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Arbeiter in diesem Modell ihren Arbeitseinsatz an ihren Grenznutzenvorstellungen

Im Dokument partialanalytischen kritische (Seite 24-27)

orientieren können und ob ein wirtschaftspolitisches Eingreifen des Staates in diesem Rahmen nach dem Paretokriterium zu befürworten ist. Siehe hierzu die Ausführungen auf der folgenden Seite des Textes.

ißDies wird ausführlich gerade bei Spahn(1987) in der Diskussion säner Fig.3 dargelegt.

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Schließlich ist {iii.) von Schneider (1987; S.194) an diesem Modellansatz kritisiert

worden, daß er zwar unfreiwillige Arbeitslosigkeit zu erklären vorgibt, tatsächlich aber

inuner Vollbeschäftigung ausweist, wenn die Ereigniswahrscheinlichkeit von struktureller Arbeitslosigkeit, ausgedrückt durch den Parameter b , Null wird.20

Mit der Fordenmg, nicht 6>0 sondern &=0 zu setzen, wird u.E. eine Annahmen kritik formuliert, die weder plausibel noch wirklich kritisch ist. Sie ist deswegen unplausibel,

weil kaum ein Ökonom ernsthaft 'qua Annahme' das Auftreten jeglicher Art von Arbeitslo

sigkeit wird leugnen wollen. Darauf läuft die Forderung, 6=0 zu setzen, aber hinaus: Da ja In der Modellformulierung nach der 'Nicht-Schummel—Bedingung' gefragt wird, setzt die Lö sung des Modells voraus, daß die durch den Parameter q ausgewiesene 'schummelbedingte' Arbeitslosigkeit Null ist. Die einzige andere denkbare Art der Arbeitslosigkeit in diesem Modell ist diejenige, die sich über den Parameter b ergibt. Wird nun zusätzlich gefordert, 6=0 zu setzen, so bedeutet dies, jegliche Form der Arbeitslosigkeit durch eine spezielle Parameterwahl auszuschließen. Das Shapiro-Stiglitz-Modell zeigt dann auf, daß in diesem Fall die Modellösung in der Tat Vollbeschäftigung generieren kann. Damit besteht das Modell zwar einen formal interessanten, tatsächlich aber wenig plausiblen2i Konsistenztest.

Insofern weist Schneiders Diskussion des Falles 6=0 nicht eine kritikwürdige Schwäche des Modells auf; vielmehr zeigt sie, daß es in dieser Hinsicht durchaus stimmig formuliert ist.

c) Wohlfahrtstheoretische Aspekte

Das grundlegende Problem, das durch das Konzept der unfreiwilligen Arbeitslo sigkeit angesprochen werden sollte, ist die wahltheoretische Begründung wirtschaftspoliti schen Eingreifens. In dieser Hinsicht geht die EfGzienzlohnliteratur nun in der Tat einen neuen Weg, indem bei Shapiro und Stiglitz(1984) nachgewiesen wird, daß im Falle des Effi-zienzlohngleichgewichtes selbst nach dem sehr schwachen Paretokriterium wohlfahrtsvermeh-rende Eingriffe des Staates möglich sind, die ja bei herkömmlichen Marktgleichgewichten ansonsten nicht ausgewiesen werden können.

20Dieses Ergebnis ergibt sich aus der "Nicht—Schummel-Bedingung" der Gl.(30), in der die Arbeitslosenquote über den Quotienten (6/«) ausgewiesen wird. Wenn man nun, wie Schnei der fordert, 6=0 setzt, dann wird die tWg-Kurve eine Gerade, von der angenommen werden kann, daß sie die Grenzproduktivitätskurve unterhalb des Schnittpunktes mit der Arbeits angebotskurve schneidet und somit keine bindende Beschränkung für ein Vollbeschäftigungs gleichgewicht mehr liefert.

2iAuch Schneider (1987; S.194) räumt ein, daß nicht 6=0 , sondern "ein Wert 6>0 empirisch

durchaus zutreffend sein wird".

IV EFFIZIENZLOHNKALKÜL UND INTERBETRIEBLICHE LOHNSTRUKTUR 1. Eine Synthese der Grundmodelle

Der rudimentäre produktionstheoretische Ansatz von 'Kap.II thematisierte als

grundlegend den Zusammenhang zwischen Lohnsatz w und Efßzienzniveau e. Der nutzen

theoretische Ansatz von Kap.III erweiterte die Analyse insofern, als er die Konstellation von w y e und der Arbeitslosenquote u betrachtete. Man kann nun die Analyse des Effizienzloh nes um einen zusätzlichen Gesichtspunkt ausweiten, nämlich um die Frage der Lohnstruktur zwischen einzelnen Unternehmungen. Dieser Gesichtspunkt war zuvor bei der Erörterung der fluktuationstheoretischen Mikrofundierung der Effizienzlohnhypothese (s.o.S. 8) kurz ange sprochen worden, indem auf die Bedeutung der relativen Lohnstruktur hingewiesen wurde.

Man kann diesen Gesichtspunkt nun so formalisieren, daß man die Effizienzfunktion der Gl.(2) entsprechend modifiziert zu

(31) Ci = ei( Wi, üJ-h u),

wobei u-i einen Vektor der Lohnsätze angibt, die von anderen als dem H;en betrachteten Unternehmen geboten werden und wobei das Symbol u den Lohnsatz angibt. Die Frage, ob es sich hierbei um den Real— oder um den Nominallohn handelt, sei vorerst für eine spätere Diskussion zurückgestellt. Die Vorzeichen unter den Variablen bezeichnen die Vorzeichen werte der entsprechenden partiellen Ableitungen.

Die Formulierung der Effizienzfunktion durch Gl.(31) stellt kein prinzipielles

Abgehen von den bisherigen Überlegungen dar, sondern eher eine allgemein akzeptable Syn

these der bisherigen Ansätze. So präsentiert Stiglitz(1987; S.20) die prinzipielle Aussage des nutzentheoretischen Effizienzlohnmodells des vorigen Kapitels neuerdings ebenfalls in dieser

Form. Hahn(1987; S.7) verbindet suchtheoretische Überlegungen und Grundbeziehungen des

'adverse selection' Ansatzes, um eben so eine Effizienzfunktion zu begründen. Es wurde be reits darauf hingewiesen, daß auch die Fluktuationstheorie der Arbeitseffizienz eine ähnliche Struktur aufweist. Schließlich generieren auch die von Stiglitz(1987; S.22) referierten, hier aber nicht ausdrücklich erörterten 'Arbeitsmoralmodelle' solch eine Effizienzgleichung.

Es bietet sich somit an, für weiterfuhrende Überlegungen die Effizienzfunktion der 01.(2) durch einen Typus wie den der Gl.(31) zu ersetzen. In Anlehnung an Hahn(1987; S.9)

kann hierbei der speziellere Ausdruck

(32) e, =(€,0.1-^-1)^' mit |g>0 , |a>0

verwendet werden. Gl.(32) legt dar, daß die Effizienz im f-ten Unternehmen nicht nur als Funktion des unternehmensspezifischen Lohnsatzes ui anzusehen ist, sondern auch mit

einem Faktor ßi von den alternativen Verdienstmöglichkeiten uTj ihrer Arbeiter abhängt,

wobei jedoch noch die Arbeitslosenquote u zu berücksichtigen ist, die sich nach den bisheri

gen effizienztheoretischen Überlegungen —zumindest in partialanalytischem Rahmen —posi

tiv auf die Arbeitereffizienz auswirken wird.

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2. Gleichgewichtige Lohnstniktur und ArbeiterefBzieiiz

Wird der Arbeitsinput, wie in dem produktionstheoretischen Teil unserer Unter

suchung unterstellt, durch das Produkt ei'Ni angegegeben, so erfordert die

Gewinnmaximie-rungsbedingung in Analogie zu Gl.(3) nun entsprechend

(33) | = i/|g bzw. e;^; =i.

Für den speziellen Fall einer Efßzienzfunktion, die durch Gl.(32) angegeben wird, ermittelt

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