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Thematische Berücksichtigung von Frauen und Männern in den Medien Thema (V1_Thema)

Für alle Beiträge, Moderationen und Interviews wird das Hauptthema kodiert. Es wird immer nur ein Thema kodiert, in Zweifelsfällen dasjenige, das innerhalb der Einheit (zeitlich) den größten Raum einnimmt.

1 Politik

Unter diese Kategorie fallen alle Ereignisse, die sich dem politischen Bereich zuordnen lassen: von der haltsdebatte im Gemeinderat bis zum Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern. Beispiel: Haus-haltslage von Bund, Ländern und Kommunen, Abfallwirtschaft, Planung, Ausländerpolitik, Asyl, politische Parteien, Kommunalpolitik, Innenpolitik, Beziehungen zwischen ausländischen Staaten, Außenpolitik der Bundesrepublik.

2 Wirtschaft

Geldpolitik, Subventionen, auch auf kommunaler Ebene; Wirtschaftsförderung; Entwicklung an der Börse;

Tarifverhandlungen, Tarifverträge; Berichte über den beruflichen Werdegang von Menschen; Arbeitslosig-keit; allgemeine Berichte über Branchen. Unter diese Kategorie fällt auch ein Bericht über die betriebswirt-schaftliche Situation eines einzelnen Unternehmens (Expansion, neue Produkte, etc.).

3 Soziales

Gesundheitspolitik, Krankenversicherung, medizinische Forschung, medizinische Infrastruktur, Pflegeversi-cherung, Krankenhäuser. RentenversiPflegeversi-cherung, Beitragsentwicklung, private Altersvorsorge. Armut, Sozial-hilfe, private Wohlfahrtsaktionen. Beispiele: Krankenkassenbeitrag steigt. Riester-Rente eingeführt. Innen-stadtbewohner organisieren Suppenküche für Obdachlose.

4 Arbeit, Beruf, Karriere

Entwicklung der Arbeitslosenstatistik, Folgen von Entlassungen oder Firmenzusammenbrüchen. Arbeitsbe-schaffungsmaßnahmen, ABM, Arbeitslosenversicherung. Tarifverhandlungen, Tarifverträge, Arbeitsschutz, Be-triebsklima, Mitbestimmung, Betriebsräte, Arbeitskämpfe, betriebliche Ausbildung, Weiterbildung. Berichte über den beruflichen Werdegang von Menschen, Aufstiegschancen und Parametern, die Berufs- und Auf-stiegsperspektiven beeinflussen. Berufsbilder (Vorstellung von Berufen). Beispiele: Arbeitslosenquote in Cott-bus erstmals seit Jahren unter 15 Prozent. Arbeitsgericht hält Rauchverbot am Arbeitsplatz für zulässig. Metz-ger finden keine Lehrlinge.

5 Umwelt, Ernährung und Verbraucherschutz

Hierunter fallen Berichte über Umweltschädigungen, Umwelttechnik, Umweltkatastrofen, aber auch BSE, die Größe von Bauernhöfen oder Richtlinien zur Kennzeichnung von Lebensmitteln. Beispiele: 75 Prozent der Tan-nen in deutschen Wäldern sind krank. Immer mehr Menschen leiden unter Allergien.

6 Kultur und Freizeit

Berichte über alle Arten künstlerischen Schaffens, Museen, Kulturpolitik, Kulturgeschäft; Schulen und Uni-versitäten, Kirchen, Religionsgemeinschaften, religiöse Überzeugungen; Freizeitbeschäftigung, Spiele, Ver-eine (außer SportverVer-einen), Unterhaltungsangebote. Beispiele: Neue Kleinkunstbühne im Stadtteil X eröff-net. Stadt streicht Subventionen für Theater. Kino-Museum in Köln eröfferöff-net.

7 Buntes/human interest

Berichte über Stars, Affären, Gerüchte, das Privatleben von PolitikerInnen, besondere Schicksale einzelner Menschen, Sensationen, Kuriositäten. Beispiele: Harald Juhnke in Privatklinik eingeliefert.

8 Sport

Breitensport und Leistungssport in allen Ausprägungen, Sportpolitik, Sportsponsoring. Beispiele: TuS Wel-linghofen schafft Aufstieg in die Basketball-Bezirksliga. Bayern München verpflichtet Jürgen Klinsmann.

9 Kriminalität/Katastrofen/Gerichtsberichte

Straftaten, Strafverfolgung, Gerichtsberichte, Opfer von Kriminalität. Verkehrsunfälle, Naturkatastrofen, tech-nische Störfälle aller Art. Beispiele: Geiselnahme in Potsdam. Bewährungsstrafe für Steuerbetrüger. Wetter-prognosen, ungewöhnliche Wetterlagen (+20 Grad im Dezember).

10 Gleichstellungsrelevante Themen

Wenn eins der Themen, die unten genauer definiert werden, auftaucht, wird in der allgemeinen Themenka-tegorie pauschal diese KaThemenka-tegorie gewählt. In der Spalte V1a_FTHE wird dann kodiert, um welches Thema es sich genau handelt.

11 Sonstiges

Alle Themen, die sich keiner anderen Kategorie zuordnen lassen.

Gleichstellungsrelevante Themen (V1a_FTHE) 1 Kindererziehung/Kinderbetreuung

Umgang mit Kindern, Probleme bei der Erziehung, Alleinerziehende, Kindergärten, Kindertagesstätten. Bei-spiele: Schule bietet Ganztagsbetreuung von Kindern an, Universität bekommt eigene Kindertagesstätte. Be-richte über neue pädagogische Erkenntnisse.

2 Haushalt

Reproduzierende Tätigkeiten. Waschen, Einkaufen, Bügeln, Pflege von Angehörigen, Kochen.

3 Arbeitsverteilung im Haushalt

Berichte über Fragen, wer im Haushalt welche Arbeiten übernimmt. Beispiel: Laut Umfrage helfen Männer zwar ab und zu beim Einkaufen, aber nicht beim Putzen oder Wäscheaufhängen.

4 Partnerschaft/Liebe/Sexualität

Formen partnerschaftlichen Zusammenlebens (Ehe, gleichgeschlechtliche Beziehungen), Probleme in Part-nerschaften. Beispiele: Eherecht wird entrümpelt. Immer mehr Ehen ohne Trauschein, Scheidungsrate konstant.

5 Gleichberechtigung/Gleichstellung/Feminismus/Emanzipation

Gleichstellungsdefizite oder Initiativen zu deren Überwindung werden direkt thematisiert. Es wird über die Aktivitäten der Frauenbewegung berichtet, über Frauengruppen, Frauenpolitik, die Geschichte der Frauen-bewegung, Feminismus. Beispiele: Landesregierung verabschiedet Frauenförderplan. Frauenbeauftragte der Stadt zieht Bilanz ihrer Arbeit.

6 Repräsentanz von Frauen in politischen Gremien und Parlamenten

Sonderfall von 10e. Hier geht es speziell um die Frage, ob thematisiert wird, wie stark Frauen und Männer in Parlamenten, Ausschüssen etc. vertreten sind und welche Auswirkungen die unterschiedliche Repräsentanz von Frauen und Männern auf politische Entscheidungen hat.

7 Mehrfachbelastung von Frauen

Probleme berufstätiger Frauen, Koordination von Beruf, Haushalt und Familie, Aufgabenteilung bei Haus-haltsarbeit werden direkt thematisiert.

8 Abtreibung, Abtreibungsrechtsprechung

Schwangerschaftsabbruch, Indikationen, Beratungsstellen, Finanzierung von Abbrüchen, politische Ent-scheidungen zur Abtreibung.

9 Geburtenkontrolle

Empfängnisverhütung, Familienplanung (individuell), aber auch staatliche Bevölkerungspolitik. Beispiele:

Konferenz von UNICEF über Wachstum der Weltbevölkerung. Gesundheitsamt gibt Broschüre für Jugendliche über Verhütungsmethoden heraus.

10 Gewalt gegen Frauen, häusliche Gewalt

Über einen Einzelfall hinaus wird über das Phänomen Gewalt gegen Frauen berichtet. Beispiele: Vergewalti-gung in der Ehe, sexuelle BelästiVergewalti-gung am Arbeitsplatz.

Berichterstattungsraum (V2_RAUM) 1 Brandenburg

Bandenburg ist Schauplatz des Ereignisses oder die Akteur/innen stammen aus Brandenburg oder es fällen Dritte Entscheidungen, die speziell für Brandenburg von Bedeutung sind oder deren allgemeine Auswirkun-gen Brandenburg besonders betreffen.

2 Berlin

Ereignisse, die in Berlin stattfinden oder für Berlin von Bedeutung sind.

3 Ostdeutschland

Ereignisse, die in Ostdeutschland stattfinden oder für Ostdeutschland von Bedeutung sind.

4 Deutschland

Ereignisse, die in Deutschland stattfinden oder für ganz Deutschland von Bedeutung sind.

5 Ausland

Ereignisse, die in Europa oder in anderen Erdteilen stattfinden oder für diese von Bedeutung sind.

6 Sonstige Ereignisräume/kein eindeutiger Ereignisraum

Der Sachverhalt, ein Ereignis oder seine Auswirkungen lassen sich nicht klar einer der Kategorien zuordnen (z.B.

bei Service-Beitrag über private Krankenversicherungen).

Frauenspezifischer Blickwinkel (V15_GSPE) 1 ja

Unterschiedliche Konsequenzen eines Ereignisses oder Sachverhaltes für Frauen und Männer werden the-matisiert. Beispiele: Die Arbeitslosenquote in den neuen Bundesländern ist 1995 um zwei Prozentpunkte ge-stiegen. Im Bericht über dieses Ereignis erwähnt der Journalist, daß der Anstieg unter den Frauen überpro-portional hoch war, die Quote bei den Männern hingegen weitgehend konstant geblieben ist. In einem Beitrag über das Für und Wider früherer Ladenschlußzeiten wird darauf hingewiesen, daß mehr Flexibilität für alle mit mehr Spätschichten für das mehrheitlich weibliche Verkaufspersonal einhergeht. Der Fahrplan einer Buslinie in einen Vorort wird ausgedünnt, der Journalist macht darauf aufmerksam, daß Frauen von dieser Maßnahme stärker betoffen sind,weil sie wesentlch seltener als die Männer einen eigenen PKW besitzen und daher stär-ker auf den ÖPNV angewiesen sind.

2 nein

Ein Sachverhalt oder ein Ereignis wird ohne besondere Berücksichtigung von unterschiedlichen Konsequen-zen für Frauen und Männer dargestellt oder sogar nur aus der männlichen Perspektive.

3 Läßt sich nicht beurteilen/Blickwinkel nicht möglich

Diese Kategorie wird ausgewählt, wenn es sich über Themen berichtet wird, die nicht unter einem ge-schlechtsspezifischen Blickwinkel behandelt werden können, weil es keine unterschiedlichen Auswirkungen auf Frauen und Männer geben kann. Beispiele: Berichte über naturwissenschaftliche Entdeckungen, über Na-turschutzgebiete oder über Tierhaltung.

Quantitative Berücksichtigung von Frauen und Männern in den Medien

Geschlecht der, Journalisten/innen, Akteur/innen und Gesprächspartner/innen (V3_GSJ1, V5.1_GSA1 etc) In Spalte „3 Geschlecht Journalist/in I“ wird das Geschlecht des/der Journalisten/in kodiert, dessen/deren Stimme während der jeweiligen Einheit hauptsächlich bzw. zuerst zu hören ist. Sollte während einer Einheit ein/e zweite/r Journalist/in auftauchen (hier keine O-Töne oder ähnliches kodieren), so wird das Geschlecht des/der zweiten zu hörenden Journalist/in in Spalte 4 festgehalten.

In Print-Beiträgen wird das Gescchlecht der AutorIn nur kodiert, wenn es sich aus der Autorenzeile eindeutig ergibt. Wenn kein Autor auftaucht, wird „nicht erkennbar“ kodiert.

Als Akteurinnen werden nur natürliche Personen kodiert, jedoch keine juristischen Personen. Wenn zum Bei-spiel „die Staatsanwaltschaft“ Anklage erhebt, gilt sie nicht als Akteur/in, wohl aber der „Sprecher der Staats-anwaltschaft“, der diese Entscheidung verkündet. Gleiches gilt für „die CDU“ und „die Frauen in der CDU“ – er-steres wird nicht kodiert, letzteres ja. Hier werden Personen kodiert, die in der Berichterstattung oder in einem Interview erwähnt werden oder die in einem kurzen O-Ton zu Wort kommen – und zwar in der Reihenfolge

ihres Auftretens –, nicht aber Interviewpartner/innen (diese werden in den Spalten 9 bis 12 als „Gespräch-spartner/innen“ kodiert)

1 männlich 2 weiblich

3 weibliche Kunstfigur

Die Akteurin existiert nicht als wirkliche Person, sondern als Figur einer fiktiven Handlung, zum Beispiel in ei-nem Hörspiel oder in einer Glosse, in der die beteiligten Journalisten/innen eine Lebenssituation nachstellen 4 männliche Kunstfigur

dto.

5 Kollektivakteur/in, weiblich

Eine Gruppe von Frauen taucht als Akteurin auf, zum Beispiel „die Haribo-Arbeiterinnen“.

6 Kollektivakteur/in, männlich

Eine Gruppe von Männern taucht als Akteur auf, zum Beispiel „die Schüler eines Priesterseminars“.

7 Kollektivakteur/in, heterogen ( im Text: „gemischtgeschlechtliche Gruppen")

Eine Gruppe natürlicher Personen unterschiedlichen Geschlechts tauchen als Akteurin auf, zum Beispiel „die Mitglieder des SPD-Ortsvereins“.

Wichtig: Mitmeinende Sprache ist in Hörfunk und Fernsehen der Normalfall, das heißt: Heterogene Gruppen werden meistens nur mit der männlichen Form beschrieben. Beispiel: „Die Studenten“ statt „die Studentinnen und Studenten“. Normalerweise wird man in all den Fällen, in denen man weiß, daß dieser Gruppe auch Frauen angehören, die Gruppe als heterogene Kollektivakteurin kodieren. In der Spalte „Sprache des/der Jour-nalisten/in“ muß in diesem Fall „mitmeinende Sprache“ kodiert werden. Dies gilt nicht in den Fällen, in denen der Gruppe gar keine Frauen angehören können. Beispiele: Die katholischen Bischöfe.

8 es taucht kein/e Akteur/in auf 9 nicht feststellbar

Qualitative Berücksichtigung von Frauen und Männern im Programm Status der Akteur/innen bzw. Gesprächspartner/innen (V5.2_STA1, V9.2_:STP1 usw.) 1 Politiker/innen, Parteienvertreter/innen

Vorsicht bei MultifunktionärInnen: Immer die Funktion kodieren, in der die Person in dem Beitrag hauptsäch-lich auftritt.

2 Vertreter/innen staatlicher Organisationen und Institutionen.

Alle Personen aus dem Bereich der Exekutive, vom Hausmeister des städtischen Jugendzentrums bis zum Ab-teilungsleiter im Verteidigungsministerium. Unter diese Kategorie fallen auch Zivildienstleistende, Soldaten, Polizisten, Feuerwehrleute oder die Belegschaft einer Rettungswache. StaatssekretärInnen, DezernentInnen und StadtdirektorInnen werden als politische Beamte den „1 PolitikerInnen“ zugeschlagen.

3 Arbeitnehmervertreter/innen

Gewerkschaftsfunktionär/innen, Betriebsratsmitglieder etc. Wichtig: Auch Personen aus dem Bereich staat-licher Organisationen können hier auftauchen, wenn sie eine entsprechende Position haben. Beispiel: Der Be-zirksvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei.

4 Arbeitgebervertreter/innen

Vertreter/innen einzelner Unternehmen, aber auch Vertreter/innen der Industrie- und Handelskammern und Wirtschaftsverbände, wenn sie nicht als Lobbyisten für ihre Branche aufreten, sondern in Zusammenhang mit Tarifverhandlungen oder sonstigen Themen aus dem Bereich der Arbeitswelt.

5 Vertreter/innen von sozialen Organisationen und Wohlfahrtsverbänden Rotes Kreuz, AWO, Caritas, Diakonie

6 Vertreter/innen von Bürgerinitiativen und Nicht-Regierungsorganisationen lokale BIs, Selbsthilfegruppen, Umweltverbände

7 GleichstellungspolitikerIn in einer Partei

Beispiele: Mitglied der Frauenunion, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen.

8 Vertreterin eines Frauenverbandes bzw. einer Frauengruppe in einem Verband

Beispiele: Hausfrauenverband, Frauenrat NRW, Frauen in der evangelischen Kirche, AG Frauenarbeitslosigkeit im Deutschen Arbeitslosenverband. Auch „autonome“ Frauengruppen.

9 Vertreter/innen sonstiger Interessenverbände

Beispiele: Bauernverband, Verband der Postbenutzer etc., keine Bürgerinitiativen, die unter „6 Vertreter/innen von Bürgerinitiativen“

10 Expert/innen, die/der nicht als Vertreter/in einer Institution/Organisation auftaucht

Rechtsanwält/innen, Wissenschaftler/innen, niedergelassene ÄrztInnen, Unternehmensberater/innen 11 Kirchenvertreter/innen

Bischöfe, Pastor/innen, Mitglieder von Laienorganisationen (Pfadfinder, CVJM, Kolping etc.) 12 Vereinsvertreter/innen

Funktionäre/innen des „klassischen“ Vereinsspektrums vom Sport- bis zum Trachtenverein 13 Prominente außerhalb des politischen Bereiches

Schauspieler/innen, Sänger/innen, Spitzensportler/innen, Adelige 14 Menschen als Arbeitnehmer/innen

alle, die als Berufstätige auftauchen; keine Gewerkschaftsfunktionäre/innen oder Betriebsratsmitglieder (die unter “3 Arbeitnehmervertreter/innen“)

15 Menschen als Sportler/innen

keine Spitzensportler/innen (die unter „14 Prominente“), keine Funktionär/innen (die unter „13 Vereinsver-treter/innen“)

16 Einfache Bürger/innen

Keine Funktionsträger. Beispiele: Mutter, die keinen Kindergartenplatz bekommt. Publikum bei einem Fuß-ballspiel. Opfer eines Verkehrsunfalls

17 Kinder, Jugendliche

18 Menschen aus Randgruppen

Flüchtlinge, Obdachlose, Drogenabhängige, Ausländer/innen 19 Sonstige

Akteur/innen, deren gesellschaftlicher Status sich entweder nicht einer der anderen Kategorien zuordnen läßt oder aus dem Beitrag nicht hervorgeht

Positionen (V5.3_POA1 etc.)

Diese Spalte dient der detaillierten Erfassung von vorhandenen Geschlechtsrollenstereotypen und alternati-ven Rollenbildern. Es wird jeweils die Position kodiert, in der die Person in der laufenden Einheit hauptsäch-lich auftritt. Achtung: Viele Personen, über die berichtet wird, werden überhaupt nicht in einer bestimmten Position dargestellt. In diesem Fall „1 Akteur/in nimmt keine der genannten Positionen ein“ kodieren!

1 Akteur/in nimmt keine der genannten Positionen ein

Es ist nicht entscheidbar, in welcher Position der/die Akteur/in vorwiegend beschrieben wird oder sich selbst beschreibt, er/sie nimmt keine der weiter unten genannten Rollen ein.

2 Opfer

Mann oder Frau tauchen als Opfer von Verbrechen oder (sexueller) Gewalt, Unfällen, Katastrofen oder politi-scher Vefolgung auf.

3 Gewalttäter/in

Mann/Frau kommen als Mörder/innen, Räuber/innen, Vergewaltiger, sonstige Gewalttäter/innen vor (nicht Personen, die Gewalt gegen ihre eigenen Kinder ausüben; diese unter „7 Elternrolle schlecht erfüllt“).

4 Politisch Uninteressierte/r

Frauen und Männer, die Aussagen zu politischem Geschehen ablehnen, nicht am politischen Leben teilha-ben, sich nicht für kompetent genug halten, politische Aussagen/Entscheidungen zu treffen

5 Sozial engagiert/ehrenamtlich tätig

Frauen oder Männer erscheinen im Beitrag als zum Wohle anderer tätige Personen: als Rotkreuz-Helfer/innen (nicht hauptberufliche Rettungssanitäter/innen!), als Helfer/in hinter der Kuchentheke beim Schulfest, auf dem Basar der Rotarier-Gattinnen.

6 Ehepartner/in/„Anhängsel“

Akteur/in taucht in dem Beitrag ausschließlich deswegen auf, weil er/sie mit einer anderen Per-son verheiratet, liiert ist: Hannelore Kohl ist beim Händeschütteln mit ausländischen Diplo-mat/innen dabei; Liz Taylor tritt in einer AIDS-Gala auf, Larry Fortensky ist dabei (nicht: Larry Fortensky will bei der Scheidung soundsoviel Millionen „Abfindung“ von Frau Taylor)

7 Elternrolle schlecht erfüllt

Personen, die ihre Rolle als Eltern/Erziehungsberechtigte nicht den gesellschaftlichen Normen entsprechend ausfüllen, bspw. Personen, die Fehler in der Erziehung auf sich nehmen (müssen); „Rabenmütter“, „Rabenvä-ter“; auch Personen, die ihre Kinder mißhandeln.

8 Zufriedenes Lustobjekt

Darstellung von Mann oder Frau beschränkt sich weitgehend auf Körperlichkeit; Person steht nicht in einem themengebundenen Zusammenhang, oder aber die Inszenierung als Lustobjekt ist selbst das Thema, bspw. bei Berichterstattung über einen Auftritt der California Dream Boys; zusätzlich äußert sich Akteur/in positiv über diese Rolle als Lustobjekt, bspw. Porno-Darstellerin, die sagt: „Ich genieße es, daß mich alle Männer sexy fin-den!“

9 unzufriedenes Lustobjekt

Darstellung von Mann oder Frau beschränkt sich weitgehend auf Körperlichkeit; Person steht nicht in einem themengebundenen Zusammenhang, oder aber die Inszenierung als Lustobjekt ist selbst das Thema, bspw. bei Berichterstattung über einen Auftritt der California Dream Boys; zusätzlich äußert sich Akteur/in negativ über diese Rolle als Lustobjekt, lehnt diese Rolle ab; bspw. ehemalige Porno-Darstellerin, die sagt: „Ich will nicht, daß immer nur dieses eine Thema im Vordergrund steht.“

10 Lustobjekt

Darstellung von Mann oder Frau beschränkt sich weitgehend auf Körperlichkeit; Person steht nicht in einem themengebundenen Zusammenhang, oder aber die Inszenierung als Lustobjekt ist selbst das Thema, bspw. bei Berichterstattung über einen Auftritt der California Dream Boys

11 Beruflich erfolgreich, zufrieden

Akteur/in, der/die Karriere gemacht hat, eine Führungsposition bekleidet, viel Geld verdient etc., und mit die-ser Position sehr zufrieden ist, sich positiv über den Verlauf der Karriere äußert, keine negativen Begleitum-stände schildert, willens ist, diese Karriere fortzusetzen (auch einen Manager, der sich über ein einzelnes ne-gatives Ereignis im Verlauf seiner Karriere beklagt, bspw. weil eine andere Person befördert wurde, aber an-sonsten ein ungebrochenes Verhältnis zu dieser Karriere hat)

12 Beruflich erfolgreich, zufrieden

Akteur/in, der/die Karriere gemacht hat, eine Führungsposition bekleidet, viel Geld verdient etc., sich aber negativ über diese Rolle äußert, den Sinn einer Karriere in Zweifel zieht, Opfer beklagt, die in anderen Le-bensbereichen zu bringen sind, Methoden kritisiert, die beim Verfolgen der Karriere eingesetzt wurden und ne-gative Folgen für andere nach sich ziehen (nicht einen Ma-na-ger, der sich über ein einzelnes nene-gatives Ereignis im Verlauf seiner Karriere beklagt, bspw. weil eine andere Person befördert wurde)

13 Beruflich erfolgreich

Akteur/in, der/die Karriere gemacht hat, eine Führungsposition bekleidet, viel Geld verdient etc.

14 „Zufriedener“ Single

Akteur/in, der/die nicht in einer Partnerschaft lebt, nicht verheiratet ist, und dies positiv bewertet, bspw. Per-son, die ihr Single-Dasein als „Freiheit“ bezeichnet, Familienzusammenhänge als ne-gativ, einengend kriti-siert

15 „Unzufriedener“ Single

Akteur/in, der/die nicht in einer Partnerschaft lebt, nicht verheiratet ist, aber eine Beziehung, Partnerschaft, Ehe anstrebt, lieber eine Familie hätte

16 Single

Akteur/in, der/die nicht in einer Partnerschaft lebt, nicht verheiratet ist 17 „Zufriedene/r“ Alleinerziehende/r

Akteur/in, der/die ohne Partner/in Kinder erzieht, mit Kindern zusammenlebt, dies explizit positiv bewer-tet, die Abwesenheit des anderen Elternteils nicht als „Fehlen“ empfindet (auch Allein-er-zie-hende/r, der/die sich positiv über diese Position äußert, aber aufgrund eines Einzelfalls bspw. über das Verhalten eines Kindes klagt)

18 „Unzufriedener“ Alleinerziehende/r

Akteur/in, die ohne Partner/in Kinder erzieht, mit Kindern zusammenlebt, dies aber negativ bewertet, lieber eine Familie hätte, das Fehlen von Vater/Mutter für die Kinder beklagt (nicht Alleinerzeihende/r, der/die sich positiv über diese Position äußert, aber aufgrund eines Einzelfalls bspw. über das Verhalten eines Kindes klagt)

19 Alleinerziehender

Akteur/in, die ohne Partner/in Kinder erzieht, mit Kindern zusammenlebt 20 „Zufriedene“ Hausfrau

Frau, die nicht erwerbstätig ist, sondern einen (Familien-)Haushalt führt, ggbf. für Kinderbe-treu-ung zu-ständig ist, und mit dieser Position zufrieden ist, sich positiv über ihre Tätigkeit äußert (auch hier kodieren: Frau, die sich zum einen positiv zu ihrem Hausfrau-Sein äußert, zum anderen kurzfristige Kritik übt: „Ich bin viel lie-ber Hausfrau als arbeiten zu gehen. … Kaum hatte ich die Treppe gewischt, kam der Hund von draußen und saute alles voll.“)

21 „Kritische“ Hausfrau

Frau, die nicht erwerbstätig ist, sondern einen (Familien-)Haushalt führt, ggbf. für Kinderbetreuung zustän-dig ist, und sich kritisch über diese Rolle äußert: bspw. daß ihr durch Ausscheiden aus dem Beruf Chancen verbaut wären, daß reproduktive Tätigkeiten wie Haushaltsführung und Kinderbetreuung gesellschaftlich anders verteilt werden müßten, statt auf die Individuen ausgelagert zu werden, daß Hausarbeit gesellschaftlich nicht genügend anerkannt sei (nicht hier kodieren: Frau, die sich zum einen positiv zu ihrem Hausfrau-Sein äußert, zum anderen kurzfristige Kritik übt: „Ich bin viel lieber Hausfrau als arbeiten zu gehen. … Kaum hatte ich die Treppe gewischt, kam der Hund von draußen und saute alles voll.“)

22 andere Hausfrauen

Frau, die nicht erwerbstätig ist, sondern einen Familienhaushalt führt und für Kinderbetreuung zuständig ist 23 „Zufriedene“ Mutter

Frau, die in ihrer Rolle als Mutter zufrieden ist, ihre Position positiv beurteilt, in der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder aufzugehen scheint (auch Mutter, die sich positiv über ihre Mutterrolle äußert, aber aufgrund eines Einzelfalls bspw. über das Verhalten eines Kindes klagt)

24 „Kritische“ Mutter

Frau, die sich kritisch über ihre Rolle als Mutter äußert, ihre Position negativ beurteilt, über mangelhafte Ver-teilung der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder in der Partnerschaft klagt (nicht Mutter, die sich positiv über ihre Mutterrolle äußert, aber aufgrund eines Einzelfalls bspw. über das Verhalten eines Kindes klagt) 25 andere Mütter

Frau, auf deren Mutterschaft verwiesen wird, oder die gemeinsam mit ihren Kindern vorkommt