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S. sclerotiorum P. lingam

3.2 Auftreten von Krankheiten und Schädlingen im Feld

3.2.2 Auftreten weiterer Krankheiten und Schädlinge

In den Versuchen zur Untersuchung der Schadwirkung von S. sclerotiorum war in allen Versuchsjahren ein deutlicher Befall mit P. lingam zu beobachten. In allen Versuchsjahren wurde eine Herbstbehandlung mit Caramba durchgeführt, um neben der wachstumsregulatorischen Wirkung Herbstinfektionen mit P. lingam zu verhindern. Im Versuchsjahr 2003/04 war im Frühjahr starker Blattbefall mit P. lingam zu verzeichnen, so dass eine zweimalige Fungizidapplikation mit Folicur durchgeführt wurde. Trotz der Fungizidapplikationen konnte in allen Versuchsjahren zu BBCH 81-83 Stängelbefall mit P. lingam bonitiert werden. In den Versuchsjahren 2001/02 und 2003/04 war eine

sehr hohe Befallshäufigkeit von P. lingam zu beobachten, während in den Versuchsjahren 2002/03 und 2004/05 nur geringe Befallshäufigkeiten festgestellt werden konnten (Tab. 3.3

).

Multiple Regressionsanalysen wiesen jedoch keinen signifikanten Einfluss von P. lingam auf den Ertrag auf.

Tab. 3.3: Mittlere Befallshäufigkeit von Stängelbefall mit P. lingam in den Versuchsjahren 2001/02 bis 2004/05 in Linien- und Hybridsorte an den Standorten

„Dragoneranger“, „Große Breite“ und „Große Lage“ in Göttingen-Weende. Sorten:

Liniensorte 2001/02-2003/04: Prince; Hybridsorte: 2001/02-2002/03: Talent, 2003/04:

Maja.

Mittlere P. lingam-Befallshäufigkeit [%]

Sorte

2001/02 2002/03 2003/04 2004/05*

Linie 78,7 11,3 59,0

Hybride 62,6 5,7 70,5 13,2

*= im Versuchsjahr 2004/05 wurde die P. lingam-Befallshäufigkeit über alle Sorten gemittelt, da keine signifikanten Unterschiede bei p ≤ 0,01 auftraten.

Weitere Krankheiten (Botrytis cinerea, Alternaria brassicae) und Schädlinge (Ceutorhynchus napi, Ceutorhynchus assimilis, Dasineura brassicae, Meligethes aeneus) traten in den Sclerotinia-Versuchen nur vereinzelt mit einer Befallshäufigkeit unter 5% auf.

In den Verticillium-Versuchen konnten ebenfalls in beiden Versuchsjahren 2002/03 und 2003/04 hohe Befallshäufigkeiten mit P. lingam bonitiert werden. Des Weiteren trat im Versuchsjahr 2003/04 natürlicher Befall mit S. sclerotiorum mit Befallshäufigkeiten von 4 bis 21% auf. Eine multiple Regressionsanalyse wies jedoch keinen signifikanten Einfluss von S. sclerotiorum oder P. lingam auf die Befalls-Verlust-Relation auf.

3.3 Befalls-Verlust-Relationen von S. sclerotiorum an Winterraps

3.3.1 Einfluss des Inokulationstermins auf die Schadwirkung von S. sclerotiorum Die natürlichen Infektionen mit S. sclerotiorum finden zum Zeitpunkt der Blüte statt.

Immer wieder wird jedoch auch von Spätinfektionen während der Schotenbildung berichtet. Um Unterschiede in der Ertragswirkung durch Infektionen zu verschiedenen Entwicklungsstadien der Pflanzen festzustellen, wurden in einem Feldversuch Pflanzen

zu verschiedenen Terminen (BBCH 61-65 und BBCH 71) inokuliert und die Wirkung auf die Ertragsparameter untersucht.

Der Einfluss der Inokulation zu unterschiedlichen Terminen auf den Ertrag gemittelt über alle drei Versuchsjahre ist in Abb. 3.3 dargestellt. Zu beiden Inokulationsterminen und in beiden Sortentypen wurde durch die künstliche Inokulation eine signifikante Ertragsminderung verursacht. Sowohl bei der Hybridsorte als auch bei der Liniensorte war die Ertragswirkung einer Inokulation zu BBCH 61-65 stärker als nach Inokulation zu BBCH 71. In der Hybridsorte ist ein Ertragsrückgang um 0,35% pro 1%

Befallshäufigkeit nach einer Infektion zu BBCH 61-65 zu verzeichnen gewesen, im Vergleich zu 0,31% Ertragsrückgang pro 1% Befallshäufigkeit nach Inokulation zu BBCH 71. Bei der Liniensorte ergaben sich Ertragsrückgänge von 0,40% (BBCH 61-65) bzw. 0,26% (BBCH 71) pro 1% Befallshäufigkeit. Ein statistischer Vergleich der Regressionslinien zeigt jedoch, dass sich die stärkere Ertragsminderung durch die frühere Inokulation weder über alle Jahre gesehen noch in den einzelnen Versuchsjahren signifikant von der späteren Inokulation unterscheidet.

Auch ein Vergleich der beiden Sortentypen miteinander zeigt keine abzusichernden Unterschiede.

Abb. 3.3: Einfluss des Inokulationstermins auf den Ertrag von Hybrid- und Liniensorte.

Daten aus Feldversuchen an den Standorten „Dragoneranger“, „Große Lage“ und

„Große Breite“, Göttingen-Weende in den Versuchsjahren 2001/02 bis 2003/04. Die Signifikanz der Regression wurde mit dem Durbin-Watson-Test überprüft.

BBCH 61-65

Die statistische Auswertung der einzelnen Versuchsjahre hat gezeigt, dass sich die Ertragsminderung durch S. sclerotiorum in der Hybridsorte in den einzelnen Jahren nicht signifikant voneinander unterscheidet. Bei der Liniensorte ist ein signifikanter Unterschied des dritten Versuchsjahres zu den beiden vorhergehenden Versuchsjahren mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von p ≤ 0,10 zu finden. Im Versuchsjahr 2003/04 war der durch S. sclerotiorum hervorgerufene Ertragsrückgang geringer als in den Jahren 2001/02 und 2002/03 (Anhang, Tab. A6).

Neben dem Ertrag wurde auch die Wirkung des Befalls mit S. sclerotiorum auf TKG und Ölgehalt untersucht. Anders als in der Wirkung auf den Ertrag ist in der Hybridsorte im Mittel über die drei Versuchsjahre ein stärkerer Rückgang des TKG durch eine späte Inokulation zu BBCH 71 als durch eine Inokulation zu BBCH 61-65 zu finden (Abb. 3.4). Für die Liniensorte ist dieses Verhältnis genau entgegen gesetzt. Bei diesem Sortentyp ist, wie auch beim Ertrag, im Mittel über die drei Versuchsjahre ein stärkerer Rückgang im TKG durch eine frühe Inokulation zu verzeichnen. Eine Inokulation zu BBCH 71 führt zu keiner signifikanten Änderung des TKG. Zu beiden Inokulationsterminen unterscheiden sich die Sortentypen signifikant voneinander (frühe Abb. 3.4: Einfluss des Inokulationstermins auf das TKG von Hybrid- und Liniensorte.

Daten aus Feldversuchen an den Standorten „Dragoneranger“, „Große Lage“ und

„Große Breite“, Göttingen-Weende in den Versuchsjahren 2001/02 bis 2003/04. Die Signifikanz der Regression wurde mit dem Durbin-Watson-Test überprüft.

Liniensorte (Prince) Hybridsorte (Talent, Maja)

Befallshäufigkeit [%] Hybridsorte (Talent, Maja)

Befallshäufigkeit [%] Hybridsorte (Talent, Maja)

Befallshäufigkeit [%]

130 Hybridsorte (Talent, Maja)

Befallshäufigkeit [%]

Inokulation p ≤ 0,01, späte Inokulation p ≤ 0,05). Innerhalb der Sortentypen sind ebenfalls signifikante Unterschiede zwischen den Inokulationsterminen bei p ≤ 0,01 zu sichern.

Der Vergleich der einzelnen Versuchsjahre miteinander zeigt bei der Hybridsorte nur für den frühen Inokulationstermin signifikante Unterschiede (p ≤ 0,10 bzw. p ≤ 0,01) zwischen dem dritten Versuchsjahr 2003/04 und den beiden vorhergehenden Versuchsjahren 2001/02 und 2002/03. Während in den ersten beiden Versuchsjahren ein leichter positiver Effekt von S. sclerotiorum auf das TKG zu verzeichnen war, zeigt das TKG im dritten Versuchsjahr eine negative Korrelation zum S. sclerotiorum-Befall.

Dieser sehr deutliche Effekt in der Reaktion des TKG auf den Pilzbefall weist darauf hin, dass der Wechsel der Hybridsorte von Talent zu Maja die Ursache hierfür ist. In allen drei Versuchsjahren unterschieden sich die Inokulationstermine signifikant voneinander (p ≤ 0,05 bzw. p ≤0,01 in 2001/02). In den Versuchsjahren 2001/02 und 2002/03 hat eine Inokulation zu BBCH 71 einen stärker mindernden Effekt auf das TKG als eine Inokulation zu BBCH 61-65, während im Versuchsjahr 2003/04 dieses Verhältnis entgegen gesetzt ist (Anhang, Tab. A7).

Bei der Liniensorte unterscheiden sich die drei Jahre in der Reaktion des TKG auf eine Inokulation zu BBCH 61-65 nicht signifikant voneinander. Im Versuchsjahr 2003/04 ist bei der Inokulation zu BBCH 71 ein signifikant (p ≤ 0,01) stärkerer mindernder Effekt auf das TKG zu verzeichnen, als in den beiden vorhergehenden Versuchsjahren. In allen drei Versuchsjahren ist durch eine Inokulation zu BBCH 61-65 ein leichter, jedoch nicht signifikanter (p ≤ 0,10) Anstieg des TKG mit zunehmender S. sclerotiorum-Befallshäufigkeit zu verzeichnen. Durch eine Inokulation zu BBCH 71 hingegen ist eine Minderung des TKG mit steigender Befallshäufigkeit zu beobachten. Im Versuchsjahr 2002/03 ist der Unterschied zwischen den Inokulationsterminen jedoch nicht statistisch abzusichern (p ≤ 0,10) (Anhang, Tab. A7). Unterschiede zwischen den Sorten sind im ersten Versuchsjahr bei beiden Inokulationsterminen nicht zu finden. Im zweiten Versuchsjahr unterschieden sich die Sorten zum frühen Inokulationstermin signifikant voneinander (p ≤ 0,05). Bei der Hybridsorte Talent war hier ein stärkerer positiver Effekt auf das TKG zu verzeichnen als bei der Liniensorte Prince. Im dritten Versuchsjahr unterschieden sich die Sorten zu beiden Inokulationsterminen signifikant voneinander (p ≤ 0,05 bzw. p ≤ 0,01). Während bei der Hybridsorte Maja zum frühen Inokulationstermin eine Minderung des TKG zu verzeichnen war, konnte bei der Liniensorte Prince eine Steigerung des TKG beobachtet werden. Inokulationen zu

BBCH 71 führten bei beiden Sorten zu einem Rückgang des TKG, wobei hier die Liniensorte einen stärkeren Effekt aufwies (Anhang, Tab. A7).

Der Einfluss einer Sclerotinia-Inokulation zu unterschiedlichen Terminen auf die Qualitätseigenschaft Ölgehalt (Abb. 3.5) ist geringer als die Wirkung auf das TKG und den Ertrag. Auch in diesem Qualitätsparameter ist die Wirkung in den beiden Sortentypen zu beiden Inokulationsterminen signifikant abweichend voneinander. Bei der Hybridsorte ist durch eine Inokulation zu BBCH 71 im Mittel über die drei Versuchsjahre kein signifikanter Rückgang im Ölgehalt nachweisbar. Eine Inokulation zu BBCH 61-65 hingegen führt zu einer Minderung des Ölgehaltes von 2,5% pro 10%

Befallshäufigkeit. In der Liniensorte wurden zu beiden Inokulationsterminen nur sehr geringe Minderungen des Ölgehaltes (gemittelt über die drei Versuchsjahre) von 4%

bzw. 9% bei 10% Befallshäufigkeit verursacht, die sich nicht signifikant voneinander unterscheiden.

Abb. 3.5: Einfluss des Inokulationstermins auf den relativen Ölgehalt von Hybrid- und Liniensorte. Daten aus Feldversuchen an den Standorten „Dragoneranger“, „Große Lage“ und „Große Breite“, Göttingen-Weende in den Versuchsjahren 2001/02 bis 2003/04. Die Signifikanz der Regression wurde mit dem Durbin-Watson-Test überprüft.

Statistisch abzusichernde Unterschiede in der Reaktion von S. sclerotiorum-Befall auf den Ölgehalt zwischen den drei Versuchsjahren ist bei der frühen Inokulation der Hybridsorte zwischen den Jahren 2001/02 und 2002/03 sowie 2002/03 (p ≤ 0,10) und

Liniensorte (Prince)

110 Hybridsorte (Talent, Maja)

Befallshäufigkeit [%]

2003/04 (p ≤ 0,01) zu beobachten. Während in den Jahren 2001/02 und 2003/04 ein Rückgang des Ölgehaltes mit zunehmendem S. sclerotiorum-Befall beobachtet werden konnte, war im Versuchsjahr 2002/03 ein leichter Anstieg des Ölgehaltes zu verzeichnen. Zwischen den Inokulationsterminen sind bei der Hybridsorte in allen drei Versuchsjahren signifikante Unterschiede zu finden. Im ersten sowie im dritten Versuchsjahr hat eine Inokulation zu BBCH 61-65 einen stärkeren negativen Effekt auf den Ölgehalt, während im zweiten Versuchsjahr die späte Inokulation zu BBCH 71 einen negativen Effekt aufzeigte wohingegen die frühe Inokulation eine positive Reaktion auf den Ölgehalt aufwies (Anhang, Tab. A8).

Bei der Liniensorte ist die Reaktion des Ölgehaltes auf einen Befall mit S. sclerotiorum im Versuchsjahr 2001/02 zu beiden Inokulationsterminen gleich und nur sehr gering. In den beiden folgenden Versuchsjahren führt eine Inokulation zu BBCH 71 zu einem stärkeren Rückgang des Ölgehaltes, wobei nur im Jahr 2002/03 der Unterschied statistisch abzusichern ist (p ≤ 0,10) (Anhang, Tab. A8).

Sortenunterschiede in der Relation zwischen S. sclerotiorum-Befall und Ölgehalt sind lediglich bei dem frühen Inokulationstermin im Versuchsjahr 2003/04 zu finden (p ≤ 0,05). Die Hybride zeigt hier einen stärkeren Rückgang des Ölgehaltes als die Liniensorte.

3.3.2 Einfluss von Aussaattermin und Bestandesdichte auf die Schadwirkung von