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Archiv "Omeprazoltest zur Diagnose der Refluxösophagitis" (13.10.2000)

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M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 41½½½½13. Oktober 2000 AA2719

um bei Neugeborenen mit Sichelzeller- krankungen frühzeitig mit der Penizil- linprophylaxe beginnen und die Eltern über Krankheitsmanifestationen unter- richten zu können. Es wird lebhaft dis- kutiert, ob man auch Eltern eines Kin- des, das heterozygot ist für HbS, die Diagnose mitteilen soll (14). Argument gegen eine Information der Eltern ist, dass die Trägerschaft keine unmittelba- re klinische Bedeutung für das Kind hat und dass sie, bei nicht qualifizierter Auf- klärung über die Bedeutung der Träger- schaft, zu unbegründeter Angst um die

Gesundheit des Kindes führen könnte.

Für eine Mitteilung auch der HbS-He- terozygotie an die Eltern spricht, dass es eine für die Familie wichtige genetische Information ist. Erstens für das Kind selber, wenn auch erst später, aber auch für die Eltern, von denen ja mindestens ein Teil auch Träger sein muss.

Ausschließlich genetische Bedeutung

Aus der kritischen Betrachtung der möglichen klinischen Manifestationen der Trägerschaft für HbS und den oben erwähnten Diskussionen geht deutlich

hervor, dass die Kenntnis der Träger- schaft ausschließlich genetische Bedeu- tung hat. In Deutschland, wo das Neu- geborenenscreening Hämoglobinan- omalien nicht einschließt, müssen Schwangere aus Risikoländern für kli- nisch relevante Hämoglobinanomalien die Zielgruppe für ein Screening sein (Afrika, Mittlerer Osten, Türkei, Grie- chenland, Süditalien, Asien).

Da die Trägerschaft für HbS, im Ge- gensatz zur ß-Thalassämie-Träger- schaft (erniedrigtes mittleres Zellvolu- men [MCV]), keine Blutbildverände- rungen erzeugt, sollte bei jeder Schwan- geren aus den erwähnten Ländern mög- lichst früh in der Schwangerschaft eine Hämoglobinanalyse in einem etablier- ten Referenzlabor durchgeführt wer- den (6). Ist die Schwangere Trägerin ei- ner relevanten ß-Globin-Mutation (HbS, Hämoglobin D [HbD]), sollte auch der Partner auf eine solche unter- sucht werden. Sind beide Partner Trä- ger einer klinisch relevanten ß-Globin- Mutation (HbS, HbD, ß-Thalassämie), sollte mit den Eltern über das Risiko, ein Kind mit einer Sichelzellerkran- kung zu bekommen, gesprochen und ih- nen im Rahmen einer humangeneti- schen Beratung eine Pränataldiagno- stik angeboten werden. Allen Individu- en, deren Trägerschaft, auf welchem Wege auch immer, festgestellt wird, muss mitgeteilt werden, dass dieser Sta- tus nur in seltenen Fällen zu Krank- heitsmanifestationen führt und die Le- benserwartung nicht verkürzt.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 2000; 97: A2717–2719 [Heft 41]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das über den Sonderdruck beim Verfasser und über das Internet (www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.

Anschrift für die Verfasser:

Dr. med. Roswitha Dickerhoff Johanniter-Kinderklinik Arnold-Janssen-Straße 29 53757 Sankt Augustin

E-Mail: R.Dickerhoff-@uni-bonn.de Krankheitszeichen, die nachweislich mit der

Trägerschaft für das HbS assoziiert sind

Hyposthenurie (klinisch irrelevant)

Schmerzlose Hämaturie (circa vier Prozent)

Bakteriurie bei Trägerinnen

Milzinfarkte (extrem selten)

Lungenembolie (etwas häufiger als bei HbAA)

Glaukom nach traumatischer Blutung in vorde- re Kammer

Textkasten 2

Krankheitszeichen, die mit der

Sichelzellerkrankung, aber nicht mit der Trä- gerschaft für HbS in ursächlichem Zusammenhang stehen

Anämie

Hepatosplenomegalie

Schmerzen

Neurologische Manifestationen

Anästhesiekomplikationen

Schwangerschaftskomplikationen

Wachstumsverzögerung

Einschränkung der Leistungsfähigkeit Textkasten 1

Therapierichtlinien empfehlen bei Pa- tienten mit Sodbrennen oder anderen Symptomen, die auf eine Refluxkrank- heit der Speiseröhre hinweisen, eine empirische antisekretorische Therapie.

Eine Diagnostik wird dann nur bei den Patienten durchgeführt, die auf diese Therapie nicht ansprechen. Da insbe- sondere mit H2-Blockern bis zu 50 Pro- zent aller Patienten nicht vollständig beschwerdefrei werden, werden viele symptomatische Patienten einem dia- gnostischen Verfahren wie Endosko- pie, Röntgenuntersuchungen, 24-Stun- den-pH-Metrie und Omeprazoltest un- terzogen.

Die Autoren vom Tucson VA Medi- cal Center führten bei 35 Patienten mit Refluxsymptomen eine 24-Stun- den-pH-Metrie und einen Omeprazol- test durch, wobei die Patienten 30 Mi- nuten nach dem Frühstück 40 mg und 20 mg Omeprazol 30 Minuten nach dem Abendessen über eine Woche er- hielten. Darüber hinaus wurde eine Speiseröhrenspiegelung vorgenom- men, um sicher zu gehen, dass nur Pa- tienten mit einer erosiven Ösophagitis an der Studie teilnahmen. Während der Studienphase wurden täglich die Refluxsymptome festgehalten. Der Omeprazoltest erwies sich mit 83 Pro- zent als signifikant sensitiver als die 24-Stunden-pH-Metrie, bei der eine Sensitivität von 60 Prozent ermittelt wurde.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine probatorisch hoch- dosierte PPI-Therapie der 24-Stunden- pH-Metrie bei der Diagnose der gas- troösophagealen Refluxkrankheit, ins- besondere bei symptomatischen Pati- enten mit erosiver Ösophagitis, überle-

gen ist. w

Fass R, Ofman JJ, Sampliner RE et al.: The omeprazole test is as sensitive as 24-h oesophageal pH monitoring in diagnosing gastro-oesophageal reflux disease in sym- ptomatic patients with erosive oesophagitis. Aliment Pharmacol Ther 2000; 14: 389–396.

Dr. R. Fass, Tuscon VA Medical Center, 3601 S 6th Ave- nue, Tucson, AZ 85723, USA.

Omeprazoltest zur Diagnose der Refluxösophagitis

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