• Keine Ergebnisse gefunden

4 Ergebnisse

5.4 Anzahl der grossen Lutealzellen/mm² während des Zyklus und der frühen

In der vorliegenden Arbeit wurden Gelbkörperbiopsien an Tag 6, 13, 20 p.i. bei zyklischen Tieren und bei trächtigen Tieren zu denselben Zeitpunkten noch zusätzlich an Tag 45 nach der Besamung mit Hilfe der transvaginalen ultraschallgeleiteten Gelbkörperbiopsie entnommen. Bei der histologischen Untersuchung erfolgte dabei die Erfassung der großen Lutealzellen/mm².

5.4.1 Einfluss der transvaginalen ultraschallgeleiteten Corpus luteum-Biopsie KOT et al. (1999) hatten als erstes die Möglichkeit, unter Ultraschallkontrolle eine transvaginale Corpus luteum-Biopsie am Rind durchzuführen. In ihren Versuchen konnte gezeigt werden, dass diese Methode keinen Einfluss auf das Corpus luteum während des Zyklus hat. Auch Tsai et al. (2001) bedienten sich dieser Prozedur und konnten luteales Gewebe zu verschiedenen Zeitpunkten während des Zyklus beim Rind gewinnen.

Auch vom equinen Gelbkörper konnten mehrfach Biopsien durch diese Methode entnommen werden. Dabei verursachten BEG et al. (2005) jedoch eine Verlängerung

des Zyklus bei einigen Stuten, was nach Ansicht der Autoren durch eine zu große Biopsienadel (12 gauge statt 18 gauge) verursacht wurde.

In den eigenen Untersuchungen erfolgte die Biopsie mit einer 18 gauge Nadel. Mit diesem Nadellumen wurde bereits in vorherigen Studien gearbeitet (KOT et al. 1999;

TSAI et al. 2001). Durch die Biopsie-Etablierungsversuche konnte anhand von Progesteronwerten gezeigt werden, dass der Gelbkörper während des Zyklus durch mehrfache Gewebeentnahme nicht beeinflusst wurde. Es konnten reproduzierbare Ergebnisse in Bezug auf Gewicht und Länge bei den Biopsien erzielt werden (siehe Kapitel 4.1.1).

Während des Hauptversuches wurden mit Hilfe dieser Methode nicht nur Gelbkörper-Biopsien während des Zyklus genommen, sondern auch innerhalb der frühen Trächtigkeit.

Da ab dem 32. Tag p.i. zum ersten Mal eine Aussage darüber getroffen werden konnte, ob das Tier tragend oder nicht tragend war, konnte retrospektiv anhand der zuvor gewonnenen Daten beurteilt werden, ob die Biopsiemethode einen Einfluss auf die frühe Gravidität hatte. Hierbei konnte mit Hilfe von Ultraschalluntersuchungen im B- und Doppler-Modus, sowie Progesteronbestimmungen gezeigt werden, dass es durch die Biopsie zu keiner Beeinflussung der Trächtigkeit kam.

Jedoch ließ sich so keine Aussage darüber machen, ob durch die mehrfache Gewebeentnahme ein Abort ausgelöst wurde, bevor die Trächtigkeit festgestellt war.

Dieser Aspekt sollte durch weiterführende Studien genauer analysiert werden, z.B.

durch mehrfache C.l.-Biopsien an zuvor trächtig diagnostizierten Kühen.

5.4.2 Anzahl der großen Lutealzellen/mm² während des Zyklus

Die großen Lutealzellen wurden nach HE-Färbung anhand ihrer Morphologie identifiziert. CHEGINI et al. (1984) entdeckten, das große Lutealzellen durch einen großen, runden vesikulären, sphärischen Kern mit unregelmäßigen Zellgrenzen charakterisiert sind. Ebenso zeichnen sich diese Zellen durch fein granuliertes Zytoplasma aus (HORSTMANN 1971). In einer Hämatoxylin-Eosin-Färbung stellen

sich große Lutealzellen als runde oder ovale Zellen dar, die sich durch ein hell angefärbtes Zytoplasma auszeichnen. Die Zellkerne liegen normalerweise zentral, sind groß, blasenartig und scheinen hervorzutreten (VAUGHAN et al. 1996). Das histologische Bild eines Blütegelbköpers beschrieben HORTSMANN (1971) und GASSE et al. (1985) als festen Zellverband, der zum größten Teil aus großen polygonalen Lutealzellen mit deutlicher Zellgrenze, granuliertem Zytoplasma und relativ chromatinarmen Zellkernen besteht.

Die Beobachtungen konnten bei der eigenen Untersuchung ebenfalls gemacht werden. In der Literatur wurde ebenfalls der Durchmesser der Granulosaluteinzellen beschrieben, wobei die Angaben nicht einheitlich waren. In den meisten Studien wurden die Durchmesser einer Granulosaluteinzelle mit 19 µm bis 45 µm angegeben (QUIRK et al. 1979; RODGERS u. O'SHEA 1982; CHEGINI et al. 1984; O'SHEA et al. 1989). Nur WILTBANK et al. (1994) erwähnten eine Größe von 26 µm bis 31 µm.

In der eigenen Untersuchung fand eine quantitative Bestimmung großer Lutealzellen während des Zyklus statt. Eine ausführliche Beschreibung der Zellzahlerfassung ist in Material und Methoden beschrieben (Kapitel 3.6.2). Dabei konnte ein signifikanter Unterschied zwischen den erfassten Zellzahl/mm² an Tag 6 und Tag 13 p.i. bei allen Tieren der 3 Gruppen beobachtet werden. Diese Entdeckung stimmt mit den Ergebnissen der Studie von LEI et al. (1990) überein, in der eine Zunahme der Lutealzellen von der frühen Gelbkörperphase bis zur mittleren Lutealphase festgestellt werden konnte. Während des Zyklus unterschied sich die Anzahl der großen Lutealzellen/mm² von den Tieren aus der Kontrollgruppe signifikant von den Tieren der Gruppe 2. Dieser Unterschied konnte jedoch an Tag 13 p.i. nicht mehr festgestellt werden. Die signifkant geringe Anzahl großer Lutealzellen/mm² bei den Tieren der Gruppe 2 an Tag 6 p.i, die zum Großteil für die Progesteronsynthese zuständig sind (NETT et al. 1988), stellte somit eine mögliche Ursache für den geringen P4-Wert am gleichen Untersuchungstag dar.

An Tag 20 p.i. hatte die Anzahl der Zellen/mm² deutlich abgenommen. Hierbei waren deutlich Degenerationserscheinungen an den großen Lutealzellen zu erkennen, die durch Einlagerung von intrazellulärem Fett und Einwanderung von Makrophagen gekennzeichnet waren. Gleichzeitig war eine vermehrte Ausbildung von

Kollagenfasern zu beobachten, die den Ersatz für das schwindende Lutealgewebe darstellten (siehe Abbildung 30 in Kapitel 4.5). Diese Beobachtungen stimmten mit vorangegangenen Studien überein (PEUKERT-ADAM 1981; PEUKERT-ADAM et al.

1983; GASSE et al. 1985).

5.4.3 Anzahl großer Lutealzellen/mm² während der Trächtigkeit

An Tag 6 p.i. korrelierte die Anzahl der großen Lutealzellen/mm² mit der Gesamtfläche des Corpus luteums bei den Tieren der Kontrollgruppe. Dieser Zusammenhang ließ sich an 13. Tag p.i. nicht mehr beobachten. Eine mögliche Erklärung könnte eine starke Volumenzunahme der Zellen anstatt einer Zellvermehrung sein.

Weiterhin erfolgte in der eigenen Untersuchung auch ein Vergleich der Zellzahlen tragender Tiere mit denen der nicht trächtigen Tiere. Dabei stellte sich heraus, dass es zwischen Tag 6, Tag 13, und Tag 20 nach der Besamung nur bei den Tieren der Gruppe 1 signifikante Unterschied gab. Dabei konnte an Tag 13 p.i. eine signifikant positive Korrelation zwischen der Anzahl der großen Lutealzellen und der C.l.-Gesamtfläche erkannt werden. Weiterhin zeigten die Tiere in dieser Gruppe an Tag 20 p.i. eine signifikant positive Korrelation zwischen der Anzahl der großen Lutealzellen und dem gemessenen Progesteronwert des Plasmas. Hier zeigt sich erneut, dass eine Dosis von 50 g CLA/Tag sich auf das gleichmäßige Wachstum von Lutealzellen und der Gesamtgelbkörperfläche auswirkt.

Bei den Tieren aus der Kontrollgruppe und denen aus Gruppe 2 konnte nur an Tag 20 p.i. ein signifikanter Unterschied zwischen tragenden und nicht trächtigen Kühen erfasst werden.

Weiterhin korrelierte bei den Tieren der Gruppe 2 (100g CLA/Tag) die Anzahl der großen Luetalzellen/mm² signifikant positiv mit der Gesamtgelbkörperfläche über den zeitlichen Verlauf von Tag 6 bis Tag 45 p.i. und an Tag 6. Die Tiere der Gruppe 2 zeigten ebenfalls über den zeitlichen Verlauf von Tag 6 bis Tag 45 p.i. eine signifikant positive Korrelation zwischen der Anzahl großer Lutealzellen und dem Plasmaprogesteronwert.

Beim Vergleich der Tiere aus den 3 Gruppen untereinander an Tag 6, 13, 20 und 45 p.i. zeigte sich kein signifikanter Unterschied in Bezug auf die Anzahl der Zellen/mm².

Diese Entdeckung lässt die Vermutung zu, dass sich die Fütterung von konjugierten Linolsäuren nicht auf die Anzahl der Lutealzellen/mm² auswirkt. Dennoch könnte angenommen werden, dass die Dosis von 50g CLA/Tag in Verbindung mit dem hohen IGF-I-Wert, die großen Lutealzellen auf molekularer Ebene vermehrt dazu anregte, Progesteron zu produzieren, Andererseits könnte sich eine zu hohe Dosis, wie bei den Tieren der Gruppe 2, möglicherweise inhibierend auf das Zellwachstum und die Progesteronsynthese ausgewirkt haben. An Tag 45 konnte kein Unterschied in der Anzahl an großen Lutealzellen zwischen den Tieren der 3 Gruppen beobachtet werden. Da jedoch die Tiere der Gruppe 1 die signifikant größte C.l.-Fläche aufwiesen, könnte die CLA-Fütterung auch in einer Volumenvergrößerung bei diesen Zellen resultieren.

Dies konnte in der eigenen Untersuchung mit Hilfe der histologischen Analyse nicht ermittelt werden. In einer weiterführenden Studie könnte mit Hilfe einer lutealen Zellkultur untersucht werden, welchen Einfluss eine gestaffelte CLA-Zulage auf die Größe der Lutealzellen in vitro hat.