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TR. 1 15344 S
TRAUSBERGc b
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d 0.05
0.04
Pos. Bauteil Schaden Ursache Maßnahme Kat.
Raum:
Kellergeschoss
Stand: Juni 2006
Schadenskategorien: Kat. I = z. Zt. keine Maßnahmen erforderlich/beobachten; Kat. II = kleinere Reparaturmaßnahmen/Handlungsbedarf; Kat. III = größere Reparaturmaßnahmen/dringender Handlungsbedarf
Bearbeitet von: Gruppe Turm + Dach
Ana Criado del Arco, Kirsten Reiß,
Hanna Saleh, Ibrahim Salman, Wilfried Wolff
Allgemein Boden Wände Decke
Wände_
Allge-mein
Wand a
- Durchfeuchtung des Mauerwerks, Feuchtigkeit nimmt in Richtung Wand c zu.
- Absanden des Ziegels und des Putzes, Absanden nimmt in Richtung Wand c ab.
- Unterschiedlich verteilte Salzausblühun-gen und Kristallisierung.
- Salzausblühungen, am Trägerauflager vermehrte Salzansammlung.
- Fugen der gesamten Wand sind bis zu einer Tiefe von 2 cm verlustig.
- Durch fehlende vertikale und horizontale Abdichtung dringt die Erdfeuchte in das Mauerwerk ein.
- Erdfeuchte, fehlende Abdichtung, sehr hohe Luftfeuchtigkeit.
- Die Salzausblühungen sind vermutlich durch die ehemalige Stallnutzung und damit einhergehende Belastung des Erd-reichs verursacht.
- Feuchtigkeit
- Höhere Feuchtigkeit im Sockelbereich-wegen Schutt
- Freilegung des Mauerwerks durch Ent-fernung des Putzes, Abbürsten der losen Oberfläche, Auskratzen der Fugen (ca.
3cm tief), Belassung des blanken Mau-erwerks wegen Kontrollierbarkeit und um den Vorgang des Abbürstens wiederholen zu können (nach ca. 4-5 Jahren) - Untersuchung und Bestimmung der Sal-ze nach Art und KonSal-zentration.
Für das gesamte Schadensbild:
Siehe allgemeine Maßnahmen - Beseitigung des Schutts.
III
II
III
III III 0.04
Strausberg, Sanierungsvorplanung, Ausschnitt der Schadenskartierung von Raum 0.04/ 0.05, MSD 2005-07.
Blatt-Nr.: 5 TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE PROJEKT 2005/2006
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ANIERUNGSVORPLANUNGSkizze/Foto
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TR. 1 15344 S
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Raum:
Kellergeschoss
Stand:
Bearbeitet von: Gruppe Turm + Dach
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Ana Criado del Arco, Kirsten Reiß,
Hanna Saleh, Ibrahim Salman, Wilfried Wolff 0.04
Allgemein Boden Wände Decke
004 Schadensübersicht Kellerwände
Material:
-Wandabschnitt a.1, Mauerwerk:
Industrieller hellroter Ziegel (24,5/11,5/6,5cm),
verfugt mit Kalkmörtel (b=1,5-2cm), unverputzt
Fl.= 2,30 m² (10 % beschädigt) - Wandabschnitt a.1, Pfeiler: Ziegel nicht ersichtlich, vermutlich industrieller roter Ziegel,
verfugt mit sehr festem Kalkmörtel, verputzt mit sandhaltigem Kalkputz, Pfeilerstärke: 2 Steine.
Fl.= 0,90 m² (60 % beschädigt) - Wandabschnitt a.2: Industrieller roter Ziegel (25/12/6,5cm),
verfugt mit Kalkmörtel (b=1,5-2cm), verputzt mit sandhaltigem Kalkputz Fl= 10,50 m² (70-80 % beschädigt) - Wand b: Industrieller roter Ziegel (25/12/6,5cm),
verfugt mit Kalkmörtel (b=1,5-2cm),
verputzt mit sandhaltigem Kalkputz, im Sockelbereich und am oberen Wandabschluss teilweise Feldsteine (ca.
5%) enthalten,
Fl.= 10,90 m² (80 % beschädigt) -Wand c: Wieder verwendeter industriel-ler roter Ziegel (25/12/6,5cm), im Bereich der Leibung gelber industriel-ler Ziegel (24,5/11,5/6,5cm) verfugt mit Kalkmörtel,
verputzt mit sandhaltigem Kalkputz, teilweise Feldsteine (ca. 15%) enthalten, Wand bindet nicht ein
Fl.= 2,10 m² (80 % beschädigt) - Wand d: Industrieller roter Ziegel (25/12/6,5cm), verfugt mit Kalkmörtel, verputzt mit sandhaltigem Kalkputz Fl.= 12,40 m²(70 % beschädigt) - Pfeiler: Roter Ziegel, Art nicht erkenn-bar. Auflager unterfüttert mit Flacheisen.
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Arbeitsproben – Beispiel Schadenskartierung:
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ANIERUNGSVORPLANUNGBlatt-Nr.: 13 TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE PROJEKT 2005/2006
Maßnahmenblatt
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TR. 1 15344 S
TRAUSBERGc b
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d 0.05
0.04
Pos. Bauteil Schaden Ursache Maßnahme Kat.
Raum:
Kellergeschoss
Stand: Juni 2006
Schadenskategorien: Kat. I = z. Zt. keine Maßnahmen erforderlich/beobachten; Kat. II = kleinere Reparaturmaßnahmen/Handlungsbedarf; Kat. III = größere Reparaturmaßnahmen/dringender Handlungsbedarf
Bearbeitet von: Gruppe Turm + Dach
Ana Criado del Arco, Kirsten Reiß,
Hanna Saleh, Ibrahim Salman, Wilfried Wolff
Allgemein Boden Wände Decke
- Feuchtigkeit der Ziegel und des Putzes - Salzausblühungen
- Schimmelbildung
- Partieller Frostschaden einer Kappe mit abschalendem Putz und Ziegel (Abb.6, 004-F-06)
- Keine Verformung bzw. Rissbildung der Kappen feststellbar.
- korrodierter Eisensturz der Kelleröffnung zum Hof an Wand c
(Abb.5, 004-F-05) Decke_
Kappen Für das gesamte Schadensbild:
Feuchtigkeit der angrenzenden Wände und hohe Luftfeuchtigkeit.
- Siehe allgemeine Ursachen.
schadhafte Kelleröffnung mit Regen-wassereintritt
- Feuchtigkeitseintritt durch Regenwasser
Für das gesamte Schadensbild:
Wenn die Tragfähigkeit der Träger ge-währleistet ist:
- Entfernen des Putzes zur Überprüfung des Kappenmauerwerks mit anschließen-der Maßnahmenfestlegung.
- Austausch
III II II II
I III 0.04
Strausberg, Sanierungsvorplanung, Ausschnitt der Schadenskartierung von Raum 0.04/ 0.05, MSD 2005-07.
Blatt-Nr.: 11 TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE PROJEKT 2005/2006
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ANIERUNGSVORPLANUNGSkizze/Foto
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0.04
Raum:
Kellergeschoss
Stand:
Bearbeitet von: Gruppe Turm + Dach
Juni 2006
Ana Criado del Arco, Kirsten Reiß,
Hanna Saleh, Ibrahim Salman, Wilfried Wolff 0.04
Allgemein Boden Wände Decke
Abb. 4: 004-F-04-Feldsteine im Sockelbereich Abb. 5: 004-F-05-korrodierter Träger, schadhafte Öffnung
Abb. 6: 004-F-06-Frostschaden der Kappe, korrodierter Träger
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Berlin-Zehlendorf, Schillerstr. 10. Lage des Gartens Springer (Google-Earth, 20.Nov. 2006).
Das Gartendenkmalpflegeprojekt des MSD 2005-07 –
die Steingartenanlage Schillerstraße 10, Berlin-Zehlendorf.
Der Villengarten in Berlin
Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden um das damalige Berlin herum zahlreiche Villen- und Landhauskolonien, die bis heute maßgeblich das städtebauliche Gesicht besonders von Dahlem und Zehlendorf prägen.
Die erste Anlage dieser Art war die Villenkolonie Alsen entworfen von Gustav Meyer, dem damaligen Königlichen Hofgärtner in Potsdam Sanssouci. In diesem seit 1869 geplanten, park-artigen Gelände sind die Gebäude noch weitgehend von der Schinkel’schen Tradition der klassizistischen Villa geprägt, sie liegen eingebettet in landschaftliche Gärten, die von den Gestaltungstraditionen Lennés und Meyers geprägt sind.
In einer zweiten Phase verschwimmt dieser noch aus der Tradition des 19. Jahrhunderts heraus geborene Planungsgrundsatz zugunsten einer langsam strengeren Formalisierung des Außenraums. Immer kleiner werdende Grundstücke lassen die Realisierung von rein landschaftlich geprägten Anlagen nicht mehr zu, so dass die seit dem 18. Jahrhundert aufgegebenen Gestaltungsprinzipien wieder Anwendung finden. Die Villen werden nun ebenerdig, ohne das traditionelle Sockelgeschoss gebaut, um eine direkte Verbindung zwischen Haus und Garten zu ermöglichen. Im Garten werden „klare axiale und wegemäßige Bezüge auf die Haupteingänge des Landhauses [geschaffen, die] Anordnung streng formaler Gartenpartien [steht] in inhaltlicher Korrespondenz zu den funktionalen Vorgaben des Hauses“ (Krosigk 2005, 14). Neben der formal architektonischen
Anlage ist in dieser Phase die parallele und zumeist auch gleichberechtigte Entwicklung des rein landschaftlich geprägten Villengartens wichtig.
Erst nach der Jahrhundertwende entstehen, in Nachahmung der englischen „Arts and Crafts“-Bewegung räumlich deutlich strukturierte, geo-metrische Gärten, die das Wohnhaus in die Gestaltung mit einbeziehen. „Kunstwerke voll Spannung und Explosivität. Räumliche Brüche und ungewöhnliche Perspektiven, starke farb-liche Kontraste und bewegte, rhythmische Kom-positionen waren Mittel der ‚Ausdruckskunst’, die auch in den Visionen einer Reihe junger Architekten wiederkehrten“ (Krosigk 2005, 17, zit. nach Wolschke-Buhlmahn/ Fibich 2004, 27). Junge Landschaftsgestalter wie Gustav Allin-ger, Georg Bela Pniwoer, Otto Valentin, Herta Hammerbacher, Wilhelm Hübotter, Hermann Göritz oder Reinhold Lingner prägten nachhaltig die Gestaltungskunst der 1920er Jahre in Berlin und trugen so zu dieser bemerkenswerten Stadtlandschaft in Berlin-Zehlendorf bei.
Ein wichtiges Zeugnis dieser dritten Gestaltungs-periode ist der in der Zwischenkriegszeit entstandene Villengarten des Hauses Springer in der Schillerstraße in Berlin-Zehlendorf.
„Dieser 1922 angelegte Garten gilt unter Gartenhistorikern als ein besonders wichtiges Zeugnis der Gartenkultur der Zwischenkriegszeit und des Oeuvres von Berthold Körting, ein Umstand dem die Gartendenkmalpflege mit der am 01.03.1989 erfolgten Unterschutzstellung Rechnung trug“ (Krosigk 2005, 19).
Schillerstr. 10 Schlachtensee
S Mexikoplatz
U Krumme Lanke
Argentinische Allee
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Begehung des Gartens Springer, Berlin-Zehlendorf, 2006.
Das Studienprojekt „Springergarten“
Im Auftrag des Landesdenkmalamtes Berlin, Referat Gartendenkmalpflege erarbeitete eine Gruppe von 7 Studierenden des Masterstudiums Denkmalpflege, Jahrgang 2005-07 eine kon-zeptionelle Maßnahmenplanung zur Konservierung und Wiederherstellung des „Springergartens“ in Berlin-Zehlendorf mit dem Ziel, den Garten in seiner exakten Linienführung zu erhalten.
Im Unterschied zur parallel laufenden Bau-aufnahme an einem Wohnhaus in Strausberg haben sich die Studierenden S. Behan, M.
Bunke, S. Edelhoff, K. Eisenacher, M. Gohlke, R.
Nitschke und S. Palmer intensiv mit der gezielten Bauaufnahme in der Gartendenkmalpflege auseinandergesetzt und somit auch die wesent-lichen Unterschiede zwischen den beiden Disziplinen herausgearbeitet.
Ein Gartendenkmal ist nach dem Denkmal-schutzgesetz von Berlin „eine Grünanlage, eine Garten- oder Parkanlage, [...] oder ein sonstiges Zeugnis der Garten- und Landschaftsgestaltung [...].
Zu einem Gartendenkmal gehören sein Zubehör und seine Ausstattung, soweit sie mit dem Gartendenkmal eine Einheit von Denkmalwert bilden“ (§2, Abs. 3 DSchG Bln).
Die Charta der historischen Gärten (Charta von Florenz 1981) definiert einen historischen Garten als ein mit baulichen und pflanzlichen Mitteln geschaffenes Werk, an dem aus historischen oder künstlerischen Gründen öffentliches Interesse besteht. Nach dieser inter-nationalen Vereinbarung sind die historischen Gärten anderen Denkmalgattungen wie z.B.
dem Baudenkmal gleichgestellt und
des-wegen gleichrangig zu behandeln und zu schützen. „Ein historischer Garten besteht aus lebendigem pflanzlichen Material und ist folglich vergänglich und erneuerbar. Sein Aussehen resultiert aus einem ständigen Kräftespiel zwischen jahreszeitlichem Wechsel, natürlicher Entwicklung und naturgegebenem Verfall einerseits, und künstlerischem sowie handwerklichem Wollen andererseits, die darauf abzielen, einen bestimmten Zustand zu erhalten“
(Charta von Florenz 1981, Art. 2).
Die Gestalt eines historischen Gartens ist ge-kennzeichnet durch:
- Grundriss und Bodenrelief
- Pflanzungen: ihre Zusammensetzung, ihre Ausmaße, ihre Farbwirkungen, ihre Anordnung im Raum, ihre jeweilige Höhe - Baulichkeiten oder sonstige
Ausstattungs-elemente
- bewegtes oder ruhendes (den Himmel spiegelndes) Wasser
(Charta von Florenz 1981, Art. 4).
Der Denkmalwert eines historischen Gartens ist in der Regel unter den oben genannten vier Eigenschaften zu finden. Von seiner räumlichen Konzeption bis zum einzelnen pflanzlichen Element, von der schmückenden Ausstattung bis zu den Baumaterialien, die die jeweilige Authentizität eines historischen Gartens ausmachen, wird alles bei der Bauaufnahme erfasst und inventarisiert. Dabei werden alle Anlage- und Bauwerkteile sowie Pflanzen systematisch dokumentiert, wobei die geschichtlichen Spuren ursprünglicher Gestaltungen und Strukturen gleichrangig und lückenlos erfasst werden.
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Garten Springer, Bauaufnahme, 2006.
Garten Springer, Bauaufnahme, 2006.
Garten Springer, Lagebesprechung auf der Terrasse, 2006.
Garten Springer, Blick zum Wasserspiel, Bauaufnahme Sommer 2006.
Garten Springer, Blick zum Haus, Winter 2005/ 2006.
Die Inhalte, die bei der gartendenkmal-pflegerischen Bauaufnahme aufgenommen werden, hängen von der Eigenschaft bzw.
dem Kennzeichen der Gestalt des historischen Gartens ab.
Als Ergebnis der Untersuchung zum „Springer-garten“ in Berlin-Zehlendorf ist eine um-fassende Dokumentation entstanden, die in Form eines Parkpflegewerkes zusammengefasst zu folgendem Endergebnis gekommen ist:
Zukünftiges Ziel in absehbarer Zeit für den Springergarten in Berlin-Zehlendorf sollte aus Sicht der im Sommersemester 2006 durch-geführten Untersuchungen eine Wiederher-stellung der sich in Auflösung befindlichen Anlage sein. Es handelt sich bei diesem Senkgarten um ein Kulturdenkmal gemäß § 2 (4) des Berliner Denkmalschutzgesetzes vom 24.
April 1995 (DSchG Bln). An seiner Erhaltung und bestandserhaltenden Sanierung besteht ein nachgewiesenes öffentliches Interesse. Der Garten ist in seiner Ausprägung von hohem Seltenheitswert und in seiner Gestaltung einzig-artig.
Von der ursprünglich reichen Gestaltung und Ausstattung der Villengärten der 1920er Jahre in Berlin-Zehlendorf haben sich nur wenige Beispiele erhalten. Besonders bedeutend ist dabei die Tatsache, dass auf Grund der erhaltenen Substanz eine detailgenaue Rekonstruktion dieses Gartens noch möglich ist.
Caroline Rolka
Literatur
Berliner Denkmalschutzgesetz (DSchG Bln) Gesetz zum Schutz von Denkmalen in Berlin, in:
Denkmalschutzgesetze, Schriftenreihe des deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz 54 (3), Bonn 1997, 29 ff. [akt. Fassung: http: www.stadtentwicklung.
berlin.de/service/gesetzestexte/de/denkmal.shtml]
Charta von Florenz 1981
Charta von Florenz. Charta der historischen Gärten, 21. Mai 1981, in: Denkmalschutz. Texte zum Denkmalschutz und zur Denkmalpflege, Schriftenreihe des deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz 52, Bonn 1996
Krosigk 2005
Krosigk v. K.H.: Gartendenkmale in Berlin, Privat-gärten, Beiträge zur Denkmalpflege, Petersberg 2005.
Wolschke-Bulmahn/ Fibich 2004
Wolschke-Bulmahn, J., Fibich, P.: Garten-expressionismus, Anmerkungen zu einer historischen Debatte, in: Stadt und Grün 53, (8) 2004, 27ff.
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Abb. 1 Das Haus, um 1926 Privatbesitz der Familie Springer
Abb. 2 Der Steingarten, um 1922 Aus: Gartenschönheit (1922), 3
Abb. 3 Der terrassierte Steingarten, um 1926 Aus: Gartendenkmale in Berlin. Privatgärten, Berlin 2005
Aufbau und Beschreibung des Steingartens Die Anlage ist ein rechteckiger Senkgarten und hat eine Gesamtfläche von 374 m². Er ist durch Terrassen, deren Stützmauern aus Kalkstein be-stehen, geprägt.
Die terrassenförmige Absenkung erzeugt eine Tiefenwirkung des Gartens. Der tiefste Punkt befindet sich 2,40 m unter dem Gartenniveau in der Mitte des Senkgartens. Dort ist ein Was-serbecken aus Ziegelmauerwerk, das mit einem zweiten, höher gelegenen Becken durch einen Zulauf verbunden ist. Zentral zwischen den bei-den Becken steht ein schmiedeeisernes Gitter.
Es ist deutlich kleiner als ein normales Gitter und stellt somit eine optische Täuschung dar, die den Garten größer erscheinen lässt.
Im rückwärtigen Bereich überragt die Anlage das Gartenniveau um einen halben Meter. Die Höhenunterschiede werden durch Treppen aus Ziegelstein überbrückt.
Der Steingarten ist streng architektonisch auf-gebaut. Das zentral in der Anlage eingebettete Wasserspiel aus Ziegelmauerwerk unterstreicht maßgeblich die Symmetrie des Senkgartens.
Wasserflächen in der Mittelachse vermitteln dem Betrachter den Eindruck von Weite. Die Wasser-spiegelung soll die reiche Gliederung der Stufen und Terrassen auffangen und auflösen.
Beidseitig des oberen Wasserbassins befindet sich je eine Pflanzterrassenabtreppung. Zur wei-teren Gestaltung des Wasserzulaufes der Becken dienen integrierte Bronzeelemente (Abb. 2).
Den besonderen Reiz der Anlage sollte das Ge-genspiel zwischen Symmetrie und Asymmetrie ausmachen. Die Pflanzen sollten entsprechend ihrem lebendigen Wesen verwendet werden und wurden daher unsymmetrisch angeordnet.
Zur Bepflanzung wurden blühende Staudenge-wächse und einige wenige Gehölze verwendet1. Hinter dem oberen Wasserbecken führen zwei Ziegelsteintreppen an das Ende der Steingarten-anlage, von dort aus gelangt man wieder auf den umlaufenden Kiesweg des Gartens.
Berthold Körting plante naturnahe, idealisierte und ästhetisch ansprechende Gärten, die einen Gegenpol zu den architektonischen Elementen bildeten und diese ebenso steigern sollten. Hori-zontale und vertikale Elemente, z.B. in Form von terrassierten Mauern oder Säulen-Eiben, wurden genutzt, um die Wirkung zu steigern. Er maß der Wirkung von Form und Farbe der Pflanzen eine hohe Bedeutung zu und setzte diese gezielt ein.
Gleichzeitig berücksichtigte er die Wirkung der unterschiedlichen Belichtung je nach Tages- und Jahreszeit2.