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L i b a u s c h e s
ch e n b l a t t.
I m Verlage bei D. F. Sager.
No. 1. Donnerstag, den 1. Januar 1825.
D i
E p h e m e.Jahr sank seinem Ende »u, Mir lahmt' es nicht die Schwingen;
Sar Manchen zog's mit sich zur Ruh', - Hch darf noch leben, singen!
Stir konnte Sturm und Wogendrang, Und selbst der Erde Beben, Anstatt zu hindern meinen Sang,
^ Nur krvft'ger ihn beleben.
Zwar Kieme faßt nie leicht ein Sturm;
Selbst' in.der Fluchen Toben, Die oft zerstören Fels und Thurm,
Da trägt ein Blatt sie oben.
Doch träfe mich ein kleiner Schlag, Mich selbst din kleines Leiden, Das gegen Größre nichtS vermag,
Dann müßt' ich schnell verscheiden.
Drum daß ich nun noch leb' und bin, Mich frisch noch heut' bewege, Verdank ich treuem Biedersinn
Und guter Menschen Pflege.
So will ich h?nn das im»« Jahr Froh hoff^,d jcyt besinnen^
Wer mir bisher nichr gunstig war, Mög' mich noch lieb gewinnen?
L>och Freunden schlägt in meine? Ivrnfi Ein Herz voll Dank entgegen, Das nun mit neuer Lebenslust
Euch wünscht des Himmels Segen!
Und alle Guten mög' fortan Ein heit'res Glück umsahen;
Wer unermüdet wohlgethan Muß Gottes Lohn empsahen!
Der einst die Frommen, wie noch jetzt, Beschützte in Gefahren,
Wird Euch in Stürmen unverletzt Erhalten und bewahren! ^ ' Auf ihm ruh eure Hoffnung fest,
Der, wenn die Noth am größten, Die Seinen Hülflos nie verläßt,
Er kann und wird Euch trösten!
Das Böse wird vorüberzieh'n, Was gut ist, sich, erhalten,
Seyd frohen Muth's und laßt nur ihn, Den guten Vater walten!
P u b l i c a t i o n.
Wenn die vo:; dem Libauschen Polizei-Amte unterm 22.August 1819 sub Nr. 72?
erlassenen polizeilichen Verordnungen, von den hiesigen Hausbesitzern nur zu sehr auße
Acht gelassen worden; als siehst sich dieses Polizei-Amt veranlaßt, mittelst gegenwärti
ger Publication, die genaue Erfüllung obberegter Verordnungen mit dem Bemerken in Erinnerung zu bringen, daß im Unterlassungsfälle die dafür festgesetzten Poengelder un
ausbleiblich werden beigetrieben werden; wobei zur Vorbeugung aller und jeder Entschul
digung, obgleich derzeitig ein Exemplar dieser Verordnungen jedem Hausbesitzer mitge- theilt worden, zur Kenntniß gebracht wird, daß Abschriften von denselben in der Kan- zelley dieses Polizei-Amtes entnommen werden können. Libau Polizei-Amt, den 29.
December 1824.
Nr. 1479. (Die Unterschrift des Libauschen Polizei-Amtes.) Königsberg, vom 25. December.
Seit neun Wochen herrscht hier eine so höchst stürmische, regnigte Witterung, daß schon mehr
mals die niedrig am Pregel belegenen Theile^er Stadt überschwemmt worden sind. Zu Memel hat sich sogar, wie man jetzt durch ein Privat
schreiben vom 2. erfahrt, in der Nacht vom 20.
zum 21. ein kleines Nachspiel der Petersburger Schreckensscenen ereignet. Ein heftiger Nord
wests Sturm trieb das Wasser im Hafen und in der Dange zu einer solchen Höhe, wie es seit 1802 nicht gestanden hatte. Das Bollwerk an der Brücke und bis zum Packhofe, und die Stra
ßen an der Dange waren voller Wasser; der neue Markt, mit Handkähnen und Böten bedeckt, glich einem See. Die Gefangenen mußten, des eingedrungenen Wassers wegen, aus der Die
neret weggebracht werden. Glücklicherweise ist der Verlust nur auf eine Parthie Zucker und einen Speicher Saat und Getreide beschränkt.
Zwischen 9 und 10 Uhr fing das Wasser an zu fallen, und war Abends 5 Uhr in seine gewöhn
lichen Ufer wieder zurückgetreten. Durch die vielen Stürme ist auch das Reisen am Strande, wegen des Triebsandes gefahrvoll geworden.
Man erzählt mehrere traurige Beispiele davon, daß Reisende und Postillotts in diesen Tagen im Triebsande versunken sind, namentlich in der Ge
gend zwischen Nidden und Schwarzort.
Hamburg, den 27. December.
Die Stürme und hohen Fluchen, welche nun schon bis tief in den dritten Monat vorherrschen, haben noch immer nicht aufgehört. Die gestri
ge Fluch war namentlich so stark, daß das Was
ser wieder in die Straßen übertrat.
In der Nähe von Wordingborg auf Seeland strandeten in einer Nacht drei Schiffe, ein Schooner und zwei Jachten. Die eine Jacht
wurde von einer Norwegischen Frau geführt, welche seit vielen Iahren als Schiffer ihr kleines Fahrzeug geführt hatte.
Kopenhagen, vom 25. December.
Am 20. d., von Abends 9 Uhr bis spät nach Mitternacht, wüthete in Helsingör ein furchtba
rer Orkan aus Südwest, welcher an Thürmen und Dächern mancherlei Verwüstungen anrich
tete, und den Holzungen vielen Schaden zuge
fügt hat. Drei englische Schiffe strandeten bei dieser Gelegenheit in der Nähe.
Aus Arhuus berichtet man, daß sich daselbst am 16. d. M. ein merkwürdiges Phänomen ge
zeigt, indem plötzlich auf einem ziemlich hohen Hügel in der Nähe des, eine halbe Meile von dort entfernten Dorfes Holme, an drei verschie
denen Stellen Wasserstrahlen, jeder mehrere Zoll im Durchschnitt haltend, eine Elle hoch aus der Erde hervorsprudelten.
London, vom23. December.-
In Portsmouth lagen am 18. d. M. mehr als hundertSchiffe imHafen, die wegen fortdauern
der Stürme nicht auszulaufen wagten.
Unsere Zeitungen enthalten ein Gerücht, daß die Griechen dem Prinzen Leopold die Krone an
bieten wollen, und daß dieserhalb bereits Ab
geordnete eingetroffen seyen, welche dazu die Genehmigung unserer Regierung einzuholen beordert sind. Ein zweites, ebenfalls weiterer Bestätigung bedürfendes Gerücht behauptet, daß eine Anleihe von 4 Millionen Pfund für Haiti im Werke sey. Die dortige Regierung wolle nämlich die alten Eigenthümer entschädigen, in
dem sie aufkeine andere Weise die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit von Frankreich erwirken würde.
Türkische Gränze, vom 30. November.^
Es heißt seit einigen Tagen, daß die Pforte
«ine neue noch geringere Münzsorte in Umlauf ' setzen wolle, worüber unter dem Handelsstande
große Bestürtzung herrscht.
Von Ibrahim Pascha, der den Oberbefehl zur See nach dem Kapudan-Pascha übernommen, erfahren wir jetzt aus der Allgem. Zeitung, daß er zwar am 8. Nov, von Budruu auslief, und seine Richtung gegen Candi'a nahm, daß^ er aber unerwartet bei Marmontza an der Küste von Caramanien, Rhodus gegenüber, erschien.
Durch diesen Umstand gewinnt das von den Griechen verbreitete Gerücht von einer Nieder
lage, die er bei Candia am 12. Nov. erlitten haben soll, einige Wahrscheinlichkeit. Gleich nach seiner Ankunft zu Marmoritza soll er meh
rere Avis-Schiffe nach Alexandra geschickt ha
ben, um seinen Vater von seiner nahen Rückkehr zu benachrichtigen. So endigte der gegenwartige Feldzug, und man darf annehmen, daß dles die furchtbarste Ausrüstung war, welche die Griechen seit ihrem Ausstände zu bekämpfen hat
ten. Die Pforte wird schwerlich mehr im Stan
de seyn, mit so großen Mitteln aufzutreten.
Nach den neuesten Korrespondenzen der Allge
meinen Zeitung, bestätigen sich die bereits ge
meldeten Ereignisse vom 1. Novbr. vollkommen.
Ibrahim Pascha hat sich demzufolge nach Mar
moritza zurückgezogen, und eine andre. Abthei
lung seiner Flotte soll geraden Wegs nach Ale
xandrien gesegelt seyn. Die Griechen schätzen den Verlust seines Geschwaders aufZ verbrannte Briggs, 5 Goelettenund 17 Transportschiffe. In Hydra waren mehrere gefangene Kapitäns ein
gebracht.— Der gefürchtete Abolubat Pascha,
> gewesener Statthalter von Salonichi, soll aus seiner Verbannung in Demotika, noch Konstan
tinopel zurückgerufen worden seyn.
Zu Anfang des October d. I. sind in Morea mehrere reiche und angesehene Griechen überein
gekommen, zur Gründung einer griechischen Universität Mittel herbeizuschaffen. Der reiche Varwakis ausjIpsara hat allein 200tausend Talaris (293,000 Thlr.) beigesteuert. Andere sind diesem schönen Beispiele gefolgt, und be
reits ist an gelehrte Griechen der Auftrag er
gangen, Lehrstellen, an der neuen Universität, deren Sitz in Argos seyn wird, zu übernehmen.
In Athen ist bereits'cin Lpceum zu Stande ge
kommen, zu dessen Erhaltung 4 dortige Klöster jährlich 5000 Piaster spenden.
Vorschlag zu einer Reform beim Eiutritte des neuen Jahrs.
(Ho^v HoVon Ho ^!vH-^in? Hovv Ho Von Ho Zir?)
MöchtL sich doch dieselbe von heutigen Tage an, durch einen Verein des männlichen Geschlechts bilden, der alles Hut-, Mütze-, vielleicht Pernque-, abziehen, wenn'sie wieder in die Mode kamen, abschaffte, und dafür die Bekanntin oder den Freund — nie den Fremden'— mit einem einfachen Händezeichen begrüß
te! Was würden wir von der Dame denken, die unser Beispiel mit ihrem Kopfputze folgte— oder tadeln und wundern wir uns nur über das Ungewöhnliche? Die
ser Verein wäre für unsere Gesundheit — Bequemlich
keit— selbst Oekonomie vorteilhaft und daher in allen dreien Rücksichten sehr cmpfehlungswerth. X. P. Z.
R e b e c c a .
(Fortsetzung.)
^o gieb, was du hast, rief ein Anderer, „wir neh
men auch Silber, Thaler, Rubel."— /„Nicht eine Kopeke, nicht einen blutigen Heller werden Sie bei mir finden," betheuerte der Gequälte, und der Schweiß der Todesangst trat auf seine Stirne. „Das kann dir Alles nichts helfen, „begann der erste Sprecher wieder,
„ich bin aufgestellt, deinen letzten Willen zu vollstrek- ken; also sag' an, was du den Herren hier verlassen willst."— ,,^ch nehme seinen Hut," sagte.ein Jäger,
„mein Czako ist „n Vivouacq zu Zunder verbrannt."—
„Seine Schuhe nehme ich," sprach ein Zweiter, ,,e»?
kann sich in den meinen hängen lassen, zwischen Him
mel und Erde werden sie ihn weniger drücken, als mich auf dem Marsche."— Isaks Angst hatte nun den höch
sten Grad erreicht. Er sank auf die Knie. „Erbarmen, gnädigste Herren!" rief er, „Erbarmen! ich will ja ge
ben, was lch habe, nur thun sie mir nichts zu Leide an meinem Leben!" — „Was habt ihr mit dem armen Teufel?" sprach jetzt ein stattlicher Mann, der Wacht
meister eines Etranger-Regiments dazwischen, der die ganze Zeit über den Juden mit einem durchdringenden Blick beobachtet, und keine seiner Bewegungen aus dem Auge gelassen. „Schämt ihr euch nicht, daß ihv ihn die elenden Lumpen abnehmen wollt, die er am Leibe trägt? „Marsch, Jude!" sagte er, indem erJsak zur Thür schob, „mache, daß du fortkommst." Isak sprang hinaus. Jener aber wandte sich zu Einem sei
ner Leute, der ihn zunächst stand, und flüsterte ihm ins Ohr: „Geh' ihm nach, Balafre, und sieh', wo er hin
kömmt." Ein unwilliges Murren erhob si<A bei dem Trosse gegen die eigenmächtige Entscheidung des Wacht
meisters, ohne aber zum lauten Ausbruche zu kommen, denn das Recht des Stärkern war auf des Letztern Sei
te. Eine Abtheilung Reiter, die er dem Regiments zu- führte , stand nicht tausend Schritte weit von der Her
berge im Lager", und ihre Anwesenheit reichte hin, sei- nem Ausspruche den erforderlichen Nachdruck zu ge
ben. Ohne sich an die Mißvergnüaten zu kehren, ging der Wachtmeister nachdenkend die Stube auf und nieder bis Balafr« nach einigen Minuten zurückkehrte, und trat mit ihm in eine Ecke der Stube, wo nur ein dem Ansehen nach Schwerverwundert, in s<.nen Mantel gehüllt, und schlummernd oder unbekümmert um das, was um ihn vorging, auf einer Strohschütte am Bo
den lag. „Nun?" fragte der Wachtmeister. — „Es sind ihrer zwei,^ antwortete Balafre, „sie stehen mit ihrem Wagen rückwärts im Schoppen, und wollen, wie ich hörte, gleich weiter nach Wileika."-^. „Sie dürfen uns nicht entkommen," versetzte der Wachtmei
ster; „der Schurke, sag' ich dir, hat viel Geld bei sich.
Ich sah es ihm an den Gesichtern an, die er schnitt, als er damit heraus sollte, und wie er ängstlich nach dem Gürtel griff, in dem er es vermuthlich verwahrt tragt."— „Warum habt ihr ihn denn also laufen las
sen?" frug Balafre.— „Sollen wir mit dem Gesindel theilen?" entgegnete jener, „daß ich ein Narr wäre!"
,.Geh!" .sagte er, „gieb dem Sökolsky einen Wink, du kannst auch den Neapolitaner mi.tnehmen, ihr seyd euer mehr als genug! An der Waldecke, rechts vom Lager, wo der Weg hinausgeht, wartet auf mich." — Belafre verließ die Schenkstube; bald darauferhvb sich auch der Wachtmeister von dem Platze, den er bei den Seinen wieder eingenommen hatte, und ging, ohne zu grüßen, hinaus. Jetzt raffte sich auch der Verwun
dete, nicht ohne Anstrengung, von seinem Lager auf, und glitt, hinter dem Getümmel derZechenden vorüber, unbemerkt aus der Stube.
(Die Fortsetzung folgt.) L ° g o g r y p h.
Den größten Helden sah' ich vor mir beben, Es hassen Künstler und auch Dichter mich.
Vollkommen ist ja nichts im Leben, Für UnVollkommenheiten lebe ich.
Nimm mir des Traumes erstes Zeichen, Und vor dir steht der wahre Edelmann;
Du kannst für Geld es dir erschleichen, Die Sache selbst spricht nur die Herzen an.
Am Ganzen magst du nie dich rächen, Wohl aber laßt es sich bestechen. —
Nun rath'!— Errathst du, wird dir dann zu Theil Statt meiner gleich das Gegentheil.
B e k a n n t m a c h u n g e n .
Die Libaufche Stadt - Kammerey wird den 2. Januar 1825, als nächsten Frei
tag, Nachmittags zwischen 3 und 4 Uhv, auf dem Platze, wo die durch den letzten Orkan umgeworfene Militair-Obofe stand, eine Partey altes Holz und Stroh von sel
biger, in kleinen Quantitäten, gegen baare Bezahlung., an die Meistbietenden verab
folgen lassen.
A n L i b a u ' s B e w o h n e r ! Von der resp. Bürgerschaft der großeu Gilde beauftragt, erneure ich in Ihrem Ge
dächtnisse die Verordnung, daß an dem be
vorstehenden Neujahrstage das Glückwün
schen in den Häusern als gesetzwidrige Stda- ßenbetteley verboten sey, und von der hie
sigen Polizei strenge bestraft werden wird.
Die Wohlthat der Begüterten bei dem Ein
tritte dieser wichtigen neuen Zeitperiode, hin zur Hütte des Hülflosen Kranken — des Ar
men, wird Ha ihren schönen Lohn in der dankbaren Thräne — in den reichen Zinsen
des ewigen Vergelters finden.
Libau, denL4. Dec. 1824.
E . C . K o l b ,
Stadt-Aeltermann der Kaufmannschaft., Ende Januar oder Anfangs Februar soll das zum Nachlaß des verstorbenen Raths
herrn Johannsen gehörige Wein- und Ma
terial - Waaren - Lager, bestehend in feinem Medoc und verschiedenen Sorten französischer Weine in Oxhoften, Champagner, Boür- gogne, Muscatzc. in Bout eilten und Ki
sten, seinem Branntwein, frischem Mineral- Wasser — ferner Kaffee, Gewürz, Far
ben, Apotheker-Waaren, mehreren Sorten
>Rauchtaback, Fayence, Papier, leeren Stück-Fassern, Oxhöften, Bouteillenzc. :c., öffentlich meistbietend unter gerichtlichem Hammerfchlag versteigert werden, welches hiermit vorlaufig zur Kunde der Kaufliebha
ber gebracht wird. Der bestimmte Tag des Anfanges der Auction wird gerichtlich noch näher angezeigt werden.
Libau, den 24. Dec. 1824.
Angekommene Schiffe:
Nr. 134. Das Lübecker Schiff
geführt vom Schiffer I. C. Claassen, von Lü
beck, beladen mit Stückguch.
Nr. 135. Das Lübecker SchiffHaiäina, gs, führt vom Schiffer I.H. Klahn, von Lübeck mi«
etwas Stückguch und Ballast.
Ist zu drucken erlaubt.
Im Namen der Civil-Oberverwaltung der Ostsee Provinzen,
Tanner, Censor.
L i b a u s c h e s
I m Verlage bei D . F. Säger.
No. 2. .Sonnabend, den v3. Januar 1825.
z.0/7 /e^5 1826 4 .?. ^ .?/ne5 d^.5 1825 2
/)e/ 5. «NAe»0/,!>
/^65^0. de//6^6N tt/! c/^?5
Oöe^-^05ta^t ^6/!e/67!, 5^6^6,5 c?/s cie?'
A<?6/ac/?ten noc/l 5 /^^öe/ S. ^., ci/e t/eöe^-
' -L). 5sA6?'.
P u b l i c a t i o n.
Wenn die von dem Libauschen Polizei-Amte unterm 22.August 1819 sub'Nr.723 erlassenen polizeilichen Verordnungen, von den hiesigen Hausbesitzern nur zu sehr außer Acht gelassen worden; als stehet sich dieses Polizei-Amt veranlaßt, mittelst gegenwärti
ger Publication, die genaue Erfüllung obberegter Verordnungen mit dem Bemerkens i»'.
Erinnerung zu bringen, daß im Unterlassungsfalle die dafür festgesetzten Poengelder un
ausbleiblich werden beigetrieben werden; wobei zur Vorbeugung aller und jeder Entschul
digung, obgleich derzeitig ein Exemplar dieser Verordnungen jedem Hausbesitzer mitge- theilt worden, zur Kenntniß gebracht wird, daß Abschriften von denselben in der Kan- zelley dieses Polizei-Amtes entnommen werden können. Libau Polizei-Amt, den 29.
December 1824.
Nr. 1479- (Die Unterschrift des Libauschen Polizei - Amtes.)
A m A n f a n g e Ein ew'ger Strom enttäuscht die Zeit,
Wer kann die Woge binden?
Was gestern war, das ist nicht heut Auf Erden mehr zu finden.
Verlorne Stunden weiset nur Der Zeiger^an der Weltenuhr.
S p.r u ch.
Begrüße sie freundlich, die Flüchtige, wenn sse vorbei
zieht. In ihrer Woge geht alles Vergängliche unter.
Doch was in dir die Zeit beherrschend mißt, ist über alle Zeit erhaben.
Geschlechter blühen auf und ab, Wie Blätter an den Bäumen, Eins steigt empor, eins sinkt hinab 1
Und neue Saaten keimen.
Oft ahnet spät ein Forscher nur Des frühem Lebens dunkle Spur.
S p r u c h .
Menschengeschlechter verschwinden, doch der Mensch bestehet für sich. Ein kleiner Raum des ewigen Da- seyns wird auf dieser Erde nur durchmessen. Und in dem steten Wechsel beharret der ewige Geist.
Der Schönheit Reiz, der Jugend Kraft, Des Geistes frische Blüthe,
Oer Schöpferkünste Meisterschaft, Oer Unschuld reine Güte,
Nichts bleibet, ach begonnen kaum ^ Entfliehet alles, wie ein Traum.
S p r u c h .
Ja vieles gehet in dem Leben unter, doch weil es unter
geht, wird es dir werth. Auch flüchtiger Gewinn ist süß, und Träumen kann entzücken. Durch Schmerzen wird dein Herz erweicht, dein Geist geläutert und du steigst zum Unvergänglichen empor.
Wenn furchtbar unF der Sturm mnsaust, Wenn alles wankt und zittert, Die Fluth der Fluth entgegenbraußt
Und Felsen selbst erschüttert;
Der Geist steh' fest in Sturm und Leid, Er glaube an Unsterblichkeit!
S p r u c h .
Diö Elemente zeigten uns im vergangnem Jährt ihre furchtbare Macht; doch auch sie verkündeten die Maje
stät und Herrlichkeit des Allmächtigen. Er nimmt und giebt, Er segnet und heilet, Sein Name sey ewig ge-
d e s
J a h r e s1 8 2 5 .
priesen!— Glaube, kiebe und hoffe! Auch Sonnen- Hauch fällt in die Nebeljahre.
Nicht immer furchtbar ist der Tod, Vielleicht nicht schwer das Sterben, 5 Dem tiefgebeugten Herzen droht
Noch größeres Verderben, Wenn deiner Lieben Auge bricht, Ach dann verlischt dein Lebenslicht.
S p r u c h .
Nicht fürchtest du den Tod, das Sterben nicht, ach, nur die Trennung von den Deinen. Ja, stille demen Schmerz durch Thränen, sie sind das Denkmal deiner Liebe. Die flüchtige Zeit wird deinen Kummer mildern, derTheuren Angedenken dich mit jener Welt verbinden.
Der Strom der Zeit reißt mit sich fort, Was sich dein Her; errungen, Gefühl, Gedanke, Bild und Wort,
Wie schnell sind sie verklungen.
Das treugeliebte Bild erble«cht, Oes Lebens Morgentraum entweicht.
S p r u c h .
Auch das Liebste verlischt allmählig in der Seele, das Angedenken stirbt. Nicht unablösbar soll der Mensch an dem Vergangnen hangen, sondern die Gegenwart ehren. Nur das Lebende gilt, und keine Macht bringt das Verlorne wieder.
Das Daseyn ist Vergangenheit, Was nahet, geht verloren, Doch aus der Unbeständigkeit
Wird Ewiges geboren.
Des Menschen Seele sinket nicht Wenn dieses Lebens Nachen bricht.
S p r u c h .
Genieße mit Weisheit die flüchtige Gabe, erkenne das Gute, ertrage den Schmerz. Ein Jahr ist wie das an- dere, doch einem bringt es Leid, dem andern Freude.
Möge dieses Jahr hier einem jedem bringen, was ihm zum Helle dient, auch wenn er es nicht wünschet.
Auch dieses Jahr wird Schmerz und Lust Wie seine Brüder bringen,
Drum wollen wir mit tapfrer Brust Der Zeit entgegen dringen.
Des Guten wollen wir uns freun
? Und in der Noth uns hülfreich seyn.
Aus den Maingegenden, vom 1. Jan. an derHerrnhauser Allee aufgestellt werden soll.
Durch Beschluß der Committee zu Hannover Das Piedestal des Denkmals wird durch die von
ist nun bestimmt, daß das kolossale Denkmal der den königlich hannöverschen Truppen in der
Schlacht bei Waterloo auf dem schönen Platze Schlacht bei Waterloo erobertenKanonen gebil-
det, auf denen sich eine über 70 Fuß hohe Säu
le mit einer Siegesgöttin erheben wird. Diese einfache großartige Idee hat allgemeinen Bei
fall gefunden. Auch in Hannover ist der, wie man vernimmt, nicht mehr im englischen aktiven Dienst stehende General Co-ngreve, auf seiner Rundreise in Deutschlands gewesen, und hat mit dem Stadtmagistrat einen Kontrakt über die künftig einzuführende Gaserleuchtung abge
schlossen, wofür ihm die bisherigem Erleuch
tungskosten gewahrt werden. Der Apparat der Gasbehälter und Röhrwerke durch die ganze Stadt soll von dem Unternehmer auf mehr als 150,000 Thaler angeschlagen seyn, wobei indes
sen Fls Haupwortheib in Anschlag gebracht ist, daß sich auch die großen Hotels und Privatleute der Easbeleuchtungs - Anstalten des Unterneh
mers bedienen werden.
London, vom 28. Decemben
Gestern sind 17 deutsche Posten ausgeblieben, worunter 5 Hamburger. In Plymouth liegen nicht weniger als 180 Schiffe, die der Sturm am Auslaufen hindert»
Durch ein in 6 Wochen von Barbados in Portsmouth angekommenes Schiff, haben wir die Nachrlcht erhalten, daß die Franzosen, 8000 Mann stark, den 17. November auf Mt. Do
mingo (Haiti) gelandet, und in St.'Eustesia seien.(?)
In der Zeitung von Port-au-Prince (Haiti) vom 9. October liest man ein Umlaufschreiben des Präsidenten Boyer an die Militärbehörden, das ihnen doppelten Eifer empfiehlt, um alles zur Verteidigung der Colonien anzuwenden.
In Arundel hat Jemand seine Frau mit ei
nem Stricke um den Hals auf den Markt ge
führt, und sie für 1 Guinee (7 Thlr.) an einen Matrosen abgelassen.
Auf einem Schiffe zu Falmonth, das 210 nach Neu-Süd-Walles bestimmte Verbrecher an Bord hatte, machten mehrere dieser Gesellen den Anschlag, sich mit Gewalt zu befreien. 40 Kerle sägten des Nachts ihre Ketten entzwei und wollten schon nach dem Orte, wo die Waf
fen lagen, hin. Das Geräusch ward von der Wache gehört, die sogleich Lärmzeichen gab, wodurch die Gefahr diesesmal noch glücklich be
seitigt worden ist. Ein Augenblick später und die ganze Mannschaft wäre hingeopfert worden.
Der Krieg gegen die Birmanen scheint sehr
langwierig zu werden. Wir haben zwar :n ei
ner Schlacht den 1. Juki, wo die Birmanen der angreifende Theil gewesen, dieselben geschla
gen, so daß 1000 Feinde auf dem Platze blieben und ihre Armee, 14,000 Mann stark, sich zr^
rückziehen mußte; indeß haben unsere Feinde sich sehr tapfer gehalten, wiewohl kaum der vierte Theil ihrer Leute mit Feuergewehren ver?
sehen war. Der Aufwand an Zeit, den dieser Krieg kostet, könnte leicht mehrere unserer in
dischen Vasallen in ihrer Treue wankend ma
chen. Man weiß, daß ein Birmanischer Häupt
ling den Runjet - Singh zum Abfall und Angriff auf unser Gebiet anreizen wollte, und da dieser indischeFürst in der That eine beträcht
liche Armee auf die Beine brachte, angeblich um gegen Kabul zu agiren, so mußten die Streit
kräfte von Bengalen bloß zu seiner Beobachtung verwandt werden. Erst im November wollte der Obergeneral, Sir Paget, einen Angnffauf Ummerapurah, die feindliche Residenz, wagen, wozu er 16000 Mann zusammenziehn will. Der- Befehl zur Verstärkung unserer dortigen Armee ist bereits erfolgt. In Calcutta herrschte im Juli ein ansteckendes hitziges Fieber, das zwar -nichr gefährlich war, indeß doch fast Nieman
den verschonte. An drei Viertel aller Einwoh
ner wurden davon befallen, und in einem öf
fentlichen Bureau blieben von 45 Personen nur 3 von dieser Krankheit frei.
Im Hafen von Plymouth werden 7 neue Kriegsschiffe gebaut; von eilf andern steht der Bau bevor.
Madrid, vom 22. December.
Am 9. d.M. um 8 Uhr früh, erschienen an der Küste von Tamarit, in der Gegend des Castells Santa-Pola eine Brigantine, eine Golem, ein Flütschiff und eine große Felucke mit Truppen an Bord. Nach wenigen Augenblicken stiegen etwa 200 Mann ans Land. Aber auf erhalte
ne Kunde setzte sich der Commandantdes Kastells Don Manuel Miralhes, mit seiner Mannschaft in Bewegung, griff den Feind an, und zwang ihn, trotz seines heftigen Feuers, zur Rückkehr in seine Fahrzeuge. Man halt die Kerle für Seeräuber und Schleichhändler.
Korfu, vom 28. November.
Auch hier haben wir Nachricht von einem neuen Seegefechte zwischen den Griechen und Türken. Zwar sind uns noch die nähern Um
stände davon nicht bekannt indef hat, wie man sagt, die Sache ihre Richtigkeit. Das Treffen, das am 1Z. dieses beiKandia vorfiel, war eines der wichtigsten des gegenwartigen Feldzugs in Bezug auf die großen Verluste, welche die Flotte Ibrahim Pascha's erlitt. Man schätzt die Zahl der Schiffe verschiedener Größe, welche die Aegpptier verloren, auf30.— Die Einschlie
ßung von Patras wird zu Lande immer enger ge
zogen. Die neuesten Briefe melden, daß die Griechen Patras selbst schon angegriffen und das Fort Scattaruni erobert hauen.
A u c t i o n s - A n z e i g e n .
Ende Januar oder Anfangs Februar soll das zum Nachlaß des verstorbenen Raths
herrn Johannsen gehörige Wein- und Ma
terial-Waaren - jager, bestehend in feinem Medoc und verschiedenen Sorten französischer Weine in Oxhofren, Champagner, Bour- gogne, Muöcatzc. in Bouteillen und Ai
sren, feinem Branntwein, frischem Mineral-
Wasser— ferner Kaffee, Gewürz, Far
ben, Apotheker-Waaren, mehreren Sorten Rauchtaback, Fayence, Papier, leeren Stück-Fässern, Oxhöften, Bouteillen:c. :c., öffentlich meistbietend unter gerichtlichem .hammerschlag versteigert werden, welches hiermit vorläufig zur Kunde der Kaufliebha
ber gebracht wird. Der bestimmte Tag des Anfanges der Auction wird gerichtlich noch näher angezeigt werden.
Libau, den 24. Dec. 1824.
Montag, den 5. Januar, Vormittags um 10 Uhr, sollen im Speicher neben der russischen Kirche, öffentlich meistbietend ver
kauft werden: Renette - und andere Sorten ausländischer Aepfel, Kastanien, Citronen, Catherinen - und ordinaire französische Pflaumen:c. :c.
Auflösung des Logogryhs im vorigen Stücke:
T a d e l . A d e l .
Verzeichniß der im Monate December Ge
tauften in der evangel. .deutschen Kirche zu 5ibau.
Mich. Ioh. Dehling.— Richard Rudolph Carl Grc- vc. — Fried. Eduard Tiedemann.— Agnesa Eli s. Char
lotte Kluge. — Agnes« Elif. Paulborn.— Dor. Jo
hanna Charlotte Gerwin.— Charlotte Sandstädt.—
George Christoph Schlemmer. — Gertr. Wilhelmine Schwilae.— George Ludw. Wilh.Lindenkopf.— Chri
stina Euf.Richau.—George Christoph.Gotthard*.
Verzeichniß der im December Verstorbenen.
Dor. Sus Kalchert, alt 3 Jahr 5 M.—- Charlotte Sandstatt, 6 T.— Bootmannsfrau Maria Oor. Boy, 45 I. — Oor. Johanna Charlotte Gerwin, 3 Wochen.
Pcruquier Carl Christ. Breyer, 73 Z. 8 M. — Makro- senwittwe Charl. Eggert, 4V Jahr.
Kirchenliste der evangel. deutschen Gemeine zu jibau, vom Jahre 1824.
G e b o r e n : 1 5 2 , d a r u n t e r 7 8 m ä n n l i c h e u n d 7 4 - weibliche, 2 Paar Zwillinge und 27 Uneheliche. — Konfirmirt 96, darunter 40 männliche und 56 weib
l i c h e .— K o m m u n i k a n t e n 9 3 4 . — K o p u l i r t zyPaar.--- Verstorben 143, 75 männliche und 68 wclbliche, an natürlichen Pocken 4, an tragischen Zu
fallen^— Mir Schutzblattern geinipft, nach gefalli
ger Anzeige der Herren Aerzte, 116.
Jan.
Libau, den Z.
M a r k t - P r e i s e .
. . . pr. Loof Weitzen
Roggen 116äj20ZK
Gerste l00^ 10.5 tk .... — ^
Hafer 65 ^ 80 K —
Erbsen . .
Leinsaat —
Hanffaat —.
Flachs, 4brand ... pr. Stein
— 3brand ^ . . . . —
^— ^brand — i
Hanf —
Wachs . . pr. Pfund
Butter pr. Viertel
K o r n b r a n n t w e i » . . . p r . 1 8 S t o o f
Salz, grobes pr. Loof
— feines —
Heringe . pr. Tonne
W e c h s e l - C o u r s e : Hamburg . . 65 Tage dato )
Amsterdam. 65 - - ^neRemitt.
182.?.
Cop.S.M.
100 ^135 70 ^ 75 75 ä 80 35 5 5<»
80 k 120 100^165 85 5 90
435 370 170 5 230 325
40 5 4t 6665
100 Z 250 1 233^
6502666^
London ... 3 Monat
— kurze Sicht . . .
Ist zu drucken erlaubt.
Im Namen der Civil-Oberverwaltung der Ostsee- Provinzen,
T a n n e r , C e n s o r .
/ L i b a u s ch e s
W o ch e n b l a t t.
I m Verlage bei D. F. Sager.
^ Z. Mittwoch, den 7. Januar 1825.
. P u
bl i c a t i o n.
^ Wenn die von dem Libauschen Polizei-Amte unterm 22.August 1819 sub Nr.723 Erlassenen polizeilichen Verordnungen, von de« hi-sigen Hausbesitzern nur zu sehr außer AchtAelassen-worden; als stehet sich dieses Polizei-Amt veranlaßt, mittelst gegenwärti
ger; Publicatlon, die genaue Erfüllung obberegter Verordnungen mit dem Bemerken in Erinnerung zu bringen, daß im Unterlassungsfälle die dafür festgesetzten Poengelder un
ausbleiblich werben beigetrieben werden; wobei zur Vorbeugung aller und jeder Entschul
digung, obgleich derzeitig ein Exemplar dieser Verordnungen jedem Hausbesitzer mitge- theilt worden, zur Kenntniß gebracht wird, daß Abschriften von denselben in der Kan- zelley dieses Polizei ° Amtes entnommen werden können» Libau Polizei - Amt, den 2?.
December 1824. .
Nr. 1479. ' ^ (Die Unterschrift des Libauschen Polizei - Amtes.) . ' St Petersbu^, w)M 28. Detember. ^l^'AuS.denMchM^ndeft^.p'om"57Januar.-
Sowohl tm Civil als im Militär haben zahl- Im Laufe des Iahre'^1823 sind 788 Schiffe reiche Beförderungen stA« IefUnden;.nament- jy Antwerpen eingelassen; während des abge- lich der General Tatitschef ist Kriegsminister wichetten Jahres Nve tz81: Dies zeigt, wie sehr geworden. ' . . die Handelsgeschäfte während 1824 abgenom«
Den 21. v. M. ist in Nikolajew der St, Pan- men haben. Zwar ist in diesem Jahre der Ab- eeleimon, ein 80 Kononen - Schiff, vom/Stapel satz des Kaffee's beträchtlich höher gewesen, al
gelassen worden, welches, ohne Anwendung lein dieses kayndem außerordentlichen Vorrathe, von Zugvieh, den Bog hinunter ins-schwarze welchen die Kaufleute von diesem Erzeugnisse Meer segeln kann. . . hatten/ zugeschrieben werden. Uebrigens kann
^ Zu Riga sind seit der diesjährigen Erösfiiuttg .man diese Verkäufe als gezwungen ansehen, da her Schiffahrt 951 Kauffahrteischiffe augekom- sie nicht durch Einfuhr gedeckt worden. Es wä-
«»V 939 in See^egangen, , re nicht unwichtig, den Ursache» einer so hedeu«
tenden'Abnahme im Hände! einer StadyNachzü-- -ren assecurirt.? Fü^die übrigen werden Geldbet- forschen, deren Wohlfahrt in cher freien Schif- 'träg^ aufgenommen. Am meisten zu bedauern fahrt auf der Scheide, ihrer Lag.e und dem jetzi- ist vielleicht der in Rauch aufgegangene Vorrath gek^Stande.^der Dinge gegründet zu seyn schien. ägyptischer Alterthümer, die von Belzoni än In Rotterdam ist.in der W^ihnachts -Nacht diesen Ort zur Schau gestellt worden wstren.
ein großer Diebstahl in der Katholischen Kirche Das ganze ägyptische'Grabmahl, das er so verübt worden. Man schätzt den Werth der ge- sorgfaltig hatte ausführen lassen, ist dahin, raubten Kostbarkeiten auf zehntausend Gulden. Im Theater Varietes machten einige Spitz-
Paris, vom 3. Januar. buben gestern Abend falschen Feuerlärm. Alles Für einen Theil der hiesigen Kaufleute hat stürzte fort, und in dem Tumult wurden Frauen das neue Jahr mit Schrecken und Unglück be- mit Füßen getreten, und ihnen Shawls, Pelze gönnen. Um halb 7 Uhr des Morgens brach und anderes Geschmeide geraubt. Nach einer auf dem Italiener-Wall in dem Bazar (einem Weilekam das Publikum vom Schrecken wieder großen aus Holz gebauten Waarenmagazin) zu sich, aber das Stück wurde nicht weiter ge»
das Feuer in lichten Flammen aus, wodurch, spielt. Die Polizei spürt jetzt den Anstifter»
trotz Hülfe und Anstrengungen, das Gebäude nach. -
sammr allem, was darin war, in Rauch auf- London, vom 1. Januar.
ging. Um halb zwölf Uhr stürzte das Dach ein. , Laut Briefen aus Guatemala vom 15. Sept.
Man schätzt den Schaden aufmehr als 600,000 sind die Zwistigkeiten unter den zur Repubit Franken (164000 Thlr.) Die Riesenschlangen von Mittel-America gehörigen Provinzen frsund- und seltenen Vögel vom Senegal, die daselbst schaftlich beigelegt, und Engl. Kaufleute^ sind zu sehen waren, sind verbrannt. Eme junge üllerwärts beschäftigt, Handelsverbindungen Frau, die erst seit einigen Tagen verheirathet anzutupfen, Privilegien zu erlangen, Anlei- ist, hat mit einer Kiste von Caschimr-Shawls, ben zu schließen, Canale und andere Unternch- 80000 Fr. an Werth, fast ihre ganze Habe ein- mungen zu beginnen.. Man spricht bereits' vo5 gebüßt. Vieles Geld fand man zusammenge- der nahetr Ausführung eines Canals, "der die schmolzen unterm Schutte; auf dem Boulevard Südsee mit dem Caraibischen. Meere virbindea
lagen unter dett rauchenden Trümmern zur Hälft soll. ^ .
te geschwolzene Ohrringe, zerbrochene goldene Die für die Schiffahrt gefährlichsten Stellen Kamme, Stücke vonUhren und Halsketten:c.:' an den engl. Küsten sind unstreitig längs, den ei« einziger Goldschmidt verlor für 40000 Fr. Grafschaften Cornwallis, Dorset, Sommerset Wie das Feuer entstanden^ weiß man noch nicht; und Devon entlang. Vom Jahre 1815 bis zum der Wächter, der jede Nacht in dem Bazar zu Anfang des Jahres 1824 sind in diesen Gegenden schlafen angewiesen ist, hat gerade in dieser 382 Schiffe gestrandet und 558 anderweitig be«
Neujahrsnacht seine Pflicht verabsäumt. Die schädigt worden. Es ist daher im Werke, um chinesischen Bäder und das Hotel des Herzogs diesen Küstenstrich ganz und gar zu vermeiden,' von Massa, die gleichfalls bedroht waren, sind einen Canal von Bristol aus anzulegen.
glücklich vor dem Feuer geschützt worden. Um- Folgenden Zug aus derHandlungsweise eines gekommen ist Niemand. Ander Stelle, wo der hiesigen Kaufmanns freuen wir uns mittheilen Bazar stand, war früher ein großes Wagen- zu können, und empfehlen ihn allen Bankerott Magazin, das vor zwanzig Iahren gleichfalls teuren, die ihre Gläubiger nur zu schnell verges«
ein Raub der Flammen geworden ist. sen, zur gefälligen Nachahmung. Herr Nasch.
DerBegründerundEigemhümerdesinFlam- der vor 8 Iahren durch unglückliche Geschäfte men aufgegangenen Bazars, war ein Kavalle- sich zur Einstellung seiner Zahlungen genöthigr rie-Kapitain, ein ehemaliger Ausgewanderter, sah, hatte sich darauf mit seinen Gläubigern der einst 40tausend Livres jahrlicher Einkünfte auf50 Prozent abgefunden, so daß sie auf jede zu verzehren hatte. Bezöge er nicht eine Pen- weitere Forderung an ihn verzichteten. Er sing, Aon von 600 Fr., so wäre er jetzt gänzlich zu aufs neue seine Geschäfte an, seine Unteraeh, Grunde gerichtet. Von 40 Kaufleuten, deren mungey^ glückten, und er ward ein vermögender Waaren verbrannten , Hütten nur. L ihre Waa». Mann, Die vorige Woche lud er seine H-OPt»
' Mubiger zum Mittagsessen ein, -uick zeigte ih-. von Thermopyla hervorkominen, häufige.Schar- nen bei Tische an, daß er ihnen feintSchulden> Mjel.' 'Dsrwisch^Mscha, dessen Haupdqual^
b^j Heller und Pfennig bezahlen wolle. Ergabt tier einige Stunden-ab von Larissa ist bleibt, ihnen sofort Anweisungen auf seinen Bankier,' yach wie vor in gleicher Unthätigkeit. . - - - zur Erhebung von mehrerentausend Pfd.Ster- Vermischte Nachrichtens
ling. Die dankbaren Glaubiger sind übereinge- Dem Kapitain William Sewell von Harring- kommen, Hrn. Nasch mit einer silbernen Schüs- ton, welcher die Mannschaft eines in.der spani- sel, 400 Sovereigns (Louisd'ors) an Werth, schen See gesunkenen dänischen SchiM.qufge- zu beschenken, auf der die edle Handlung dessel- nommen u.mitder menschenfreundlichsten Sorg
ben durch eine passende Inschrift verewigt wer- falt gepflegt, auch dieselbe, nachdem er seinen - bell soll.. Bestimmungsort erreicht, mit Kleidungsstücken'.
Türkische Gränze, vom 9. December. und allen nothwendigen Erfordernissen versehen:
Ueber den letzten unglücklichen Vorfall, wel- hat, ist auf Befehl Sr.-Maj das Königs von:
cher bei Kandia dem Sohn des ägyptischen Vi- Dannemark eine goldene Medaille Mit dem>
-zekönigs, Ibrahim Pascha, begegnet ist, er- Brustbilde Sr. Maj. des Königs und der Im- zählt die AllgemeineZeitung Folgendes: Da die schrift: zugestellt worden.
Griechen den Eingang des Meerbusens von Aus Hamburg meldet man: Am 4. Januar'' - Stanchio nicht eigentlich blokirt hatten, so dreiviertel nach^Z Uhr Nachmittags umzog sich konnte Ibrahim demnach ohne Hinderniß'sei- der Himmel Mitdicken Wolken, plötzlich erfolgte
wen Zug nach Kandia unternehmen. Er segelte ein Blitz und Donnerschlag, als Vorbote eines zwischen den Sporaden durch gegen Santorin, Schneegestöbers, das aber schnell vorüberging, vhne weitere Vorsichtsmaßregeln zu nehmen, worauf sich der Himmel aufheiterte, und bald Erst zwischen Santorin und dem Cap Sassaso, der Mond in voller Pracht heraufkam..
"vnfern der kleinen Insel Christina, sah er Plötz- Am 15.. November schlug der Blitz in der llch eine starke Abtheilung leichter griechischer Pfarrkirche zu Brilon, in den Kirchthurm zu Schiffe, bei denen sich viele Brander befanden^ Rüthen, und sechsmal in den- Kirchthurm zu ia seiner Nähe.. .Diese unvermuthete Erschei- Callenhard im Kreise Lippstadt ein, oHne je«
nung veranlasste auf den ägyptischen Schissen doch an einem Orte gezündet zu haben: . große Bestürzung. Es kam zu einer Kanonade, Die vorige Woche ist in Devon ein 18jäHr.Mäd- die im Grunde unbedeutend geweseinseyn mag, chen, Namens Eames, vor Schrecken gestorben, Allein nichts desto weniger die in der ägyptischen weil einer ihrer Lehrer ein Spinne nach ihr ge- Flotte herrschende Verwirrung vennehrte. Ein worfen, die ihr den Rücken herunter gekrbchen Theil, der den Griechen am nächsten war, er- ist. Ein ähnliches Ereigniß hat sich voriges griff die Flucht, und zwar, da die Aegypter Jahr in Axminster zugetragen..
sich von Kandia abgeschnitten glaubten, in nord- ^ 7 '— ^ östlicher Richtung. Die ersten flüchtigen Schiffe 5. ^ ca.)
gelangten zur Insel N-nfi, und eilten von dort ° k W '
nach Budrun zuruck. Eine andere Abtheilung ok rucis avs wiici anci reci^ie^s^
segelte gegen Rohdus; einige Schiffe gelangten i'Kou stM '
m Kandiotische Häfen. Ibrahim Pascha und ^ ^
Ismail Gibraltar befanden sich mit ihren beiden ^ dekore ^
Admiralschiffen zuletzt wieder zu Budrun, wo ^ ,, ^ ^ ^ sie so viele Scbiffe als möalick tu sammeln suck^ ^ Mißdeutungen zu verhüten, sieht der Emsen-
^ 'v v»ele ^cyisse ats mogu^) zu sammeln fucy, Erzählung sich genothigt, hiermit an- ten, wahrscheinlich um Mit denselben nach Ale- zuzeigcn, daß er dieselbe aus dem Taschenbuche xandrien zurückzukehren. Mehrere ägyptische Aglaja für das Jahr 4825 entlehnt hat: Er wäh^
Schiffe sind von den Griechen genommen wor- ^ demselben enthaltenen Erzählungew Die Türken in Patras und Lepanto halten sich dieselbe eine Nachahmung des Ivanhoe, eines der gut: Die drei-bis viertausend Türken um Zeituni ' beliebtesten Werke des Walter Scott, ist, und' haben mit den Griechen, die aus den Engpässen ^W^u^Misen^ ^^ebWten PubMWv
^a!lu eilte den Pferden die Geschirre über die Köpfe zu ziehen, während sie noch begierig die letzten Halme vom Boden auflasen, und schlug die nachgelassenen Erränge ein, dann tappte er, im dunkelnHut und Peit
sche zubinden, die^ neben dem Wagen bei Seite ge
legt harre. Isak saß indeß aus der Schwelle des Schop
pens, seine Glieder noch von der Angst gelahmt, die er ausgestanden, und die ihm Gebere auspreßte, wel
che er halbbcwußtlos vor sich hinmurmelte: „Moses und Abraham," sprach er vor sich hin, „und all' ihr Propheten! rettet mich aus dctBedrängniß. — Strek- ket eure Hand über mich aus, damit Angst ergreife die
se Hartherzigen, und Zittern erfasse die Gewaltigen Moabs. Laß sie erstarren zu Stein, bis daß die Mon
tier von Rabbah durchgegangen durch die Pfade der Gefahr, und die Kinder von Ammon sich gerettet aus dem Verderben."— Eine Hand faßte ihn bei den letz
ten Worten von rückwärts an der Schulter. Mit einem kaum unterdrückten Schrei des Schreckens sah sich Isak vm, und erblickte einen Mann, in einem weißen Man, tel, an seiner Seite. „Sey auf deiner Hut!" sprach' dieser, „Räuber laucrn dir im Walde auf. Du bist ver
loren, wenn du daS Haus verläßt."— «Weh mir!" schrie Isak in Verzweiflung, , und bin ich es nicht auch, wenn ich bleibe? die Bosewichter vorn im Hause, wenn si«
Wich hier entdecken, werden sie mich nicht quälen und.
peinigen, mich berauben und tödtcn, wie ste mir ge
droht? O erbarmt euch meiner," rief er, indem er des Fremden Knie umschlang, „rettet mich! helst mir! der gerechte Gott Israels wird es euch lohne«." In au- aenblickUchcr, zweifelhafterNeberlegung stand derFrem- de, indem er sich matt und entkräftet an die Wand des Schoppens lehnte, dann wandte er sich zu Isak: „Wohl- SN5" sagte er, „schleicht euch sachte um das Haus.
Vorn än der Ecke liegt ein gesatteltes Pferd, nehmt die Pistolen aus den Halftern, und bringt sie hicher.
j,Nicht ohne Zittern gehorchte Isak, der Fremde half indeß Sallu die Glocken aus dem Geschirre des Gabel
pferdes nehmen, und den Wagen so leise, als es iiut geschehen konnte, auf die Straße zu schieben, wo dn tiefe Wellfand das Geräusch der Räder dämpfte. Isak brachte die /Pistolen. Sallu bestieg den Wagens der Fremde nahm an Isaks Seite Platz. So schnell ats^Me Macht und die schlechte Beschaffenheit des WegeS er
laubten, eilten sie nun vorwärts^ und kamen bald dem Getümmel der Karzma aus dem Bereiche. 9?»n gelangten sie aber auf eine Stelle, wo eine mit Bäüm- üsten und Knüppeln überdämmteCumpsstrecke das Fah
ren im Trabe zu beschwerlich.machte, und kaum Katteu sie einige Schritte darauf zurückgelegt, als mehrere Männer aus dem Dickicht auf den Wagen zusprangen,
«nd während der eine den Pferden in den Äugeln fiel, -cm donnerndes Halt.' ihnen zuriefen. Sallu hielt er
schrockene Isak stürzte, wie vom Blitze getroffen, vom Kissen des Sitzes auf den Boden der Droske herab,
^itur der Fremde richtete sich unerschrocken auf, spannte den Hahn des Pistols, und rief dem nächsten am Wa
agen zu: „Zurück! wenn deinLeben dirliebist!"—„Ey
»vas!" schrie dieser, indem er nach den Mantel deS Fremden faßte, und sein Seitengewehr schwang, „seht
Nach dem Eitern^ wenn Ihr nicht gutwillig gebt, a>aS
Ihr.bei Euch habt." Kaltblütig drückte der Fremde ab, und Sotolsky stürzte mit einem Schrey zur Erde.
(Die Fortsetzung folgt.) A u c t i o n 6 - A n z e i g e n .
Ende Januar oder Anfangs Februar soll das zum Nachlaß des verstorbenen Rachs
herrn Jo.hannsen gehörige Wein- und Ma
terial-Waaren-Lager, bestehend in feinem Mcdoc und verschiedenen Sorten französischer Weine in Oxhoften, Champagner, Bour- gogne, Muscat:c. in Bouteillen und Ki
sten, feinem Branntwein, frischem Minerale Walser — ferner Kaffee, Gewürz, Far
ben, Apotheker < Waaren, mehreren Sorten Nauchtaback, Fayence, Papier, leeren Stück-Fässern, Oxhöften, Bouteillen:c. :e., öffentlich meistbietend unter gerichtlichem Hammerschlag versteigert werden, welches hiermit vorläufig zur Kunde der Kaustiebha
ber gebracht wird. Der bestimmte Tag des AnfanLes der Auetion wird gerichtlich noch näher angezeigt werden.
Libau, den 24. Dec. jst24.
Zu v e r m i e t h e n.
Das hinter dem Schlagbaum Nr. 235 belegene Wohnhaus, bestehend aus sieben heizbaren Zimmern > nebst Küche, Keller) Hofraum, Speicher, Stallraum, Wagdtt- remise^ Abschauer, einer Herberge, einem Garten u. s. w., ist zu vermiethen. Hier, auf Reflektirende melden sich gefälligst bei
- C . F . P o h l , - Stadt-Bauschreiber'- Gehülfe.' Die Brod-Taxe, die Branntweins»
Taxe, Taxe für das Libausche Fleischer-Amt, die Bier-Taxe und Taxe für die in der Stadt Libau aufTagelohn arbeitende Mauer, Zimmer, leute, Tagelöhner:?., für den MonatIanuat 1825, sind unverändert geblieben.
Ist zu drucken erlaubt.
Im Namen der Civil-Obcrverwaltung der OKfes-
Provinzen, ^ ^
Tanner, Cenf»5- - >
L i b a u s ch e s
ch e n b l a t t.
I m Verlage bei D. F. Sager.
4- Sonnabend, den 10. Januar 1825.
Königsberg, vom 6. Januar.
Unter den häufigen Stürmen, -die nun schon seit drei Monaten vorzüglich an unfern Seekü
sten wüthen, zeichnete sich der am Z. d.M. durch seine Heftigkeit und durch die dadurch verursach, ten Fluthen besonders aus. Die Überschwem
mungen in Pillali an den Seeufern, so wie an der frischen und Kurischen Nehrung, waren sehr bedeutend, auch am Kurischen Haff neben dem großen Friedrichsgraben wa^en sie Gefahr dro
hend, jedoch haben die Wasser-, Hafen- und Seeufer- oder Dünenbaue kräftig widerstanden, so daß keine große Beschädigungen entstanden sind.
Hamburg, vom 11. Januar.
Privatbriefe aus London vom 4. versichern, daß dieAnerkennug der Unabhängigkeit der Frei
staaten Mexico, Columbien und Buenos-Apres durch die König!. Regierung keinem Zweifel mehr unterliege.
Man hat nun die Ueberzeugung, daß das Cuxhavner Leuchtschiff, „der Seestern" in der Nacht vom 26. zum 27. v. M., mit der darauf befindlichen Mannschaft, vor seinen Ankern lie
gend, in den Grund gerissen worden ist. Am 7.
d. hat man sich nach der Station des Schiffes begeben und bei niedrigem Wasser den Snoow- Mast, der hinter dem großen Mast befindlich, und woran das Gaffel- oder sogenannte Großse
gel befestigt ist^ 5 bis 6 Fuß hervorragen ge
sehn. In derselben Gegend ist auch die Booje des Ankers, waran die Kette noch befestigt war, gefunden worden.
Stockholm, vom 3t. December.
In der Nacht vom 20. d. M. brach zu Karls- krona ein Sturm aus, desgleichen man sich kaum erinnern kann. Er kam aus S.W. um 10 Uhr Abends, und fuhr mit gleicher Heftigkeit bis 4 Uhr Morgens fort, von wo an er allmählig ab
nahm. Dächer, Schornsteine, Fenster und Planken hier in der Stadt, sind theils beschä
digt, theils vernichtet worden, ganze Buden und Packhäuser umgeworfen und die Landbrük- ken in der Stadt zertrümmert, im Hafen liegen
de Schiffe losgerissen und fortgeführt. Auf dem Krön-Schiffswerft ist kein bedeutender Schade geschehen, es bedarf aber doch zum Theil der Ausbesserung. Viel Arbeit mußte angewendet werden, damit die Kriegsschiffe nicht losgeris
sen wurden; doch hat die Flotte nicht gelitten.
Auf dem Lande ist die Verwüstung bedeutender gewesen; eine Menge Dächer sind vernichtet und sehr viele Viehhäuser völlig umgeworfen, an
dere herumgedreht und beschädigt worden, auch eine Menge Wald niedergestürzt und selbst alte Elchen theils mit der Wurzel aus demBodenge- rissen, theils abgebrochen. In Sölswitsborg ist die Kirche beschädigt und drei Schiffe liegen hoch auf dem Trocknen. Auf der Küste zwischen
hier und Rönueby sind zwei Fahrzeuge wahrend des Sturms gestrandet.
Aus den Maingegende»!, vom 9. Jan.
Aus den Tagen der letzten Überschwemmung hört man jetzt noch eine rührende Anekdote: Als am 20. Qct. das große Wasser auch auf Heidel
berg seine Wellen mit großen Massen von Holz, Hausgeräthe und dergleichen drängte, sah man auch eine Wiege heran schwimmen, worin ein noch lebendes Kind eingewickelt lag. Die ge
waltige Strömung ließ keine Rettung zu, und das Ktnd ward durch die Brücke fortgerissen.
Nach einigen Tagen liefdie Nachricht ein, daß das
selbe zu Sandhofen, zwei Stunden unterhalb Mannheim, in seiner Wiege ans Land gespült, und ltoch lebend zum Pfarrer des Orts gebracht worden sey. Wo es hergekommen, weiß man noch nicht.
Aus den Niederlanden, vom 7. Jan.
Im abgewichenen Jahre sind in Goeree und Mansluys 1373 Schlffe in die Maas, 95 in Schiedam und 1729 Seeschisse in Amsterdam eingelaufen. Der Betrag des in die Niederlan
de eingebrachten Getreides belief sich voriges Jahr auf 22,631 Last, mehrentheils Roggen und Gerste.
Paris, vom Z. Jan.
Die Municipalität ln Meaux hat einen nach- ahmenswürdigen Act öffentlicher Dankbarkeit geübt. Da der dortige ausgezeichnete ArztHon- zelot, der durch seine Uneigennützigst ein wah
rer Wohlthäter der Stadtarmen gewesen, ohne Vermögen gestorben war, so laßt die Stadt den jungen und hoffnungsvollen Sohn des Verstor
benen auf ihre Kosten (sie giebt jahrlich!1200 'Franken) seine Studien fortsetzen.
In Straßburg laßt sich jetzt ein fünftehalbjäh- riges Kind sehen, das einem Riesengeschlecht anzugehören scheint. Es ist 4 Fuß hoch und wiegt 130 Pfund. Noch'ein anderes Phänomen dieser Art befindet sich in Straßburg, nämlich ein 16jähriges Madchen, die mehr als 300 Pfund schwer ist. Sie fährt in einem verschlos
senen Wagen, dessen Kasten mit ihrer Taille im Verhältniß steht.
Die Spitzbuben haben durch den falschen Feuerlärm, den sie neulich im Schauspielhause Varietes machten, eine ansehnliche Beute ge
macht. Die Uhren, Shawl, Mantel, Hute und andere Pretiosen, die bei dieser Gelegenheit
gestohlen und bei der Polizei angegeben worden^
betragen über 20tausend Franken an Werth.
London, vom 4. Januar.
Am 26. v. M. vergiftete sich zu Andover ein achtzehnjähriges Mädchen, Namens Lydia Olds, durch Arsenik. Seit zwei Jahren hatte sie sechsmal versucht, sich das Leben zu nehmen- das erste Mal mit Laudanum, das zweite Mai mit Aufhängen, das dritte und vierte Mal mit Kehlabschneiden, das fünfte Mal mit Er
schießen. Erst zum sechsten Male hat sie ihren Zweck erreicht. -
Siebzehn französische Kriegsschiffe sollen En
de Oktober aufjder Höhe von Martinique gese
henworden seyn und nach Hain gesteuert haben, allein Briefe aus Port-au-Prince vom 17. No
vember sagen nichts davon, vielmehr, Boyer schicke sich an, eine Deputation nach Frankreich zu senden, nachdem er die Throngelangung Carls des Zehnten vernommen.
Türkische Grenze,^ vom 12. December.
Der allgen . Zeitung zufolge, soll Colocotro- ni, der Sohn, welcher aufs neue Unruhen ge
gen die griechische Centralregierung angestiftet hatte, nach einigen hingerichtet, nach Andern in einem förmlichen Gefechte, welches er den Truppen dep Regierung lieferte, umgekommen seyn. — Aus Hydra melden Privatbriefe vom 2. Dec., welche von Tschesme aus bestätigt wer
den, daß seit dem bei Candia gelieferten See, treffen, in den^Gewässern von Rhodus ein neues Gefecht statt gefunden habe, worin eine ägypti
sche Fregatte verbrannt, und mehrere Trans
portschiffe weggenommen seyn sollen.
Der zurückgekommene Kapudan Pascha, der bei allen Gelegenheiten viele Anhänglichkeit an den Sultan bewiesen hat, soll eine Anstellung bei der Person desselben erhalten. Uebrigens schien der Sultan einige Besorgnisse zu hegen, da er seine Minister beorderte, sich in Zukunft stets in der Moschee mit ihm einzufinden, auch gleichzeitig mehrere Befehle erließ, um die nie
drigsten Volksklassen im Zaume zu halten. Kein Dtenstbote oder Sklave darf sich nach 9 Uhr Abends auf der Straße blicken lassen. Diese Vorsichtsmaaßregeln machten einiges Aufsehen.
In dem Seegefechte vom 13. Nov. bei Candia gerieth die ägyptische Flotte in so große Unord
nung, daß sie auf Candia keine Truppen ans Land setzen konnte, und nur zwei Schiffe in das
zum Winteraufenthalte bestimmte Suda gelang
ten. Vis zum 26. Nov. waren die Griechen im
mer in den dortigen Gewässern und kein türki
sches Fahrzeug hatte sich der Insel genähert.
Das Meer war damals sehr stürmisch geworden, und man glaubte, Ibrahim habe sich, da ihm die Winde keine andere Richtung zuließen, nach Cppern oder Alexandria gewendet. Er ist je
doch, zufolge späterer Nachrichten aus Constan- tinopel, in den Meerbusen von Macri eingelau
fen. Auch sollen die Griechen in diesem Treffen mehrere Brander eingebüßt haben. — Von 10 griechischen Schiffen, welche Patras blokirten, sind 4 in den Hafen von Lepanto eingelaufen, Um die dort befindlichen türkischen Schiffe zu ent
fernen, und die Schlösser Rumeli oder Lepanto zu bedrohen. So kann Patras um so weniger Lebensmittel erhalten. Doch werden die Grie
chen,.^ wie es scheint, diese Festung nicht eher angreifen, als bis sie alle möglichen Streitkräf
te gesammelt haben, um sich eines guten Erfolgs zu versichern.
V e r m i s c h t e N a c h r i c h t e n .
Der in Warschau verstorbene junge Prinz Eduard Lubomirski, hat folgende bedeutende Legate ausgesetzt: für die Kirche zu Radzimin 2000 Gulden polnisch (a 15 C^. S.M.), für das Warschauer Taubstummen-Institut 5000, für das Findelhaus zu Warschau 20,000, für ein dortiges Hospital 5000, und endlich zur Gründung eines mildthätigen Instituts zu Rad
zimin 400,000 Gulden polnisch.
Eine Meile von Fürstenwalde, bei dem Tem- pelberger Forsthause, einer dem Grafen von Hardenberg gehörigen Besitzung, kam am 9.
Januar ein mächtiger Adler, einen Reiher in seinen Klauen tragend, brausend aus hohen Lüf
ten dahergeflogen. Er ließ sich auf einer Wiese, zwischen dem Forste und Ver^Spree, nieder und begann seine Beute zu zerfleischen; der Förster Meix näherte sich bald demselben mit seinem Dop
pelgewehre behutsam bis auf 150 Schritte, und traf ihn mit einer Kugel so gut, daß er zusam
men fiel; ehe man sich ihm aber nähern konnte, erhob- er sich wieder und eilte dem Forste zu:
unterweges und im Forste mit grobem Schroote, was er aber gar nicht achtete, und mit Kugeln stets getroffen, fiel er endlich beim siebenten Schusse. Sein furchtbarer Knochenbau und seine ausgezeichnete Größe, denn er deckt mit
seinen ausgebreiteten Flügeln eine gerade Linie von 86 Zoll (7 Fuß und 2 Zoll) Rheinl., setzen in Erstaunen, und lassen auf ein sehr hohes Al
ter dieses sehr merkwürdigen Thieres schließen.
R e b e c c a .
(Fortsetzung.)
^cheu von dem Knalle des Pistols, rissen die' Pferde aus. Der Räuber, der in dem Zügel lag, tau
melte seitwärts zu Boden, und Sallu, ohne umzublik- ken, jagte wie besessen auf dem holperichten Wege fort!
Erst, nachdem sie eine gute Strecke hinter sich hatten, kroch Isak auf seinem Sitze hervor. Sein Schrecken war jetzt mit der Wahrscheinlichkeit der übcrstandenen Gefahr vorüber, und die Furcht, die ihn bisher stumm gemacht, gab nun dem Gefühle der Dankbarkeit und der Neugierde Raum. Er ergoß sich in Betheurungen seines Dankes, im Preise seines unbekannten Retters, und in tausend Fragen, die aber sammt und sonders ohne Erwiederung blieben. Stumm und unbeweglich hing der Fremde über der Rücklehne des Sitzes, und mit geheimen Grauen zog sich endlich Isak, nach ver
geblich Wiederholten Versuchen ihn zum Sprechen zu bringen, in die andere Ecke des Sitzes zurück, den t^e- fenSchlummer oder die ungesprächigeLaune seinesson- derbaren Gefährten durch keine weitere Zudringlichkeit
zu stören. ^
Der Morgen graute bereits, als sie aus dem Walde herausfuhren, und die Giebel von Wileika über die Flache hervorragend, in der Ferne sichtbar wurden.
Neugierig rückte Isak dem noch immer regungslosen Reisegefährten wieder nqher, um sich ihn besser in's Auge zu fassen. Der weiße Reitermantel, den dieser um seine Schultern geschlagen hatte, war über die Brust herabgesunken, die goldenen Achselquasten und das Ehrenkreuz auf seinem Colette, dadurch sichtbar geworden, ließen keinen Zweifel über den Rang des lungen Mannes, der, wie Isak aus der Farbe und den Aufschlagen seiner Uniform erkannte, zu einem jener polnischen Reiterregimenter gehörte, die kürzlich in dieser Gegend gestanden, und ohne Zweifel in dem Treffen mitgefochten hatten, über dessen Schlachtfeld Isak gekommen war. Seine Folgerung bestätigte noch die Bemerkung, daß der Fremde seinen linken Arm in einem Bande trug, und auch am Haupt verletzt schien, um das er sein Tuch gewickelt hatte. Bei näherer Prü
fung, und als das hellere Morgenlicht die Gegenstände deutlicher unterscheiden ließ, sah jetzt Isak auch, daß unter demTuche noch immer häufige Blutstropfen her
vorquollen, die den Mantel des Fremden bereits mit breiten Purpurstreifen geröthet hatten. Zugleich er
kannte er zu seinem Schrecken an der Leichenblässe auf den WanHßu des Jünglings, an der Regungslosigkeit seiner Lippen, und der starren Haltung des ganzen Kör
pers, daß er in tiefer Ohnmacht lag. Wahrscheinlich hatte ihm das heftige Rütteln auf dem Damme, die Schmerzen der Kopfwunde, die sich dadurch geöffnet, und die Menge des Wutverlustes, die Besinnung ge
raubt, und einer Leiche gleich, lag er neben Isak im Wagen. „Weh geschrien!" riefdieser, „Sallu! der Mann ist rodt, erstirbt, er vergeht in Schmerz und Ohnmacht. Fahre, was die Pferde noch laufen kön
nen, damit ihm Hülfe werde, wenn er noch zu retten ist. „Sallu hieb in die Pferde, und gleich kräftig von seiner Peitsche gemahnt, als von der Nahe des wohl
bekannten Stalles angezogen, flogen die Ukrainer hin, und hielten nach wenig Minuten, dampfend und schamn- bedeckt vor Isaks Wohnung.
(Die Fortsetzung folgt.) C h a r a d e.
Das erste ist ein schützender Versteck, Das zweite spielt in Wogen leicht und keck.
Das Ganze ist — wie jeder wohl gelesen — Einst Kerker eines frommen Manns gewesen;
Jetzt will — o räch' es, Venus! sein Gebein Das erste oft vor schönen Wogen seyn.
B e k a n n t m a c h u n g . . ^ Wir Endesunterzeichnete zeigen hiermit an, da wir von der iibauschen Stadt-Kam- merey den Stadt-Schlachthoff nebst Brüh- h-aus in Arrende genommen, daß ein jeder,
ohne Ausnahme, als: Fleischer-Meister, Fleischer-Beisassen, und sonst Alle, die etwas zu schlachten haben, sich bei dem Schlachthausaufseher melden müssen, und für jedes Stück großes Vieh, für einen Och
sen und Kuh 90 Cop. K. M., und für ein Schwein, Kalb und Schaaf Z0 Cop. K.M., zu erlegen haben. Sollte Jemand^ gegen diese Bekanntmachung handeln, so ist uns, laut unserm Contract mit der Libauschen Stadt-Kämmerey, das Recht ertheilt, daß, außer dem Schlachthoffungemeldetgeschlach- tete Vieh, zu confisciren, und zwar die eine Halste zum Besten der Armen/nnd die andere Hälfte zum Besten der Arrendatoren.
Libau, den 9. Januar 1825.
C. F. .Heilt. . C a s p . D e m m e . D a v i d D e m m e .
Garten u. s. w., ist zu vermiethen. Hier
auf Reflektirende melden sich gefälligst bei C . F . P o h l , Stadt-Bauschreiber.- Gehülfe.
All gekommener Fremder.
Den 9. Januar.
Se. Excell. der Hasenpothsche Herr Oberhaupt
mann, Landrath und Ritter Baron von Korff.
A u s g e g a n g e n e S c h i f f e : Nr. 1. Das russische Schiff (Proline Zrists, geführt vom Schiffer Wiebe Ages, be
laden mit Leinsaat, nach Roskoff.
Nr. 2. Das engländische Schifflävies, ge
führt vom Schiffer John Wilson, beladen mit Flachs und Säleinsaat, nach Dundee.
Nr. Z. Das preußische Schiff ciliar- geführt vom Schiffer M. I. Kräft, in St. Petersburg geladen mit russische.» Produk
ten, nach Stettin.
Nr. 4. Das preußische Schiffvoi-otkes, ge;
führt vom Schiffer I. F. Görk, beladen mit Säletnsaat, nach Tereguier.
Jan.
Z u v e r m i e t h e n .
- Da6 hinter dem Schlagbaum Nr. 235 belegene Wohnhaus, bestehend aus sieben heizbaren Zimmern, nebst Küche, Keller, Hofraum, Speicher, Stallraum, Wagen
remise, Abschauer, einer Herberge, einem
Libau, den M a r k t - P r e i s e .
Weitzen pr. Loof
Roggen 116^120 ZK .... — G e r s t e I 0 0 ^ l 0 5 t k . . . . —
Hafer 65 5 80 K —
Erbsen —
Leinsaat —
Hanfsaat . —
Flachs, 4brand pr. Stein
— Zbrand —
— 2brand —
H a n f . . . —
Wachs pr. Pfund
Butter . . pr. Viertel
K v r n b r a n n t w e i n . . . p r . 1 8 S t o o f
Salz, grobes pr. Loof
— f e i n e s . . . —
Heringe pr. Tonne
W e c h s e l - C o u r s e : Hamburg . . 65 Tage dato ^
Amsterdam . 65 —
1825.
Cop.S.M.
100 5135 70 5 75 75 5 80 35 ä 5g 90 k IM 100 2165
85 ä 90 435 370 170 5 230 325
40 5 41 6665 100 2.50 233^
650Ä666S' L o n d o n . . . 3 M o n a t
— kurze Sicht . . .
ohneRcmitt.
Ist zu drucken erlaubt.
Im Namen der Civil-Oberverwaltung der Ostsee- Vrorinten.
Provinzen,
T a n n e r , C c n s o r .
W o
No. 5- Mittwoch, den 14. Januar 1826.
Petersburg, vom 4. Januar. zicht geleistet. Der beim hiesigen Zollantte an- Die schöne marmorne Statüe, Christum vor- gestellte Rath Smirnof ist zum Ritter des Wla«
stellend, von Dannecker, ist bereits vor einigen dimir - Ordens vierter Classe ernannt worden, Wochen in der Kaiserl. Schloßkapelle zu Zars- weil er 27 Arbeitern das Leben gerettet.
kojeselo ausgestellt. Stockholm, vom 4. Januar.
Unter den, vom 5. bis zum 21. v. M., zu Cron- Der Ackerbau, der seit 25 Jahren so rasche stadt angekommenen 24 Schiffen befanden sich Fortschritte in Schweden gemacht hat, wird auch zwei aus Amerika zurückkehrende Russische fortwahrend mit der größten Thätigk i betrie- Kriegssloops, die nichts als naturhistorische ben. Die Provinz Malmö in Schonen hat al- Gegenstande geladen hauen. lein im Jahre 1823 nicht weniger als 243 000
Fortwahrend gehen für das Zufluchtshaus, Tonnen Getreide und 560,000 Pinten Brannte- welches die Kaiserin Mutter für die Kinder, die wein ausgeführt. Auf diese Weise ist also das ihre Eltern durch die Überschwemmung verlo- Problem: „ob Schweden sich durch die Erzeua- ren haben, errichtet hat, so wie bei der Unter- nisse feines eigenen Bodens erhalten könne?'- stützungs - Committee zahlreiche Beitrage ein. durch eine zehnjährige Erfahrung, aufs glück' Der Obrist von Potemkin hat 6000 Rubel, ein lichste gelöst und diese Sicherheit der innern Un
Bauer Namens Sergius Grigorief 100 Rubel, terhaltsmittel wirkt zugleich aufs wohthatiqste der niederländische Consul 270 Arschinen feinen auf die Verhaltnisse der Bevölkerung die mit Cattun und acht große Shawls eigner Fabrik jedem Jahre zunimmt.
eingeschickt. Der Kaufmann Serebriakof hat Der Winter hat sich nun entschiedener einae- für5000Rub.Bauholz und derKausmannBilks stellt und man hofft auf eine ununterbrochnere 100 Bettdecken geliefert. Ein Beamter der 10. Dauer desselben. In den nördlichen Provinzen Klasse, Iwanow, hat auf seine eigene Kosten ist bereits die Schlittenfahrt in vollem Gange alle den 7. Nov. ertrunkene Dürftige, desglei- und wird es hoffentlich bald überall seyn.
chen alle Leichen, die man nicht wieder erkannt Wien, vom 9. Januar,
hat, beerdigen lassen. Ein armer Mann, der Der große Gewittertag, welcher auch hier sich nicht genannt hat, und welcher berechtigt seine kräftige Wirkung äusserte, (der 17. De- war, einen versetzten Pelz unentgeldlich aus dem zember v. I.) erzeugte zu Markgraf-Neusidl im Lechhauje zuruckzufordern, hat daraufzu Gun- Marchfelde eine merkwürdige Erscheinung ^Um sten eines durstigerenMannes großmüthigeVer- 7 Uhr Abends kam unter Regen, Sturm und