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aus den Lehreinheiten

Im Dokument Jahrbuch Standort Meschede: 2014 (Seite 47-97)

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Elektrotechnik

Aus Forschung und Lehre

Elektrotechnik-Professorin Dr. Bianca Will begeistert mit Hochfrequenztechnik

Die Elektrotechnik-Professorin Dr. Bianca Will unterrichtet seit Ap-ril 2014 Hochfrequenztechnik in Meschede und schwärmt von ihrem Lehrgebiet: »Das Faszinierende ist, dass Hochfrequenztechnik in im-mer mehr Lebensbereichen Anwendung findet, auch dort, wo wir es zunächst nicht vermuten«. Wohlwissend, dass ihr Themengebiet hohe Anforderungen an die Studierenden stellt, ist sie bestrebt, die »Inhalte anschaulich zu vermitteln«. An sich selbst stellt sie den Anspruch, den Unterricht möglichst spannend zu gestalten und wünscht sich, dass ihre Studierenden ihr Thema ebenso spannend finden wie sie selbst:

»Ich möchte jeden, der mir die Gelegenheit gibt, von der Hochfre-quenztechnik begeistern.«

In den Fächern zum Thema »Hochfrequenztechnik« lernen Studie-rende Theorie, Anwendungen und Einsatzbereiche elektromagneti-scher Wellen. Dazu gehört das Beschreiben, Übertragen, Empfangen und Messen dieser Wellen, beispielweise mit Netzwerk-Analysatoren.

Das Spektrum der Signale reicht vom Mobilfunkstandard GSM über WLAN bis hin zu Laseranwendungen. Zum Unterricht gehören grund-legende Fragestellungen wie die Funktionsweise einer Antenne. Aber auch sehr praktische Fragestellungen, wie die Ortung von Flugzeu-gen, SatellitenübertragunFlugzeu-gen, Handy-Telefonie oder Wetterbeobach-tung. Hinter all diesen Anwendungen (und noch vielen mehr) steckt Hochfrequenztechnik.

Ihre Technikaffinität hat die Professorin sicherlich auch ihrem Vater und Bruder zu verdanken – beides Physiker. »Als Kind habe ich viel

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Schulphy-siksammlung verbracht. Eine prägende Kindheitserinnerung ist ein Experiment mit Schokoküssen. In einem Vaku-um blähen sich diese auf. Füllt man das Vakuum mit Luft, fallen sie in sich zusammen. Mein Vater hat mir das Experiment vorgeführt. Anschließend gab es die Schokoküsse auf einem Brötchen.«, so die Erinnerungen an ihre frühesten Forschungstätigkeiten.

Einige Jahre später, nach Studium,

wis-senschaftlicher Mitarbeit und Promotion an der Uni Bochum sowie Projekttätigkeiten in der Industrie entschied sie sich, eine Professur anzustreben. Dass Sie diese gerne in Meschede antreten würde, war für die vom Edersee stammende Professorin spätestens bei ihrer Prob-evorlesung klar: »Statt nervös zu sein, habe ich mich sehr wohl gefühlt.

Die Studierenden haben mir den Eindruck vermittelt, es interessiert sie, was ich sage. Und bei meinen Kollegen hier habe ich mich direkt zu Hause gefühlt.«, so ihre lobenden Worte. Herzlich willkommen im Namen aller Mitarbeiter und Studierenden!

Deutsch-finnischer Erfahrungsaustausch über elektronisch unterstützte Lehrformen

Am 29. und 30. Januar 2014 weilten Prof. Dr. Ismo Hakala und Jarkko Kentala aus Kokkola (Finnland) vom »Kokkolan Yliopistokeskus Chyde-nius« in Meschede. Diese Lehreinheit wird gemeinsam von den Uni-versitäten Jyväskylä, Oulu und Vaasa betrieben und bietet Masterstu-diengänge in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Pädagogik an. Die meisten der Studierenden führen ihr Studium neben einer regulären oder Teilzeitberufstätigkeit durch. Die Region ist sehr dünn besiedelt, die Anfahrtswege sind lang. Deshalb werden zu fast allen Lehrveran-staltungen elektronisch unterstützte Lehrformen angeboten.

Prof. Dr. Bianca Will ist seit April 2014 an der Fachhochschule in Meschede als Spezialistin für Hochfrequenztechnik tätig

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Prof. Dr. Ismo Hakala gab wertvolle Einblicke in seine Erfahrungen mit der Durchführung solcher Veranstaltungen und erläuterte die selbst entwickelte technische Plattform zur Videoaufzeichnung und -verteilung. Bemerkenswert ist dabei, dass es keinerlei Handgriffe sei-tens der Dozenten bedarf, um ihre Veranstaltung per Video zur Ver-fügung zu stellen.

Darüber hinaus wurden Möglichkeiten erörtert, um im Rahmen der aktuellen EU-Forschungsförderung gemeinsame Projekte aus den Be-reichen Signalverarbeitung und verteilte Sensorik entstehen zu lassen.

Die Konzeption und Beantragung wird jedoch noch einige Zeit benö-tigen und mit recht hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht im ersten

Versuch zu einer Förderung führen.

Das Treffen fand im Rahmen der Auslandsaktivitäten der FH SWF in Meschede statt. Ein Gegenbesuch, bei dem wir die Erfahrungen der überaus sympathischen und kompetenten Kol-legen im wahrsten Sinne des Wortes

»live« vor Ort nachvollziehen können, wurde für die nahe Zukunft freudig vereinbart.

Finnische Lehrformen zukünftig auch in Meschede? Jarkko Kentala und Prof. Dr. Ismo Hakala (Mitte) im Erfahrungsaustausch mit den Professoren Stehling, Botteck und Lüders

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für Platinen

Die Lehreinheit Elektrotechnik kann seit September 2014 auf ein System von der Firma LPKF aus Hannover zurückgreifen, das zur Her-stellung von Leiterbahnen auf Platinen ohne Chemikalien auskommt.

Der sonst nötige galvanische Prozess zur Platinenstrukturierung wird ab sofort in Meschede durch die Kombination von mechanischen und optischen Verfahren ersetzt.

Ein solches System besteht aus einem Laser-Gerät für die automa-tische Herstellung der Leiterbahnen von ein- und zweiseitigen Pla-tinen, einem Fräsbohrplotter für das automatische Fräsen zur Tren-nung von Leiterplatten, dem Bohren von Durchgangslöchern sowie einer chemiekalienfreien Durchkontaktierung der Bohrungen durch Aufbringen einer leitfähigen Paste. Somit steht ein System zur Ver-fügung, was die gesamten Entwicklungs- und Herstellungsprozesse vom Schaltplan bis zur bestückten Platine abbildet. Hierzu gehören neben den genannten Geräten eine Bestückungsanlage sowie eine Reflowlötanlage.

Der Laser dient dem effizienten Prototyping von komplexen Digital- und Analogschaltungen, HF- und Mikrowellenleiterplatten und erzielt exakte Geometrien auf verschiedenen Materialien wie FR4, Teflon, Keramik oder flexiblen Substraten mit

Mindestleiterbahnbreiten und Abstän-den von 50 μm bzw. 25 μm. Der einge-setzte Laser trägt dabei sehr schnell die leitende Schicht – in der Regel Kupfer – vom Substrat selektiv ab. Dadurch werden Isolationskanäle angelegt, die exakt die vorgesehenen Leiterbahnen und Anschlussflächen erzeugen.

Leiterbahn-Strukturierung mit dem Laser

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Der Fräsbohrplotter dient zur Herstellung von Bohrlöchern und zum Trennen von einzelnen Leiterplatten. Er verfügt über einen automati-schen Werkzeugwechsel und eine optische Passermarkenerkennung per Kamera. Zusätzlich kann auch der Plotter Leiterbahnen fräsen, wobei dieser Vorgang allerdings wesentlich länger dauert als die Be-arbeitung durch den Laser.

Neben der Leiterplattenfertigung kann das System auch bei der Herstellung von Gehäusen und Frontplatten, bei der Aluminium- und Plastikbearbeitung sowie dem Schneiden und Gravieren eingesetzt werden.

Mit dem neuen System können in der Ausbildung Inhalte nicht nur theoretisch behandelt, sondern auch praktisch angewendet werden.

Ein großer Vorteil der Anlage besteht darin, dass nun komplette Schal-tungen innerhalb weniger Stunden gefertigt werden können. Insbe-sondere kann die Anlage für Projekt-, Bachelor- und Masterarbeiten verstärkt genutzt werden und bietet somit eine Qualitätssteigerung durch einen deutlich höheren Praxisbezug.

Erste Absolventen im Master-Studiengang »Informations- und Kommunikationssysteme und deren Management«

Den im Wintersemester 2011/12 mit zwölf Studierenden gestarteten Master-Studiengang »Informations- und Kommunikationssysteme und deren Management« schlossen im zurückliegenden Jahr die ers-ten Absolveners-ten ab. Den akademischen Grad »Master of Engineering (M.Eng.)« tragen jetzt Alexander Müller, Christian Angst, Stephan Janssen, Marc Riedel, Jens Beuermann, Andreas Spiegel, Martin Goretzky und Stephan Tesch. Die Themen ihrer Masterarbeiten sind im vorderen Teil dieses Jahrbuches nachzulesen.

Für die Absolventen bietet sich nun ein breites Spektrum an Ein-satzfeldern, unter anderem in Ingenieurbüros zur Planung und zum

53 Betrieb von Netzen, in IT-Abteilungen großer und mittelständischer

Unternehmen, bei Telekommunikations-Anbietern, bei Netzbetrei-bern oder auch im BBCC.NRW, um nur einige Beispiele zu nennen.

Multimediale Unterstützung der Lehre durch Videotutorials Mit Hilfe multimedialer Elemente will die Fachhochschule Süd-westfalen die Lehr- und Lernsituation anreichern und unterstützen.

Beginnend im Jahr 2013 wurden hierfür Videotutorials über verschie-dene Themen der Elektrotechnik, der Physik und des Maschinenbaus produziert (z. B. zum Umgang mit Messgeräten und zur Auswertung von Messdaten). Dadurch sollen die Studierenden in ihrem Lernpro-zess von komplexen Sachverhalten optimal unterstützt werden. In die Zusammenarbeit brachten sich verschiedene Professoren und deren Mitarbeiter für die inhaltliche Gestaltung, das AVMZ für die Produktion und technische Umsetzung sowie Dr. Sabine Pöhnl für das didaktische Konzept ein. Erste Einsätze der Tutorials wurden im Wintersemester 2013/14 und im Sommersemester 2014 bereits erfolgreich durchge-führt und entsprechend evaluiert.

Virtuelles Klassenzimmer –

Online-Lehre für externe Studierende

Neben dem klassischen Präsenzstudium gibt es immer mehr Stu-dierwillige, die bereits im Berufsleben stehen. Diese sind damit oft an den Ort ihrer Arbeitsstätte gebunden. Dennoch besteht hier ein Teilnahmebedarf an weiterbildenden Studiengängen. Dabei stellt sich die Frage, wie man diesen Studierenden ein Studium an der Fach-hochschule Südwestfalen ermöglichen kann. Im Online-Zeitalter fiel die Wahl auf die Entwicklung eines virtuellen Klassenzimmers, das sich mithilfe von Webkonferenzsystemen realisieren lässt. Dies folgt dem einfachen Prinzip, dass die Vorlesung in Präsenz gleich-zeitig online übertragen wird. Die Studierenden können somit ganz bewusst ortsunabhängig (z. B. von zu Hause aus) aber zeitgleich mit

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den Präsenzstudierenden an einer Veranstaltung teilnehmen. Erste Tests mit einem Webkonferenzsystem und die Umsetzung in Veran-staltungen wurden durchgeführt. Technisch wird dieses Projekt vom AVMZ betreut. Der erste Einsatz ist im Wintersemester 2014/15 für das Masterstudium im Bereich Elektrotechnik gestartet und soll sukzessiv ausgeweitet werden.

Seminar über Lichtwellenleiter

Zum bereits neunten Mal wurde im Rahmen der Vorlesungen Kom-munikationsnetze 1 und 2 ein zweitägiges Blockseminar zum Thema Technik, Aufbau und Anwendung von Lichtwellenleitern (LWL) an-geboten. An diesem Seminar nahmen insgesamt 14 Studierende so-wie Mitarbeiter des BBCC.NRW teil, die vertiefend die theoretischen Grundlagen der LWL-Übertragung nahe gebracht bekamen. Die stets aktuelle Veranstaltung ist aufgrund der praktischen Übungen des Um-gangs mit Glasfasern, insbesondere deren messtechnische Erfassung und Bewertung bei den Studierenden sehr beliebt. Die Veranstaltung wurde in der bewährten und hervorragenden Zusammenarbeit von Dipl.-Ing. Werner Stelter vom bfe Oldenburg durchgeführt. Der Gast-dozent berichtete aus der Praxis über den Einsatz der LWL-Technik von der Gebäudetechnik bis hin zur Weitverkehrskommunikation.

Dieses wurde durch umfangreiches Anschauungsmaterial und prak-tische Übungen unterstützt.

Seminar Crossmediale Public Relation

Ein Seminar zum Thema »Crossmediale Public Relation« wurde zum wiederholten Male in fächerübergreifender Kooperation zwi-schen Prof. Dr. Stephan Breide und Christian Klett angeboten. Die Studierenden lernten die theoretischen Grundlagen der crossmedi-alen Öffentlichkeitsarbeit kennen und entwickelten ein Konzept für ein zu bewerbendes Thema. Im Jubiläumsjahr wurde passenderweise der Fokus auf »50 Jahre Studieren in Meschede« gesetzt und in einer

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erfolgte vorrangig durch Fotos, Videos und in Form eines Online-Auftritts. Die praktischen Arbeiten wurden vor Ort im Labor für Mul-timedia durchgeführt.

Exkursionen, Kooperationen Breitbandkooperation mit der

TeleKommunikationsGesellschaft Südwestfalen

Seit 2005 arbeitet der Mescheder Fachbereich sehr vertrauensvoll mit dem Hochsauerlandkreis und dem dortigen Bereich für Struktur-entwicklung, insbesondere im Bereich der Internet-Breitbandversor-gung, zusammen. Inzwischen wurde dieses Thema weitgehend von der TeleKommunikationsGesellschaft Südwestfalen mbH übernom-men, mit der die intensive Kooperation im Rahmen eines geförderten Projektes weitergeführt wurde. Hier sei insbesondere Stefan Glusa für die gute Zusammenarbeit gedankt. Im Laufe des Jahres ging Franz-Josef Rickert, der Initiator der Zusammenarbeit und Leiter des Fach-dienstes Strukturentwicklung in den Ruhestand. Dieser zeichnete maßgeblich für die sehr guten Beziehungen zwischen Hochschule und Hochsauerlandkreis verantwortlich. Ihm wird hier für die her-vorragende Zusammenarbeit über viele Jahre gedankt. Diese soll mit seinem Nachfolger Thomas Schmidt fortgeführt werden. Erste Vorge-spräche sind diesbezüglich schon erfolgt.

Die Arbeiten stehen in engem Zusammenhang zur Mitarbeit des BBCC im Breitband-Consulting des Landes NRW.

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Zusammenarbeiten mit Museen und Kultureinrichtungen der Region

Die seit mehreren Jahren bestehende Zusammenarbeit zwischen Prof. Dr. Stephan Breide mit Museen der Region konnte auch im Jahr 2014 fortgesetzt werden. Besonders hervorzuheben ist die Zusam-menarbeit mit dem Heinrich-Lübke-Haus bei Sundern. Nach Abschluss der Ausarbeitung eines generellen Medienkonzeptes in Zusammenar-beit mit der Firma WA-Medien und dem Institut für Breitband- und Medientechnik (www.i-bm-t.de) erfolgte zunächst die vollständige Umsetzung des Bereiches der Auslandsbesuche von Heinrich-Lübke.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit WA-Medien wird nun in einem weiteren Projekt fortgesetzt. Herrn Weirich sei an dieser Stelle sehr für seine Mitarbeit gedankt. Von Seiten der Stadt Sundern zeichneten Frau Koch und Herr Jakob verantwortlich.

Ein weiteres Projekt wird mit dem Kulturbüro Arnsberg durchge-führt. Hierbei handelt es sich um eine mediale Aufarbeitung der Kom-munikationstechnik in den letzten 100 Jahren. Anlass ist die Vielzahl der Jubiläen im Jahr 2014. So werden fünf Stationen (1914, 1939, 1964, 1989 und 2014) mit Informationen und Exponaten realisiert. Besonders hervorzuheben ist, dass dieses Projekt im Rahmen einer Abschlussar-beit umgesetzt wird. Von Seiten der Stadt Arnsberg wird das Projekt von Herrn Kleine intensiv begleitet. Die Ausstellung wird bis in das Frühjahr 2015 als Wanderausstellung in der Region zu sehen sein.

Studentischer Nachwuchs vom Berufskolleg Olsberg lernt die FH kennen

Anfang September 2014 besuchten die Abschlussklassen des Be-rufskollegs Olsberg für die Ausbildung zum Informations- bzw. zum Elektrotechnischen Assistenten die Fachhochschule in Meschede.

Nach einem Mittagessen in der Mensa stellte ihnen Prof. Dr. Christian Lüders die Studienmöglichkeiten in Meschede und die Perspektiven eines Elektrotechnikstudiums vor. Anschließend gab es eine Führung

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Hoch-frequenztechnik, zur Mikrocomputertechnik und zu Datenbanken, bei denen sich die Schüler und der begleitende Lehrer sehr interessiert zeigten.

Diese Veranstaltung bildete den Auftakt zu einer Seminarreihe

»Kommunikationstechnik«, die mehrere Dozenten seit inzwischen 14 Jahren am Berufskolleg Olsberg anbieten. Die erste Vorlesung hielt Prof. Dr. Stephan Breide zum Thema Computernetze und Breit-bandversorgung. Prof. Dr. Henrik Schulze referierte über Digitale und Analoge Kommunikationstechnik. Die Professoren Lüders und Schweppe gaben in ihren Vorträgen einen Ein- und Überblick über moderne Mobilfunksysteme bzw. die Hochfrequenztechnik. In diesem Jahr erstmalig dabei war Prof. Dr. Bianca Will, deren Präsentation zu Fahrerassistenzsystemen sowie zu Antennen und dreidimensionalen-elektromagnetischen Simulationen ebenfalls großen Anklang fand.

Exkursion zur Vodafone Niederlassung in Dortmund

Im Rahmen verschiedener Lehrveranstaltungen zum Thema »Funk-systeme« unternahm Prof. Dr. Christian Lüders Anfang Juli 2014 eine Exkursion zur Vodafone Niederlassung in Dortmund.

In mehreren Vorträgen und Vorführungen, an denen zahlreiche Vodafone-Mitarbeiter – darunter auch ein Absolvent der Elektro-technik in Meschede – beteiligt waren, erhielten die Studierenden einen guten Einblick in die vielfältigen und interessanten Aufga-ben eines Mobilfunk-Betreibers. Insbesondere wurden die Bereiche Funknetzoptimierung, Netzbetrieb und -wartung vorgestellt sowie modernste Messgeräte und deren Einsatz präsentiert. Weiterhin fand ein äußerst interessanter Rundgang durch die Betriebszentrale sowie die Technikräume statt, in denen verschiedene GSM-, UMTS- und LTE-Basisstationen sowie zahlreiche Vermittlungsrechner und Short Message Server zu sehen waren. Für die Sicherstellung der

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unterbrechungsfreien Mobilfunk-versorgung wurden auch das nötige 1 000-kW-Notstromaggregat und die Argon-Löschanlage besichtigt. Allen Beteiligten wurde ein nicht alltäglicher Einblick in die Technik für Dienste wie WhatsApp & Co ermöglicht.

Auszeichnungen

Unternehmerpreis Südwestfalen für die Gründer von CopterArt Im Rahmen der Initiative »Unternehmerpreis Südwestfalen« wurden am 9. September 2014 die Gründer Fabian Dünnebacke und Daniel Gierlichs des Mescheder Unternehmens »CopterArt« gewürdigt. Mit ihrem Multicopter – einer mit Video, GPS und weiterer Technik aus-gestatteten Drohne – erstellen sie atemberaubende Videos aus dem filmenden Flugobjekt heraus.

Fabian Dünnebacke, der seit Kin-dertagen Modellflieger ist, steuert die Multicopter und baut sie zudem selbst.

Sein Studium an der Fachhochschule Südwestfalen im Studiengang Wirt-schaftsingenieurwesen Elektrotechnik kam ihm dabei zu Gute. Akkus, Mo-toren und Regler mussten berechnet, ausgewählt und aufeinander abge-stimmt werden. Auch das Wissen aus den Wirtschaftsvorlesungen fand Prof. Dr. Christian Lüders mit den Studierenden

bei Vodafone in Dortmund

Gründer-Preisträger Daniel Gierlichs und Fabian Dünnebacke steuern ihren Hexacopter

59 Anwendung. »Die BWL war nicht schlecht für den Businessplan«,

meint Dünnebacke. Dass der Plan aufzugehen scheint, zeigen ne-ben der Prämierung in der Kategorie »Gründer« auch die zahlreichen hochprofessionellen Aufträge, die das junge Unternehmen seit der Gründung im Juni 2013 bereits erfolgreich umgesetzt hat.

Abschlussarbeit aus Meschede prämiert

Im Zweijahresturnus verleiht die Fernseh- und Kinotechnische Ge-sellschaft (FKTG) die Hochschulabsolventenpreise für ausgezeichnete Bachelor- und Masterarbeiten auf den Gebieten Film, Fernsehen und elektronische Medien. Bei der diesjährigen Preisverleihung im Mai in Köln erhielt Lars Werle einen der vier jeweils mit 500 Euro dotierten Preise für seine hervorragende Bachelorarbeit.

Der Absolvent hat in Meschede Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Kommunikationstechnik studiert und sein Studium im Oktober 2012 äußerst erfolgreich abgeschlossen. Seine Bachelorarbeit »Simulation von chromatischer Dispersion auf optischen Übertragungsstrecken in Breitbandkabelnetzen«, die von Prof. Dr. Christian Lüders betreut wurde, fertigte er in Kooperation mit der Firma WISI Communications GmbH & Co. KG in Niefern-Öschelbronn bei Pforzheim an.

In seiner Arbeit hat er mittels umfangreicher und detaillierter Matlab-Simulationen die Auswirkungen und potenzielle Gegen-maßnahmen bei unerwünschten Effekten untersucht, die in einem Fernseh-Verteilnetz auftreten – und zwar bei einem solchen, das sich aus einer Kombination von Glasfaser- und Kupferkoaxial-Kabeln zusammensetzt.

In der entwickelten Software lassen sich zahlreiche Parameter der optischen Sender und Empfänger sowie der Glasfaser einstellen. Ver-gleiche mit Messungen zeigen sehr gute Übereinstimmungen zwi-schen Simulation und Realität.

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Das betreuende Unternehmen war mit der Arbeit äußerst zufrieden und konnte sie bei Machbarkeitsanalysen für verschiedene Kunden erfolgreich einsetzen. Nicht verwunderlich, dass der Bachelorabsolvent im Anschluss direkt einen Arbeitsvertrag als Ent-wicklungsingenieur bei der Firma WISI Communications erhielt, wo er heute noch tätig ist. Zum Wintersemester 2014/15 hat er sich zudem in den Me-scheder Master-Studiengang »Infor-mations- und Kommunikationssyste-me und deren ManageKommunikationssyste-ment« eingeschrieben, den er berufsbegleitend studieren wird. Da die Lehrveranstaltungen in großen Teilen über ein Videokonferenzsystem angeboten werden, ist ihm auch eine Teilnah-me trotz der großen Entfernung zwischen Meschede und seinem Ar-beitsort möglich.

»Preis für gute Lehre« in der Ingenieurmathematik für André Münzberg

André Münzberg ist seit 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fachhochschule Südwestfalen und unterrichtet Ingenieurmathematik und Physik. Die Begeisterung für die Lehre kommt auch bei den wiss-begierigen Kursteilnehmern überaus gut an. Gleich 30 Studierende haben ihn für den »Preis für gute Lehre 2013« vorgeschlagen, der ihm am 6. Februar 2014 durch den Förderverein der Hochschule verliehen wurde.

Mathematik ist für ihn dabei die Grundstruktur, die sich überall durchzieht. Formeln sind überall gleich aufgebaut, egal ob in Physik oder Elektrotechnik. »Wenn man so etwas als Student einsieht, hat man schon gewonnen«, meint Münzberg. Bei Fragen versucht er Lars Werle wurde für seine hervorragende

Bachelorarbeit vom FKTG geehrt (v.l.n.r. Prof. Dr. Ruelberg, Lars Werle, Prof. Dr. Hedtke, Dr. Fößel)

61 deshalb immer, mit seiner Antwort das

Prob-lem des Studenten zu lösen: »Am liebsten habe ich, wenn die Leute sagen - Ach so geht das!«.

Von seinen ausgezeichneten Tutorentätigkeiten können sich die Studierenden in seinen Übun-gen selber überzeuÜbun-gen. Denn auch in der Ma-thematik gilt das alte Sprichwort: Übung macht den Meister!

Mitwirkung in Ausschüssen und Fachverbänden, Vorträge, Veröffentlichungen

Prof. Dr. Jürgen Willms verblüfft Fachpublikum mit neuesten Veröffentlichungen

Auf Einladung des Instituts für Algebra und Geometrie der Universi-tät Magdeburg hielt Prof. Dr. Jürgen Willms am 2. Juli 2014 vor inter-national renommierten Mathematikern und theoretischen Physikern einen Vortrag mit dem Titel »Autocorrelation and Run Structure of Binary Sequences«. Dabei hatte er Gelegenheit, seine im letzten Jahr veröffentlichten Forschungen über Autokorrelationen und Lauflän-genstruktur von binären Folgen zu erläutern.

Weiterhin konnte er in seinem Vortrag auf ein neues

Weiterhin konnte er in seinem Vortrag auf ein neues

Im Dokument Jahrbuch Standort Meschede: 2014 (Seite 47-97)