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Die Auswirkung der Emotionsintensität und der sozialen Bedingung 89

3.3 Ergebnisse

3.3.4 Die Auswirkung der Emotionsintensität und der sozialen Bedingung 89

Items (N = 21) Vp (N = 39) Min. Max. Mittel Min. Max. Mittel Mimikindex Mittelwert

M 0.00 0.15 0.05 0.00 1.17 0.05

SD 0.01 0.22 0.08 0.00 0.29 0.07

% Items/Vpn ohne Ausdruck 42.1 97.4 66.0 28.6 100 66.0 Annäherung

M 1.05 3.00 2.32 0.68 3.00 2.34

SD 0.48 1.15 0.86 0.64 1.26 0.92

Tabelle 3.4: Ekelausdruck und Annäherungsverhalten in Experiment 2. Annäherung = Anzahl der betrachteten Bildgröÿen bzw. der Annäherungsschritte in Verhaltenstests (maximal 3); Mi-mikindex Mittelwert = Mittelwert der Komponenten Mund önen, Mundwinkel herabziehen, Nasekräuseln, Oberlippe hochziehen, gemittelt über alle Beobachtungszeiträume eines Items.

Linke Tabellenhälfte: Mittelwerte der Items, rechte Hälfte: Mittelwerte der Vpn.

3.3.4 Die Auswirkung der Emotionsintensität und der sozialen

Die Interaktion deutet an, dass bei hoch ekligen, nicht aber bei mittel und wenig ekligen Items, weniger Ekelmimik gezeigt wurde, wenn ein Freund oder Fremder anwesend war.

Abbildung 3.5: Auswirkung der Emotionsintensität und der sozialen Situation auf den Mimik-index Mittelwert (Mittelwert der vier Ekelmimikkomponenten während der möglichen Beobach-tungszeiträume eines Items).

Die Ergebnisse wurden anhand des zweiten Indikators für den Emotionsausdruck Aus-druck ja/nein überprüft. Auch hier fand sich ein signikanter Haupteekt der Emotions-intensität F (2, 70) = 41.7, p < .001, η2 = .54 und kein signikanter Eekt für die soziale Situation, F (2, 35) = 0.5, n.s., η2 = .02. Hier fand sich jedoch ein signikanter Interak-tionseekt, F (4, 70) = 3.31, p < .05, η2 = .16. Dieser Interaktionseekt bedeutet, dass weniger Ausdruck bei hoch ekligen Items gezeigt wurde, wenn ein Freund anwesend war,

als wenn die Versuchsperson alleine war oder mit der Fremden zusammen (siehe Abb.

3.6).

Abbildung 3.6: Auswirkung der Emotionsintensität und der sozialen Situation auf den Mimik-index ja/nein (Zumindest eine der vier Mimikkomponenten des Ekels wurde während mindestens eines Beobachtungszeitraumes eines Items gezeigt.).

Möglicherweise war dieser Einuss der sozialen Situation auf den Ausdruck jedoch darauf zurückzuführen, dass hoch eklige Items in Anwesenheit eines Freundes als weniger eklig empfunden wurden. Eine Varianzanalyse mit der abhängigen Variable subjektives Ekelerleben erbrachte jedoch nur den auf Grund der Itemeinteilung zu erwartenden, si-gnikanten Haupteekt für die Emotionsintensität, F (2, 70) = 104.8, p < .001, η2 = .74.

Der Haupteekt für die soziale Situation war jedoch nicht signikant F (2, 35) = 1.81, n.s., η2 = .092 und der Interaktionseekt war ebenfalls nicht signikant F (4, 70) = 1.78,

n.s.,η2 = .090). Tendenziell wurde sogar stärkerer Ekel erlebt, wenn ein Freund anwesend war (vgl. Abb 3.7).

Abbildung 3.7: Auswirkung der sozialen Situation auf die Stärke des Ekelerlebens.

Die Auswirkung von Emotionsintensität und sozialer Situation auf das Annäherungs-verhalten sah folgendermaÿen aus: Es fand sich ein signikanter Haupteekt der Emoti-onsintensität, F (2, 70) = 81.7, p < .001, η2 = .69, aber kein signikanter Eekt für die soziale Situation, F (2, 35) = 0.3, n.s., η2 = .01 und auch kein signikanter Interaktions-eekt F (4, 70) = 1.3, n.s. η2 = .06 (vgl. Abb. 3.8).

Abbildung 3.8: Auswirkung der Emotionsintensität und der sozialen Situation auf das Annähe-rungsverhalten.

Als Nächstes wurde die Frage untersucht, wie sich die soziale Situation auf den Zusam-menhang zwischen den einzelnen Komponenten des Ekelsyndroms auswirkt: Tabelle 3.5 zeigt die Korrelationen zwischen dem Mimikindex Mittelwert, dem Annäherungsverhalten (hier zu Rückzugsverhalten umkodiert, damit eine höhere Ausprägung einer höheren Aus-prägung der Verhaltenskomponente des Ekels entspricht) und dem Ekelerleben getrennt für die drei sozialen Bedingungen. Die Korrelationen wurden individuell für jede Ver-suchsperson berechnet und anschlieÿend über die VerVer-suchspersonen gemittelt. Es zeigte sich, dass der Zusammenhang zwischen dem Mimikindex Mittelwert und dem Ekelerleben, ebenso wie der Zusammenhang zwischen dem Mimikindex Mittelwert und Rückzugsver-halten in der Alleine Bedingung höher war, als in den beiden Versuchsbedingungen, in denen eine weitere Person anwesend war. Die Korrelation zwischen Ekelerleben und Mimik

in der Freund Bedingung war allerdings fast genauso hoch. Die Korrelationen zwischen dem Rückzugsverhalten und dem Ekelerleben waren dagegen in der Alleine Bedingung geringer als in den beiden sozialen Versuchsbedingungen.

Korrelation zwischen allein Fremde Freund Rückzug/Mimikindex Mittelwert .45 .30 .21 Ekel/Mimikindex Mittelwert .41 .26 .38

Rückzug/Ekel .38 .59 .66

Tabelle 3.5:Gemittelte intraindividuelle Korrelationen zwischen Gefühls- und Verhaltensmaÿen getrennt nach sozialen Bedingungen, N = 39 Versuchspersonen (13 pro Versuchsbedingung).

Mimikindex Mittelwert = Mittelwert der vier Ekelmimikkomponenten (Mund, Nase, Oberlippe, Mundwinkel) über die Beobachtungszeiträume eines Items, Rückzug = Anzahl der abgelehnten Annäherungsschritte. Alle Korrelationen sind mit p < .05 signikant.

3.3.5 Unterschiede zwischen theoretischen Kategorien von Aus-lösern

Die Reaktionen der Versuchspersonen auf die Ekelreize wurden auch im zweiten Ex-periment auf mögliche Unterschiede zwischen core-disgust-Reizen und animal-reminder-disgust-Reizen untersucht. Wie in Experiment 1 wurden die Vergleiche auf die Bilder beschränkt, da die realen Objekte bis auf eines der Kategorie core disgust angehörten und wie in Experiment 1 wurden die Berechnungen aufgrund der geringeren Anzahl von Items anhand der gepoolten Daten durchgeführt. Die beiden Gruppen von Reizen lös-ten gleich starken Ekel aus. Jedoch gaben die TeilnehmerInnen an, bei animal reminder disgust mehr Angst erlebt zu haben als bei core disgust. Die Ergebnisse bestätigen die Befunde des ersten Experimentes. Tabelle 3.6 zeigt die Mittelwerte der erlebten Gefühle getrennt nach Auslöserkategorien und die statistischen Kennwerte der Vergleiche zwischen den core-disgust-Items und den animal-reminder-disgust-Items für die gepoolten Daten.

Mittelwerte F (1, 388)

Ekel 45.0 animal 1.9

40.0 core n.s.

Angst 27.0 animal 35.0

11.2 core p < .01

Wut 10.6 animal 8.8

5.0 core n.s.

Neugierde 43.4 animal 6.1 35.3 core n.s.

Mimikindex 0.06 animal 1.6 Mittelwert 0.05 core n.s.

Annäherungs- 2.2 animal 15.3 schritte 2.6 core p < .01

Tabelle 3.6: Unterschiede in Gefühls- und Verhaltensmaÿen in Abhängigkeit von der Art der Auslöser: core = core-disgust-Items, animal = animal-reminder-disgust-Items, Mimikindex Mit-telwert = MitMit-telwert der vier Ekelmimikkomponenten (Mund, Nase, Oberlippe, Mundwinkel) über die Beobachtungszeiträume eines Items.

Wie in Experiment 1 fanden sich keine Unterschiede in der gezeigten Mimik zwi-schen core-disgust-Items und animal-reminder-disgust-Items, wohl aber in der Anzahl der gemachten Annäherungsschritte: Es wurde häuger abgelehnt, animal-reminder-disgust-Bilder in gröÿeren Darstellungen anzusehen (vgl. Tabelle 3.6).

Ein interessanter Befund des ersten Experimentes war, dass der Syndromzusammen-hang bei core-disgust-Items stärker ausgeprägt war, als bei animal-reminder-disgust-Items. Dies bestätigte sich im zweiten Experiment nicht. Tabelle 3.7 zeigt die Korrelatio-nen zwischen den SyndromkompoKorrelatio-nenten getrennt für die beiden Auslösergruppen. Wie man sieht, führen core-disgust-Items nur in einem Fall (Zusammenhang zwischen Ekelge-fühl und Ausdruck) zu einer höheren Korrelation als animal-reminder-disgust-Items.

core disgust animal reminder

Korrelation zwischen disgust

Ekel/Mimikindex Mittelwert .23 .16 n.s.

Rückzug/Mimikindex Mittelwert .17 n.s. .20

Rückzug/Ekel .36 .41

Tabelle 3.7: Korrelationen zwischen Gefühls- und Verhaltensmaÿen des Ekelsyndroms bei core disgust und animal reminder disgust, N = 390. Mimikindex Mittelwert = Mittelwert der vier Mimikkomponenten (Mund, Nase, Oberlippe, Mundwinkel) über die Beobachtungszeiträume ei-nes Items, Rückzug = Anzahl der abgelehnten Annäherungsschritte. Alle Korrelationen bis auf die n.s. gekennzeichneten sind mit p < .01 signikant.