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Auslastung und Vermietungsmodalitäten

2. Bestandsaufnahme und Angebotsanalyse der Studierendenheime

2.5. Auslastung und Vermietungsmodalitäten

Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurden weitere Informationen zu den Innsbrucker Studie-rendenheimen erhoben (siehe Tabelle 3). Darunter fallen einerseits die Auslastungsquoten der Wohnheime (getrennt nach Winter- und Sommersemester) sowie Richtlinien zur Vermie-tung unter dem Semester bzw. während der Semester-/Sommerferien an externe Personen-gruppen. Abgefragt wurde auch die Möglichkeit der kurzfristigen Anmietung für Studierende (z.B. nur für zwei Wochen während eines Universitätskurses oder Aufenthalt für eine Prüfung), da dies interessant für weitere Fragestellungen erscheint.

16 Berechnung des Durchschnittspreises pro Heimplatz: mittlerer Preis des Einzelzimmers pro Studierendenheim (aus Durch-schnitt des günstigsten und teuersten Einzelzimmers innerhalb eines Studierendenheims) auf alle Studierendenheime in Inns-bruck gerechnet. Dabei erfolgte keine Gewichtung der Studierendenheime nach der (unterschiedlichen) Anzahl der Heimplätze in den Heimen.

Seite | 23 und 24 TABELLE 3:AUSLASTUNG UND VERMIETUNGSMODALITÄTEN DER INNSBRUCKER STUDIERENDENHEIME

(Quelle: eigene Erhebung, eigene Darstellung 2019)

STUDIERENDENHEIM HEIMTRÄGERIN

AUSLASTUNG

STUDIERENDE AUS FOLGENDEN HOCHSCHULEN & DEREN

HERKUNFT

WINTER

-SEMESTER

SOMMER

-SEMESTER

BISCHOF-PAULUS-HEIM Universitätspfarre Innsbruck 100% 100% Nein

(Jahresver-träge) Nein k.A.

EUROPAHEIM Innsbrucker Studentenhaus GesmbH 100% 98% Nein Ja Hochschule: LFU, auch Standort Technik, MCI Herkunft: Vlgb, Tirol, OÖ, international

FOX54 Edinger Studentenheim GmbH 100% 95% Nein Nein Herkunft: deutschsprachiger Raum, Mexiko

HERZ-JESU-MISSIONARE Kollegium der Missionspriester vom

Heiligsten Herzen Jesu 80% 80% Nein Nein Hochschule: LFU bzw. Theologische Fakultät

INNCAMPUS Südtiroler Universitätsbewegung 90% 85% Ja (Juli bis

Septem-ber, D-Kurse) Nein Herkunft: Südtirol

INTERNATIONALES S TUDEN-TENHAUS

Internationales Studentenhaus

ge-meinnützige GmbH 90-100% 75-80% Nein

(Jahresver-träge)

Ja (mind.

1 Monat)

Hochschule: LFU, MedUni, MCI Herkunft: Ö, I (Südtirol), D

JESUITENKOLLEG Jesuitenkolleg 100% 100% Nein Nein Hochschule: LFU, MCI

KOLPINGHAUS Verein Kolpingfamilie 100% 100% Nein Ja (mind.

3 Monate) k.A.

RAIMUND PRADLER STH. STUWO 100% 95% Nein Nein

Hochschulen: v.a. MCI, LFU, fhg Herkunft: 50% Ö, 30% D,

Hochschule: LFU, MCI, MedUni, fhg Herkunft: international

LEOPOLDENHAUS Nein Nein Herkunft: Ö

STH.CAMPUS

DREIHEILIGEN Franz Voglsanger KG 100% 100% Nein Ja, kaum

Kapazitäten

Hochschule: Sowi & MCI aufgrund Standort, Herkunft: durchmischt

STH. DER AVAUSTRIA AV Austria k.A.

STH. DER AVRAETO-B

A-VARIA A.V. Raeto-Bavaria k.A.

STH. DES TIROLER J

UGEND-HERBERGWERKES Jugendherberge Innsbruck, ÖeAD 100% 100% Ja (Touristen) Nein k.A.

STH. DES STUV Studentenunterstützungsverein 100% 100% Nein Ja Hochschule: durchmischt,

Herkunft: v.a. OÖ, Tirol

STH.DR.ARTHUR LEMISCH Verein Sth. Dr. Arthur Lemisch k.A.

STH.JOSEF PEMBAUR Verein Studentenheim Josef Pembaur k.A.

STH.SILLGRABEN

Hochschule: hpts. MedUni, LFU (Jus), MCI Herkunft: 60-70% Inländer (werden vorgereiht,

Ab-kommen mit Landesgedächtnisstiftung) STUDENTENWOHNHEIM

SAGGEN Diakonischer Verein Tirol 100% 100% Nein, Konzept

„Wohnen für Hilfe“17 Ja Hochschule: MedUni, LFU (Jus), Sowi, MCI SÜDTIROLERHEIM Tiroler Gemeinnütziges Südtiroler

Stu-dentenheim 100% 99% Nein Nein Herkunft: Südtirol, Vorarlberg, Tirol, OÖ

(Vorausset-zung für Aufnahme) UNGARISCHES STH. Verein Ungarisches Studentenheim

und Kulturzentrum 100% 100% Ja (Juli / August) Nein Hochschule: MCI, MedUni, LFU (Jus)

CAMPUS SIEGLANGER 1+2

Hochschule: LFU & MedUni 50%, MCI 35%, FHs 10%, Sonstige 5%

Herkunft: 40% Ö, 30% I (Südtirol), 20% Rest-EU, 10%

Nicht-EU

17 Bei dem Konzept geht es um Wohnpartnerschaften zwischen Jung & Alt: 1 m² Wohnraum gegen 1 Stunde Hilfe im Monat. Hilfeleistungen können im Sinne eines Austauschs von verschiedenen Alltagstätigkeiten bei meist älteren, alleinstehenden Personen gegen leistbaren Wohnraum erfolgen. Der Diakonische Verein Tirol vermittelt passende Wohnpartner, berät über rechtliche Rahmenbe-dingungen und betreut die Partnerschaften bei Bedarf.

Seite | 25 Oben stehende Angaben aus Tabelle 3 sind Einschätzungen der jeweiligen VertreterInnen der Studierendenheime. Auch unter Berücksichtigung eventueller Abweichungen zur tatsächli-chen Auslastung lässt sich aus den Aussagen die klare Tendenz ableiten, dass die Wohn-heime insbesondere im Wintersemester eine sehr hohe bis volle Auslastungsquote vorwei-sen können. Im Zuge der telefonischen Befragung der HeimbetreiberInnen wurde zudem von einem Großteil der HeimvertreterInnen erwähnt, dass es insbesondere für das Wintersemester umfangreiche Wartelisten gibt.

Für das Sommersemester geben die HeimbetreiberInnen eine gleich hohe bis etwas geringere Auslastungsquote an. Diese Einschätzung der HeimbetreiberInnen wird in der Analyse der Studierendenzahlen der letzten Jahre ebenfalls bestätigt (u.a. ExpertInnen-Workshop im März 2015). Demnach sind über die letzten Jahre gesehen im Wintersemester jeweils zwischen drei und acht Prozent mehr Studierende an den Innsbrucker Hochschulen immatrikuliert als im darauffolgenden Sommersemester. In absoluten Zahlen bedeutet dies eine Differenz Winter- zu Sommersemester zwischen rund 900 Studierenden im Studienjahr 2014/15 und rund 2.900 Studierenden im Studienjahr 2018/19. Eine dementsprechende geringere Auslastung der Heimplätze im Sommersemester kann demnach abgeleitet werden.

Abgeschwächt wird die Differenz durch die Wanderungsbewegungen der Austauschstudieren-den (Incoming18- und Outgoing19-Studierende). Insgesamt ist hier feststellbar, dass sich auf-grund dieser internationalen Mobilität im Wintersemester geringfügig weniger Studierende in Innsbruck aufhalten, als im Sommersemester. Nähere Ausführungen zu den statistischen Da-ten der internationalen Mobilität werden in Kapitel 3.2 behandelt.

Mögliche Gründe der höheren Auslastung der Studierendenheime im Wintersemester liegen unter anderem darin, dass Studierendenheime (fast ausschließlich) mit Beginn des Winterse-mesters besiedelt werden. Während des Studienjahres erfolgen kaum Nachbesetzungen.

Diese hohe Nachfrage nach Heimplätzen zu Beginn des Studienjahres (Wintersemester) in Kombination mit einem entsprechenden Anteil an Wohnwechsel bzw. Kündigungen in Studie-rendenheimen nach etwa einem Semester kann auch Grund für eine geringere Auslastung im Sommersemester sein. Dahingegend weisen auch die HeimbetreiberInnen selbst darauf hin, dass eine Nachbesetzung freier Heimplätze im Sommersemester wesentlich schwieriger sei, als im Wintersemester. Weitere mögliche Gründe, welche jedoch statistisch nicht erhoben wer-den können, umfassen zum einen eine höhere Studienabschlussquote gegen Ende des Win-tersemesters bzw. im Sommersemester und eine damit verbundene geringere Nachfrage nach Heimplätzen.

Mehrere weitere Faktoren, welche auf die Auslastungsquote wirken und das bestehende An-melde- und Zuteilsystem der Studierendenheime in Innsbruck betreffen, werden in Kapitel 4.7 diskutiert.

18 Incoming-Studierende: Ordentliche Studierende, die einen Auslandsaufenthalt im Rahmen eines geförderten Mobilitätspro-gramms absolvieren.

19 Outgoing-Studierende: Ordentliche Studierende, die einen Aufenthalt an einer österreichischen Universität im Rahmen eines geförderten Mobilitätsprogramms absolvieren.

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Bei den Vermietungsmodalitäten in den Wohnheimen zeigt sich, dass in Innsbruck sieben Stu-dierendenheime in den Sommermonaten (meist nur Juli und August) die Heimplätze an ex-terne Personen vermieten und die Studierenden in dieser Zeit die Plätze räumen müssen (ÖH 2018 und eigene Erhebung). Ein Studierendenheim der WIST wird im Sommer als Hotel ge-führt (Karwendelheim 2), in sechs weiteren Studierendenheimen20 werden die Heimplätze während der Sommerferien für Summer Schools, Deutschkurse, PraktikantInnen oder Touris-tInnen verwendet. Alle anderen Studierendenheime vermieten die Heimplätze ganzjährig (Jah-resverträge). Eine kurzfristige Anmietung während des Semesters (z.B. für 14 Tage) ist nach eigenen Angaben der HeimvertreterInnen in elf Studierendenheimen möglich, wobei in zwei Wohnheimen eine Mindestwohndauer von einem bzw. drei Monat(en) vorausgesetzt wird.

20 Sth. Sillgraben, Rössl in der Au, Tirolerheim, Inncampus, Ungarisches Sth., Sth. des Tiroler Jugendherbergewerkes

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