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4 Eingereichte und zur Einreichung vorbereitete Manuskripte

4.2 Publikation II

5.2.2 Auswertung des objektiven Lernerfolges verschiedener Studierendengruppen im

Die zu untersuchenden Kommunikationstrainings zur Evaluation des Schauspielereinsatzes fanden im Jahr 2020 an 4 unterschiedlichen Terminen im Rahmen der Integrierten Woche im CSL satt. Insgesamt haben an diesem Teil der Studie 63 Studierende teilgenommen. Zur Auswertung wurden die Studierenden in zwei unterschiedliche Gruppen unterteilt. Gruppe A umfasst die Studierenden, welche das schwierige Anamnesegespräch im Kommunikations- training in Interaktion mit professionellen Schauspieler/innen durchgeführt haben. Gruppe B beinhaltet alle Studierenden, welche sowohl das einfache als auch das schwierige

Anamnese-gespräch in Interaktion mit Kommiliton/innen absolviert haben. Gruppe A umfasst 14 Studierende und Gruppe B 49 Studierende.

Am Ende der Integrierten Wochen fand im Rahmen einer eOSCE eine Überprüfung des Lern-erfolges der Studierenden statt. Hierbei führten alle Studierenden ein Anamnesegespräch mit einer Schauspielerin oder einem Schauspieler durch. Die von den Studierenden erreichten Ergebnisse werden im Folgenden präsentiert. Im Zuge dieser Präsentation werden die Ergebnisse der Gruppen A und B zur weiteren Evaluation des Schauspielereinsatzes miteinander verglichen.

5.2.2.1 Auswertung der Gesamtergebnisse:

Die Studierenden der Gruppe A erzielen im Durchschnitt 62,86 Punkte, die Studierenden der Gruppe B durchschnittlich 64,02 Punkte von 84 maximal zu erreichenden Punkten. Während die Studierenden aus Gruppe A 74,83 % der abgeprüften Items erfüllen konnten, sind es in Gruppe B 76,21 %.

Die Studierenden der Gruppe A erreichen einen durchschnittlichen Gesamteindruck von 2,43, die Studierenden der Gruppe B von 2,45 (Abb. 2.1.2) (1 = Sehr gut, 2 = Gut, 3 = Zufrieden- stellend, 4 = Mangelhaft, 5 = Ungenügend) (Abb.2.2.1). Unter den Studierenden der Gruppe A

bestehen 7,15 % (n = 1), unter den Studierenden der Gruppe B 6,12 % (n = 3) die

Kommunikationsstation in der eOSCE nicht, da diese über 40 % der Items der Checkliste im Anamnesegespräch nicht erfüllt haben.

Abb. 2.2.1 Auswertung des Anamnesegespräches in der eOSCE: Gesamteindruck der Studierenden der Gruppen A und B (n = 63).

Neben der deskriptiven Auswertung wurde die durchschnittlich erreichte Gesamtpunktzahl der

beiden Gruppen statistisch mithilfe des t-Tests für unabhängige Stichproben miteinander verglichen. Hierbei konnte nachgewiesen werden, dass kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Ergebnissen der Gruppe A und B vorliegt und demnach beide Gruppen in dem Anamnesegespräch durchschnittlich gleich gut abschneiden (p = 0,6097). Die

Studierenden erreichen also gleich gute Resultate, unabhängig davon, ob sie mit oder ohne Schauspieler/in trainiert haben. Die erreichte Punktzahl der Gruppe A variiert von 50 bis zu 78 Punkten (59,52 % bis 92,86 %) und bei Gruppe B von 47 bis 80 Punkten (55,95 % bis 95,24

%) (Abb. 2.2.2).

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 %

Sehr gut Gut Zufriedenstellend Mangelhaft Ungenügend

Anzahl der Studierenden in %

Gesamtergebnis der Studierenden

Gruppe A: mit Schauspieler/in Gruppe B: ohne Schauspieler/in

Abb. 2.2.2 Auswertung des Anamnesegespräches in der eOSCE: Verteilung der Gesamt-ergebnisse sowie Mittelwerte der Gruppen A und B (n = 63).

5.2.2.2 Auswertung der einzelnen Items der Checkliste:

Die zu prüfenden Items der Checkliste beziehen sich sowohl auf inhaltliche Aspekte des Anamnesegespräches als auch auf die Interaktion mit den Tierbesitzer/innen. Im Folgenden wird die erbrachte Leistung der beiden Gruppen separat nach Themenblöcken im Vergleich dargestellt. Weiterhin wurde die Erfüllung der einzelnen Items mithilfe des Chi-Quadrat Homogenitätstests, oder, im Fall einer zu hohen Häufigkeit erwarteter Werte unter fünf, mithilfe des exakten Tests von Fisher statistisch miteinander verglichen.

Begrüßung:

Die Studierenden aus Gruppe A sprechen den/die Tierbesitzer/in seltener mit Namen an (85,71

%; n = 12) als die Studierenden der Gruppe B (93,88 %; n = 46). Dem Tier hingegen wird von Gruppe A mehr Aufmerksamkeit geschenkt (85,71 %; n = 12) als von Gruppe B (77,55 %;

n = 38). Es konnte allerdings kein statistisch signifikanter Unterschied in der Erfüllung der Items bei der Begrüßung des/der Tierbesitzer/in durch die Studierenden festgestellt werden (Abb. 2.2.3).

60% 70% 80% 90%

Gesamtergebnis in Prozent B

A

Gruppe

Verteilung von Gesamtergebnis in Prozent

Abb. 2.2.3 Auswertung des Anamnesegespräches in der eOSCE: Begrüßung von dem/der Tierbesitzer/in durch die Studierenden der Gruppen A und B (n = 63).

Vorstellungsgrund:

Die Studierenden der Gruppe A fragen statistisch signifikant seltener nach dem zeitlichen Verlauf des Vorstellungsgrundes (64,29 %; n = 9) als die Studierenden der Gruppe B (89,80 %;

n = 44) (p = 0.0354). Bei dem Vergleich der weiteren Items zur Erfragung des Vorstellungs-grundes konnte kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der erbrachten Leistung der beiden Gruppen festgestellt werden (Abb. 2.2.4).

Abb. 2.2.4 Auswertung des Anamnesegespräches in der eOSCE: Erfragen des Vorstellungsgrundes durch die Studierenden der Gruppen A und B (n = 63).

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Begrüßung von dem/der Tierbesitzer/in Ansprechen von dem/der Tierbesitzer/in mit Namen Vorstellung der eigenen Person und Funktion Angemessene Aufmerksamkeit ggü. des Tieres Begrüßung des Tieres mit Namen

Anzahl der Studierenden in %

Durchführung der Begrüßung

Gruppe A: mit Schauspieler/in Gruppe B: ohne Schauspieler/in

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Erfragen des Vorstellungsgrundes

Frage nach zeitlichem Verlauf des Vorstellungsgrundes

Frage nach einer Vorbehandlung in Bezug auf die bestehende Symptomatik

Anzahl der Studierenden in %

Erfragen des Vorstellungsgrundes

Gruppe A: mit Schauspieler/in Gruppe B: ohne Schauspieler/in

Allgemeine Anamnese:

Bei der Frage nach dem Allgemeinbefinden des Tieres konnte ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen nachgewiesen werden (p = 0,0129). Demnach erkundigen die Studierenden der Gruppe A sich deutlich häufiger nach dem Zustand des Allgemeinbefindens des Tieres (64,29 %; n = 9) als die Studierenden der Gruppe B (26,53 %;

n = 13). Weitere statistisch signifikante Unterschiede konnten in der Erfragung der allgemeinen Anamnese nicht festgestellt werden. Die Studierenden der Gruppe B fragen etwas häufiger nach der Futteraufnahme (81,63 %; n = 40) als die Studierenden der Gruppe A (64,29 %; n = 9). Die Haltungsform des Tieres wird hingegen etwas häufiger durch die Studierenden der Gruppe A (100,00 %; n = 14) als durch die Studierenden der Gruppe B erfragt (81,63 %; n = 40). Diese und weitere Ergebnisse werden in Abbildung 2.2.5 dargestellt.

Abb. 2.2.5 Auswertung des Anamnesegespräches in der eOSCE: Erfragen der allgemeinen Anamnese durch die Studierenden der Gruppen A und B (n = 63).

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 % Allgemeinbefinden

Verhaltensänderungen Futteraufnahme

Fütterungsart Wasseraufnahme Harnabsatzverhalten

Kotabsatzverhalten Letzte Impfung Letzte Entwurmung Besitzdauer des Tieres Herkunft des Tieres Auslandsaufenthalte Haltungsform des Tieres Andere Tiere im Haushalt

Vorerkrankungen Arzneimittelunverträglichkeiten

Anzahl der Studierenden in %

Durchführung der allgemeinen Anamnese

Gruppe A: mit Schauspieler/in Gruppe B: ohne Schauspieler/in

Interaktion mit dem/der Tierbesitzer/in:

Bei der Interaktion mit dem/der Tierbesitzer/in, fassen die Studierenden der Gruppe B die Besitzeraussagen statistisch signifikant häufiger zusammen (53,06 %; n = 26) als die Studierenden der Gruppe A (21,43 %; n = 3) (2 = 0.0362). Weiterhin achten die Studierenden

der Gruppe A häufiger auf einen guten sprachlichen Ausdruck sowie auf die Vermeidung von Umgangssprache (100 %; n = 14) als die Studierenden der Gruppe B (79,59 %; n = 39). Die erhaltenen Informationen werden durch die Studierenden der Gruppe B öfter inhaltlich korrekt wiedergegeben (63,27 %; n = 31) als durch die Studierenden der Gruppe A (42,86 %; n = 6).

Diese Unterschiede sind allerdings nicht statistisch signifikant (Abb. 2.2.6).

Abb. 2.2.6 Auswertung des Anamnesegespräches in der eOSCE: Interaktion mit dem/der Tierbesitzer/in der Studierenden der Gruppen A und B (n = 63).

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 % Tierbesitzer/in ausreden lassen

Verwendung offener Fragen Vermeidung /Übersetzung von Fachsprache Guter sprachlicher Ausdruck Besitzerzentrierte Grundhaltung Angemessener Blickkontakt Aktives Zuhören Strukturierte Anamneseerhebung Setzen von Pausen zur Reflexion Zusammenfassen der Besitzeraussagen Korrekte Widergabe der Informationen

Anzahl der Studierenden in %

Interaktion mit dem/der Tierbesitzer/in

Gruppe A: mit Schauspieler/in Gruppe B: ohne Schauspieler/in

Verabschiedung:

Die Studierenden der Gruppe B erläutern das weitere Vorgehen statistisch signifikant häufiger (93,88 %; n = 46) als die Studierenden der Gruppe A (71,43 %; n = 10) (p = 0,0379). Auch die Verabschiedung von dem/der Tierbesitzer/in wird durch die Studierenden der Gruppe B in der vorgegebenen Zeit häufiger durchgeführt (83,67 %; n = 41) als von den Studierenden der Gruppe A (64,29 %; n = 9). Dieser Unterschied ist allerding nicht statistisch signifikant (Abb.

2.2.7).

Abb. 2.2.7 Auswertung des Anamnesegespräches in der eOSCE: Durchführung der Ver-abschiedung von dem/der Tierbesitzer/in durch die Studierenden der Gruppen A und B (n = 63).

Zur Vervollständigung der Auswertung wurde eine Häufigkeitsverteilung der erfüllten Items durchgeführt, um so einen Überblick über die am häufigsten beziehungsweise am seltensten erfragten Items in der Durchführung der Anamnese durch die Studierenden zu erhalten. Dies

soll als Hilfestellung für zukünftige Kommunikationstrainings dieser Art dienen. Hierfür wurden die Ergebnisse der Studierenden unabhängig davon, ob sie mit oder ohne Schauspieler/in trainiert haben, betrachtet.

Die Ergebnisse werden in Tabelle 2.2.1 dargestellt.

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 % Erläutern des weiteren Vorgehens

Erkundigen nach offenen Fragen

Verabschiedung von dem/der Tieresitzer/in

Anzahl der Studierenden in %

Durchführung der Verabschiedung

Gruppe A: mit Schauspieler/in Gruppe B: ohne Schauspieler/in

Tab. 2.2.1 Auswertung des Anamnesegespräches in der eOSCE: Häufigkeitsverteilung der erfüllten Items durch die Studierenden (n = 63). Darstellung der relativen Häufigkeiten in % in abnehmender Reihenfolge.

1 = Begrüßung von dem/der Tierbesitzer/in 2 = Angemessener Blickkontakt 8 = Frage nach der Wasseraufnahme 9 = Strukturierte Anamneseerhebung 10 = Begrüßung des Tieres mit Namen 11 = Ansprechen von dem/der Tierbesitzer/in mit Namen

12 = Erklären des weiteren Vorgehens 13 = Frage nach dem Harnabsatzverhalten 14 = Frage nach der Haltungsform des Tieres

15 = Frage nach zeitlichem Verlauf des Vorstellungsgrundes

16 = Guter sprachlicher Ausdruck 17 = Setzen von Pausen zur Reflexion 18 = Frage nach anderen Tieren im Haushalt 19 = Tierbesitzer/in ausreden lassen

20 = Verwendung offener Fragen 21 = Angemessene Aufmerksamkeit gegenüber dem Tier

22 = Verabschiedung von dem/der Tierbesitzer/in

23 = Frage nach der Futteraufnahme 24 = Frage nach dem Kotabsatzverhalten 25 = Frage nach Vorerkrankungen

26 = Frage nach der Besitzdauer des Tieres 27 = Frage nach der Herkunft des Tieres 28 = Frage nach Auslandsaufenthalten

29 = Erfragen der Fütterungsart

30 = Frage nach einer Vorbehandlung in Bezug auf die bestehende Symptomatik 31 = Frage nach Verhaltensänderungen 32 = Korrekte Wiedergabe der Informationen 33 = Zusammenfassen der Besitzeraussagen 34 = Frage nach der letzten Entwurmung 35 = Frage nach der letzten Impfung 36 = Erkundigen nach offenen Fragen 37 = Frage nach dem Allgemeinbefinden 38 = Frage nach Arzneimittel-