A 3.1 Risikomanagement der Bergbehörde NRW – Erkundung und Sicherung von acht Schächten in einem Wohngebiet in Hattingen unter besonderer Berücksichtigung von Kampfmittelverdachtspunkten Die Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau und Energie in NRW, veranlasste die Aufsuchung, Erkundung und gegebenenfalls die Sicherung von insgesamt acht Tagesöffnungen des ehemaligen Steinkohlenbergbaus auf dem Gebiet der Stadt Hattingen in einem engbebauten Wohngebiet „Am Rosenberg“. Anlass für dieses Projekt war das Risikomanagement für tagesbruchgefährdende Hinter-lassenschaften des Altbergbaus. Es handelte sich dabei im speziellen um sieben tonnlägige Schächte und einen Seiger-schacht der Zeche „Schierbank“ und „Hermanns Gesegnete Schiffahrt“, die um 1850 abgeteuft wurden. Mit dieser Prä-ventivmaßnahme sollten bei diesen acht Tagesöffnungen die Standsicherheit der Tagesoberfläche erkundet und nach Bedarf und Oberflächennutzung gesichert werden.
In einer ersten Bearbeitungsphase wurden nach Sichtung der Archivunterlagen die Daten zu den jeweiligen Schacht-lagen in die Flurkarte der Stadt Hattingen übertragen. Auf-grund der örtlichen Nähe und der engen Wohnbebauung wurden alle in dieser Siedlung liegenden Tagesöffnungen zusammengefasst, um die Belastung für die Bevölkerung gering zu halten. Die Reihenfolge der untersuchten Schacht-standorte wurde im Wesentlichen nach baubetrieblichen Gesichtspunkten wie Zugänglichkeit, Straßensperrungen, Transportwege etc. festgelegt.
Die Erkundungsbereiche wurden im Vorfeld der Bohrarbei-ten im Hinblick auf die Kampfmittelsituation überprüft.
Die Auswertung der ehemaligen Luftbilder nach den Luft-angriffen der britischen und US-amerikanischen Alliierten im Zweiten Weltkrieg ist für Eingriffe in den Untergrund im Ruhrgebiet von großer Notwendigkeit. Wegen der zent-ralen wirtschaftlichen Bedeutung des Ruhrgebietes war strategisches Kriegsziel die Produktion und den Transport von kriegswichtigen Gütern durch Bombardierung der Produktions- und Transportanlagen zu unterbinden. Für
den hier zu untersuchenden Bereich war die nahegelegene Henrichshütte, ein ehemaliges Hüttenwerk in Hattingen, vorrangiges Angriffsziel. Allein bei zwei Luftangriffen im März 1945 wurde Hattingen und die Henrichshütte unter Einsatz von 2.000 Sprengbomben bombardiert. Von den insgesamt 650.000 t Abwurfmunition, die im Zweiten Welt-krieg durch die Luftflotten der Briten und Amerikaner über dem heutigen Nordrhein-Westfalen abgeworfen wurden, verblieben bis zu 30 % als Blindgänger im Boden.
Auf einigen älteren Luftbildaufnahmen ist der Bereich der Siedlung „Am Rosenberg“ nach der Bombardierung im 2. Weltkrieg zu sehen. Damit Blindgänger nicht bei Unter-suchungsbohrungen angebohrt und unkontrolliert deto-nieren, muss generell vor Bodenuntersuchungen mit schwerem Gerät eine Anfrage über mögliche Blindgänger im jeweiligen Untersuchungsbereich bei dem zuständigen Ordnungsamt gestellt werden.
Bei dieser Anfrage für den hier zu untersuchenden Bereich wurden Blindgängerverdachtsstellen festgestellt, die bei den Erkundungsarbeiten mit ausreichendem Abstand zu meiden waren; die Lage der Blindgängerverdachtsstellen ist in Abbildung 1 dargestellt.
Die Bohrarbeiten zur Aufsuchung und Erkundung der Tagesöffnungen wurden von Juni bis August 2014 ausge-führt. Es wurden sowohl vertikale als auch geneigt ange-setzte Vollkronenbohrungen abgeteuft. Nach Abschluss der Bohrarbeiten wurden die Bohrlöcher mit Dämmermaterial und gegebenenfalls zusätzlich mit Tonpellets wieder ver-füllt; beschädigte Asphaltflächen wurden repariert. Einzelne Bohrlöcher sind im Hinblick auf erforderliche Sicherungs-maßnahmen (Injektionen) mit PVC-Manschettenrohren ausgebaut worden. Mit den Bohrergebnissen konnte das Grubenbild der acht Schächte neu georeferenziert werden.
Die Schächte konnten auf einer Breite zwischen rd. 2 und 5 m eingegrenzt werden. Aufgrund der festgestellten unzu-reichenden Verfüllungen der Schächte bestand an allen acht Schachtstandorten oberhalb der einwirkungsrelevan-ten Grenztiefe eine poeinwirkungsrelevan-tenzielle Gefährdung der Gelände-oberfläche. Ein Auftreten von Tagesbrüchen sowie Setzun-gen und SenkunSetzun-gen der Geländeoberfläche war nicht auszuschließen.
Abschnitt A – Textbeiträge
AUSGEWÄHLTE BEISPIELE AUS DEM BEREICH DER BERGBEHÖRDEN 36
Durch die räumliche Neueinpassung der Schachtlage ver-schob sich der Verlauf der Tagesöffnung (2583/5697/024/
TÖB) unterhalb eines Blindgängerverdachtspunktes (Abbildung 2).
Aufgrund der Besonderheiten dieser erstmals aufgetretenen Konstellation mussten im Vorfeld und während der Bohr-arbeiten zur Sicherung des Schachtes mit allen Beteiligten (Ordnungsbehörde der Stadt Hattingen, Kampfmittelbesei-tigungsdienst und der Bezirksregierung Arnsberg) kontinu-ierlich Abstimmungsgespräche geführt werden. Die Zuwe-gung zum Aufsuchen des möglichen Kampfmittels war aufgrund der engen Bebauung nur über den Schachtkopf möglich. Da zur Sicherung des Schachtes im Bereich des Kampfmittelverdachtspunktes gebohrt werden musste, kam zur Sicherung des Altbergbauschachtes sowie zur Auf-suchung des möglichen Blindgängers und dessen Entschär-fung die folgende drei phasige ingenieurmäßige Planung zur Ausführung:
1. In der ersten Phase wurde der vordere Teil des Schach-tes gesichert, um die gefahrlose Überfahrt über den tonnlägigen Schacht für den Kampfmittelbeseitigungs-dienst und deren Bohrmannschaft zu gewähren.
2. In der zweiten Phase suchte der Kampfmittelbeseiti-gungsdienst mit Hilfe von Bohrungen in einem spezi-ellen Bohrraster den Kampfmittelverdachtspunkt (siehe Abbildung 3). Dieser wurde nicht bestätigt.
3. In der dritten Phase konnte dann der untere Teil des Schachtes ohne weitere Einschränkungen gesichert werden.
Zur besseren Übersicht des Gesamtprojektes ist in nachfol-gender Tabelle 16 zum einen der Aufwand aus der Erkun-dung mit der Anzahl der Bohrungen mit Bohrmetern und die sich daraus ggfs. abzuleitende Lageverschiebung aufge-führt. Zum anderen ist die Sicherung mit Anzahl der Boh-rungen und Bohrmetern und die jeweilige Menge des Ver-füllmaterials (hier: Dämmer, Zement, Beton) pro Schacht angegeben.
Die Gesamtkosten für die Erkundung und die Sicherung inklusive Straßensperren, Baustelleneinrichtung, Ingenieur-arbeiten etc. belaufen sich auf ca. 550.000 €. Die Kosten trägt das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Alt-bergbaurisikomanagements.
Abbildung 1: Auszug aus der DGK 5 mit Ausweisung der Schachtlagen und Kampfmittelverdachtspunkten
Quelle: Bezirksregierung Arnsberg
AUSGEWÄHLTE BEISPIELE AUS DEM BEREICH DER BERGBEHÖRDEN 37
Quellen: Bericht über die Ergebnisse der Aufsuchung von Schächten des ehemaligen Steinkohlenbergbaus auf dem Gebiet der Stadt Hattin-gen im Bereich des Wohngebietes „Am Rosenberg Am Vinckenbrink“
vom Ingenieurbüro Heitfeld-Schetelig GmbH (30.09.2014); Wikipedia:
Geschichte der Stadt Hattingen
Text: Stefanie Caspary und Peter Hogrebe, Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau und Energie in NRW
Abbildung 2: Gefährdungsbereiche des Schachtes und Blindgängerverdachtspunktes
Abbildung 3: Gestänge zur Herstellung von zwei Kampf-mittelsuchbohrungen
Quelle: Bezirksregierung Arnsberg
Quelle: Bezirksregierung Arnsberg
Quelle: Bezirksregierung Arnsberg
Tagesöffnungen (TÖB …)
Erkundung
(16.06.2014 bis 11.08.2014) Erkundung
(12.08.2015 bis 22.01.201610)
Bohrungen Bohrergebnis Bohrungen Ringraum-,
Hohlraumverfüllung (Anzahl) (Bohrmeter) (Lageverschiebung TÖB) (Anzahl) (Bohrmeter) (m3)
2583/5696/013 16 284,7 rd. 40 m nach NW 19 254,0 78,25
2583/5696/014 4 84,5 rd. 18 m nach SE 19 278,0 148,2510
2583/5696/015 25 444,5 rd. 9 m nach SE 11 174,8 48,25
2583/5697/022 7 91,0 rd. 13 m nach SE 16 214,0 237,5
2583/5697/023 9 198,0 rd. 9 m nach SE 18 276,0 149,49
2583/5697/024 9 104,0 rd. 7 m nach SE 25 328,0 15,8410
2583/5697/025 7 194,0 rd. 5 m nach NW 20 325,0 2,72
2583/5697/038 5 96,5 rd. 2 m nach NW 10 146,0 26,63
Summe 82 1.497,2 138 1.995,8 706,84
Gesamtkosten [€ (brutto)] 44.365,69 312.908,1610
Tabelle 16: Zusammenstellung der technischen Daten und Kosten
9 Zusätzlich Verfüllung mit rd. 116,3 t Beton 10 Arbeiten noch nicht abgeschlossen
AUSGEWÄHLTE BEISPIELE AUS DEM BEREICH DER BERGBEHÖRDEN 38
A 3.2 Das Internationale Geothermiezentrum Bochum (GZB) – Plattform für anwendungsorientierte Forschung
Als Verbundforschungseinrichtung der Wissenschaft und Wirtschaft zählt das GZB zu den führenden Bildungs- und Forschungseinrichtungen für die Erkundung, Gewinnung und Nutzung von Erdwärme in Europa. Neben der praxis-orientierten Arbeit insbesondere mit der High-Tech- Bohranlage „BO.REX“ befassen sich wichtige Forschungs-aktivitäten mit der Entwicklung von Verfahren für „fracking-freie“ Tiefbohrungen zur Nutzung von Erdwärme.
Getragen wird das GZB von einer gemeinnützigen wissen-schaftlichen Vereinigung, in der mehr als 10 Universitäten und Fachhochschulen mit ca. 20 interdisziplinären Lehr-stühlen aus dem In- und Ausland zusammen geschlossen sind. Darüber hinaus gehören dem im Jahr 2005 gegründe-ten GZB-Trägerverein auch die Bezirksregierung Arnsberg, die Stadt Bochum, die EnergieAgentur.NRW, die IHK Mittleres Ruhrgebiet und die Wirtschaftsförderung metro-poleruhr GmbH an. Die Infrastruktur des Bochumer Geo-thermieCampus, mit gegenwärtig ca. 40 Beschäftigten, dient als gemeinsame wissenschaftliche Plattform für die GZB-Trägerhochschulen. Das GZB verfügt über eine der größten Forschungsinfrastrukturen für die Geothermie weltweit. Hierzu gehören das ca. 50 km2 große bergrecht-liche Erdwärme-Erlaubnisfeld „Zukunftsenergie“, in dessen Zentrum das GZB mit Laboren für Bohrtechnologie, Einrichtungen zur Technologie-Demonstration und zur Umweltüberwachung angesiedelt sind.
Die am GZB untersuchten Technologien umfassen Anwen-dungen von 2° C bis 200° C Gesteins- und Thermalwasser-temperatur für die Erzeugung von Wärme, Kälte und
Strom. Typische Nutzungen sind häusliche Wärmepumpen, Thermal- und Heilbäder, Landwirtschaftliche Produktion (Großgewächshäuser) und Fischzucht, Meerwasserentsal-zung, Kältemaschinen für die Industrie und zur Gebäude-klimatisierung, kommunale Nah- und Fernwärmesysteme sowie Kraftwerke von 2 bis 200 MW Leistung. Darüber hin-aus befasst sich das GZB intensiv mit der geothermischen (Nach)nutzung der Infrastruktur aus dem Steinkohleberg-bau (z. B. energetische Nutzung von Grubenwässern, Wärme-speicherung in Grubengebäuden).
Am GZB wurden in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Forschungs- und Demonstrationsvorhaben erfolgreich abgeschlossen. Beispielhaft sind hier die Entwicklungen des GeoStar-Bohrverfahrens für die Installation von Erdwärme-sonden in beengten urbanen Räumen und des mit dem Ruhr2030-Award ausgezeichneten GeoJetting-Bohrverfahrens zu nennen.
Beim „GEOSTAR“-Bohrsystem werden um einen zentralen Ansatzpunkt rund 200 Meter lange Bohrungen kreisförmig und leicht radial abgeteuft. Im Gegensatz zu herkömmlicher, lotrechter Sondenfeld-Anordnung, die eher einem Schach-brett gleicht, bietet der GEOSTAR die Option eines Mit-wachsens der geothermischen Anlage mit der Entwicklung eines Neubaugebiets.
Wie sich die Anordnung der Sonden auf die Heizleistung auswirkt, können die Bochumer Forscher seit Mai 2013 an der eigenen GEOSTAR Energieerzeugungsanlage testen, die mit 17 Sonden à 200 Meter den GeothermieCampus klima-freundlich mit Wärme und Kälte versorgt.
Sowohl die Erstellung der Bohrungen als auch der Einbau der Sonden erfolgten durch das Bohrteam des GZB.
Bild 1: Internationales Geothermiezentrum Bochum mit Bohrplatz
Quelle: Lutz Leitmann, Presseamt Stadt Bochum
AUSGEWÄHLTE BEISPIELE AUS DEM BEREICH DER BERGBEHÖRDEN 39
Bewährt hat sich dabei die hochschuleigene High-Tech-Bohranlage „BO.REX“. Diese gemeinsam mit der Industrie speziell für den Einsatz in der Geothermie entwickelte Bohranlage soll zukünftig vor allem Forschungs- und Aus-bildungszwecken dienen (techn. Spezifikationen: 33 t (+20 t) Rückzugskraft, 17 t Vorschubkraft, 250 kW Dieselmotor, 50 kNm max. Drehmoment).
Ende 2014 hat das GZB die Initiative „metropoleruhr.2040MW.
geothermie“ ins Leben gerufen. Idee dieser gemeinschaft-lich von der Wissenschaft, Wirtschaft und gesellschaftgemeinschaft-lichen Gruppen getragenen Informations- und Wissensplattform ist es, im Ruhrgebiet bis 2040 ein Äquivalent der heutigen Leistung des fossilen Fernwärmenetzes Ruhr durch Geo-thermie aus unterschiedlichen Tiefen bereitzustellen.
Ein Schwerpunkt der GZB-Forschungsaktivitäten liegt dabei auf der Entwicklung von Reservoirtechniken zur hydrauli-schen Erschließung komplexer Gesteinsformationen im Bereich der petrothermalen Lagerstätten in Teufen von 3.000 m und mehr, die aufgrund des großen Potenzials der Tiefengeothermie zukünftig einen ganz wesentlichen Wär-megewinnungsfaktor darstellen können.
Das Verfahrenskonzept des GZB verfolgt dabei das Ziel einer
„hydrothermalen Zirkulation in extensionstektonischen Faltenstrukturen“, bei dem Fracking nicht notwendig ist.
Das GZB beabsichtigt dabei die bereits vorhandenen, natür-lichen Zerrüttungszonen im Gebirge bohrtechnisch zu erschließen und als Wärmetauscher zu nutzen. Mit einem entsprechenden Projekt will das GZB in 2016 beginnen.
Neben der Bearbeitung innovativer Forschungsvorhaben ist das GZB auch im Bereich Bildung und als Kommunika-tionsplattform für geothermische Technologien aktiv. So wird am GZB das deutschlandweit einzige Master-Studien-profil „Geothermische Energiesysteme“ unterrichtet. Dieses Alleinstellungsmerkmal in der akademischen Bildungs-landschaft lässt Studierende aus ganz Deutschland und dem Ausland nach Bochum ziehen.
Neben der wissenschaftlichen Einrichtung wurden am GZB weitere Institutionen angesiedelt:
• das Netzwerkbüro Geothermie der EnergieAgentur.NRW,
• die Transferstelle Geothermie.Ruhr für die Information von Bürgern, Schulen und Unternehmen,
• das internationale Büro des Bundesverbandes Geothermie für die (exportorientierte) Wirtschaft sowie
• das Sekretariat des Weltverbandes IGA – International Geothermal Association für die Politikberatung und für NGO-Aufgaben.
Das Internationale Geothermiezentrum Bochum ist 2015 von der nordrhein-westfälischen Landesregierung als „Ort des Fortschritts“ ausgewählt worden. Die Auszeichnung des GZB erfolgte durch Herrn Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky vom Wirtschaftsministerium NRW im Rahmen der Jahresmitgliederversammlung des Träger vereins am 04.12.2015.
Als „Ort des Fortschritts“ zeichnet die Landesregierung seit 2011 Institutionen und Unternehmen aus, denen es in besonderer Weise gelingt, unter ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten Lösungsbeiträge zu den gesellschaft-lichen Herausforderungen zu liefern.
Text: Ernst-Günter Weiß, Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau und Energie in NRW
Bild 2: Bohranlage „BO.REX“
Quelle: GZB
40
Teil 1 Gewinnung
Die Montanstatistik umfasst:
1. alle nutzbaren Bodenschätze, die nach den Vorschrif-ten des BBergG unter Aufsicht der Bergbehörde gewonnen werden,
2. Erzeugnisse, die durch Bearbeitung oder Verarbeitung der vorgenannten Bodenschätze in den bergbaulichen Betrieben anfallen oder hergestellt werden.
Bodenschätze sind mit Ausnahme von Wasser alle minera-lischen Rohstoffe in festem oder flüssigem Zustand und Gase, die in natürlichen Ablagerungen oder Ansammlungen (Lagerstätten) in oder auf der Erde, auf dem Meeresgrund, im Meeresgrund oder im Meerwasser vorkommen. Es gibt bergfreie und grundeigene Bodenschätze.
Hinsichtlich der „sonstigen unter der Aufsicht der Bergbe-hörde gewonnenen Mineralien“ wird darauf hingewiesen, dass einige der hier aufgeführten Mineralien auch in Betrieben gewonnen werden, die nicht der Bergaufsicht unterliegen und somit nicht in dieser Statistik enthalten sind.
Bei Ermittlung der Zahl der Betriebe werden die betriebs-technischen Einheiten gezählt, d. h. die betriebenen Berg-werksanlagen, die betriebenen Aufbereitungen, Mahl-, Sinter- und Röstanlagen je einzeln, soweit sie technisch selbständig sind. Nicht selbständige Aufbereitungen usw.
werden bei demjenigen Betrieb gezählt, mit dem sie tech-nisch verbunden sind.
Unter Gewinnung ist außer der Rohförderung, d. h. der Förderung ohne Aufbereitungsverluste, auch die verwert-bare Förderung ausgewiesen.
Bei den Arbeiterinnen und Arbeitern werden sämtliche auf den Bergwerken und den zugehörigen der Aufsicht der Bergbehörde unterstellten Betriebsanlagen beschäftigten Arbeiterinnen und Arbeiter (ohne Hauptverwaltungen) gezählt. Als Angestellte werden sämtliche technischen und kaufmännischen Angestellten (ohne Hauptverwaltungen) erfasst.
Abschnitt B – Bergbau in Zahlen
kein oder nur unvollständiger Nachweis vorhanden/Angaben aus Gründen des Datenschutzes nicht möglich darunter teilweise Aufgliederung einer Summe
davon vollständige Aufgliederung einer Summe
r berichtigte Angabe
m³ die Volumenangaben für Gas beziehen sich auf Normalvolumen (Vn)
S geschätzte Angabe
X Angaben werden nicht erfasst
Zeichenerklärung für Abschnitt B
GEWINNUNG 41
Bezeichnung der gewonnenen
Bodenschätze Gebiet, Länder
Zahl der Betriebe Gewinnung Beschäftigte
am letzten Kalendertag für welche der Boden schatz
Haupterzeugnis ist
Roh-förderung Verwertbare Förderung
B. Erdöl, Erdölgas, Erdgas, Schwefel, Bituminöse Gesteine12 a) Erdöl
B 1.1.1 Bergbauliche Betriebe in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2015
11 Einschließlich der 530 Beschäftigten bzw. 38 Auszubildenden der RAG Bahn und Hafen in NRW.
12 Sonderübersicht über Erdöl-, Erdölgas- u. Erdgasgewinnung unter B 1.3 13 Einschließlich der Beschäftigten in Sanierungsbetrieben.
14 Einschließlich der 17 Mitarbeiter der Bund-Länder-Geschäftsstelle für die Braunkohlensanierung in Berlin
15 Differenz zwischen Roh- und verwertbarer Förderung wegen Bestandsveränderungen am Kohlemisch- und -stapelplatz Profen
GEWINNUNG
Zahl der Betriebe Gewinnung Beschäftigte
am letzten Kalendertag für welche der Boden schatz
Haupterzeugnis ist
Roh-förderung Verwertbare Förderung a) Kalisalze17
Hessen 2 20 447 422 2 625 842 4 333
Niedersachsen 1 33 2 188 174 365 813 943
Sachsen-Anhalt 1 12 371 413 1 948 182 1 825
Thüringen 2 2 2 546 361 810 288 1 123
Summe a 6 35 37 553 370 5 750 125 8 224
Sonstige Erzeugnisse18 aus der Kalifabrikation
Hessen 2 898 028 unter Kalisalze
Niedersachsen 1 461 494 unter Kalisalze
Thüringen 2 90 141 unter Kalisalze
Summe 5 1 449 663
b) Steinsalz und Industriesole19
Baden-Württemberg20, 21 3 3 136 211 2 859 604 723
B 1.1.2 Bergbauliche Betriebe in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2015
16 Schwefel aus schwefelwasserstoffhaltigem Erdgas.
17 Sonderübersicht über die Ergebnisse des Kalibergbaus Tab. B 1.4 18 Rückstandssalz, Brom, Magnesiumchlorid, MgCl2 – Lauge,
Kieserit und andere Magnesium-Erzeugisse.
19 Industriesole in t NaCl.
20 einschließlich Beschäftigte der Saline, vgl. C.c)
21 einschließlich verwertbare Förderung für Siedesalzproduktion, vgl. C.c)
GEWINNUNG 43
Bezeichnung der gewonnenen
Bodenschätze Gebiet, Länder
Zahl der Betriebe Gewinnung Beschäftigte
am letzten Kalendertag für welche der Boden schatz
Haupterzeugnis ist
welche den Bodenschatz als
Neben-erzeugnis gewinnen mit
Förde-rung
ohne Förde-rung
Unter-
suchungs-und Auf-
schlussbe-triebe
Roh-förderung Verwertbare Förderung
oder Erzeugung t bzw. 1 000 m3
1 2 3 4 5 6 7
c) Siedesalz
Baden-Württemberg23 1
Bayern 2 280 215 280 215 281
Niedersachsen 1 6 358 2 244 16
Nordrhein-Westfalen23 1
Sachsen-Anhalt23 1
Summe c24 3 286 573 282 459 297
D. Eisen- und Manganerze
Hessen 1 X
Niedersachsen 2 X
Nordrhein-Westfalen 2 1 467 690 460 850 48
Sachsen-Anhalt 1 28 389 28 389 1
Summe 3 4 496 079 489 239 49
E. NE-Erze
a) Blei-, Zinn-, Zink- und Bleizinkerze
Harz-Niedersachsen 3 11
Sachsen 5 3 ruht
Summe a 8 3 11
b) Schwefel- und Magnetkies
Sachsen-Anhalt 1 16
Summe b 1 16
c) Bauxit
Hessen 1
d) Uranerze
Sachsen 2 Stilllegung 325
Thüringen 1 Sanierung 493
Summe d 3 818
e) Edelmetallerze
Hessen 2 X
F. Sonstige unter der Aufsicht der Bergbehörde gewonnene Mineralien und Fertigerzeugnisse 1. Gruppe
a) Graphit22
Bayern 1 1 846 398 12
B 1.1.3 Bergbauliche Betriebe in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2015
22 Einschl. Erzeugung aus importiertem Rohgraphit.
23 Beschäftigte unter C.b) erfasst
24 Summenbildung in den Spalten Gewinnung ohne Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen
GEWINNUNG 44
B 1.1.4 Bergbauliche Betriebe in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2015
Bezeichnung der gewonnenen
Bodenschätze Gebiet, Länder
Zahl der Betriebe Gewinnung Beschäftigte
am letzten Kalendertag für welche der Boden schatz
Haupterzeugnis ist
welche den Bodenschatz als
Neben-erzeugnis gewinnen Förde-mit
rung ohne Förde-rung
Unter-
suchungs-und Auf-
schlussbe-triebe
förderung Roh- Verwertbare Förderung
oder Erzeugung t bzw. 1 000 m3
1 2 3 4 5 6 7
b) Flussspat
Baden-Württemberg 1 49 963 37 522 38
Sachsen 1 1 84 799 20 219 47
Sachsen-Anhalt 1
Thüringen 1 ruht
Summe b 1 2 1 1 134 762 57 741 85
c) Feldspat
Bayern 1 5
Hessen 1
Rheinland-Pfalz 11 7
Saarland 2
Thüringen 4 1 66 042 65 161 4
Summe c 18 9 5 4 656 707 4 649 326 215
d) Schwerspat
Baden-Württemberg 1 1 87 336 68 297 68
Niedersachsen 1 28
Sachsen 1
Summe d 1 2 1 87 336 68 297 96
e) Speckstein
Bayern 2
f) Talkschiefer
Bayern 1
2. Gruppe a) Kaolin
Bayern 12 1 1 3 872 521 2 406 882 743
Hessen 2 1
Nordrhein-Westfalen 1 20 635 20 635 8
Rheinland-Pfalz 2 25 364 20 697 16
Sachsen 12 5 1 347 272 1 285 417 256
Sachsen-Anhalt 3 83 83 unter Spezialton
Summe a25 32 7 1 5 265 875 3 733 714 1 023
b) Pegmatitsand
Bayern 9 1 503 258 440 530 132
25 Summenbildung in den Spalten Gewinnung und Beschäftigte ohne Hessen
GEWINNUNG 45
B 1.1.5 Bergbauliche Betriebe in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2015
Bezeichnung der gewonnenen
Bodenschätze Gebiet, Länder
Zahl der Betriebe Gewinnung Beschäftigte
am letzten Kalendertag für welche der Boden schatz
Haupterzeugnis ist
welche den Bodenschatz als
Neben-erzeugnis gewinnen mit
Förde-rung
ohne Förde-rung
Unter-
suchungs-und Auf-
schlussbe-triebe
Roh-förderung Verwertbare Förderung
oder Erzeugung t bzw. 1 000 m3
1 2 3 4 5 6 7
c) Kalkstein
Baden-Württemberg 1
Bayern 2 1
Brandenburg 1 2 969 514 2 969 514 43
Hessen 1
Mecklenburg-Vorpommern 1 1 407 695 407 695 50
Saarland 1
Sachsen 2
Sachsen-Anhalt 7 7 12 005 224 10 967 850 492
Thüringen 2 1 997 229 1 997 229 20
Summe c 17 10 17 749 716 16 658 335 655
d) Dolomit
Rheinland-Pfalz 1
Sachsen 2
Thüringen 1 1
Summe d 4 1 868 309 853 334 112
e) Gips
Baden-Württemberg 3 1 1 105 366 91 578 12
Bayern 22 12 5
Hessen 1 1
Niedersachsen 4 183 186 183 186 62
Rheinland-Pfalz 1 105 208 104 650 5
Sachsen-Anhalt 1 unter Thüringen
Thüringen 4 2 2 552 966 531 489 26
Summe e 35 17 5 3 1 821 211 1 785 388 1 732
f) 1. Dachschiefer und sonstige Schieferzeugnisse
Bayern 1
Hessen 1
Nordrhein-Westfalen 1 1
Rheinland-Pfalz 3 2
Thüringen 3
Summe f 1. 8 4 289 611 212 301 121
GEWINNUNG 46
B 1.1.6 Bergbauliche Betriebe in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2014
Bezeichnung der gewonnenen
Bodenschätze Gebiet, Länder
Zahl der Betriebe Gewinnung Beschäftigte
am letzten Kalendertag für welche der Boden schatz
Haupterzeugnis ist
welche den Bodenschatz als
Neben-erzeugnis gewinnen mit
Förde-rung
ohne Förde-rung
Unter-
suchungs-und Auf-
schlussbe-triebe
Roh-förderung Verwertbare Förderung
oder Erzeugung t bzw. 1 000 m3
1 2 3 4 5 6 7
f) 2. Haldenrückgewinnung
Hessen 1
Rheinland-Pfalz 1 4 1
Summe f 2. 2 4 1
g) Asphalt
Niedersachsen 1 3
h) Grünsandstein
Nordrhein-Westfalen 1 110 40 2
i) Sandstein
Niedersachsen 1 480 380 3
3. Gruppe
a) Quarz und Quarzsand26
Baden-Württemberg 23 27 1 3 130 916 2 926 862 119
Bayern 129 27 7 6 5 876 236 5 235 505 370
Brandenburg 1 1 437 348 428 736 19
Hessen 58 25 6 6 508 231 5 905 292 298
Mecklenburg-Vorpommern 1 55 500 55 500 3
Niedersachsen 10 2 2 434 714 2 282 050 119
Nordrhein-Westfalen 42 6 14 145 466 13 161 914 482
Rheinland-Pfalz 18 9
Saarland 2 1
Sachsen 1 5
Sachsen-Anhalt 2 2 665 520 572 330 43
Schleswig-Holstein 2 318 569 318 569 unter Niedersachsen
Summe a27 289 105 13 7 33 572 500 30 886 758 1 453
b) Quarzit
Hessen 4 1 2 1 115 967 829 919 31
Rheinland-Pfalz 7 3 2 138 373 1 750 811 84
Sachsen-Anhalt 9 7 799 009 704 010 35
Summe b 20 11 2 4 053 349 3 284 740 150
c) Kieselerde
Bayern 5 11 2 142 810 52 784 17
26 Einschließlich Glas- und Quarzitsand.
27 Summenbildung in den Spalten Gewinnung und Beschäftigte ohne Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen
GEWINNUNG 47
B 1.1.7 Bergbauliche Betriebe in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2015
Bezeichnung der gewonnenen
Bodenschätze Gebiet, Länder
Zahl der Betriebe Gewinnung Beschäftigte
am letzten Kalendertag für welche der Boden schatz
Haupterzeugnis ist
welche den Bodenschatz als
Neben-erzeugnis gewinnen mit
Förde-rung
ohne Förde-rung
Unter-
suchungs-und Auf-
schlussbe-triebe
Roh-förderung Verwertbare Förderung
oder Erzeugung t bzw. 1 000 m3
1 2 3 4 5 6 7
d) Klebsand
Nordrhein-Westfalen 1 300 300 bei Ton
Rheinland-Pfalz 1 1 37 500 37 114 160
Summe d 1 1 1 37 800 37 414 160
e) Kieselgur
Sachsen-Anhalt 1 800 800 2
f) Lavasand
Rheinland-Pfalz 42 13 5 123 612 5 081 612 162
g) Basaltlava
Bayern 17 2 4 049 140 3 635 453 135
Hessen 53 19 1 1 14 911 945 13 179 965 569
Rheinland-Pfalz 16 26 2 880 962 2 755 855 125
Summe g 86 45 3 1 21 842 047 19 571 273 829
h) Rotschiefer
Hessen 1
i) Anhydrit
Baden-Württemberg 2 316 392 316 392 27
Bayern 1 unter Gips
Thüringen 2 2 489 128 472 532 16
Summe i 5 2 805 520 788 924 43
j) Traß
Baden-Württemberg 1 1
Bayern 2 1 1
Rheinland-Pfalz 2
Summe j 5 1 2 283 191 254 286 89
k) Tuffstein
Hessen 1 1
Rheinland-Pfalz 4 13 47 913 47 518 11
Summe k28 5 13 1 47 913 47 518 11
28 Summenbildung in den Spalten Gewinnung und Beschäftigte ohne Hessen
GEWINNUNG 48
B 1.1.8 Bergbauliche Betriebe in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2015
Bezeichnung der gewonnenen
Bodenschätze Gebiet, Länder
Zahl der Betriebe Gewinnung Beschäftigte
am letzten Kalendertag für welche der Boden schatz
Haupterzeugnis ist
welche den Bodenschatz als
Neben-erzeugnis gewinnen mit
Förde-rung
ohne Förde-rung
Unter-
suchungs-und Auf-
schlussbe-triebe
Roh-förderung Verwertbare Förderung
oder Erzeugung t bzw. 1 000 m3
1 2 3 4 5 6 7
l) Lehm (Ziegelton)
Brandenburg 4 10 3 358 167 338 843 26
Hessen 1 2 unter Spezialton
Mecklenburg-Vorpommern 2
Sachsen 12 14 758 604 741 398 34
Sachsen-Anhalt 6 8 356 173 266 666 13
Thüringen 11 2 799 078 710 876 38
Summe l 34 38 3 2 272 022 2 057 783 111
m) Ocker und Farberden
Bayern 2 1
n) Formsand
Nordrhein-Westfalen 1 2 878 2 878 2
Rheinland-Pfalz 1 1 unter Quarzsand 8
Thüringen 1 8 509 8 509 4
Summe n 3 1 11 387 11 387 14
4. Gruppe a) Spezialton
Baden-Württemberg 18 30 723 324 663 338 22
Bayern 58 15 2 369 670 1 507 377 164
Brandenburg 1 2 20 575 13 028 2
Hessen 27 11 1 2 768 404 761 290 70
Mecklenburg-Vorpommern 3 32 864 32 864 20
Niedersachsen 1 1 54 549 54 549 3
Nordrhein-Westfalen 11 4 4 378 409 360 984 29
Rheinland-Pfalz 39 46 2 667 154 2 635 709 432
Saarland 1
Sachsen 8 6 2 230 428 170 021 33
Sachsen-Anhalt 2 5 181 798 122 686 18
Schleswig-Holstein 2
Thüringen 3 3 86 090 77 873 11
Thüringen 3 3 86 090 77 873 11