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Abweichungen der Ganglinien in Bezug auf radiologisch festgestellte Veränderungen am Fußskelett

Minimum Maximum Mittelwert Standard- Standard-abweichung

VAS Schmerz

5.5.1 Belastungen einzelner Fußregionen

5.5.2.3 Abweichungen der Ganglinien in Bezug auf radiologisch festgestellte Veränderungen am Fußskelett

Es wurden die Abweichungen und Standardabweichungen der Ganglinien in Bezug auf das Vorliegen von Arthrosen vom Grad 0 oder 1 bzw. vom 2. oder 3. Grad in den jeweiligen Fußregionen untersucht.

Lagen keine Arthrosezeichen oder arthrotische Veränderungen des ersten Grades vor, zeigten sich „mittelstarke“ Seitenabweichungen in den Großenzehen- und Zehengelenken sowie in der Chopart-Gelenklinie. Weiterhin bestanden „geringfügige“ Seitenabweichungen in der Lisfranc-Gelenklinie und „starke“ Seitenabweichungen am USG und OSG.

Bei Arthrosen des 2. und 3. Grades fielen starke Seitenabweichungen an den Großzehengrundgelenken und der Lisfranc-Gelenklinie, „mittelstarke“ Abweichungen der Chopart-Gelenklinie und des USG sowie „geringfügige“ Abweichungen am OSG auf.

Mittels des Mann-Whitney-U-Tests wurden die beiden Gruppen der Arthrosen vom Grad 0 und 1 sowie der Grade 2 und 3 verglichen (Tab. 68). Der Unterschied der Abweichungen der Ganglinien zwischen den beiden Arthrosegruppen ist an der Lisfranc-Gelenklinie auf dem Niveau von p ≤ 0,05 signifikant. In Verbindung mit den deutlich höheren Abweichungen lässt sich daraus schließen, dass die Lisfranc-Arthrosen das Gangbild und damit die Ganglinien beeinflussen.

Ergebnisse

Tab. 67: Dargestellt ist der mittels des Mann-Whitney-U-Tests bestimmte Unterschied (p = statistische Signifikanz) zwischen den Abweichungen der Ganglinien und den Arthroselokalisationen. * Korrelation auf dem

Niveau von p ≤ 0,05 signifikant.

5.5.3 Zyklogramme

Im Durchschnitt wichen die Zyklogramme um 19% vom Mittelpunkt ab. Mit 28% wichen die meisten Zyklogramme „geringfügige“, vom Mittelpunkt ab. „Kaum“ Abweichungen zeigten sich in 22% der Fälle. Bei jeweils 25% der Patienten zeigten sich „mittelstarke“ oder „starke“

Abweichungen der Zyklogramme vom Mittelpunkt.

Bei 16% der Patienten ist das Zyklogramm regelmäßig, aber der Mittelpunkt nach rechts verlagert. Ebenso viele wiesen ein unregelmäßiges, nach rechts verlagertes Zyklogramm auf.

Der Mittelpunkt des regelmäßigen Zyklogramms ist bei 6% nach links verlagert. 19% zeigten ein unregelmäßiges und nach links verlagertes Zyklogramm.

5.5.3.1 Abweichung des Zyklogramms vom Mittelpunkt in Bezug auf die Frakturlokalisationen

Es wurde die Abweichung der Zyklogramme in Abhängigkeit von der Frakturlokalisation untersucht.

Bei Vorliegen von Zehenfrakturen zeigten sich „kaum“ Abweichungen des Zyklogramms vom Mittelpunkt.

Am stärksten waren die Abweichungen bei Frakturen in der Chopart-Gelenklinie, die durchschnittliche Abweichung vom Mittelpunkt betrug 21%. Mit 21% wich das Zyklogramm bei Vorliegen von Frakturen in der Lisfranc-Gelenklinie am zweitstärksten vom Mittelpunkt ab.

Ergebnisse

123 Bei Calcaneusfrakturen wichen die Zyklogramme um 19% vom Mittelpunkt ab. Ebenfalls

„starke“ Abweichungen zeigten sich auch bei Vorliegen von Talus-Frakturen 16% und Frakturen des OSG und der distalen Tibia 19%.

Abb. 55: Dargestellt ist ein unregelmäßiges Zyklogramm, der Mittelpunkt ist nach links verschoben. Die 74-jährige Patientin erlitt im Rahmen ihrer komplexen Fußverletzung eine Calcaneusfraktur sowie eine

Mehrfragmentfraktur der Tibia links.

5.5.3.2 Vergleich der Abweichungen der Zyklogramme in Abhängigkeit vom Vorliegen von Frakturen

Testet man mit Hilfe des Mann-Whitney-U-Tests die Abweichungen des Zyklogramms gegenüber dem Vorhandensein von Frakturen in der jeweiligen Fußregion, so unterscheiden sich die Abweichungen bei Vorliegen von Zehenfrakturen signifikant gegenüber der Patientengruppe ohne Zehenfrakturen (p=0,042) (Tab. 68).

Vorhandensein

Tab. 68: Dargestellt ist der mittels des Mann-Whitney-U-Tests festgestellte Unterschied (p = statistische Signifikanz) zwischen den Abweichungen der Zyklogramme und den Frakturlokalisationen. * Korrelation auf

dem Niveau von p ≤ 0,05 signifikant.

Ergebnisse

124 5.5.3.3 Abweichung des Zyklogramms vom Mittelpunkt in Bezug auf radiologisch festgestellte Veränderungen am Fußskelett

Es wurden die Abweichungen (± Standardabweichung) der Zyklogramme vom Mittelpunkt in Bezug auf das Vorliegen von Arthrosen vom Grad 0 oder 1 bzw. vom 2. oder 3. Grad in den jeweiligen Fußregionen untersucht.

Durchschnittlich wichen die Zyklogramme bei fehlenden Arthrosezeichen oder Arthrosen des ersten Grades „mittelstark“ am Großzehengrundgelenk und in der Lisfranc-Gelenklinie sowie

„stark“ in allen anderen Fußregionen von der Gegenseite ab. Es fiel auf, dass bei Arthrosen des 2. oder 3. Grades des Großzehengrundgelenks und der Lisfranc- Gelenklinie die Abweichung des Zyklogramms höher ist, im Vergleich wichen hier die Zyklogramme „stark“

von der Gegenseite ab. In der Chopart-Gelenklinie waren die „starken“ Seitenabweichungen bei Vorliegen von arthrotischen Veränderungen des 2. und 3. Grades durchschnittlich höher.

Am USG und OSG zeigten sich bei Arthrosen des zweiten und dritten Grades „mittelstarke“

Seitenabweichungen der Zyklogramme.

Es lässt sich mittels des Mann-Whitney-U-Tests kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen der Arthrosegrade 0 und 1 sowie Arthrosegrad 2 und 3 feststellen (Tab. 69).

Arthrose-lokalisation

GZG Zehen

Lisfranc-Gelenk

Chopart-Gelenk

USG OSG

Grad der Arthrose

p=0,731 entfällt p=0,135 p=0,683 p=0,487 p=0,559

Tab. 69:Dargestellt ist der mittels des Mann-Whitney-U-Tests bestimmte Unterschied (p = statistische Signifikanz) zwischen den Abweichungen der Zyklogramme und den Arthroselokalisationen.

5.5.4 Kontaktzeiten

Im Durchschnitt wichen die Kontaktzeiten am Vorfuß um 36% sowie am Rückfuß um 24%

ab, dabei handelt es sich um „mittelstarke“ Seitenabweichungen. Am gesamten Fuß betrachtet weichen die Kontaktzeiten um 14% ab, diese Abweichungen lassen sich als „stark“

klassifizieren.

Ergebnisse

125 5.5.4.1 Abweichung der Kontaktzeiten in Abhängigkeit von den Frakturlokalisationen

Es zeigte sich, dass die Abweichungen der Kontaktzeiten bei Zehenfrakturen „geringfügig“

waren. Lagen Frakturen im Bereich des Lisfranc-Gelenks vor, wichen die Kontaktzeiten des Vor-, Rückfußes und gesamten Fußes „mittelstark“ von der Gegenseite ab. Bei Frakturen im Bereich des Chopart-Gelenks, Calcaneus und im Bereich des OSG und der distalen Tibia wichen die Kontaktzeiten des Vor- und Rückfußes “mittelstark“ sowie des gesamten Fußes

„stark“ von der Gegenseite ab. Nach Talusfrakturen zeigten sich „mittelstarke“

Abweichungen des Vorfußes und gesamten Fußes sowie „geringfügige“ Seitenabweichungen der Kontaktzeiten des Rückfußes.

Am stärksten weichen die Kontaktzeiten des gesamten Fußes bei Calcaneusfrakturen (im Durchschnitt um 19% am gesamten Fuß) ab. Die Kontaktzeiten des Vorfußes und des Rückfußes sind ebenfalls bei Calcaneusfrakturen bzw. bei Frakturen der Chopart-Gelenklinien am höchsten.

Abb. 56: Dargestellt sind die Kontaktzeiten für den rechten (blau) und linken (rot) Fuß mit Unterscheidung der Kontaktdauer des Vorfußes und Rückfußes. Der 21-jährige Patient erlitt eine distale Unterschenkelfraktur und multiple Frakturen der Ossa metatarsalia rechts vor. Es fällt auf, dass der rechte Vorfuß nur kurz belastet wird.