• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Medizinische Datenbank" (25.06.1981)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Medizinische Datenbank" (25.06.1981)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Myokardinfarkt-Kombinationstherapie

f) War die Reperfusion, die durch die

Lysetherapie eingeleitet wurde, ausreichend?

Bei keinem unserer frühoperierten Patienten sahen wir intraoperativ ei- ne hämorrhagische lnfarzierung. Die Muskelbiopsien, aus dem Infarktge- biet gewonnen, zeigten ausnahms- los normales Myokard, wobei die mi- nimalen Fibrosezonen, die sich hi- stologisch nachweisen ließen, funk- tionell nicht ins Gewicht fal,len dürften.

Da unserer Meinung nach die Reper- fusion ausreichend war, ist es auch nicht einzusehen, warum die Patien- ten notfallmäßig operiert werden müssen. Nur bei fortbestehender Beschwerdesymptomatik bezie- hungsweise bei Rhythmusinstabili- tät sahen wir die Indikation für eine Notoperation gegeben. Die restli- chen Patienten konnten einem nor- malen Operationstermin zugeführt werden. Bei der Operation dieser Patienten waren die Koronargefäße alle offen, das heißt es hat zwischen- zeitlich keine Rethrombosierung stattgefunden. Bei nicht erfolgrei- cher Lyse - diese Gruppe umfaßt sieben Patienten - ist unserer Mei- nung nach die Operationsindikation viel dringlicher, wenn die Patienten trotz optimaler konservativer Thera- pie nicht beschwerdefrei bezie- hungsweise hämodynamisch nicht stabil bleiben. Freilich ist dann das chirurgische Vorgehen schwieriger, da die Ischämie ursächlich nicht be- seitigt werden konnte.

8

Läßt sich wirklich Muskelgewebe retten?

Die von uns vorgelegten Daten zei- gen zwar postoperativ eine deutli- che Besserung der globalen und segmentalen Parameter des linken Ventrikels verglichen zu den Para- metern während der Akutphase.

ln welchem Ausmaß aber dadurch wirklich Muskelgewebe zu retten ist beziehungsweise die linksventriku- läre Funktion zu bessern ist, müssen weitere Untersuchungen zeigen.

Auf keinen Fall sollen unsere bishe- rigen Ergebnisse so verstanden wer- den, daß bei jedem Herzinfarkt die- ses Therapieschema angewendet werden muß.

Das von uns vorgestellte kombinier- te kardiologisch-chirurgische Vor- gehen beim akuten Herzinfarkt hat den großen Vorteil, daß

..,.. die Reperfusion früh eingeleitet werden kann,

..,.. die Konzentration von Streptoki- nase gering ist und damit die Kam- plikationsrate dieser Therapie klein ist,

..,.. eine Karonarrevaskularisation unter dem Schutz der Reperfusion ausgeführt werden kann.

Unsere vorläufigen bioptischen und hämodynamischen Ergebnisse spre- chen für eine Rettung von Myokard und damit für eine Verbesserung der linksventrikulären Funktion. Durch weitere Ergebnisse muß diese Hypo- these endgültig geklärt werden.

(Herrn Privatdozent Dr. med. Rahlf, Zentrum Pathologie der Universität Göttingen, sei an dieser Stelle herz- lich für die Anfertigung der histolo- gischen Schnitte beziehungsweise für deren Beurteilung gedankt.)

Literatur bei den Verfassern

Anschrift für die Verfasser:

Professor Dr. med.

Knut H. Leitz

Abteilung für Koronarchirurgie Zentrum Chirurgie II

Universität Göttingen Robert-Koch-Straße 40 3400 Göttingen

Zm Fortbildung Aktuelle Medizin DEFINITION

Medizinische Datenbank

Die medizinische Datenbank ist der zentrale Teil eines Krankenhausin- formationssystems, das den gesam- ten lnformationsaustausch, also die

C> Anforderung

C> Entgegennahme

C> Prüfung

und

C> Wiedergabe

von Nachrichten medizinischer und administrativer Art in einer Klinik, mit Hilfe einer EDV-Anlage bewälti- gen will.

Entsprechend den Begriffen ..,.. Blutbank

und

..,.. Organbank

stellt die Datenbank ein Speicher-, Ordnungs- und Verwaltungssystem dar, mit dessen Hilfe eine große An- zahl von Einzelinformationen einge- geben, durch eine EDV-Anlage nach verschiedenen Gesichtspunkten au- tomatisch geordnet, verwaltet und auf Anforderung dem Benutzer wie- der zur Verfügung gestellt werden können.

ln einer Klinik soll die Datenbank auf dem Gebiet der Information entspre- chende Funktionen erfüllen.

Die medizinische Datenbank stellt die Zusammenführung der an ver- schiedenen Stellen und unter ver- schiedenen Aspekten über den Merkmalsträger Patient gesammel- ten Daten dar.

Sie erlaubt den gezielten Zugriff zu einzelnen Merkmalsinhalten, aber auch eine Synopsis der Merkmale und ihrer Änderungen während der Krankheitsdauer oder auch über die- sen Zeitraum hinaus.

Aus der Zusammenschau der Daten kann ein zusätzlicher Informations- gewinn resultieren.

Neben den Informationen über Pa- tienten kann eine medizinische Da-

DEUTSCHES ARZTEBLATT

Heft

26

vom

25.

Juni 1981 1289

(2)

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Medizinische Datenbank

tenbank auch noch weitere Informa- tionen über diagnostische und the- rapeutische Maßnahmen oder eine zentrale medizinische Literaturdo- kumentation enthalten.

Vorteile der Datenbank auf einer EDV-Anlage:

0

alle Daten werden nur einmal er- faßt und in die EDV-Anlage eingege- ben, wodurch Kosten eingespart und Fehler vermieden werden.

f) jedem berechtigten Benutzer stehen jederzeit die für ihn wichti- gen Informationen zur Verfügung.

Die Gesamtheit aller Daten und aller Programme, die für den Aufbau und die Verwaltung der Dateien und für die Wieder-zur-Verfügung-Stellung der Informationen notwendig sind, bezeichnet man als Datenbanksy- stem.

Das Datenbanksystem gliedert sich also im allgemeinen in

~ die eigentliche Datenbank und

~ das sogenannte Datenbankver- waltungssystem.

Die Datenbank

Die eigentliche Datenbank besteht aus einer Anzahl systematisch ver- bundener Dateien. Dateien sind ein- heitlich strukturierte und normierte, nach bestimmten Gesichtspunkten, zum Beispiel nach ihrer Zweckbe- stimmung oder ihrem Sachinhalt, zusammengestellte Datenkollektive.

Die Dateien der medizinischen Da- tenbank enthalten die Merkmale al- ler Patienten, geordnet nach ver- schiedenen Gesichtspunkten.

Auf jeden einzelnen Merkmalsträger kann nach unterschiedlichen Krite- rien zugegriffen werden:

l> Alter,

[> Behandlungszeitraum,

l> Diagnose,

l> Stand der Abrechnung.

Das Datenbankverwaltungssystem ln einer medizinischen Datenbank werden alle medizinischen und ad- ministrativen Informationen über al- le Patienten einer Klinik so zusam- mengestellt, daß sie

l> ständig aktualisiert werden kön-

nen; damit sind die Dateien immer auf dem neuasten Stand;

l> nach unterschiedlichen Kriterien durchsucht werden können;

l> jederzeit von Berechtigten ange-

fordert werden können.

Das Programmsystem, das diesen Aufbau, die Aktualisierung, die Be- nutzung und die Sicherung der Da- tenbank leistet, ist das Datenbank- verwaltungssystem.

Das Datenbankverwaltungssystem muß auch sicherstellen, daß mehre- re Benutzer der Klinik gleichzeitig Zugriff zu den Informationen haben;

dies stellt beträchtliche Anforderun- gen an die verwandte EDV-Anlage in hardwaremäßiger und softwaremä- ßiger Hinsicht. Die Zeit, die von der Anfrageeingabe in ein Sichtgerät bis zur Ausgabe der Antwort auf dem Sichtgerät verstreicht, die response- time, kann auch bei modernen EDV- Anlagen trotz ihrer hohen Arbeitsge- schwindigkeiten leicht in Größen- ordnungen kommen, die für den praktischen Betrieb in einer Klinik schon störend sind. Nur große, lei- stungsfähige Rechner und komfor- table Datenbankverwaltungssyste- me gewährleisten eine kurze re- sponse-time.

Die Datensicherung

Bei einer Datenbank muß Vorsorge getroffen werden, daß bei einem Sy- stemzusammmenbruch, zum Bei- spiel durch einen technischen Feh- ler in der EDV-Anlage, keine Infor- mationen verlorengehen, die nicht wiederbeschafft werden können. Al- le Maßnahmen, die den Verlust und auch die ungewollte Veränderung von Informationen in der Datenbank vermeiden sollen, sind Aufgabe der

1290 Heft 26 vom 25. Juni 1981 DEUTSCHES ARZTEBLATT

Datensicherung. Moderne EDV-Sy- steme weisen weitgehende Siche- rungen gegen einen Verlust bei Sy- stemzusammenbrüchen auf. Die Übertragung der Dateien und der Änderungen auf eine Magnetband- Kopie in regelmäßigen Abständen erlaubt bei Zerstörung der Daten- bank (Störung in der Hardware, Sy- stemzusammenbruch oder Fehler in einem Anwenderprogramm) den Wiederaufbau und auch die Aktuali- sierung.

Der Datenschutz

Die Gefahr, daß die in einer medizi- nischen Datenbank gesammelten In- formationen für andere, zum Bei- spiel nichtmedizinische, Zwecke verwandt oder mißbraucht werden, wurde früh erkannt und führte zu Überlegungen sowie gesetzgabari- schen Maßnahmen zum Daten- schutz. Besonders die Tatsache, daß alle wesentlichen Daten über alle Patienten an einer einzigen Stelle zur Verfügung stehen, verlangt nach organisatorischen Maßnahmen zum Schutz vor unberechtigtem Zugriff.

Dies geschieht zunächst durch eine Identitätskontrolle des Benutzers, bei der sich der Anfragende durch ein Kennwort ausweisen muß, das er vor seinem Dialog eingibt. Das Da- tenbankverwaltungssystem prüft die Zugriffsrechte jedes Benutzers und erteilt nur bei Befugnis Zugriff zur gesamten Datenbank oder zu spe- ziellen Dateien. Dazu führt es einen Berechtigungsnachweis, aus dem hervorgeht, welcher Benutzer zu welcher Datei Zugriff hat. Auch Hardwaremaßnahmen, wie die Ein- führung von Schlüsseln zu den Ter- minals und der Einsatz von Ausweis- lesern, erlauben einen gestuften Zu- griff von bestimmten Terminals und zu bestimmten Dateien; darüber hin- aus kann der Zugang zu den ent- sprechenden Räumen kontrolliert werden.

Literatur

Reichertz, P. L.: Informationssysteme in der Medizin, IBM-Druckschrift - Müller, P.: Lexi- kon der Datenverarbeitung, München

A. Habermehl

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

– Benutzer können Integritätsbedingungen auf den Daten formulieren, die vom DBMS kontrolliert werden. – Das DBMS “versteht“ nicht die Semantik der Daten  Benutzer ist für

100 Autos, die in vier Klassen eingeteilt werden: Unterklasse (z.B. Polo, Fiesta), Mittelklasse (z.B. Golf, Mazda 323, Astra), Oberklasse (BMW 3-er, Mercedes C-Klasse)

Jedes Projekt hat einen eindeutigen Namen, eine eindeutige Nummer und wird an einem einzigen Standort durchgef¨ uhrt.. • Von jedem Mitarbeiter erfassen wir

VName NName SVN GDatum Adresse Geschlecht Lohn VorgSVN

• Sortierung hilft bei Suche ist aber teuer aufrecht zu

Eigenschaft in jedem Knoten außer der Wurzel erfüllt ist und die Höhe der Unterbäume der Wurzel um höchstens 2 unterscheidet....

In einer Hash Tabelle, deren Kollisionen mit Verkettung aufgelöst werden, benötigt eine erfolgreiche Suche Θ(1+α) durchschnittliche Laufzeit unter der Annahme des einfachen

Gewünschte Anzahl von Datensätzen zur Tabelle hinzufügen: m_oaTabelle.Add(new CPerson) aktuelle Datensatznummer festlegen. aktuellen Datensatz anzeigen Rauf