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4. Ergebnisse

4.1 Echokardiographie

4.1.1 Altersabhängiger Vergleich

Die Ergebnisse der verschiedenen Untersuchungen wurden nach Altersklassen zusammengefasst. In den Altersklassen von neun bis 12 Wochen und 13 bis 26 Wochen konnten keine signifikanten Unterschiede in den echokardiographischen Parametern zwischen Plakoglobin+/-Mäusen und den Wildtypen festgestellt werden.

Im höheren Alter konnte auch kein Unterschied in den Linksherzparametern evaluiert werden. Die Untersuchungsergebnisse sind in Tabelle 4.1.1.1 zusammenfassend dargestellt.

Tabelle 4.1.1.1: Echokardiographieergebnisse ausgewählter Linksherzparameter bei 9 bis 12 Wochen und über 38 Wochen alten Tieren

Die Werte werden angegeben als Mittelwert ± Standardfehler.

HF: Herzfrequenz, LA: linkes Atrium, MV E Punkt: höchster Punkt der E-Welle im Mitraldoppler, MV A Punkt: höchster Punkt der A-Welle im Mitraldoppler, MV Decel-Zeit: Dezelerationszeit der Mitralwelle, IVSd: Durchmesser des Interventrikulären Septums in der Diastole, LVEDd/LVEDs:

linksventrikulärer Durchmesser diastolisch/systolisch, FS: Ventrikelverkürzungsfraktion, Ao Vmax:

maximale Geschwindigkeit des Aortendopplers, HZV: Herzzeitvolumen, Vcf: zirkuläre Faserverkürzung, LV Masse: errechnete Masse des linken Ventrikels

9-12 Wochen >38 Wochen Parameter

In Tabelle 4.1.1.2 und 4.1.1.3 sind die Ergebnisse der Rechtsherzparameter dargestellt.

Tabelle 4.1.1.2: Echokardiographieergebnisse ausgewählter Rechtsherzparameter bei 9 bis 12 Wochen alten Tieren

Die Werte werden angegeben als Mittelwert ± Standardfehler (MW ± Stem) mit der dazugehörigen Anzahl (n) der ausgewerteten Tiere.

TV: präsystolischer Durchmesser der Trikuspidalklappe, RVLAX: Länge des rechten Ventrikels in der Diastole, RVSAX: Breite des rechten Ventrikels in der Diastole, RVIT3: Durchmesser des Einflusstraktes des rechten Ventrikels in der Diastole, RVOT1/ RVOT4: präsystolischer Durchmesser des rechtsventrikulären Ausflusstraktes bei gleichzeitiger Darstellung der Trikuspidalklappe/ vom Querschnitt ausgehend, RVd Vierkammer (cm²)/ RVd lav (cm²)/ RVd sav (cm²): diastolische Fläche des rechten Ventrikels gemessen im Vierkammerblick/ Längsachsenansicht/ Querachsenansicht, RVdV (µl): errechnetes rechtsventrikuläres diastolisches Volumen nach Wübbeling

WT Plako +/-

Tabelle 4.1.1.3: Echokardiographieergebnisse ausgewählter Rechtsherzparameter bei 13 bis 26 Wochen alten Tieren

Die Werte werden angegeben als Mittelwert ± Standardfehler (MW ± Stem) mit der dazugehörigen Anzahl (n) der ausgewerteten Tiere.

TV: präsystolischer Durchmesser der Trikuspidalklappe, RVLAX: Länge des rechten Ventrikels in der Diastole, RVSAX: Breite des rechten Ventrikels in der Diastole, RVIT3: Durchmesser des Einflusstraktes des rechten Ventrikels in der Diastole, RVOT1/ RVOT4: präsystolischer Durchmesser des rechtsventrikulären Ausflusstraktes bei gleichzeitiger Darstellung der Trikuspidalklappe/ vom Querschnitt ausgehend, RVd Vierkammer (cm²)/ RVd lav (cm²)/ RVd sav (cm²): diastolische Fläche des rechten Ventrikels gemessen im Vierkammerblick/ Längsachsenansicht/ Querachsenansicht, RVdV (µl): errechnetes rechtsventrikuläres diastolisches Volumen nach Wübbeling

WT Plako +/-

Bei transgenen Tieren, die älter als 38 Wochen waren, konnte eine signifikante Vergrößerung verschiedener Parameter des rechten Ventrikels dargestellt werden.

Im Vierkammerblick unterschied sich die Fläche (RVd Vierkammer: 7,16 ± 0,44 mm² bei Wildtypen und 11,12 ± 0,76 mm² bei transgenen Tieren, p<0,05) sowie die Länge (RVLAX: 5,24 ± 0,26 mm bei Wildtypen und 5,97 ± 0,16 mm bei transgenen Tieren, p<0,05) und die Breite (RVSAX: 1,25 ± 0,06 mm bei Wildtypen und 1,81 ± 0,15 mm bei transgenen Tieren, p<0,05) des rechten Ventrikels, als auch der rechtsventrikuläre Einflusstrakt (RVIT3: 1,40 ± 0,06 mm bei Wildtypen und 1,79 ± 0,16 mm bei transgenen Tieren, p<0.05).

Diese Vergrößerung der rechtsventrikulären Parameter im Vierkammerblick entsteht somit erst im höheren Alter der transgenen Tiere (s. Tab. 4.1.1.2 und 4.1.1.3 sowie Abb. 4.1.1.1 und 4.1.1.2).

Abbildung 4.1.1.1: Vergleich der Rechtsherzparameter im Vierkammerblick zwischen Plakoglobin+/-Mäusen und Wildtypen, die älter als 38 Wochen sind

Es wird die Länge (RVLAX), die Breite (RVSAX), der Durchmesser des Einflusstraktes (RVIT3) und die Fläche (RVd Vierkam) des rechten Ventrikels im Vierkammerblick bei Plakoglobin+/-Mäusen (schwarzer Balken) und Wildtypen (weißer Balken) im Alter über 38 Wochen dargestellt. Sternchen (*) kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen transgenen Mäusen und Wildtypen.

(MW±SE, n= 9 (WT) und 9 (TG), Student’s T-Test)

Fläche des rechten Ventrikels im Vierkammerblick

Abbildung 4.1.1.2: Beispielhafte echokardiographische Darstellung der Fläche des rechten Ventrikels im Vierkammerblick bei Mäusen, die älter als 38 Wochen sind

Die diastolische rechtsventrikuläre Fläche wird durch die weiße Umrandung dargestellt

A) Wildtyp

B) Plakoglobin+/-Maus

Auch in der Längsachsenansicht konnte eine Vergrößerung der Fläche des rechten Ventrikels mit zunehmendem Alter bei Plakoglobin+/-Mäusen festgestellt werden (s.

Abb 4.1.1.3 u. 4.1.1.4).

rechtsventrikuläre Fläche in der Längsachsenansicht

Abbildung 4.1.1.3: Vergleich der rechtsventrikulären Fläche in der Längsachsenansicht zwischen Plakoglobin+/-Mäusen und Wildtypen im Alter von 9 bis 12 Wochen und älter als 38 Wochen

Es wird die diastolische Fläche des rechten Ventrikels in der Längsachsenansicht bei Plakoglobin+/-Mäusen (schwarzer Balken) und Wildtypen (weißer Balken) im Alter von 9 bis 12 Wochen und älter als 38 Wochen dargestellt. Sternchen (*) kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen transgenen Mäusen und Wildtypen.

(MW±SE, n= 9-12Wo: 26 (WT) und 26 (TG), <38Wo: 15 (WT) und 21 (TG), Student’s T-Test)

Fläche des rechten Ventrikels in der Längsachsenansicht

Abbildung 4.1.1.4: Beispielhafte echokardiographische Darstellung der Fläche des rechten Ventrikels in der Längsachsenansicht bei Mäusen, die älter als 38 Wochen sind

Die diastolische rechtsventrikuläre Fläche wird durch die weiße Umrandung dargestellt

A) Wildtyp

B) Plakoglobin+/-Maus

In der Querachsenansicht war auch die rechtsventrikuläre Fläche in der Diastole bei den transgenen Tieren (4,52 ± 0,29 mm² bei den Plakoglobin+/-Mäuse) gegenüber den Wildtypen (2,59 ± 0,22 mm², p<0,05) im höheren Alter vergrößert (s. Abb. 4.1.1.5 u. Abb. 4.1.1.6).

Rechtsventrikuläre Fläche in der Querachsenansicht

Abbildung 4.1.1.5: Vergleich der rechtsventrikulären Fläche in der Querachsenansicht zwischen Plakoglobin+/-Mäusen und Wildtypen älter als 38 Wochen

Es wird die diastolische Fläche des rechten Ventrikels in der Querachsenansicht bei Plakoglobin+/-Mäusen (schwarzer Balken) und Wildtypen (weißer Balken), die älter

als 38 Wochen sind, dargestellt. Sternchen (*) kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen transgenen Mäusen und Wildtypen.

(MW±SE, n= 15 (WT) und 21 (TG), Student’s T-Test)

Fläche des rechten Ventrikels in der Querachsenansicht

Abbildung 4.1.1.6: Beispielhafte echokardiographische Darstellung der Fläche des rechten Ventrikels in der Querachsenansicht bei Mäusen, die älter als 38 Wochen sind Die diastolische rechtsventrikuläre Fläche wird durch die weiße Umrandung dargestellt

A) Wildtyp

B) Plakoglobin+/-Maus

Aufgrund der Fläche des rechten Ventrikels in der Querachsenansicht (RVd sav) und der Länge des rechten Ventrikels im Vierkammerblick (RVLAX) hat Dr. Frank Wübbeling von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster aus dem Fachbereich Mathematik und Informatik eine auf der Integralberechnung beruhenden Formel für das diastolische rechtsventrikuläre Volumen erstellt. Die Voraussetzung für diese Formel ist die Annahme, dass die Form der rechten Ventrikel immer den gleichen geometrischen Regeln folgt. Da dies in vivo aber nicht den natürlichen Schwankungen entspricht, kann es sich bei der Formel nur um eine stark vereinfachte Approximation handeln. Die geometrische Voraussetzung beinhaltet, dass die Abmessung der Querschnittsfläche (RVd sav) immer an der Stelle des größten Querschnitts genommen wird und dabei die Länge des rechten Ventrikels (RVLAX) in einem 1/3:2/3 Verhältnis teilt. Weiter wird angenommen, dass die Höhe des Querschnittes vom Apex zum Punkt der Querschnittsmessung im Verhältnis x zunimmt. Von der Basis bis zum Punkt der Querschnittsmessung soll die Höhe im Verhältnis x zunehmen. Demzufolge ergibt sich folgende Berechnungsformel:

Diastolisches rechtsventrikuläres Volumen (nach Wübbeling) = RVLAX

Mit Hilfe dieser Formel konnte auch ein deutlich erhöhtes Rechtsherzvolumen bei den über 38 Wochen alten Plakoglobin+/-Mäusen gegenüber den Wildtypen errechnet werden (12,79 ± 3,73 µl bei den transgenen Tieren und 4,98 ± 1,99 µl bei den Wildtypen, p<0,05)(s. Abb. 4.1.1.7).

CLARK et al. (2002) haben folgenden Formel zur Errechnung des rechtsventrikulären Volumens bei Neugeborenen verwand:

Rechtsventrikuläres Volumen nach der ellipsoiden Annäherungsmethode =

RVLAX

Die Ergebnisse bei Verwendung dieser Formel in der altersabhängigen Studie waren vergleichbar mit denen, die mit der Formel nach Wübbeling erstellt wurden.

Rechtsherzvolumen nach Wübbeling

Abbildung 4.1.1.7: Vergleich des rechtsventrikulären Volumens nach Wübbeling zwischen Plakoglobin+/-Mäusen und Wildtypen im Alter von 9-12, 13-26 und über 38 Wochen

Es wird das diastolische Volumen des rechten Ventrikels aufgrund der erstellten Integralen Berechnungsformel nach Wübbeling bei Plakoglobin+/-Mäusen (schwarzer Balken) und Wildtypen (weißer Balken) im Alter von 9-12, 13-26 und über 38 Wochen dargestellt. Sternchen (*) kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen transgenen Mäusen und Wildtypen.

(MW±SE, n= 9-12Wo: 23 (WT) und 24 (TG), 13-26Wo: 14 (WT) und 14 (TG),

<38Wo: 9 (WT) und 9 (TG), Student’s T-Test)

Weiter wurde bei der gleichzeitigen Ansicht der Trikuspidalklappe und des rechtsventrikulären Ausflusstraktes eine signifikante Verbreiterung beider Parameter bei den älteren Plakoglobin+/-Mäusen erfasst. So wurde bei den Wildtypen der Durchmesser der Trikuspidalklappe mit 2,13 ± 0,08 mm und bei den transgenen Tieren mit 2,45 ± 0,11 mm gemessen (p<0,05). Der rechtsventrikuläre Ausflusstrakt bei gleichzeitiger Darstellung der Trikuspidalklappe betrug bei den Wildtypen 1,08 ± 0,03 mm und bei den Plakoglobin+/-Mäusen 1,34 ± 0,04 mm (p<0,05)(s. Abb. 4.1.1.8 u. 4.1.1.9). Auch bei der basaleren Einstellung des Querschnittes zur Messung des rechtsventrikulären Ausflusstraktes (RVOT4) wurde eine signifikante Verbreiterung bei den transgenen Mäusen mit 1,26 ± 0,05 mm gegenüber den Wildtypen mit 1,11 ± 0,04 mm (p<0,05) festgestellt.

Trikuspidalklappe und rechtsventrikulärer

Abbildung 4.1.1.8: Vergleich der Durchmesser der Trikuspidalklappe und des rechtsventrikulären Ausflusstraktes zwischen Plakoglobin+/-Mäusen und Wildtypen, die älter als 38 Wochen sind

Es wird der Durchmesser der Trikuspidalklappe (TV) und der Durchmesser des rechtsventrikulären Ausflusstraktes (RVOT1) bei Plakoglobin+/-Mäusen (schwarzer Balken) und Wildtypen (weißer Balken) im Alter über 38 Wochen dargestellt.

Sternchen (*) kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen transgenen Mäusen und Wildtypen.

(MW±SE, n= 8 (WT) und 9 (TG), Student’s T-Test)

Trikuspidalklappe und rechtsventrikulärer Ausflusstrakt

Abbildung 4.1.1.9: Beispielhafte echokardiographische Darstellung der Durchmesser der Trikuspidalklappe und des rechtsventrikulären Ausflusstraktes bei Mäusen, die älter als 38 Wochen sind

Die präsystolisch gemessenen Durchmesser der Trikuspidalklappe (TV) und des rechtsventrikulären Ausflusstraktes (RVOT1) sind mit einem weißen Strich gekennzeichnet. Der Aortendurchmesser des Wildtypen beträgt 1,24 mm, der der transgenen Maus 1,37 mm.

A) Wildtyp

B) Plakoglobin+/-Maus