgesamt 110 Stellenanzeigen. Danach folgen Oberösterreich mit 89 und die Steiermark mit 80 Stellenanzeigen.

Extreme lassen sich im Handlungsfeld „Kinder, Jugendliche, Familie“ ausmachen, für welches in Oberösterreich zum Zeitpunkt der Erhebung, 58 Stellen gesucht wurden. In der Steiermark wird im Handlungsfeld „Gesundheit“ mit 42 Anzeigen besonders intensiv nach Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen gesucht. Im Burgenland (15 Anzeigen) und Kärnten (zehn Anzeigen) wird mit insgesamt 15 Stellenanzeigen nur nach sehr wenigen Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen gesucht. [A. d. A. es handelt sich hier um keine Vollerhebung]

4.4.2.3 In den Stellenanzeigen geforderte Kompetenzen

Im Kapitel 4.2.4 wurde bereits erklärt, wie die Kategorien der Kompetenzen anhand von Worthäufigkeiten über alle erhobenen Stellenanzeigen, gebildet wurden. Nun wird dargestellt, welche Kompetenzen wie häufig (im Vergleich zu den 447 Stellenanzeigen) in den Inseraten vorkommen.

Abbildung 22.: in Stellenanzeigen geforderte Kompetenzen in Prozent (eigene Darstellung)

„Teamfähigkeit“ wird dabei in 299 (66,9 %) und „Selbstständigkeit“ in 224 (50,1 %) Stellenanzeigen gefordert. Diese beiden Kompetenzen sind für Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen besonders relevant. Diese beiden Fähigkeiten werden in mehr als der Hälfte der Stellenanzeigen von den Bewerbern und Bewerberinnen

2,5%

Mit insgesamt 197 (44,1 %) und 196 (43,8%) Erwähnungen bilden die Kompetenzen „Vernetzung“ und „psychische Belastbarkeit (Stressresistenz)“ die nächste Gruppe an wichtigen Eigenschaften, welche Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen beherrschen sollten.

Im Mittelfeld dieses Diagramms liegen die Kompetenzen: „Dokumentation“ (132, 29,5 %), „Pädagogische Kompetenz“ (142, 31,8 %), „schwierige Situationen (Lösungskompetenz in Krisensituationen)„ (149, 33,3 %),

„Kommunikationsfähigkeit“ (151, 33,8 %), „Verantwortung“ (151, 33,8 %), „EDV Kenntnisse „ (158, 35,3%) und „Beratungskompetenz“ (167, 37,4 %).

Im weniger relevanten Bereich können die Kompetenzen der „administrativen Fähigkeiten“ (103, 23,0 %), „Reflexionsfähigkeit“ (113, 25,3 %) und

„Einfühlungsvermögen“ (123, 27,5%) gefunden werden.

Mit nur sehr geringer Relevanz (unter 20 %) lassen „Planungskompetenz“ (65, 14,5

%), „Fremdsprachenkenntnisse“ (56, 12,5%) und „Projektmanagement“ (48, 10,7

%), auf, in der Berufswelt, kaum relevante Eigenschaften schließen.

Mit nur 11 (2,5 %) Erwähnungen, ist die Kompetenz der „Bezugsbetreuung“ die am wenigsten geforderte Fähigkeit.

4.4.2.4 Geforderte Berufserfahrung bzw. Praktika

Diese beiden Kategorien wurden bewusst nicht in das Diagramm der Kompetenzen integriert, weil es sich hierbei um praktisch nachweisbare Kenntnisse handelt.

Abbildung 23.: Praktika/Berufserfahrung in Prozent (eigene Darstellung)

43,6%

45,2%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

Berufserfahrung erwünscht Praktika erwünscht

Praktika/Berufserfahrung in Prozent auf alle Stellenanzeigen

Mit insgesamt 202 Erwähnungen (45,2 %), sind Praktika häufiger erwähnt als Berufserfahrung mit 195 Erwähnungen (43,6 %). In 130 (29,1%) der 477 Stellenanzeigen, werden sowohl Praktika als auch Berufserfahrung gewünscht.

4.4.2.5 Die häufigsten Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen

Die Auswertung der Arbeitgeber bzw. Arbeitgeberinnen erfolgte anhand ihrer ausgeschriebenen Stellen.

Hier wird bewusst von Datensätzen gesprochen (Kapitel 4.4.2), da es Stellenanzeigen gibt, in welchen nach mehreren Mitarbeitern bzw. Mitarbeiterinnen gesucht wird, und der Begriff daher in der Erklärung irreführend sein könnte.

• In 78 Datensätzen wird eine Stelle pro Arbeitgeber bzw. Arbeitgeberin ausgeschrieben.

• In 41 Datensätzen sind es zwei Stellen pro Arbeitgeber bzw. Arbeitgeberin.

• In 14 Datensätzen sind es drei Stellen pro Arbeitgeber bzw. Arbeitgeberin.

• In sieben Datensätzen sind es vier Stellen pro Arbeitgeber bzw.

Arbeitgeberin.

Um hier eine Übersicht der wichtigsten Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen zu geben wurde ein Diagramm der 15 häufigsten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber erstellt (diese machen mit insgesamt 229 Stellenanzeigen 51,2 Prozent aller 447 Stellenanzeigen aus).

Abbildung 24.: Top 15 häufigsten Arbeitgeber u. Arbeitgeberinnen (eigene Darstellung)

Wichtig ist hier die Definition aus dem Kapitel 4.3.3, in welcher Arbeitgeber bzw.

Arbeitgeberinnen kategorisiert worden sind, zu berücksichtigen.

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Top 15 häufigsten Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen

Die Caritas ist hier mit 58 Stellenanzeigen am häufigsten vertreten. An zweiter und dritter Stelle kommen die Justizbetreuungsagentur (26 Anzeigen) und pro mente (23 Anzeigen).