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4.3 Untersuchungen der Implantate und Implantatbereiche

4.4.1 µ-Computertomographie

4.4.2.3 Auswertung der toluidinblaugefärbten histologischen Schnitte

Die bei der semiquantitativen Auswertung ermittelten Einzeldaten sind in Tabelle XIX im Anhang aufgeführt. Die Mittelwerte und Standardabweichungen aller Parameter, mit Ausnahme der Leertibiae und Leerbohrung, sind in Tabelle 26 aufgeführt.

Bezüglich des Parameters Gesamteindruck wiesen alle histologischen Schnitte der beiden Tibiae ohne Implantat und ebenso die Schnitte der Tibia mit der Leerbohrung einen ruhigen Gesamteindruck auf (Score 0) (Abb. 75a).

In der MgF-Dreimonatsgruppe wurden jeweils drei Schnitte zweier Tibiae mit dem Score 0 bewertet und zeigten somit einen ruhigen Gesamteindruck der Knochenstruktur. Zwei Tibiae (Abb. 75b) zeigten eine unruhige Knochenstruktur (Score 1). Eine Tibia der Gruppe zeigte auf zwei Präparaten eine ruhige, auf einem Präparat eine unruhige Knochenstruktur. Insgesamt zeigte sich die Gruppe bezüglich dieses Parameters somit sehr inhomogen (MW=0,47, SD±0,52) Tabelle XIX im Anhang).

Die MgF-Sechsmonatsgruppe wies hingegen überwiegend einen ruhigen Gesamteindruck (MW=0,2, SD±0,41) (Tab. 26) auf. Die Schnitte von vier Tibiae

erhielten den Score 0 (Abb. 75c). MgF14 zeigte hingegen in drei Schnitten einen unruhigen Gesamteindruck (Score 1) (Tabelle XIX im Anhang).

Die Neunmonatsgruppe mit der Legierung MgCa0,8 wurde sehr unterschiedlich bewertet (MW=0,53, SD±0,52) (Tab. 26). Eine Tibia zeigte in allen Schnitten eine ruhige Knochenstruktur (Score 0). Zwei Tibiae der Gruppe wurden in allen sechs Präparaten mit dem Score 1 bewertet. Zwei weitere Tibiae erhielten jeweils einmal den Score 1 und zweimal den Score 0 (Tabelle XIX im Anhang).

Die MgCa-Zwölfmonatsgruppe verhielt sich ebenso indifferent (MW=0,47, SD±0,52).

Während zwei Tibiae in allen Schnitten mit dem Score 0 bewertet wurden, erhielt eine andere in allen Schnitten den Score 1. Die zwei übrigen Tibiae wiesen in je einem Schnitt eine ruhige, in je zwei Schnitten einen unruhigen Gesamteindruck auf.

Abb. 75: Übersichtsaufnahmen der toluidinblaugefärbten, histologischen Trenndünnschliffe von Tibiaquerschnitten; Darstellung des Parameters Gesamteindruck;

a: Tibia ohne Implantat (3 Monate): ruhige Knochenstruktur (Score 0);

b: MgCa18P4 (3 Monate): unruhiger Gesamteindruck (Score 1), aufgelockerte Struktur im endostalen Bereich;

c: MgF11P3 (6 Monate): ruhige Knochenstruktur.

In der LAE-Neunmonatsgruppe wiesen die Schnitte überwiegend einen unruhigen Gesamteindruck (Score 1) auf (MW=0,58, SD±0,51) (Tab. 26). Dabei zeigte eine Tibia in allen Schnitten eine ruhige Knochenstruktur (Score 0). Zwei andere wurden dagegen ausschließlich mit dem Score 1 bewertet (Abb. 76a). Die vierte Tibia erhielt auf zwei Schnitten den Score 0 und auf einem Schnitt den Score 1 (Tabelle XIX im Anhang).

Die LAE-Zwölfmonatsgruppe wurde in allen Schnitten mit dem Score 0 beurteilt und zeigte somit hinsichtlich des Parameters Gesamteindruck die größte Ähnlichkeit mit den Tibiae ohne Implantat (Abb. 76a) (MW=0, SD±0) (Tabelle XIX im Anhang).

Abb. 76: Übersichtsaufnahmen der toluidinblaugefärbten, histologischen Trenndünnschliffe von Tibiaquerschnitten; Darstellung des Parameters Gesamteindruck;

a: LAE32P1 (9 Monate): aufgelockerter, kavitätenreicher Knochen; nahezu keine ursprüngliche Knochenstruktur mehr vorhanden;

b: LAE14P2 (12 Monate): der Knochen weist eine ruhige Struktur auf.

Bei Vergleich der MgF-Gruppen zeigte die MgF-Dreimonatsgruppe häufiger eine unruhige Struktur des Knochens als die MgF-Sechsmonatsgruppe (MgF3>MgF6).

Innerhalb der Langzeitgruppen erhielt die LAE-Neunmonatsgruppe am häufigsten den Score 1. Die MgCa-Neunmonatsgruppe wies häufiger eine unruhige Knochenstruktur auf als die MgCa-Zwölfmonatsgruppe. Den geringsten Einfluss auf die Struktur des Knochens zeigte die LAE-Zwölfmonatsgruppe (LAE9>MgCa9>MgCa12>LAE12).

Bezüglich des Parameters Knochenkavitäten zeigten die Leertibiae und die Tibia mit Leerbohrung weniger als drei osteongroße Kavitäten (Score 0).

In der MgF-Dreimonatsgruppe (MW=1,20, SD±1,15) erhielten sechs Schnitte den Score 0 und zwei den Score 1. Sieben weitere Schnitte zeigten mehr bzw. größere Kavitäten in der Kortex und wurden in fünf Fällen mit dem Score 2, in zwei Fällen mit dem Score 3 bewertet (Tabelle XIX im Anhang).

Die MgF-Sechsmonatsgruppe wies deutlich weniger Kavitäten auf (MW=0,33, SD±0,72) (Tab. 26). Eine Tibia erhielt in einem Schnitt den Score 1 und in zwei Schnitten den Score 2. Alle übrigen Präparate der Gruppe wurden mit dem Score 0 bewertet.

Die MgCa-Neunmonatsgruppe (MW=1,0, SD±0,93) zeigte in sechs Schnitten weniger als drei osteongroße Kavitäten. Drei Präparate wurden mit dem Score 1, die übrigen sechs mit dem Score 2 bewertet (Tabelle XIX im Anhang).

Die MgCa-Zwölfmonatsgruppe wies insgesamt weniger Kavitäten als die Neunmonatsgruppe (MW=0,73, SD±1,03) (Tab. 26) auf. Acht Schnitte wurden mit dem Score 0 und fünf mit dem Score 1 bewertet. Lediglich zwei Schnitte einer Tibia (MgCa13) zeigten deutlich mehr und größere Knochenkavitäten und wurden mit dem Score 3 bewertet.

Bei der LAE-Neunmonatsgruppe wurde der Score 3 auf sechs Schnitten und damit im Vergleich zu allen anderen Gruppen am häufigsten vergeben (MW=1,58, SD±1,51) (Tabelle XIX im Anhang). Weiterhin wurden fünf Schnitte mit dem Score 0, ein Schnitt mit dem Score 1 beurteilt.

Die LAE-Zwölfmonatsgruppe zeigte in keinem Schnitt drei bzw. mehr als drei osteongroße Knochenkavitäten und erhielt daher ausschließlich den Score 0 (MW=0,00, SD±0,0) (Tab. 26).

Die MgF-Dreimonatsgruppe erhielt im Vergleich zur MgF-Sechsmonatsgruppe deutlich häufiger den Score 1 (Sechsmonatsgruppe (MgF3>MgF6).

Die LAE-Neunmonatsgruppe zeigte am häufigsten sowie am stärksten ausgeprägte Knochenkavitäten. Die MgCa-Neunmonatsgruppe erhielt häufig den Score 2, während die Zwölfmonatsgruppe meistens mit dem Score 1 bewertet wurde. Bei der LAE-Zwölfmonatsgruppe wurden kaum Kavitäten beobachtet (LAE9>MgCa9>MgCa12>LAE12).

Bei Beurteilung des Parameters periostales Remodeling wurden die histologischen Schnitte der Leertibiae und der Leerbohrung mit dem Score 0 bewertet, da sie kein Remodeling im periostalen Knochen zeigten.

Bei der MgF-Dreimonatsgruppe wurde in jedem Schnitt ein periostales Remodeling beobachtet (MW=2,13, SD±0,74) (Tab. 26). Die Ausprägung war allerdings innerhalb der drei Schnitte einer Tibia teilweise unterschiedlich (Tabelle XIX im Anhang). Drei Schnitte erhielten den Score 1, sieben Schnitte den Score 2 und fünf Schnitte den Score 3.

In den histologischen Dünnschliffen der MgF-Sechsmonatsgruppe (MW=2,67, SD±0,62) (Abb. 77a) wurden, mit Ausnahme von vier Schnitten, alle weiteren mit dem Score 3 beurteilt. MgF13 erhielt in einem Schnitt den Score 2, und MgF14 erhielt einmal den Score 1 und zweimal den Score 2.

Bei den Schnitten mit den MgCa0,8-Implantaten beider Zeitgruppen konnte ein ähnliches periostales Remodeling beobachtet werden. Nach neun Monaten erhielten zwei Schnitte den Score 1, sechs Schnitte den Score 2 und sieben Schnitte den Score 3 (MW=2,33, SD±0,72). Dabei wurde eine Tibia (MgCa23) in jedem Schnitt mit dem Score 3 beurteilt (Tabelle XIX im Anhang).

Bei der Zwölfmonatsgruppe (MW=1,93, SD±1,1) (Tab. 26) wurden zwei Schnitte mit dem Score 0, drei mit dem Score 1, vier mit dem Score 2 und sechs mit dem Score 3 bewertet. Eine Tibia (MgCa14) zeigte auf allen Schnitten sehr geringes (zweimal Score 0 (Abb. 77b), einmal Score 1) und zwei Tibiae (MgCa13, MgCa15) zeigten ein sehr starkes (dreimal Score 3 bzw. einmal Score 2 und zweimal Score 3) periostales Remodeling.

Die LAE-Neunmonatsgruppe wies sehr starkes Remodeling in der periostalen Kortex (MW=2,58, SD±0,9) (Tab. 26) auf. Mit Ausnahme von drei Schnitten der Tibia LAE33 erhielten alle Präparate den Score 3 (Tabelle XIX im Anhang).

Auch die LAE-Zwölfmonatsgruppe zeigte ein periostales Remodeling (MW=1,83, SD±0,72), welches im Vergleich zur Neunmonatsgruppe deutlich schwächer ausgeprägt war. Vier Schnitte wurden mit dem Score 1, sechs Schnitte mit dem Score 2 und zwei Schnitte mit dem Score 3 bewertet.

Alle Präparate der MgF-Gruppen wiesen ein periostales Remodeling auf, welches bei der MgF-Sechsmonatsgruppe stärker ausgeprägt war (MgF6>MgF3).

Auch in den Langzeitgruppen war nahezu in jedem Schnitt periostales Remodeling erkennbar. Das Remodeling der Neunmonatsgruppen war im Vergleich zu dem der Zwölfmonatsgruppen stärker ausgeprägt, wobei die LAE-Neunmonatsgruppe am häufigsten den Score 3 erhielt. Im Vergleich der Zwölfmonatsgruppen erhielten die

Präparate der MgCa-Legierung höhere Scorewerte

(LAE9>MgCa9>MgCa12>LAE12).

Abb. 77: Aufnahmen der toluidinblaugefärbten, histologischen Trenndünnschliffe der Tibiaquerschnitte; Darstellung des Parameters periostales Remodeling;

a: MgF11P4 (6 Monate): periostales Remodeling in Form von Geflechtknochen (Score 3);

b: MgCa14P3 (12 Monate): keine Zubildung der periostalen Kortex (Score 0).

Bei dem Parameter endostales Remodeling wurden die Schnitte der Leertibiae und die Präparate mit der Leerbohrung jeweils mit dem Score 0 beurteilt.

Die MgF-Dreimonatsgruppe (MW=0,93, SD±0,8) zeigte ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Remodeling der endostalen Kortex. Fünf Schnitte erhielten den Score 0, sechs Schnitte den Score 1 (Abb. 78a) und vier Schnitte den Score 2 (Tabelle XIX im Anhang).

Die MgF-Sechsmonatsgruppe zeigte dagegen ein deutlich geringer ausgeprägtes endostales Remodeling (MW=0,47, SD±0,64) (Tab. 26). Neun Schnitte wurden mit dem Score 0 (Abb. 78b), fünf mit dem Score 1 und ein Schnitt wurde mit dem Score 2 bewertet. Auffällig war, dass vier Tibiae in je zwei der drei Schnitte mit dem Score 0 und in je einem Schnitt mit dem Score 1 bewertet wurden.

Bei der MgCa-Neunmonatsgruppe (MW=0,6, SD±0,63) wurden sieben Schnitte mit dem Score 0 und weitere sieben mit dem Score 1 beurteilt. Ein Schnitt der Gruppe erhielt den Score 2 (Tabelle XIX im Anhang).

Die Zwölfmonatsgruppe dieser Legierung zeigte im Vergleich zur Neunmonatsgruppe ein schwächeres Remodeling im endostalen Knochenbereich (MW=0,13, SD±0,35).

Mit Ausnahme von zwei Schnitten der Tibia MgCa15, die den Score 1 erhielten, wurden alle übrigen Präparate mit dem Score 0 beurteilt.

Die LAE-Neunmonatsgruppe zeigte sich bezüglich des Parameters endostales Remodeling inhomogen (MW=0,92, SD±1,0) (Tab. 26). Während drei Tibiae (LAE31, LAE33, LAE34) ein sehr gering ausgeprägtes Remodeling zeigten (Score 0-1), war es bei LAE32 (zweimal Score 2, einmal Score 1) deutlich stärker ausgeprägt (Tabelle XIX im Anhang).

Das endostale Remodeling der LAE-Zwölfmonatsgruppe war insgesamt gering ausgeprägt (MW=0,5, SD±0,91) und wurde überwiegend mit dem Score 0 bewertet.

Eine Ausnahme bildete ein Schnitt der Tibia LAE12, der den Score 3 erhielt. (Tabelle XIX im Anhang).

Im Vergleich zur MgF-Sechsmonatsgruppe fiel das endostale Remodeling bei der MgF-Dreimonatsgruppe häufiger und stärker ausgeprägt aus (MgF3>MgF6).

Auch bezüglich des endostalen Remodelings zeigten die Neunmonatsgruppen im Vergleich zu den Zwölfmonatsgruppen das häufigere und stärkere Auftreten. Die LAE-Neunmonatsgruppe erhielt bezüglich des endostalen Remodelings die höchsten Scorewerte. Die MgCa-Neunmonatsgruppe zeigte in mehr Schnitten endostales Remodeling, jedoch meistens in geringerer Ausprägung (Score 1). Während die MgCa-Zwölfmonatsgruppe nur in zwei Schnitten den Score 1 erhielt, zeigte die LAE-Zwölfmonatsgruppe häufiger ein endostales Remodeling (LAE9>MgCa9>

LAE12>MgCa12).

Abb. 78: Aufnahmen der toluidinblaugefärbten, histologischen Trenndünnschliffe der Tibiaquerschnitte;

Darstellung des Parameters endostales Remodeling;

a: MgF16P1 (3 Monate):Remodeling im Bereich der endostale Kortex, neu gebildete Knochentrabekel ragen in die Markhöhle;

b: MgCa11P2 (12 Monate): ruhige Knochenstruktur nahezu ohne endostales Remodeling.

Der Parameter periostale Apposition trat nur bei den MgF-Gruppen auf. Die Apposition wurde insgesamt bei zwei Schnitten der Dreimonatsgruppe (MW=0,13, SD±0,35) und zwei Schnitten der Sechsmonatsgruppe (MW=0,13, SD±0,35) (Abb. 79a)) nachgewiesen (Tabelle XIX im Anhang). Alle anderen Schnitte wurden mit dem Score 0 beurteilt (Abb. 79b).

Abb. 79: Aufnahmen der toluidinblaugefärbten, histologischen Trenndünnschliffe der Tibiaquerschnitte;

Darstellung des Parameters periostale Apposition;

a: MgF15P3 (6 Monate): periostale Apposition zeigt sich in Form einer aufgetriebenen kammartigen Oberfläche des Periosts;

b: LAE16P1 (12 Monate) flache Oberfläche der Tibia ohne periostale Apposition.

Beim Parameter Implantat-Knochen-Kontakt wiesen sechs Schnitte der MgF-Drei-monatsgruppe Kontakt des Implantats zu neu gebildetem Knochen auf (Score 1) (MW=0,4, SD±0,51) (Abb. 80a) (Tabelle XIX in Anhang).

In der Sechsmonatsgruppe (MW=0,27, SD±0,46) (Tab. 26) wiesen vier von 15 Schnitten einen Knochen-Kontakt auf. Vier Schnitte zeigten Implantat-Knochen-Kontakt, wobei eine Tibia (MgF15) in jedem Schnitt den Score 1 erhielt.

Die MgCa-Neunmonatsgruppe (MW=0,13, SD±0,35) zeigte nur in zwei Schnitten der Tibia MgCa22 einen Implantat-Knochen-Kontakt (Tabelle XIX im Anhang). Alle übrigen Schnitte der Gruppe erhielten den Score 0

Bei der MgCa-Zwölfmonatsgruppe wiesen deutlich mehr Schnitte einen Kontakt zwischen Knochen und Implantat auf (MW=0,6, SD±0,51) (Tab. 26) (Abb. 80b). Die Tibiae MgCa13 und MgCa14 erhielten in jedem Schnitt den Score 1.

Bei der LAE-Neunmonatsgruppe (MW=0,67, SD±0,49) erhielten acht Schnitte den Score 1, wobei die Tibiae LAE32 und LAE33 in jedem Implantat-Knochen-Verbund Kontakt zwischen Implantat und neu gebildetem Knochen zeigten (Tabelle XIX im Anhang).

Bei der LAE-Zwölfmonatsgruppe wiesen nur zwei Schnitte einen Implantat-Knochen-Kontakt auf (MW=0,17, SD±0,39) (Tab. 26) (Tabelle XIX im Anhang).

Im Vergleich zeigte die MgF-Dreimonatsgruppe etwas häufiger Implantat-Knochen-Kontakt (MgF3>MgF6).

Innerhalb der Langzeitgruppen wurde bei der LAE-Neunmonatsgruppe am häufigsten, bei der MgCa-Zwölfmonatsgruppe ebenfalls sehr häufig Implantat-Knochen-Kontakt beobachtet. Bei der LAE-Zwölfmonatsgruppe und der MgCa-Neunmonatsgruppe zeigten deutlich weniger Schnitte einen Kontakt zwischen Knochen und Implantat (LAE9> MgCa12> LAE12>MgCa9).

Abb. 80: Aufnahmen toluidinblaugefärbter, histologischer Trenndünnschliffe der Tibiaquerschnitte; Darstellung des Parameters Implantat-Knochen-Kontakt;

a: MgF16P5 (3 Monate), b: MgCa11P2 (12 Monate): Knochentrabekel berühren die Implantatoberflächen.

Eine ringförmige, periimplantäre Knochenneubildung war in keinem der bewerteten Schnitte sichtbar.

Die Präparate mit den Leertibiae bzw. mit der Leerbohrung wiesen keine trabekuläre Knochenneubildung auf (Score 0).

Die MgF-Dreimonatsgruppe (MW=0,67, SD±0,49) zeigte mit Ausnahme von fünf Schnitten eine trabekuläre Knochenneubildung (Score 1). Drei Tibiae (MgF16, MgF18, MgF19) erhielten in jedem Präparat den Score 1. MgF17 dagegen wies in

keinem Schnitt, MgF in einem von drei Schnitten trabekuläre Knochenneubildung auf (Tabelle XIX im Anhang).

In der MgF-Sechsmonatsgruppe wurden bis auf drei Ausnahmen alle untersuchten Schnitte mit dem Score 1 beurteilt (Tabelle XIX im Anhang). Der Mittelwert lag mit 0,8 (SD±0,41) etwas über dem der MgF-Dreimonatsgruppe.

12 der 15 Präparate der MgCa-Neunmonatsgruppe zeigten trabekuläre Knochenneubildung und wurden mit dem Score 1 beurteilt (MW=0,8, SD±0,41). Nur drei Schnitte wurden mit dem Score 0 bewertet (Tabelle XIX im Anhang).

Ähnlich verhielt sich die MgCa-Zwölfmonatsgruppe (MW=0,87, SD±0,35) (Tab. 26).

Mit Ausnahme von zwei Schnitten zeigte jedes Präparat eine trabekelförmige Knochenneubildung.

Die LAE-Neunmonatsgruppe erhielt in drei Vierteln der bewerteten Präparate den Score 1 (MW=0,75, SD±0,45). LAE31 wies jedoch keinerlei trabekuläre Knochenneubildung in den drei Schnitten auf. Alle anderen dagegen erhielten in jedem Schnitt den Score 1.

Die LAE-Zwölfmonatsgruppe zeigte im Vergleich zur Neunmonatsgruppe eine stärkere trabekuläre Knochenneubildung (MW=0,92, SD±0,29) und wurde nur in einem Schnitt mit dem Score 0 beurteilt (Tabelle XIX im Anhang).

Nach sechsmonatiger Implantationsdauer zeigten die Schnitte der MgF-Gruppen etwas häufiger trabekuläre Knochenneubildung als nach dreimonatiger Implantationsdauer (MgF6>MgF3).

Innerhalb der Langzeitgruppen zeigte die LAE-Zwölfmonatsgruppe die häufigste trabekuläre Knochenneubildung, die LAE-Neunmonatsgruppe die geringste. Bei den MgCa-Gruppen erhielten geringfügig mehr Schnitte der Zwölfmonatsgruppe den Score 1 (LAE12> MgCa12> MgCa9>LAE9).

Bei Beurteilung des Parameters Fibrose wurde in keinem Schnitt der verschiedenen Gruppen eine Bindegewebsschicht beobachtet, die sich um mehr als 25 % der Implantatoberfläche anlagerte (>Score 1) (Tabelle XIX im Anhang).

In der MgF-Dreimonatsgruppe (MW=0,27, SD±0,46) wurden bei vier von 15 Präparaten der Score 1 vergeben (Abb. 81a) (Tabelle XIX im Anhang).

Auch drei der 15 Schnitte der Sechsmonatsgruppe wurden mit dem Score 1 bewertet (MW=0,2, SD±0,41). Keiner der anderen Schnitte der MgFDrei und -Sechsmonatsgruppe zeigte eine Fibrosebildung und wurde mit dem Score 0 beurteilt (Tabelle XIX im Anhang).

Auch die MgCa-Neunmonatsgruppe zeigte nur ein geringes Auftreten von Bindegewebe (MW=0,13, SD±0,35) (Tab. 26). Nur zwei Schnitte der Gruppe erhielten den Score 1 (Tabelle XIX im Anhang).

Bei der MgCa-Zwölfmonatsgruppe war in keinem Schnitt periimplantäres Bindegewebe erkennbar (Score 0).

Bei der LAE-Neunmonatsgruppe wurden ebenfalls alle Schnitte mit dem Score 0 beurteilt.

Die LAE-Zwölfmonatsgruppe (MW=0,25, SD±0,45) zeigte jedoch in drei der 12 Präparate eine dünne Fibroseschicht (Score 1).

Im Vergleich zeigten die MgF-Gruppen nur in wenigen Schnitten und nur in geringer Ausprägung (Score 1) periimplantäres Bindegewebe.

Bei der LAE-Zwölfmonatsgruppe, ebenso wie bei der MgCa-Neunmonatsgruppe, wurde in einigen Präparaten der Score 1 vergeben. Bei den LAE-Neunmonatsgruppen sowie den MgCa-Zwölfmonatsgruppen war keine periimplantäre Fibrose zu beobachten (LAE12> MgCa9> MgCa9=LAE9).

Bezüglich der Bewertung des Auftretens von Bindegewebe konnte außerdem beobachtet werden, dass in einigen Schnitten aller Gruppen dünne Bindegewebszüge in der Markhöhle entlang des endostalen Knochens feststellbar waren (Abb. 81b).

Bei Auswertung des Parameters lymphoplasmazelluläre Reaktion fiel sowohl bei den Leertibiae als auch bei der Leerbohrung eine sehr zellreiche Markhöhle auf, die mehr als 100 Lymphozyten und Plasmazellen (Score 3) enthielt (Abb. 81c).

Die Präparate der MgF-Dreimonatsgruppe und MgF-Sechsmonatsgruppe besaßen alle weniger als 30 Lymphozyten und Plasmazellen und erhielten daher den Score 0 (Tabelle XIX im Anhang).

In der MgCa-Neunmonatsgruppe wurden ebenso fast alle Schnitte mit dem Score 0 beurteilt (MW=0,27, SD±0,59) (Tab. 26). Nur zwei Präparate besaßen eine Zellzahl zwischen 30 und 50 Lymphozyten/Plasmazellen (Score 1) und ein weiterer Schnitt enthielt 50-100 solcher Zellen (Score 2) (Abb. 81d) (Tabelle XIX im Anhang).

Die MgCa-Zwölfmonatsgruppe zeigte in jedem der 12 Dünnschliffe weniger als 30 Lymphozyten/Plasmazellen (Score 0).

Bei der LAE-Neunmonatsgruppe (MW=0,83, SD±1,34) (Tab. 26) wiesen alle Präparate der Tibia LAE34 mehr als 100 Lymphozyten/Plasmazellen auf (Score 3).Von den übrigen Schnitten der Gruppe wurden einer mit dem Score 1 und die anderen mit dem Score 0 bewertet (Tabelle XIX im Anhang).

Bei der LAE-Zwölfmonatsgruppe (MW=0,08, SD±0,29) erhielt ein untersuchter Schnitt (Abb. 81a) den Score 1. Alle anderen wurden mit dem Score 0 beurteilt.

Beide MgF-Gruppen zeigten in allen Schnitten weniger als 30 Lymphozyten und Plasmazellen.

Auch die meisten Präparate der Langzeitgruppen wurden mit dem Score 0 bewertet.

Eine stark ausgeprägte lymphoplasmazelluläre Reaktion trat lediglich bei einer Tibia der LAE-Neunmonatsgruppe auf (LAE9> MgCa9> LAE12>MgCa12).

Abb. 81: Aufnahmen toluidinblaugefärbter histologischer Trenndünnschliffe der Tibiaquerschnitte; Darstellung der Parameter lymphoplasmazelluläre Reaktion und Fibrose;

a: MgF16P5 (3 Monate): eine dünne Bindegewebsschicht liegt der Degradationsschicht des MgF-Implantates an;

b: LAE12P1 (12 Monate): dünner Bindegewebssaum nahe der endostalen Kortex;

c: MgF15P2 (Leertibia): die Markhöhle ist sehr zellreich;

d: MgCa22P4 (9 Monate): Ansammlung von Lymphozyten und Plasmazellen nahe der endostalen Kortex.

M=Markhöhle; B=Bindegewebe; E=Endost; D=Degradationsschicht.

Bei der Beurteilung der Makrophagen wurden bei den Schnitten der Leertibia bzw.

der Leerbohrung mehr als 20 Zellen festgestellt (Score 2).

Bei der MgF-Dreimonatsgruppe (MW=1,07, SD±0,7) besaßen die drei Präparate der Tibia MgF20 weniger als drei Zellen im gesamten Schnitt (Score 0) (Tab. 26) (Tabelle XIX im Anhang). Acht Dünnschliffe zeigten 3-20 Zellen und erhielten den Score 1. In weiteren vier untersuchten Schnitten wurden mehr als 20 Makrophagen (Score 2) festgestellt. Somit lag der Mittelwert bei 1,07 (SD±0,7).

In der MgF-Sechsmonatsgruppe wurden in elf Präparaten zwischen 3 und 20 Makrophagen (MW=1,07, SD±0,26) gezählt (Score 1). Nur ein Schnitt wurde dagegen mit dem Score 2 beurteilt (Tabelle XIX im Anhang).

Die MgCa-Neunmonatsgruppe zeigte in 13 von 15 Schnitten den Score 1 (MW=1,0, SD±0,38) (Tabelle XIX im Anhang). Ein Präparat wies weniger als drei Makrophagen auf (Score 0) und eines mehr als 20 Makrophagen (Score 2) (Tab. 26).

Bei der MgCa-Zwölfmonatsgruppe (MW=0,8, SD±0,41) wurden alle untersuchten Schnitte der Tibiae MgCa11-14 mit dem Score 1 (Abb. 82a/b) beurteilt. Alle Querschnitte der Tibia MgCa15 erhielten dagegen den Score 0 (Tabelle XIX im Anhang).

Die LAE-Neunmonatsgruppe zeigte in sieben von 12 Schnitten den Score 1 (MW=1,42 SD±0,51). Fünf Präparate wiesen mehr als 20 Makrophagen auf (Score 2) (Tabelle XIX im Anhang).

Die LAE-Zwölfmonatsgruppe (MW=1,17, SD±0,39) wurde in zehn untersuchten Schnitten mit dem Score 1, in zwei Schnitten mit dem Score 2 bewertet (Tabelle XIX im Anhang). Der Mittelwert dieser Gruppe lag mit 1,17 (SD±0,39) unter dem der Neunmonatsgruppe.

Die Mittelwerte beider Gruppen waren gleich, wobei bei der MgF-Sechsmonatsgruppe nahezu in allen Präparaten der Score 1 vergeben wurde, bei der MgF-Dreimonatsgruppe zum Teil auch der Score 2 (MgF3=MgF6).

Im Vergleich der Langzeitgruppen zeigten die Gruppen der Legierung LAE442 höhere Mittelwerte als die MgCa-Gruppen. Die LAE-Neunmonatsgruppe erhielt am häufigsten den Score 2 (LAE9> LAE12>MgCa9 >MgCa12).

Bezüglich des Parameters Riesenzellen erhielten alle Schnitte der Leertibia bzw. der Leerbohrung den Score 0 (Tab. 26).

In 13 Präparaten der MgF-Dreimonatsgruppe (MW=0,87, SD±0,35) wurden zwischen einer und fünf Riesenzellen gefunden (Score 1). Zwei Schnitte wiesen dagegen keine Riesenzelle auf und wurden mit dem Score 0 beurteilt.

Bei der Sechsmonatsgruppe zeigten 13 von 15 Schnitten ebenfalls den Score 1 (MW=1,0, SD±0,38). Ein Präparat wies keine Riesenzelle auf und ein weiteres Präparat besaß zwischen sechs und zehn dieser Zellen (Score 2) (Tabelle XIX im Anhang).

Die MgCa-Neunmonatsgruppe wurde in 13 von 15 histologischen Querschnitten mit dem Score 1 bewertet (Abb. 82d) (MW=1,07, SD±0,59) (Tab. 26). Ein Schnitt erhielt den Score 0. Ein weiteres Präparat wurde mit dem Score 3 beurteilt, da es mehr als zehn Riesenzellen enthielt.

Bei der MgCa-Zwölfmonatsgruppe (MW=0,87, SD±0,64) wurden vier Schnitte mit dem Score 0 und neun Schnitte mit dem Score 1 bewertet. Zwei Präparate erhielten Score 2 (Tabelle XIX im Anhang).

Die LAE-Neunmonatsgruppe (MW=1,25, SD±0,45) zeigte in neun histologischen Präparaten den Score 1, in drei Präparaten den Score 2 (Tab. 26).

Bei der LAE-Zwölfmonatsgruppe (MW=1,08, SD±0,51) zeigte ein Präparat keine Riesenzelle. Neun Schnitte wiesen eine bis fünf solcher Zellen auf und in zwei Schnitten waren es zwischen sechs und zehn Riesenzellen (Score 2) (Tabelle XIX im Anhang).

Die Präparate der MgF-Gruppen waren sich bezüglich des Vorkommens von Riesenzellen sehr ähnlich. Während die Dreimonatsgruppe nur mit dem Score 1 bewertet wurde, erhielt die Sechsmonatsgruppe einmal den Score 2.

Innerhalb der Langzeitgruppen zeigte die LAE-Neunmonatsgruppe im Gegensatz zu den übrigen Gruppen in jedem Schnitt Riesenzellen und wies den höchsten Mittelwert auf. Da die MgCa-Zwölfmonatsgruppe in einem Schnitt den Score 0 erhielt, zeigte sie den geringsten Mittelwert. Die meisten Riesenzellen (Score 3) wurden in einem Schnitt der MgCa-Neunmonatsgruppe gefunden (LAE9>LAE12>MgCa9

>MgCa12).

Bei der Untersuchung der histologischen Schnitte fielen in allen Gruppen extrazellulär und intrazellulär, in Makrophagen und Riesenzellen lokalisierte, rotbraune bis dunkelbraune Granula auf (Abb. 82c).

In allen Schnitten, mit Ausnahme eines Präparates der MgF-Dreimonatsgruppe sowie mit Ausnahme der Leertibiae und Leerbohrung, konnten extrazelluläre sowie in Makrophagen und Riesenzellen lokalisierte, kleine Bläschen beobachtet werden (Abb. 82d) (Score 1). Hinsichtlich der Lokalisation und Anzahl bestand zwischen den Gruppen kein auffälliger Unterschied (Tabelle XIX im Anhang).

Abb. 82: Aufnahmen toluidinblaugefärbter, histologischer Trenndünnschliffe der Tibiaquerschnitte; Darstellung der Parameter Makrophagen und Riesenzellen;

a/b: MgCa11P2: mehrere Makrophagen (Pfeile) sind in der Markhöhle in der Nähe der endostalen Kortex lokalisiert;

c: MgF15P2: rotbraunes intrazelluläres Implantatmaterial (Pfeil) nahe der endostalen Kortex;

c: MgF15P2: rotbraunes intrazelluläres Implantatmaterial (Pfeil) nahe der endostalen Kortex;