Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen
Journal forestier suisse
148. Jahrgang Dezember1997 Nummer12
Interpretationsschlüssel zur Erfassung der Entwicklungsstufen anhand von Luftbildern
Erfassung Luftbildern Erfassung
VonSer«/mrrf Oesterund Se/wa F/nc/isma/wi
Keywords: Aerial photos; interpretationkey; stand development stages. fdk228:587
1. Einleitung
Bestandeskarten gehören zu den wichtigsten Grundlagen der forstlichen Planung. Für jeden Bestand werden die mittelfristigen Ziele gesetzt und die notwendigen Massnahmen geplant. Entsprechend wichtig ist die korrekte Ausscheidung und Ansprache der Bestände. Das wichtigste
Merkmal
ist die Entwicklungsstufe. Zusätzlich werden meistens Deckungsgrad bzw. Schluss- grad und Baumartenanteil (Mischungsgrad) erfasst.Die Bestandesgrenzen werden entweder terrestrisch oder
mit Hilfe
vonLuftbildern
erfasst. DasErfassen von Bestandesgrenzen istim Waldwegendes fehlenden Überblicks und insbesondereim
Gebirge wegen der Topographie sehr zeitaufwendig. Demgegenüberhat dasLuftbild
den grossen Vorteil, dasses dem Betrachter einen optimalen
Überblick
über den gesamten Wald gibt und ihm ermöglicht, einfach,rationell
undmit
hoher Genauigkeit die Bestan- deseinheiten abzugrenzen. Bei der Ansprache der Entwicklungsstufe kann sich derLuftbildinterpret
allerdings nicht auf die Klassifizierung nach dem Brusthöhendurchmesser abstützen; erverwendetsogenannte Interpretations- schlüssel.Interpretationsschlüsselsind Bindegliederzwischen denObjekten in derNatur
undihrer Abbildung
imLuftbild.
Sie enthaltenIdentifikations-
merkmale, welche Objekte erkennen und verschiedene Ausprägungen (Klas-sen, Stufen) unterscheiden lassen.
Obwohl die Abgrenzung und
Interpretation
von Beständen anhand vonLuftbildern
zur Herstellung von Bestandeskarten wohl zu den häufigstenArbeiten
der forstlichenLuftbildanwender
gehören, gibt es bisher keineSchweiz.Z. Forstwes.,i4§(1997) 12: 923-938 923
umfassende Beschreibung
mit Illustrationen
der verschiedenenEntwicklungs- stufen.Mit
diesem Beitrag soll diese Lücke geschlossenwerdenmit
demZiel,
dieInterpretation
zu erleichtern, die Genauigkeit derInterpretation
zu erhöhen undnicht zuletztdie Kosten derKartierungzuvermindern, indemdie Einarbeitungszeit verkürzt und derAufwand für
dieVerifikation im
Gelände verringert werden können.2. Vorgehen
Das Erstelleneines gutenverbalen Interpretationsschlüssels ist aufwendig.
Die
verwendeten Ausdrücke sindfür
einen Aussenstehenden schwierig zu verstehen, da visuelle Eindrücke in einfache Worte gefasst werden müssen.Erst bei dreidimensionaler Betrachtung der
Luftbilder
bzw. entsprechender Beispielewird
die Bedeutung der Ausdrückeklar
und nachvollziehbar. Als sehrhilfreich
haben sich Zeichnungen und Skizzen erwiesen, welche die wesentlichen Merkmale hervorheben.Die
Eichung geschieht anhand von typischen Beständen durch intensiven Vergleich vonLuftbildern mit
terrestrischen Beobachtungen, wobei die vomSc/zweizeràc/zerc Arhefe/cras
/ür
Forsteinn'c/znmg SAFE (1986) empfohlenen bzw.vom Schweizerischen Landesforstinventar definierten Stufen (Stier/m et a/., 1994)verwendetwurden. Für dieLuftbildinterpretation
erweisen sich auch die Beschreibungen vonLez'hnndgwf (1966) undMayer(1977)alssehrnützlich.Zudem sind Angaben zurBestandeshöhe oder zur Anzahl Bäume pro
Hek-
tare als Schätzgrössen hilfreich.Die
inKapitel
4 aus Mayer (1977) zitierten Angaben können je nachBonität
und Baumart beträchtlich variieren.Die
einzelnen Entwicklungsstufen wurden möglichst klar, allgemeingültig und verständlich beschrieben, mit Luftbildbeispielenillustriert
undmit
Zeich- nungen ergänzt.Die
technisch-wissenschaftlichen Zeichnungen sind nicht realistischeAbbildungen;siesollen die charakteristischen Merkmale möglichst prägnant wiedergeben: von oben, von der Seite undals Schattenbildso,wie sie bei stereoskopischer Betrachtung unter einem Stereoskop zu sehen sind.Die
unterschiedlichen Strukturen wurden in einer Mischtechnikdurch Punkte und Striche hervorgehoben. Undeutliche, verschwommene Strukturen wurdenmit
Punkten wiedergegeben. Je deutlicher die Strukturen auf demLuftbild
zu erkennensind, destomarkanterwerdendie typischenFormenmit
Strichen her- ausgearbeitet.In
denSchattenpartien vermischen sichPunkte und Striche.In
den AhbzMwnge« 7 bis6ist die Entwicklung vonzwei Beständen darge- stellt, die aus einer Naturverjüngung (Nadelbäume, links) und einerAuffor-
stung (Laubbäume, rechts) entstanden sind. Für jeden einzelnen Baum kann die Entwicklung über alle Entwicklungsstufen verfolgt werden.
Die Entwick-
lungwird
durch das Höhen- und Dickenwachstum bzw. durch die Abnahme derZahl
der Bäume durch Pflegeeingriffe oder natürliche Abgänge erfasst.924
Die
wichtigsten Interpretationsmerkmale beziehen sich auf das Kronendach.Dementsprechend ist der Kronenaufsicht die grösste
Aufmerksamkeit
zu schenken. Als zweitwichtigstesMerkmal
sind die Schatten zu nennen, die wichtige Hinweise auf die Seitenansicht der Bäume geben. Je nach Sonnen- standundTopographieistderSchatten aberverzerrt. DadieLuftbilder
so auf- genommen werden, dass beim Betrachten unter dem Stereoskop Höhenun- terschiede überhöht erscheinen, sind auch die Seitenansichten der Bäume überproportional dargestellt. Seitenansichten sind nur von Bestandesrändernim
Randbereich einesLuftbildes
möglich, wobei die Kronen schrägvon oben gesehen werden. Entsprechend geben die Zeichnungen dieseAnsicht
wieder.3. Geltungsbereich und Anwendung
Der
vorliegende Interpretationsschlüssel giltfür
gross- und mittelmass- stäbige Luftbilder. Bei grossmassstäbigenLuftbildern
(Massstab 1:3000 bis 1:5000)sind dieverschiedenenMerkmale stärkerausgeprägt und ermöglichen sehr zuverlässige Aussagen. In der Regel werden aber zur Erstellung von Bestandeskarten mittelmassstäbigeLuftbilder
(1:8000 bis 1:15000) ver- wendet.Die
Schlüssel sindprimär für
diesen Bereich gedacht. Bei kleineren Bildmassstäben (>1:20000) ist die Zahl der Entwicklungsstufen zu verringern bzw. sind Entwicklungsstufen zusammenzufassen.Die
Auswertung derLuftbilder
erfolgt grundsätzlich nur bei stereoskopi- scher Betrachtung. Dabei sollten Gerätemit
hochwertigerOptik,
variabler Vergrösserung und standardisierter Beleuchtung wie dasAviopret APT
2von Leica verwendetwerden.Der
vorgestellte Schlüssel soll alsHilfsmittel
verstanden werden.Er
ist inerster
Linie für
forstlicheLuftbildinterpreten
verfasst worden.Er
enthält all- gemeine Erkennungsmerkmale und Charakteristika eines bewirtschafteten Hochwaldes.Der
Schlüsseldarf
aber nicht unbesehen übernommen werden, dennjenachFilmmaterial
und Bildmassstab kann dasBildmaterial
sehrunter- schiedlich sein. Auch die Wetter- und die Lichtverhältnisse sowie die verwen- detenFilter
beeinflussen die Qualität des Bildmaterials. Je nach Gegend, Höhenlage, Rasse oder spezieller Bewirtschaftungsform (z.B. Plenterwald) kann das Aussehen eines Objektes sehr unterschiedlich sein. In diesen Fällen ist ein spezifischer Schlüssel zu erstellen bzw. ein bestehender bewährter Schlüssel den speziellen Verhältnissen und Zielsetzungen anzupassen. Esmag von Interesse sein, dass zurZeit
eine internationale Arbeitsgruppe vonforstli-
chen
Luftbildinterpreten
standardisierte Interpretationsschlüsselfür
diewich- tigstenBaumarten Europas erarbeiten, dienächstenspubliziert
werden sollen.Wichtigstes
Merkmal
zurBeurteilungderEntwicklungsstufesindbei Jung- wuchs/Dickungund Stangenhölzern die Bestandeshöhe, beiBaumhölzern die Bestandesstruktur und die Ausbildung der Kronen.925
Trotz guter Interpretationsschliissel und langjähriger Erfahrung kann es bei derLuftbildauswertungzu Unsicherheiten und Fehlinterpretationen kom- men. Deshalb muss die
Interpretation
im Gelände zumindest stichprobenwei-se
verifiziert
werden.4. Entwicklungsstufen
4J
/wngwMc/zs,Dickung
Nach Mayer (1977) reicht die Stufe des Jungwuchses von der Ansamung bzw. Pflanzung bis zum Strauchschichtstadium (Baumhöhe bis rund 2 m).
Dabei stehen die Bäumchen in der Regel nur auf kleineren Flächen in gegen- seitigem Kronenschluss (Leibundguf, 1966).
Das Hauptmerkmal der Dickung ist nach Leiöundguf (1966) der Zusam- menschlussderbrüst- bis mannshohenBäume undder Beginn einesintensiven gegenseitigenWettbewerbs.
Im
allgemeinenragtdieDickungüber die Strauch- schicht hinaus.Der
rasch zunehmende Raumbedarfführt
zu einem dichten Schluss, zumAusscheiden zahlreicherHeisterund inder Regel zumAbsterben der unteren Äste infolgeLichtmangels. NachMayer(1977),derdieseStufe sehr ähnlich beschreibt, beträgt die Baumhöhe zwischen 2 und 10m, und die Zahl der Bäume ist sehr hoch(im
Durchschnitt 5000/ha).Im
Landesforstinventar(LFI) wird
diese Stufewiefolgt
definiert: dermittlere
Brusthöhendurchmesser der 100 stärksten Bäumepro Hektared^
ist kleiner als 12 cm.Da die meisten der oben genannten Merkmale auchaufdem
Luftbild
sehrgut erkennbar sind, ist diese Entwicklungsstufe
mit Leichtigkeit
zu erkennen.Der
Jungwuchs zeichnetsich durcheine Vielzahlvonkleinen Bäumenaus,die sichoft
kaum von der Strauchschicht unterscheiden lassen oder vonihr
ab-heben.
An
verschiedenen Stellen sind derBoden unddasKleinrelief
sichtbar.Pflanzungen lassen sich durch die regelmässige
Anordnung
der Bäume ein- deutigvon Naturverjüngungen unterscheiden.Die
gepflanztenBäume sind in der Regel alle gleich hoch, währendNaturverjüngungenunregelmässigverteilt
sind, unterschiedliche Baumhöhen aufweisen und dementsprechend auch
im
Deckungsgradinhomogen sind(AbMdung
7).In
der Dickungsstufe(AbMdang
2) ist das Kronendach bereits geschlos- sen.Die
Kronen sind vielfach dermassen dicht ineinander verschlungen, dass die einzelnen Kronen kaum voneinander zu unterscheiden sind.Auf
gross- massstäbigen farbigenInfrarot-Luftbildern
lassen sich Nadel- von Laub- bäumen an ihren typischen Farben unterscheiden, hingegen ist die Baumart meist nicht erkennbar.Die
Nadelbäume erscheinenpunktförmig,
bei grosse- renExemplaren als spitz zulaufenderPunkt. Bei Laubbäumenist die Kronen-form
nicht erkennbar. Dementsprechend erscheint die Bestandesoberfläche beim Nadelholz leicht gezackt und aufgerauht, beim Laubholz eher glatt bis926
körnig aufgerauht.
Die
Baumhöhe beträgt zwischen 2 bis 10 m. Vorwüchse sind sichtbar.Der
Bestand weist aber noch keine Schichtdifferenzierung auf.4.2 Stangen/zo/z
Wenn im Jungwald der Ansatz der lebenden Kronen der Oberschicht wenigstens Mannshöhe erreicht hat, spricht Lez'bizndgnf (1966) vom Stangen- holz. Nach Mayer sind diese Bestände zwischen 10 und20m hoch und weisen einen Brusthöhendurchmesser von 10bis 20 cm auf.
Die
Bäumeweisen einen grossen Höhen- und Stärkenzuwachs auf. Es besteht bereits eine deutliche Schichtung in Haupt-und Nebenbestand(Mittel-
und Unterschicht).Die Zahl
der Bäume ist hoch (im Durchschnitt2500/ha). NachLFI
weisendie 100stärk- stenBäumeeinenmittlerenBrusthöhendurchmesserd^
von 12bis30cm auf.Auf
demLuftbild
erscheinen die Bäume insbesondere am Bestandesrand als sehr hoch und schlank. Überhälter oder benachbarte Baumhölzer heben sich in der Höhe deutlich ab.Der
Bestandwirft
Schatten, die aber noch nicht sehr ausgeprägt sind.Die
vertikale Schichtung ist bereits erkennbar.Die
ein- zelnen Kronen sind meistens sehr schmal. Sie zeigen aber ansatzweise bereits die charakteristische Kronenforman.Auf
farbigenInfrarot-Luftbildern
unter- scheiden sich Nadelbäume von Laubbäumen deutlich durch ihre charakte- ristische Farbe und die unterschiedlicheHelligkeit.
Bei grossmassstäbigenLuftbildern
sinddie spitzkegelförmigen Formen derFichtenund Tannen sowie ihre radial angeordneten, sternförmigen Äste bereits erkennbar.Die
Kronendes Hauptbestandes unterscheiden sich von jenen des Nebenbestandes durch unterschiedlich grosse Kronen (Tupfen) und indervertikalen Anordnung. Bei Pflanzungen sind in der Regel die Pflanzreihen noch erkennbar
(AbMdtzngd).
Laubholzbestände weiseninder Regel einenderart dichten Kronenschluss auf,dass dieeinzelnenBaumkronen kaumvoneinanderzu unterscheiden sind.
Durch leichten Schattenwurf erhältdie Bestandesoberfläche eineStruktur, die nach Sc/zerrer (et n/., 1990) einem «Schaffell» ähnelt.
Die
Bestimmung der Baumart ist schwierig.Falls Pflegegassen geschlagen wurden, sind diese fischgratähnlichen, schmalen Waldschneisen sehr auffällig.
An
Wald- oderBestandesrändern gibtdasSchattenbild denBestandesaufbau wieder.
Zum
Teil erkenntman, dassder unterste Teil des Stammes bereitsastfrei ist.4.3 Sc/zwac/zes ßntzm/zo/z
Das Höhen- und Stärkenwachstum nimmt
im
Baumholzalterlangsam ab.Schwaches, mittleres und starkes Baumholz werden in der Regel nach dem Brusthöhendurchmesser unterschieden (Mayez-1977, Lezbuz-zdgur, 1966).
Die
927
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932
Zahl derBäume hat stark abgenommen und beträgt
im
schwachen Baumholz im Durchschnitt 1000 Bäume pro Hektare.Die
Bestände weisen eine Höhe von 20 bis 26 m auf (Mayer, 1977).Der
Oberdurchmesserd^^
beträgt nachLFI
zwischen 30 und 40 cm.Auf
demLuftbild
weisen die schwachen Baumhölzer, die bereits zum erstenMal
durchforstet wurden, kleine Lücken auf.Die
meisten Bäume sind als Einzelindividuen erkennbar (AbbzWung 4).Auf
mittelmassstäbigenInfra- rot-Luftbildern
sinddie meistenBaumarten bestimmbar(Sc/zezrereta/., 1990).Die Kronenstrukturen sind erkennbar.
Die
Kronenweisen einenrelativ
gerin-gen Durchmesser auf.
Nadelholzbestände weisen in der Regel bereits eine klare vertikale
Diffe-
renzierung auf. Einzelne vorherrschende Bäume bewirken markanten Schat- tenwurf.Der
Nebenbestand ist erkennbar. Fichten sehen auswie kleine, feine spitze Zacken, die Oberfläche von Tannenbeständen erscheint eher kuppen- förmig, gekerbt, z.T. gewellt.Die
Oberfläche eines Föhrenbestandes kann zackig, gekerbt oder kuppig gewellt erscheinen.Die
Laubholzbestände weisen eher ein flachgewelltes Kronendachauf. Je nach Baumart erscheint das Kronendach faserig, aufgerauht (Buchen), kup- penförmig oder wie kleine Ballen(Ahorn)
oder blumenkohlartig (Eichen).4.4Mzft/eres Bazzm/zo/z
Der
Oberdurchmesserd^
beträgt zwischen 40 und 50 cm(Definition LFI). Die
Zahl der Bäume hat weiter abgenommen und beträgtim mittleren
BaumholzimDurchschnitt700Bäumepro Hektare.Die
Beständeweisen eine Höhe von26 bis 30m auf (Mayer, 1977).Auf
demLuftbild
erscheinen die Kronenalsrelativ grossund mächtig.Die
Feinstruktur derKrone ist gut erkennbar (AbbzMzzzzg 5).In
derRegel sind die Bestände normal geschlossen, z.T. dicht gedrängt. Nach Durchforstungs- eingriffen weisen die Bestände Lücken und markante Schattenwürfe auf.Zwischen den Lücken sind unterdrückte Bäume, z.T. die
Mittelschicht
er- kennbar.An
Bestandesrändern erkenntman am Schattenbild den Bestandes- aufbau. Die Stämme sind z.T. bis über dieHälfte
astfrei.Die
inKapitel
4.3 genannten Merkmalesind deutlich markanter ausgeprägt.Bei kleinmassstäbigen
Luftbildern
ist es schwierig, alle drei Baumholzstu- fen zu unterscheiden. Deshalb werdenje nach Zielsetzungzwei oder alle drei Stufen zusammengefasst.Zlööi'Wung7: Infrarot-Luftaufnahme derEidg. Vermessungsdirektion vom 16.7.1997vomÜetli- berg,Zürich(Fluglinie29001; Bildnummer5306), Massstabca. 1:3000,mitausgewählten Bestän- den:1Jungwuchs,2Dickung,3Stangenholz,4schwachesBaumholz,5mittleres Baumholz,6star- kesBaumholz.DieSchattenanden Bestandesrändern gebenwertvolle Hinweise auf dieBestan- deshöheund dieKronenform.
934
935
4.5 Starkes Baara/zo/z
DasstarkeBaumholzoder
Altholz
zeichnetsichdurch dicke(d^
>50cm)und hohe (>30 m) Bäume
mit
mächtigen Kronen aus. Infolge der(d^
der
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Durchfor-
(d^ Durchfor-
(d^
stung hat die Zahl der Bäume im Hauptbestand abgenommen (nach Mayer,
1977: 250 bis 500 Bäume/ha).
Oft
sind diese Bestände mehrschichtig.Natur-
Verjüngung hat sich anlichten Orten bereits eingestellt (Abb/Mwrzg 6).Dementsprechend erscheinen diese Bestände auf dem
Luftbild
meist alslückig. Zwischen mächtigen, ausladendenKronen
dominiert
markanterSchat- tenwurf.Die
Bestände weisen die typischeAltersstruktur
auf, z.T. sind bereits Zerfallserscheinungen(vor
allem in Waldreservaten und in Wäldern, die seit langem nicht mehrgepflegt wurden) sichtbar. Da in der Regelnicht derganze Altholzbestand auf einmal geräumtwird,
sind am Rand des Altholzes Spuren der Räumung bzw. Jungwüchse sichtbar.4.6 Weitere Kategorien
Der
Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass bei derInterpretation
der Bestände noch weitere Kategorien anfallen wie z.B. «stufiger Bestand», «Ge- büschwald», «vorübergehend unbestockt», «unproduktive Fläche», «Nicht- wald». Da dies keine eigentlichen Entwicklungsstufen sind,wird
hier nicht weiter daraufeingegangen.Zusammenfassung
Auf
gross- und mittelmassstäbigen Luftbildern können folgende Entwicklungs- stufenunterschieden werden: Jungwuchs, Dickung, Stangenholz, schwaches, mittleres und starkes Baumholz. Zur Unterscheidung der verschiedenen Entwicklungsstufen werden charakteristische, auf dem Luftbild sichtbare Merkmale verwendet und im Detail beschrieben. Die Eichung geschieht anhand von typischen Beständen durch intensiven VergleichvonLuftbildernmitterrestrischen Beobachtungen, wobeidievom Schweizerischen Landesforstinventar definierten Stufen verwendet werden.Der Interpretationsschlüssel besteht aus einer ausführlichen Beschreibung und einemLuftbildbeispiel.Herzstück bilden technisch-wissenschaftlicheZeichnungender einzelnen Entwicklungsstufen, getrenntnach Nadel-und Laubholzbeständen.
Wichtigstes Merkmal zur Beurteilung der Entwicklungsstufe sind bei Jungwuchs, Dickung und Stangenhölzern die Bestandeshöhe, bei Baumhölzern die Bestandes- strukturund die Ausbildung der Kronen.
Der vorliegende Interpretationsschlüssel wurde in erster Linie für forstlicheLuft- bildinterpreten verfasst.Ersoll ihnen dieArbeiterleichtern, aber auch dazubeitragen, die Entwicklungsstufen möglichst einheitlich und nachvollziehbarzubeurteilen.
936
Résumé
Cléd'interprétationdestinée à déterminerlesstades de développement dela forêt
àl'aide dephotographies aériennes
Les photographies aériennes à grande et moyenne échelles permettent de déter- miner les stades de développement suivants: recrûs, fourrés, perchis, jeune, moyenne etvieillefutaies. Cettedistinctionestétablieàl'aidedecritèresd'interprétationvisibles surla photoaérienne etlargementdécritsdansla clé.Le calibre d'évaluationestdonné pardes peuplementstypiques dontlaphoto aérienne estattentivementcomparée avec les observations faites sur le terrain, à savoiren l'occurrence les stades de développe- ment définis parl'Inventaire forestier nationalsuisse.
La clé d'interprétation englobe une description détaillée et un exemple de photo aérienne. Lapièce maîtresse du dossierest constituéepar les dessinstechnico-scienti- fiquesde chaquestade de développement, résineux etfeuillus séparés.
Les principaux critères d'appréciation des stades de développement résident dans la hauteur du peuplement pour les recrûs, fourrés et perchis, et dans la structure du peuplementet laformedes houppiers pourles futaies.
Cette clé d'interprétation a été créée en premier lieu à l'intention des interprètes dephotographiesaériennesdansl'objectifdefaciliter leurtâche etdefavoriser lacohé- rence et la rigueurdeleur jugement. Traduction: Monigwe Doime
Summary
InterpretationKeyforthe Assessment ofForestDevelopment Stages
from AerialPhotographs
The following forest developmental stages can be distinguished on large- and medium-scale aerial photographs: saplings <1.3 m high, thicket, pole stage and low-, medium- and high-timber. In order to distinguish between different developmental stages,characteristicfeaturesvisibleon theaerial photographswereusedanddescribed in detail. Verification for typical stands was undertaken by detailed comparisons between air photographs and terrestrial observations, using thedefined classes ofthe SwissNationalForest Inventory.
The interpretationkeyisillustratedbya detailed descriptionand anexample ofan aerial photograph. Technicaldrawingsoftheindividual developmentalstages, separat- ed intoconiferand broad-leaved stands, arecentral to the process.
The most important features for the assessment of the development stages are standheightforthe sapling, thicketand pole stages and stand structureand the shape
ofcrowns forthe highforest stages.
Theinterpretationkey thatispresentedwillprimarily beofvalueforforestrystud- iesusingairphotographs.
It
should makeiteasier to evaluate thedevelopmental stages in astandardized andcomprehensibleway. Translation: /o/zn L./««es 937L/feratar
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Nr. D 1: Forsteinrichtungsbegriffe;Nr. D43: Bestandeskarte. Kantonsforstamt Glarus.8750 Glarus.
Dank
Herzlichen Dank Herrn Prof. P. Bachmann, H. Mauser, M. Keller und H.U. Scherrer, die das Manuskript nicht nur kritisch durchgeschaut, sondern mit praktischen Typs aus ihrer reichen Berufserfahrungergänzt haben.
Abbildungen gedruckt mit Unterstützung der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), Birmensdorf.
Ver/asser:
Dr.Bernhard Oesterund Seiina Flachsmann,wiss.Zeichnerin, Eidg.ForschungsanstaltfürWald, SchneeundLandschaft (WSL), CH-8903Birmensdorf.
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