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Evaluierung von Kleingruppenhaltung und ausgestalteten Käfigen für Legehennen hinsichtlich wirtschaftlicher und gesundheitlicher Parameter mit besonderer Berücksichtigung von Legeleistung, Eiqualität und Knochenfestigkeit

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Academic year: 2022

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Evaluierung von Kleingruppenhaltung und ausgestalteten Käfigen für Legehennen hinsichtlich wirtschaftlicher und gesundheitlicher Parameter mit besonderer Berücksichtigung von

Legeleistung, Eiqualität und Knochenfestigkeit

INAUGURAL-DISSERTATION

zur Erlangung des Grades einer DOKTORIN DER VETERINÄRMEDIZIN

(Dr. med. vet.)

durch die Tierärztliche Hochschule Hannover

Vorgelegt von

Anne Vits

aus Bremen

Hannover 2005

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Wissenschaftliche Betreuung: Univ.-Prof. Dr. Dr. habil. O. Distl

1. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. Dr. habil. O. Distl

2. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. J. Hartung

Tag der mündlichen Prüfung: 30.05.2005

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Meiner Familie und Marten

in Liebe gewidmet

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Teile dieser Arbeit wurden in folgenden Zeitschriften zur Publikation angenommen bzw.

eingereicht:

Archiv für Geflügelkunde

Deutsche Tierärztliche Wochenschrift Poultry Science

Züchtungskunde

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Einleitung……….. 1

Kapitel 2 Vergleich verschiedener Haltungssysteme für Legehennen hinsichtlich wirtschaftlicher, gesundheitlicher und ethologischer Parameter unter besonderer Berücksichtigung von ausgestalteten Käfigen (Literaturübersicht) ... 5

Kapitel 3 Einfluss verschiedener Varianten von Kleingruppenhaltungssystemen auf die Legeleistung, Eiqualität und Knochenfestigkeit von Legehennen 1. Mitteilung: Legeleistung und Eiqualität……….. 39

Kapitel 4 Einfluss verschiedener Varianten von Kleingruppenhaltungssystemen auf die Legeleistung, Eiqualität und Knochenfestigkeit von Legehennen 2. Mitteilung: Knochenfestigkeit………. 73

Kapitel 5 Einfluss der Etagenanordnung in ausgestalteten Käfigen und Kleingruppenhaltungssystemen auf die Legeleistung, Mortalität, Eiqualität, Knochenfestigkeit, Krallenlänge und den Brustbeinstatus von Legehennen………. 97

Kapitel 6 Production, egg quality, bone strength, claw length and keel bone deformities of laying hens housed in furnished cages with different group sizes………. 121

Kapitel 7 Übergreifende Diskussion……...……… 145

Zusammenfassung………... 175

Summary………. 179

Anhang……… 183

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Verzeichnis der Abkürzungen

AH Anfangshenne

B Bodenaufzucht

b Regressionskoeffizient DH Durchschnittshenne et al. et alteri

FG Freiheitsgrad GLM General Linear Modell K Käfigaufzucht

LB Lohmann Brown

LS Lohmann Silver

LSL Lohmann Selected Leghorn LSM Least Square Mittelwerte LT Lohmann Tradition MJ Mega Joule

MSR Mittlere Abweichungsquadrate n Anzahl

N Newton

p Irrtumswahrscheinlichkeit

R² Bestimmtheitsmaß

SAS Statistical Analysis System SD Standardabweichung SE Standardfehler

x Rohmittelwert

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K

APITEL

1

Einleitung

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Einleitung

Hühner werden von Menschen zur Eier- und Fleischproduktion gehalten. Im Jahre 2003 befanden sich in Deutschland ca. 38 Mill. Legehennen in Betrieben mit mehr als 3000 Hennenhaltungsplätzen (STATISTISCHES BUNDESAMT, 2004). Davon waren 80,8 % in Käfighaltung, 9,4 % in Bodenhaltung und 9,8 % in Freilandhaltung untergebracht.

Die konventionelle Käfighaltung stellt dabei die intensivste und kosteneffektivste Form der Legehennenhaltung dar. Die Hennen leben in einer strukturarmen Umwelt, in der es ihnen nicht möglich ist essentielle Verhaltensweisen auszuüben. Zudem unterliegen die Hennen in konventionellen Käfigen bei einer Grundfläche von 550 cm² pro Henne einer starken Bewegungseinschränkung, welche unter anderem zu einer gesundheitlichen Beeinträchtigung in Form von Osteoporose führt.

Die konventionelle Käfighaltung ist sowohl von wissenschaftlicher Seite als auch in der Öffentlichkeit zunehmender Kritik ausgesetzt. In Folge dieser Kritik wurde am 19. Juli 1999 die „Richtlinie 1999/74/EG des Rates zur Festlegung von Mindestanforderungen zum Schutz von Legehennen“ erlassen. Diese EU-Richtlinie sieht eine Verbot der konventionellen Käfighaltung ab dem Jahre 2012 vor. Für ausgestaltete Käfige mit einer Mindestfläche von 750 cm² pro Henne ist in der EU-Richtlinie keine zeitliche Befristung vorgesehen. Es werden jedoch genaue Anforderungen an ausgestaltete Käfige formuliert. So müssen von den vorgeschriebenen 750 cm² pro Henne mindestens 600 cm² nutzbare Fläche sein. Jeder Käfig muss ein Nest, 15 cm Sitzstange pro Henne, einen Einstreubereich und eine Vorrichtung zur Krallenabnutzung sowie 12 cm Troglänge pro Henne und 2 Tränken enthalten.

Die Umsetzung der EU-Richtlinie 1999/74/EG in nationales Recht musste in jedem Mitgliedstaat der EU spätestens bis zum 01. Januar 2002 erfolgen. In Deutschland erfolgte die Umsetzung durch die „Erste Verordnung zur Änderung der Tierschutz- Nutztierhaltungsverordnung“ vom 28. Februar 2002, welche am 13.03.2002 in Kraft trat. Die Bestimmungen dieser Verordnung gehen zum Teil weit über die Anforderungen der EU- Richtlinie hinaus. Der Betrieb konventioneller Käfige wird schon ab 2007 verboten, das heißt fünf Jahre früher als in der EU-Richtlinie. Des Weiteren werden in Deutschland auch ausgestaltete Käfige ab 2012 verboten sein.

Somit werden in Deutschland ab 2007 alternative Haltungssysteme, wie die Boden-, Volieren oder Freilandhaltung, an Bedeutung gewinnen. In diesen Haltungssystemen haben die Hennen größere Bewegungsmöglichkeiten und können die Mehrzahl ihrer arttypischen Verhaltensmuster ausüben. Die Nachteile der alternativen Haltungssysteme bestehen darin,

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dass die Hennen nur unzureichend von ihrem Kot getrennt werden, wodurch ein erhöhter Infektionsdruck für die gesamte Herde besteht. Zudem gelangen die Eier in Kontakt mit Exkrementen und können kontaminiert werden. Ein Problem stellt die große Gruppengröße in den alternativen Haltungsformen dar. So ist es den Hennen häufig nicht möglich eine stabile Rangordnung festzulegen, wodurch es zur Entstehung von Kannibalismus kommen kann.

Es wird also deutlich, dass es insbesondere für große Legehennenbestände schwierig ist, ein optimales Haltungssystem zu finden. Einen Kompromiss zwischen den Erfordernissen des Tieres und ökonomischen Belangen stellt der ausgestaltete Käfig dar. Der hohe wirtschaftliche und hygienische Standard der konventionellen Käfighaltung wird beibehalten, den Hennen soll aber gleichzeitig das Ausüben entscheidender Verhaltensweisen ermöglicht werden. Dazu wird zum einen die nutzbare Fläche pro Henne vergrößert und zum anderen werden verschiedene Einrichtungselemente wie Sitzstangen, Sandbäder, Legenester und Krallenabnutzer in die ausgestalteten Käfige installiert. Eine Weiterentwicklung dieser ausgestalteten Käfige stellt die Kleingruppenhaltung dar, in welcher die Hennen in Einheiten bis zu 60 Tieren gehalten werden. Durch diese größeren Gruppen erhöht sich die relative Gesamtgrundfläche pro Einzeltier, was wiederum zu einer größeren Bewegungsmöglichkeit führt (sog. Omnibuseffekt).

Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, ausgestaltete Käfige und Kleingruppenhaltungen für Legehennen, hinsichtlich Legeleistung, Eiqualität, Knochenfestigkeit sowie verschiedener Gesundheits- und Verhaltensmerkmale zu analysieren und zu bewerten. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass die Kleingruppenhaltung eventuell auch in Deutschland einen Kompromiss zwischen den Interessen des Tierschutzes und der Geflügelwirtschaft darstellen könnte.

Aufgrund des Umfangs dieses Projektes wurden die verschiedenen Untersuchungsbereiche auf zwei einzelne Dissertationen (von Anne Vits und Daniela Weitzenbürger) aufgeteilt, welche aber in der übergreifenden Gesamtdiskussion hinsichtlich einer Gesamtbewertung wieder zusammengeführt werden. In der vorliegenden kumulativen Dissertation werden vorrangig die Ergebnisse der Legeleistungs- und Eiqualitätsuntersuchung, sowie der Knochenfestigkeitsanalyse dargestellt.

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K

APITEL

2

Vergleich verschiedener Haltungssysteme für Legehennen hinsichtlich wirtschaftlicher, gesundheitlicher und ethologischer Parameter unter

besonderer Berücksichtigung von ausgestalteten Käfigen (Literaturübersicht)

A. Vits, D. Weitzenbürger und O. Distl

Deutsche Tierärztliche Wochenschrift (2005)

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Vergleich verschiedener Haltungssysteme für Legehennen hinsichtlich wirtschaftlicher,

gesundheitlicher und ethologischer Parameter unter besonderer Berücksichtigung von ausgestalteten Käfigen (Literaturübersicht)

VITS, A., WEITZENBÜRGER, D., DISTL, O.

Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

VITS, A., WEITZENBÜRGER, D., DISTL, O. (2005): Vergleich verschiedener Haltungssysteme für Legehennen hinsichtlich wirtschaftlicher, gesundheitlicher und ethologischer Parameter unter besonderer Berücksichtigung von ausgestalteten Käfigen (Literaturübersicht). Dtsch. tierärztl. Wschr.

Zusammenfassung

In konventionellen Käfigen unterliegen die Legehennen einer starken Einschränkung in ihrer Bewegungsmöglichkeit und dem Ausüben wichtiger Verhaltensweisen. Dadurch können Wohlbefinden und Gesundheit von Legehennen in diesem Haltungssystem stark eingeschränkt sein. 1999 wurde aufgrund zunehmender Kritik an der konventionellen Käfighaltung eine EU-Richtlinie erlassen (CEC, 1999), welche die Abschaffung dieser Käfige ab dem Jahre 2012 vorsieht. Dadurch werden in Zukunft alternative Haltungssysteme wie die Boden-, Volieren- oder Freilandhaltung an Bedeutung gewinnen. In ihnen ist es den Hennen möglich ihr Verhaltensrepertoire vollständiger auszuleben. Doch auch alternative Haltungssysteme weisen Nachteile auf. Oftmals ist ein häufigeres Auftreten von Infektionen mit der Folge von erhöhten Mortalitätsraten zu beobachten. Des Weiteren ist die Legeleistung in alternativen Haltungssystemen meistens nicht so hoch und stabil wie in Käfigsystemen.

Ausgestaltete Käfige und Kleingruppenhaltungen stellen einen Versuch dar, die hohe Produktivität und den hohen Hygienestandard der konventionellen Käfighaltung beizubehalten, den Hennen aber gleichzeitig mehr Bewegungsmöglichkeit und das Ausüben einiger ihrer arteigenen Verhaltensweisen zu ermöglichen. Hinsichtlich Parametern wie Produktivität, Eiqualität, Mortalität und Knochenfestigkeit scheint dies gewährleistet zu sein, während das Auftreten von Brustbeindeformationen, Fettlebern und der Mangel an artgerechter Verhaltensausübung in ausgestalteten Käfigen noch Probleme darstellen.

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Schlüsselwörter: Konventioneller Käfig, ausgestalteter Käfig, alternative Haltungssysteme, Legehennen.

VITS, A., WEITZENBÜRGER, D., DISTL, O. (2005): Comparison of different housing systems for laying hens in respect of economic, health and welfare aspects with special regard to furnished cages (Review article). Dtsch. tierärztl. Wschr.

Summary

In conventional cages laying hens are subjected to restricted movement and a lack of ability to fulfil most of their natural behaviours. Thus, welfare and health of laying hens can be highly limited in conventional cages. Due to the rising criticism of conventional cages the EU passed a directive in 1999 (CEC, 1999) in order to ban conventional cages by the beginning of 2012.

Because of this decision alternative housing systems like floor pens, aviaries or free range systems will gain importance in the future. In these housing systems laying hens have the opportunity to live out their natural behaviours to a higher extend. But also alternative housing systems have some disadvantages. Frequent infections leading to higher mortalities can be detected. Besides that egg production in alternative systems is often not so high and stable like in cages. Furnished cages and small-group-systems represent the attempt to retain the high economic and hygiene standards of conventional cages, while offering the hens the possibility to exercise and fulfil some of their natural behaviours. With regard to productivity, egg quality and bone strength this attempt seems to function, whereas keel bone deformities and the lack of ability to live out natural behaviours are still problems in furnished cages.

Keywords: conventional cages, furnished cages, alternative housing systems, laying hens.

Entwicklung Ausgestalteter Käfige

Als Grundlage für die Entwicklung der ausgestalteten Käfige ist die Kritik an den bestehenden konventionellen Käfigen zu sehen. Hauptkritikpunkte sind, dass in den konventionellen Käfigen arttypische Verhaltensweisen von den Legehennen nicht ausgeübt werden können (BAXTER, 1994), und es zur Entstehung von Stereotypien und Stress der Tiere kommt. Zudem kann sich aufgrund der eingeschränkten Bewegungsmöglichkeit eine progressive Knochenschwäche entwickeln (TAUSON, 1999). Dem gegenüber bergen aber auch die bekannten alternativen Haltungsformen (Bodenhaltung, Volierenhaltung, Auslaufhaltung, Freilandhaltung) von Hennen Probleme. Da in den alternativen

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Haltungssystemen ebenso wie in Käfigsystemen Federpicken und Kannibalismus ein ernsthaftes Problem darstellen, soll in den ausgestalteten Käfigen das Auftreten dieser Verhaltensstörungen durch das Anbieten von Einstreumaterial verringert werden. Im Vergleich zu den Käfigsystemen ist in den alternativen Haltungssystemen eine höhere gesundheitliche Belastung durch Parasiten und Bakterien zu verzeichnen (MORGENSTERN und LOBSIGER, 1994). Diese erhöhte Belastung ist unter anderem die Folge einer unzureichenden Trennung der Tiere von ihrem Kot. Als Resultat ist häufig der Medikamenteneinsatz in alternativen Haltungssystemen erhöht.

In den ausgestalteten Käfigen wurde versucht, durch ein höheres Platzangebot die Bewegungsmöglichkeit und in der Folge damit auch die Knochenfestigkeit zu erhöhen. Durch den Einbau von Sitzstangen, Nestern und Sandbädern soll ein artgerechteres Verhalten ermöglicht werden, sowie das Wohlbefinden der Hennen erhöht werden. Gleichzeitig sollen aber der hohe Hygienestandard und die gute Produktivität der konventionellen Käfighaltung beibehalten werden (TAUSON, 1999). Die Entwicklung der ausgestalteten Käfige begann Mitte der 70er Jahre in England mit dem so genannten „Get-away-cage“ (BAREHAM, 1976;

ELSON, 1976). Hierbei handelte es sich um einen modifizierten Großkäfig mit Sitzstangen auf verschiedenen Ebenen, Sandbädern und Nestern, in dem 15-25 Tiere Platz hatten. In den folgenden Jahren wurde die Forschung in verschiedenen Ländern weiter vorangetrieben (ALVEY und TUCKER, 1994; NICOL und SHERWIN, 1994; TAUSON und ABRAHAMSSON, 1994; RAUCH, 1994). Im Vereinigten Königreich (Gleadthorp, Edinburgh, Bristol), Deutschland (Celle, Hannover), Schweden (Uppsala), der Schweiz (Zollikofen) und den Niederlanden (Spelderholt) wurden modifizierte Käfige für Legehennen getestet bzw. entwickelt. Hierbei konzentrierte man sich auf die Entwicklung von ausgestalteten Kleinkäfigen mit weniger Tieren pro Käfig. In diesen Käfigen konnten sich die Tiere nur auf einer Ebene bewegen, was zu einer verbesserten Hygiene und einer besseren Kontrollmöglichkeit der Hennen führte. Als ein Beispiel ist an dieser Stelle der so genannte

„Edinburgh Modified Cage“ zu nennen. Hierbei handelt es sich um einen modifizierten Kleingruppenkäfig für 4-6 Hennen. APPLEBY und HUGHES (1995) zeigten, dass die Ausgestaltungselemente von den Legehennen in diesem Käfig zu einem hohen Maße genutzt werden. Als ein weiteres Beispiel ist der ausgestaltete Käfig „Aviplus“ zu nennen, welcher unter anderem in Studien von LEYENDECKER (2003) und SEWERIN (2002) untersucht wurde. Mit fortschreitender Entwicklungstätigkeit wurden auch immer mehr Bezeichnungen für diese neue Käfigart kreiert. So können die Beschreibungen modified, enriched, furnished, ausgestattet oder ausgestaltet alle als Synonyme für die Beschreibung der Käfige verwendet

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werden. Neben grundlegenden Versuchen wurden auch praxisorientierte und angewandte Untersuchungen durchgeführt, um die Ausgestaltung der Käfige zu verbessern. So wurden unter anderem verschiedene Arten von Nestern hinsichtlich ihrer Attraktivität für die Hennen als auch bezüglich ihrer Produktivität getestet (APPLEBY und SMITH, 1991). WALL et al.

(2002) zeigten, dass die Fläche der Nestauslegung wichtig ist für die Nutzung der Nester durch die Hennen. Die Nester mit 100 % Nestauslegung wurden besser genutzt als Nester mit 30 oder 50 % Auslegung. Des Weiteren wurde in Untersuchungen ermittelt, dass lose Nestmaterialien von den Hennen bevorzugt werden, wenn ihnen die Wahl zwischen verschiedenen Nestmaterialien gelassen wird (APPLEBY, 1990). Haben sie diese Wahl jedoch nicht, so wird der häufig verwendete Astroturf® von den Hennen im Allgemeinen gut angenommen (APPLEBY, 1998). VAN NIEKERK und REUVEKAMP (1999a) zeigten, dass Sitzstangen in paralleler Anordnung zu den Futtertrögen besser angenommen werden als senkrecht angeordnete Stangen.

Über die Zukunft von ausgestalteten Käfigen und Kleingruppenhaltungen und ihren Stellenwert in der modernen Legehennenhaltung wird kontrovers diskutiert. In Deutschland werden sie ab 2012 verboten sein, in den meisten anderen EU-Ländern stellen sie von da an das einzig erlaubte Käfighaltungssystem für Legehennen dar. Während viele wissenschaftliche Untersucher in den ausgestalteten Käfigen eine Verbesserung für das Wohlbefinden der Legehennen sehen (APPLEBY, 2000), werden die Käfige von anderen als ein Alibi der Geflügelwirtschaft angesehen, um die Käfighaltung von Legehennen mit gutem Gewissen weiterführen zu können.

Legeleistung

Legeleistungsergebnisse stellen einen zentralen Punkt in der Legehennenzucht und in der Bewertung von Legehennenhaltungssystemen dar. In Legehennenleistungsprüfungen (HLP) werden verschiedene Legehennenhybriden in Käfig-, Boden- und Volierenhaltungen verglichen, um Produzenten und Verbrauchern so ein objektives Bild über das Leistungsvermögen zu geben (TÜLLER, 1999). In vielen wissenschaftlichen Untersuchungen wurde ein hoher Einfluss des jeweiligen Haltungssystems auf die Legeleistung nachgewiesen.

Hennen aus Boden-, Volieren- oder Freilandhaltung zeigen häufig niedrigere Legeleistungen als Hennen aus konventionellen Käfighaltungen (LANGE, 1996; ABRAHAMSSON et al., 1996; TAUSON et al., 1999; LEYENDECKER et al., 2001a). Gründe hierfür sind eine bessere Herdengesundheit und eine Optimierung von Stallklima und Hygiene in konventionellen Käfigen (TÜLLER, 1999). Es ist zwar grundsätzlich möglich in alternativen

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Haltungssystemen vergleichbare Leistungen zur konventionellen Käfighaltung zu erzielen (MOU und KATLE, 1990; VAN HORNE, 1996), die alternativen Haltungsformen unterliegen jedoch größeren Schwankungen, sei es durch Beutegreifer, Infektionen oder andere Einflüsse. Dadurch ist die Legeleistung in alternativen Haltungssystemen weniger voraus kalkulierbar und nicht so stabil wie in konventionellen Käfigen. Das Ziel von ausgestalteten Käfigen und Kleingruppenhaltungen ist es, die hohe Produktivität von konventionellen Käfigen beizubehalten. Durch Untersuchungen in verschiedenen Ländern (England, Schweden, Niederlande) konnte auch gezeigt werden, dass dieses Ziel erreicht werden kann (SMITH et al., 1993; ABRAHAMSSON et al., 1995; VAN NIEKERK, 1999).

Auch der Schmutzeieranteil stellt sich in verschiedenen Haltungssystemen für Legehennen unterschiedlich dar. In den alternativen Haltungssystemen weisen die Eier durch verschmutzte Nester und das fälschliche Ablegen von Eiern auf die Kotgrube oder in die Einstreu meistens einen höheren Verschmutzungsgrad auf als in Käfigsystemen (ABRAHAMSSON et al., 1995, 1996; TAUSON et al., 1999; LEYENDECKER et al., 2001a). Um den Schmutzeieranteil in alternativen Haltungssystemen und ausgestalteten Käfigen bzw. Kleingruppenhaltungen zu reduzieren, sollte deshalb versucht werden, die Nestakzeptanz durch die Hennen zu erhöhen.

Bei einer Bewertung von Haltungssystemen hinsichtlich des Schmutzeieranteils muss jedoch auch immer die Eischalenfarbe mitberücksichtigt werden, da Verschmutzungen auf weißen Eiern leichter zu erkennen sind als auf braunen Eiern.

Der Anteil an Knick- und Brucheiern ist in konventionellen Käfigen zumeist höher ist als in Boden-, Volieren- oder Freilandhaltung (HUGHES et al., 1985; ABRAHAMSSON et al., 1995; LEYENDECKER et al., 2001a). In ausgestalteten Käfigen ist die Anzahl an Knick- und Brucheiern gegenüber den konventionellen Käfigen häufig erhöht (ABRAHAMSSON et al., 1995; APPLEBY et al., 2002; WALL et al., 2002; VAN NIEKERK und REUVEKAMP, 1999b). Die erhöhte Anzahl resultiert aus einer räumlich konzentrierten Eiablage in den Nestern. Dadurch kann es zu Kollisionen zwischen den Eiern und in der Folge zu einer Beschädigung der Eischale kommen (WALL et al., 2002). Des Weiteren können die Eier, wenn sie im hinteren Teil des Nestes abgelegt werden, zu schnell und ungebremst abrollen, was wiederum zu Verletzungen der Schale führen kann. Auch das Ablegen der Eier von den Sitzstangen aus kann zum Zerbrechen der Schale führen. WALL und TAUSON (2002) fanden jedoch heraus, dass bis auf den Boden reichende Nestvorhänge und Eiauffänger die Anzahl von Knick- und Brucheiern in ausgestalteten Käfigen deutlich verringern können. In einer neueren Untersuchung (LEYENDECKER, 2003) wurde eine geringere Knickeieranzahl in dem ausgestalteten Käfigtyp Aviplus im Vergleich zu konventionellen Käfigen ermittelt. Ob

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aber die Ursache hierfür in den Nestvorhängen, Eiauffängern oder einer erhöhten Schalenfestigkeit liegt, kann nicht mit letzter Sicherheit gesagt werden.

Der Futterverbrauch von Legehennen wird durch den Erhaltungsbedarf und den Leistungsbedarf bestimmt. Zwischen den verschiedenen Haltungssystemen differieren diese Größen in dem Maße, dass in Boden-, Volieren- und Freilandhaltung der Futteraufwand häufig höher ist im Vergleich zu Käfighaltungen (ABRAHAMSSON et al., 1996; TAUSON et al., 1999; LEYENDECKER et al., 2001a). Ursache hierfür ist ein höherer Erhaltungsbedarf der Hennen in den alternativen Haltungssystemen aufgrund einer größeren Bewegungsmöglichkeit (ELWINGER und TAUSON, 1999). Diese größere Bewegungsmöglichkeit kann auch ursächlich sein für einen höheren Futterverbrauch in ausgestalteten Käfigen im Vergleich zu konventionellen Käfigen (LEYENDECKER, 2003).

In Haltungssystemen mit Auslauf kann es zudem zu einem erhöhten Erhaltungsbedarf durch eine niedrigere Umgebungstemperatur (PREISINGER, 2000) kommen.

Eischalenqualität

Das Auftreten von Schalenbrüchen hängt von der Schalenfestigkeit, die über die Bruchfestigkeit bestimmt werden kann, ab. Hauptursache für Schalendefekte ist eine ungenügende Schalendicke (FEHLHABER und JANETSCHKE, 1992). Laut CORDTS et al.

(2001) wird die Schalenqualität durch verschiedene Faktoren beeinflusst. So nimmt mit zunehmendem Alter der Tiere die Schalenqualität ab. Die abnehmende Schalenstabilität resultiert aus einer verminderten Fähigkeit der Hennen, das mit dem Futter aufgenommene Kalzium zu resorbieren. Des Weiteren nimmt im Laufe der Legeperiode das Eigewicht zu, so dass bei gleich bleibender Schalenmasse die Schalenstärke zwangsläufig abnehmen muss. Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor für die Schalenstabilität ist die Fütterung und hier besonders das Kalzium-Phosphor-Verhältnis des Futters. In der ersten Phase der Legeperiode benötigen die Hennen einen geringeren Kalziumgehalt in der Futterration als in den späteren Legemonaten, da mit zunehmendem Alter die Größe der Eier zunimmt, und somit mehr Eischalenmasse produziert werden muss. Auch verschiedene infektiöse Erkrankungen der Legehennen können die Qualität der Eischale beeinträchtigen. Besonders Atemwegserkrankungen wie die infektiöse Bronchitis (IB) führen zu einer mangelhaften Eischalenbildung. Eine züchterische Beeinflussung der Eischalenqualität ist möglich, da die Heritabilitätsschätzwerte im Bereich von 0,22 bis 0,53 liegen, und somit eine mittlere Erblichkeit der Merkmale vorliegt (CORDTS et al., 2001).

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Neben diesen bisher genannten Einflüssen auf die Schalenstabilität, kommt auch dem jeweiligen Haltungssystem ein bedeutsamer Einfluss zu. Betrachtet man die verschiedenen Haltungssysteme von Legehennen und ihren möglichen Einfluss auf die Schalenqualität, so sind die bisherigen Ergebnisse in der Literatur hierzu nicht einheitlich (Tab. 1). Es sind zum einen Untersuchungen durchgeführt worden, in denen die Eier aus Käfighaltungen eine dickere Schale aufwiesen als Eier aus Bodenhaltungen (STOCKBERG und WEGNER, 1971;

MOHAN et al., 1991). In einer Reihe anderer Untersuchungen wurde im Gegensatz dazu bei Eiern aus Boden- oder Auslaufhaltung eine höhere Schalendicke im Vergleich zur konventionellen Käfighaltung ermittelt (HUGHES et al., 1985; BAIN, 1992;

LEYENDECKER et al., 2001b). Speziell im Hinblick auf eine Bewertung des ausgestalteten Käfigs wurden weitere Untersuchungen durchgeführt. Es zeigte sich, dass im Vergleich zu konventionellen Käfigen keine Unterschiede in der Schalendicke bestanden (ABRAHAMSSON et al., 1995; APPLEBY et al., 2002). Die Haltungssysteme üben des Weiteren über die jeweilig vorherrschende Temperatur und die Luftfeuchtigkeit indirekt einen Einfluss auf die Schalenstabilität aus. Bei zu hohen Temperaturen und zu hoher Luftfeuchtigkeit kommt es bei den Hennen zu einer Hyperventilation mit vermehrter CO2– Abatmung. Dadurch erniedrigt sich der Kohlendioxidblutspiegel was wiederum eine verminderte Schalenqualität zur Folge hat (EL BOUSHY und RATERINK, 1993).

Osteoporose bei Legehennen

Die Osteoporose stellt ein häufiges Problem in der modernen Legehennenhaltung dar. Es handelt sich hierbei um einen Verlust an vollständig mineralisierter Knochensubstanz, mit der Folge einer herabgesetzten Knochenfestigkeit und einer erhöhten Anfälligkeit der Knochen für Frakturen (WHITEHEAD, 1999). Besonders der Abbau der Kortikalis und der Knochentrabekel führt zu einer Abnahme der Knochenstabilität. COUCH (1955) stellte erstmals eine Knochenschwäche bei Legehennen fest. Er etablierte den Begriff „cage layer fatigue“ bzw. „Käfigmüdigkeit“ als eine Bezeichnung für eine erhöhte Anfälligkeit der Knochen für Frakturen, gekoppelt mit Lähmungen und dem Tod der Hennen. WILSON et al.

(1992) zeigten, dass die Entwicklung der Osteoporose mit Erreichen der Geschlechtsreife beginnt, und im Laufe der Legeperiode fortschreitet, so dass die Hennen am Ende ihrer Legeaktivität die deutlichsten Ausprägungen aufweisen. Für die Entstehung von Osteoporose sind erwiesenermaßen verschiedene Faktoren verantwortlich. Zum einen kommt es aufgrund des hohen Kalziumbedarfs für die Eischalenproduktion zu einem Abbau der medullären Knochensubstanz, die als Kalziumreservoir dient. Sind diese Reserven aufgebraucht, greifen

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die Hennen auf die kortikale Knochenmasse zurück. Der Abbau dieses strukturellen Knochenanteils führt unweigerlich zu einer Abnahme der Bruchfestigkeit der Knochen (FLEMING et al., 1998). Das Aufzuchtsystem der Hennen scheint ebenfalls Einfluss auf die Entstehung von Osteoporose zu haben. So ermittelten GREGORY et al. (1991) bei Hennen in konventioneller Käfighaltung höhere Humerusbruchfestigkeiten bei Hennen aus Käfigaufzucht im Vergleich zur Bodenaufzucht. Auch ein genetischer Einfluss auf die Knochenfestigkeit von Legehennen wird nicht ausgeschlossen. Durch Untersuchungen von BISHOP et al. (2000) wurde dargelegt, dass die Knochenfestigkeit der Hennen eine hohe Erblichkeit aufweist. Des Weiteren korreliert das Gewicht der Tiere mit der Knochenfestigkeit. So haben leichtere Legelinien in der Regel eine geringere Knochenfestigkeit als schwere Legelinien (KNOWLES und BROOM, 1990).

Neben all diesen Faktoren scheint aber das Haltungssystem der Hennen eine herausragende Bedeutung für die Entstehung von Osteoporose zu haben (Tab. 2). In einer Reihe von Untersuchungen wurde gezeigt, dass Hennen aus alternativen Haltungssystemen wie Boden-, Volieren- und Freilandhaltung eine höhere Knochenfestigkeit aufwiesen als Hennen aus konventioneller Käfighaltung (BARNETT et al., 1997; KNOWLES und BROOM, 1990;

FLEMING et al., 1994). Der Verlust an Knochensubstanz und die damit verbundene Abnahme der Knochenfestigkeit und des Knochengewichts sind in Käfigsystemen aufgrund der starken Bewegungseinschränkung deutlicher ausgeprägt als in alternativen Haltungssystemen. Dies unterstützt die Hypothese von KNOWLES und BROOM (1990), dass eine vermehrte Beanspruchung von Knochen deren Bruchfestigkeit erhöht.

In ausgestalteten Käfigen soll über die Verwendung von Sitzstangen und einer größeren nutzbaren Fläche pro Henne die Knochenfestigkeit verbessert werden. Verschiedene Untersuchungen zeigten deutlich höhere Knochenfestigkeiten in Käfigen mit Sitzstangen im Vergleich zu konventionellen Käfigen (HUGHES und APPLEBY, 1989; ABRAHAMSSON und TAUSON, 1993). Ursache hierfür ist eine erhöhte Belastung der Knochen sowohl durch statische als auch dynamische Kräfte bei der Nutzung der Sitzstangen. Bei einem Vergleich von einem Get-away-Käfig, konventionellen und ausgestalteten Käfigen konnten höhere Humerusbruchfestigkeiten in dem Get-away-Käfig und dem ausgestalteten Käfig im Vergleich zu den konventionellen Käfigen nachgewiesen werden (ABRAHAMSSON et al., 1996). Auch von LEYENDECKER (2003) wurde gezeigt, dass die Bruchfestigkeit der Humerusknochen in ausgestalteten Käfigen signifikant höher war als in konventionellen Käfigen, jedoch geringer als in Auslaufhaltung.

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Die Folgen einer herabgesetzten Knochenfestigkeit können erheblich sein. Durch die Erweichung der Knochen kommt es zu einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Knochenbrüchen. GREGORY und WILKINS (1989) zeigten, dass 24 % der in Käfigen gehaltenen Legehennen in Großbritannien bei der Ankunft auf dem Schlachthof Knochenbrüche aufwiesen. Diese Zahl stieg während des Schlachtprozesses weiter an. Neben diesen frisch aufgetretenen Brüchen konnten bei Käfighennen auch ältere, bereits wieder kalzifizierte Brüche beobachtet werden. Die erhöhte Inzidenz an Knochenbrüchen bei Käfighennen hat erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Hennen.

So wurde in einer Untersuchung gezeigt, dass 35 % der Todesfälle in einer Legeperiode auf Osteoporose zurückzuführen waren (McCOY und REILLY, 1996). Verheilte Knochenbrüche findet man jedoch häufiger in alternativen Haltungssystemen, bei denen aufgrund der höheren Bewegungsmöglichkeiten auch die Verletzungsgefahr der Tiere ansteigt (GREGORY et al., 1990). So führt zum Beispiel ein fehlerhaftes Anfliegen der Sitzstangen zu einem vermehrten Auftreten von Brustbeinfrakturen (KEUTGEN et al., 1999; siehe Kapitel: Brustbeinstatus).

Eine hohe Anzahl an Frakturen hat auch Einfluss auf die Verarbeitung der Schlachtkörper.

Knochensplitter im Fleisch von Legehennen stellen für die Geflügelfleischproduzenten ein Problem dar (BROWN, 1993), da durch die Knochensplitter wird das Fleisch für den Verbraucher gesundheitsgefährdend wird.

Mortalität

BESSEI (1999) gibt für die gesamte Legeperiode Mortalitätsraten von 4 – 7 %, so dass eine Sterblichkeitsrate von 0,5 % pro Legemonat keinen Anlass zur Besorgnis gibt. Die Mortalität wird zu einem nicht unerheblichen Maße von dem jeweiligen Management beeinflusst. Dieser Punkt erschwert den Vergleich verschiedener Studien hinsichtlich der Mortalitätsrate und sollte deshalb immer berücksichtigt werden. In alternativen Haltungssystemen wie der Boden- , Freiland- oder Volierenhaltung besteht ein höherer Infektionsdruck als in Käfigsystemen, was zu häufigeren Infektionen und somit zu hohen Mortalitätsraten führen kann.

Verschiedene Studien zeigten, dass in den Freiland-, Boden- und Volierenhaltungssystemen ebenso wie in den ausgestalteten und konventionellen Käfigen sehr niedrige Mortalitätsraten erreicht werden können, wobei die alternativen Haltungssysteme sicherlich höhere Anforderungen an das Management stellen (ABRAHAMSSON und TAUSON, 1995;

TAUSON und HOLM, 2001; LEYENDECKER, 2003). TAUSON et al. (1999) ermittelten eine Mortalitätsrate von 3 – 6 % in Käfigen und 4 – 35 % in Bodenhaltungssystemen. In Studien von ABRAHAMSSON et al. (1996), in denen konventionelle und ausgestaltete

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Käfige sowie Volierenhaltungen miteinander verglichen wurden, konnte in der Voliere eine besonders hohe Mortalitätsrate festgestellt werden.

Vergleicht man konventionelle Käfige und ausgestaltete Käfige miteinander, so konnte gezeigt werden, dass durch das Ausgestalten der Käfige mit Sitzstangen eine Reduktion der Mortalitätsrate zu erreichen ist (TAUSON, 1984; GLATZ und BARNETT, 1996).

ABRAHAMSSON und TAUSON (1997) wiederum konnten keine signifikanten Unterschiede in der Mortalität zwischen konventionellen Käfigen und Käfigen mit Sitzstangen feststellen.

Als einer der wichtigsten Faktoren im Zusammenhang mit der Mortalitätsrate ist die Gruppengröße anzusehen (APPELBY et al., 2002). Das Auftreten einer auffallend höheren Sterblichkeitsrate in den Volieren und Get-away-Käfigen macht deutlich, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen der Gruppengröße und der Mortalitätsrate besteht. Hierbei ist jedoch anzumerken, dass auch die Legehennenherkunft eine entscheidende Rolle spielt, da sich einige Legelinien eher für die Großgruppenhaltung (z.B. Volierenhaltung) eignen, und andere wiederum an die Haltung in kleineren Gruppen besser angepasst sind (ABRAHAMSSON und TAUSON, 1995). Die Hauptursache für höhere Mortalitätsraten ist in allen Legehennenhaltungssystemen im Kannibalismus, und hier insbesondere im Kloakenkannibalismus, zu sehen. In Abhängigkeit von der Anordnung und Höhe der Sitzstangen konnte in verschiedenen Studien eine Reduktion der Kannibalismusraten durch die Ausgestaltung mit diesem Einrichtungselement festgestellt werden (ABRAHAMSSON et al., 1996). Obwohl in konventionellen und ausgestalteten Käfigen aufgrund des Mangels an geeignetem Beschäftigungsmaterial häufiger Verhaltensstörungen wie Federpicken beobachtet werden, besteht in großen Herden eine stärkere Ausbreitungsgefahr dieses Verhaltens, so dass die Auswirkungen insgesamt gravierender sein können (ABRAHAMSSON und TAUSON, 1995; KEELING, 1995). Beim Vergleich von konventionellen und ausgestalteten Käfigen konnten vergleichbare Mortalitätsraten ermittelt werden (ABRAHAMSSON et al., 1996; ABRAHAMSSON und TAUSON, 1997; APPLEBY et al., 2002). Eine Übersicht über Mortalitätsraten in verschiedenen Haltungssystemen gibt Tabelle 3.

Fettlebersyndrom

Das Fettleber-Hämorrhagie-Syndrom wird als eine Stoffwechselstörung angesehen, die durch eine starke Erhöhung des Leberlipidgehaltes gekennzeichnet ist (TEGELER, 1992; RIDDEL, 1997). Diese Erhöhung ist die Folge einer Einlagerung von Fettkügelchen in die Hepatozyten aufgrund einer pathologischen Steigerung der Dotterfettsynthese in der Leber. Die

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intrazelluläre Lipideinlagerung resultiert in einer Volumenzunahme sowie in einem Druckanstieg in der Leber. Infolge des Druckanstiegs kann es zu Kapillarhämorrhagien, subkapsulären Blutungen und zu Rupturen der Leberkapsel kommen. Nach KEUTGEN et al.

(1999) sind hochgradig veränderte Lebern von Tierschutzrelevanz, da aufgrund der extremen Fetteinlagerungen und der damit einhergehenden Vergrößerung dieses Organs ein erhöhter Kapseldruck entsteht, der wiederum einen Druckschmerz erzeugt. Darüber hinaus kommt es auch zu Veränderungen bestimmter Blutparameter. So ist vor allem ein Ansteigen des Cholesterols, der Triacylglyceride sowie der Lipoproteine im Serum sowie im Plasma festzustellen (CROSS et al., 1987; SCHUMANN et al., 2000). Legehennenbestände, in denen das Fettleber-Hämorrhagie-Syndrom auftritt, zeigen einen plötzlichen Legeleistungseinbruch und eine erhöhte Mortalität, die jedoch gewöhnlich unter 5 % bleibt. Die betroffenen Tiere fallen klinisch durch Adipositas sowie große, blasse und schuppige Kämme und Kehllappen auf. Die Pathogenese des Fettleber-Hämorrhagie-Syndroms ist multifaktoriell und nicht in allen Einzelheiten geklärt. Speziesspezifische Besonderheiten im Lipidmetabolismus des Huhnes dürften eine entscheidende Rolle spielen (TEGELER, 1992). Zudem kann ein übermäßiger Verzehr an hochenergetischem Futter in Verbindung mit einer eingeschränkten Bewegungsmöglichkeit ursächlich sein. Des Weiteren ist der Östrogenspiegel von Bedeutung.

Die höchsten Östrogenwerte werden zu Beginn der Legeperiode sowie während der Hauptleistungsperiode erreicht, so dass das Fettleber-Hämorrhagie-Syndrom hauptsächlich in diesem Zeitraum auftritt (TEGELER, 1992). Weitere prädisponierende Faktoren sind hohe Temperaturen, die eine zusätzliche Einschränkung der Bewegungsaktivität hervorrufen und ein niedriger Schilddrüsenhormonblutspiegel. Die Frage, ob bestimmte Legelinien anfälliger für das Auftreten von Leberveränderungen sind als andere, konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden. In einer Studie von ROLAND et al. (1985) zeigten Hyline W36-Hennen mehr Leberverfettungen als Dekalb-Hennen.

Für das Auftreten von pathologischen Leberveränderungen im Sinne des Fettlebersyndroms besteht sowohl hinsichtlich der Häufigkeit als auch hinsichtlich des Ausprägungsgrades ein deutlicher Bezug zum Haltungssystem (RIDDEL, 1997; KEUTGEN et al., 1999). Wie bereits aufgeführt, spielt der Bewegungsmangel eine entscheidende Rolle, so dass das Auftreten des Fettleber-Hämorrhagie-Syndroms vorrangig in der Käfighaltung und nur selten in der Bodenhaltung zu beobachten ist (RIDDEL, 1997). Auch im Vergleich mit der Volierenhaltung kann das Fettlebersyndrom in den konventionellen Käfigen weitaus häufiger beobachtet werden. In Studien von KEUTGEN et al. (1999) konnten Verfettungen der Lebern zwar sowohl in der konventionellen Käfighaltung als auch in der Auslauf- und in der

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Bodenhaltung nachgewiesen werden, jedoch war das Auftreten des Fettlebersyndroms in der konventionellen Käfighaltung erkennbar häufiger, und auch der Grad der Veränderung war in diesem System am ausgeprägtesten. Zwischen den konventionellen und ausgestalteten Käfigen bestehen keine Unterschiede im Auftreten des Fettlebersyndroms, so dass durch die Ausgestaltung von Käfigen bislang keine erkennbare Verbesserung dieser Stoffwechselproblematik herbeizuführen ist.

Fußballengesundheit

In Tabelle 4 sind die Ergebnisse einiger Untersuchungen zum Fußballenstatus von Legehennen in verschiedenen Haltungssystemen dargestellt. Auftreten, Art, Lokalisation und Ausprägungsgrad von pathologischen Fußballenveränderungen stehen aufgrund unterschiedlicher prädisponierender Faktoren in unmittelbaren Bezug zum Haltungssystem (KEUTGEN et al., 1999). In der Auslauf-, Boden- und Volierenhaltung steht die Entwicklung von Sohlenballengeschüren im Vordergrund, wohingegen in den konventionellen und ausgestalteten Käfigen vornehmlich Hyperkeratosen auftreten (ABRAHAMSSON und TAUSON, 1993). Diese Unterschiede ergeben sich aus der unterschiedlichen Ätiopathogenese dieser beiden Krankheitsbilder. Als pathogenetisch relevante Faktoren in Bezug auf das häufigere Auftreten von Sohlenballengeschwüren in der Auslauf- und Bodenhaltung sind der direkte Fußballenkontakt mit der Einstreu und den Exkrementen der Tiere sowie die Sitzstangennutzung anzusehen (KEUTGEN et al., 1999; WANG et al., 1998).

Aufgrund der damit verbundenen mechanischen Reizwirkung kann sich eine Hyperplasie der Fußballenhaut entwickeln. Des Weiteren kann es in Abhängigkeit von der Einstreuqualität zu Mikroläsionen des Fußballenepithels und zum Aufweichen der Fußballenhaut kommen, was das Eindringen von Mikroorganismen begünstigt. Im Gegensatz dazu ist die Ursache für die Entwicklung von Zehenballenhyperkeratosen in der konventionellen Käfighaltung in der mechanischen Belastung der Fußballenhaut durch das Umgreifen des Drahtgitterbodens zu sehen (KEUTGEN et al., 1999). Aus diesem Grunde sind die Hyperkeratosen der Zehenballenepidermis in der mittleren Zehenballenregion und im Übergangsbereich zur Krallensohle besonders ausgeprägt (KEUTGEN et al., 1999; APPLEBY et al., 2002). In den ausgestalteten Käfigen gilt die intensive Nutzung der Sitzstangen als Hauptursache für das Auftreten von Hyperkeratosen. Eine intensive Sitzstangennutzung führt zu einer unphysiologischen Druckbelastung der Fußballen (SIEGWART, 1991), in deren Folge sich eine erworbene, lokal begrenzte Proliferationshyperkeratose entwickelt (DÄMMRICH und LOPPNOW, 1990). Dementsprechend konnte ein vermehrtes Auftreten von pathologischen

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Fußballenveränderungen in Verbindung mit einer höheren Sitzstangennutzungsrate nachgewiesen werden (DUNCAN et al., 1992). TAUSON und ABRAHAMSSON (1994) beobachteten zudem im Zusammenhang mit einer hohen Tierdichte und dem daraus resultierenden Platzmangel auf der Sitzstange ein vermehrtes Auftreten pathologischer Fußballenveränderungen. Bei ungenügendem Sitzstangenangebot sitzen die Tiere dicht gedrängt auf diesem Einrichtungselement und sind nicht in der Lage, ihre Sitzposition und somit die Druckbelastungszonen zu verändern. Auch Untersuchungen von OESTER (1994) deuten darauf hin, dass bereits das länger andauernde Stehen und Sitzen an demselben Ort auf der Sitzstange die ausschlaggebende Belastung, die schließlich zur Fußballenveränderung führt, darstellt. Zudem können die Druckbelastungen in Abhängigkeit von den verwendeten Materialien, der Sitzstangenform sowie der Oberflächenbeschaffenheit stark variieren. So fielen pathologische Fußballenveränderungen bei der Verwendung von Sitzstangen mit rechteckigem Querschnitt deutlich geringer aus (DUNCAN et al., 1992; GLATZ und BARNETT, 1996). In Bezug auf die Sitzstangenbreite wurde festgestellt, dass die Tiere auf zu breiten Sitzstangen einen schlechteren Halt hatten und die Zehen stärker gespreizt werden mussten, in dessen Folge es zu einer Überdehnung des Gewebes und daraus resultierend zu einem vermehrten Auftreten von Sohlenballengeschwüren kam (SIEGWART, 1991;

TAUSON und ABRAHAMSSON, 1994). Aber auch die Genetik spielt eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung von pathologischen Fußballenveränderungen (BURGER und ARSCOTT, 1984; SIEGWART, 1991). So zeigten LSL-Hennen im Vergleich zu Shavern und ISA-Tieren eine erhöhte Anfälligkeit in Bezug auf die Entwicklung von Sohlenballengeschwüren, während die ISA-Hennen häufiger Zehenballenhyperkeratosen entwickelten (ABRAHAMSSON und TAUSON, 1993; TAUSON und ABRAHAMSSON, 1994;

ABRAHAMSSON et al., 1996). Nach TAUSON und ABRAHAMSSON (1994) hat die Genetik einen stärkeren Einfluss auf das Auftreten von pathologischen Fußballenveränderungen als die Sitzstangennutzungsrate und das Körpergewicht.

Brustbeindeformationen

Brustbeindeformationen bei Legehennen stellen sich entweder als s-förmige Verbiegungen oder als dorso-ventrale Stauchungen dar. Darüber hinaus können osteale Verdickungen des Sternums beobachtet werden. Das Auftreten von Brustbeindeformationen wird in entscheidendem Maße vom Haltungssystem beeinflusst. Die zu beobachtenden Unterschiede im Hinblick auf Häufigkeit, Art und Schweregrad der Brustbeinveränderungen lassen sich auf verschiedene prädisponierende Faktoren in den einzelnen Haltungssystemen zurückführen. In

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alternativen Haltungssystemen besteht eine große Gefahr für traumatische Frakturen (KEUTGEN et al., 1999), welche aus dem fehlerhaften Anfliegen der Haltungseinrichtungen, insbesondere der Sitzstangen resultieren. Dementsprechend traten Brustbeinverformungen am häufigsten in alternativen Haltungssystemen auf (Auslaufhaltung: 73,3%; Bodenhaltung:

60,7%), während in der konventionellen Käfighaltung (35,6%) diese Veränderung weitaus seltener zu beobachten war (KEUTGEN et al., 1999). In Übereinstimmung mit diesen Ergebnissen stellten auch FREIRE et al. (2003) bei 73% der untersuchten Tiere aus Volierenhaltung alte Brustbeinfrakturen fest, wobei die Tiere mit den Frakturen häufiger die Sitzstangen nutzten. Brustbeinfrakturen sind als tierschutzrelevant anzusehen, da eine Verletzung des Knochens, und insbesondere des mit vielen Schmerzrezeptoren ausgestatteten Periosts, sehr schmerzhaft ist. In diesem Zusammenhang ist allerdings anzumerken, dass die Inzidenz dieser pathologischen Veränderung durch eine adäquate Aufzucht der Tiere mit Zugang zu Sitzstangen und damit einer möglichst frühzeitigen Gewöhnung an diese Haltungseinrichtung deutlich verringert werden kann. Wie Studien belegen, wird durch die Aufzucht ohne Sitzstangen oder durch den späten Zugang zu diesem Einrichtungselement während der Aufzuchtphase das Vermögen zur Einschätzung von Abständen beeinträchtigt (GUNNARSSON et al., 2000). Im Gegensatz dazu treten Brustbeindeformationen in konventioneller Käfighaltung im Zusammenhang mit Osteoporose und dem damit einhergehenden erhöhten Risiko für Spontanfrakturen auf (KEUTGEN et al., 1999). Im direkten Vergleich zwischen konventionellen und ausgestalteten Käfigen zeigten Hennen letzterer Haltungsvariante häufiger Brustbeindeformationen (TAUSON und ABRAHAMSSON, 1994; ABRAHAMSSON et al., 1996, TAUSON und HOLM, 2001). In Bezug auf die ausgestalteten Käfige ist die intensive Sitzstangennutzung als Ursache für die Entstehung von Brustbeindeformationen zu sehen. Hierbei resultieren die Brustbeinveränderungen aus Druckbelastungen auf das Sternum und dessen Umgebung (WAHLSTRÖM et al., 2001). APPLEBY et al. (1992) wiesen eine positive Korrelation zwischen der Sitzaktivität auf den Sitzstangen und der Häufigkeit von Brustbeindeformationen nach. Zudem zeigte sich, dass die Nutzung von Weichholzsitzstangen einen höheren Anteil von Einschnürungen im Bereich des Sternums hervorrief als diejenige von Hartholzsitzstangen (ABRAHAMSSON et al., 1996).

Hinsichtlich des Sitzstangendesigns war festzustellen, dass sich Sitzstangen mit einer runden Querschnittsform schlechter auf den Brustbeinzustand auswirkten als solche mit flacher Aufsitzfläche, da von den runden Sitzstangen eine höhere Druckbelastung auf das Sternum ausging (TAUSON und ABRAHAMSSON, 1994). Zudem ist die mechanische Überbelastung

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des Brustbeins von der Tierdichte abhängig (APPLEBY et al., 1992). TAUSON und ABRAHAMSSON (1994) zeigten, dass in Käfigen mit höherer Tierdichte signifikant mehr Brustbeinveränderungen auftraten. Diese Beobachtung wurde darauf zurückgeführt, dass sich mit steigender Tierdichte die Sitzstangenfläche pro Henne reduzierte, so dass es den Tieren kaum möglich war, ihre Sitzposition zu verändern, und dadurch der mechanische Druck auf eine bestimmte Stelle des Brustbeins drastisch erhöht wurde.

Unterschiede im Auftreten von Brustbeindeformationen in Abhängigkeit von der Legelinie werden auf unterschiedliche Knochenfestigkeiten, die Art und Weise des Ruhens auf der Sitzstange (APPLEBY et al., 1992) sowie das Körpergewicht zurückgeführt (WAHLSTRÖM et al., 2001).

Gefiederzustand

GLATZ und BARNETT (1996) wiesen nach, dass die in ausgestalteten Käfigen gehaltenen Hennen im Vergleich zu denen aus konventioneller Käfighaltung eine bessere Gesamtgefiederqualität aufwiesen. Des Weiteren zeigten sie ein geringeres Ausmaß an Gefiederschäden im Bereich der Kloake. Letzterer Effekt wurde darauf zurückgeführt, dass alle Hennen gleichzeitig mit derselben Sitzposition auf den Sitzstangen sitzen konnten, so dass sich kaum eine Gelegenheit bot, die Kloakenregion des Sitzstangennachbarn zu bepicken. Übereinstimmend mit den Ergebnissen von GLATZ und BARNETT (1996) zeigten weitere Studien, dass durch das Ausgestalten der Käfige eine Verbesserung des Gefiederzustandes im Vergleich zu konventionellen Käfigen herbeigeführt werden kann (APPLEBY et al., 2002; SEWERIN, 2002). Vergleicht man jedoch ausgestaltete Käfige mit Bodenhaltungen, so wiesen die auf dem Boden gehaltenen Hennen eine bessere Gefiederqualität auf. Auch im Vergleich von Volierenhaltung, konventioneller Käfighaltung und ausgestalteten Käfigen, wiesen die Käfigsysteme eine geringere Gefiederqualität auf (SEWERIN, 2002). Trotz der Ausgestaltung von Käfigen liegt somit die Gefiederqualität immer noch unter der von Hennen aus Auslauf-, Boden- und Volierenhaltung (BARNETT et al., 1997). Hinsichtlich der Einrichtung von ausgestalteten Käfigen zeigte sich, dass die Gefiederschäden bei Verwendung eines erhöhten Futtertroges geringer ausfielen, da den Tieren auf diese Weise das Staubbaden am Futtertrog erschwert wurde. Während Studien von WALL (2003) zeigten, dass das Staubbaden im Staubbad einen positiven Einfluss auf das Auftreten von Gefiederschäden hat, konnten ABRAHAMSSON et al. (1996) keinen signifikanten Unterschied in der Gefiederqualität durch den Zugang zu Staubbädern

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nachweisen. Insgesamt ist zu beobachten, dass die Gefiederschäden mit steigender Tierzahl zunehmen (APPLEBY et al., 2002).

Verhalten

Da das Verhalten als ein Mittel der Anpassung des Individuums an seine Umwelt angesehen werden kann, liefert die Erkundung des Verhaltensrepertoires von Legehennen wichtige Anhaltspunkte für die Bewertung von Haltungssystemen. Im Folgenden soll genauer auf einige wichtige Funktionskreise des Verhaltens von Legehennen eingegangen und die Unterschiede im Ausleben besonderer Verhaltenselemente vor dem Hintergrund verschiedener Haltungssysteme herausgestellt werden.

Staubbadeverhalten

Ein vollständiger und ungestörter Ablauf eines Staubbades umfasst die Verhaltenselemente Picken und Scharren in lockerem Material, Aufwerfen des Staubbadesubstrates durch intensive Scharrbewegungen, welches dann durch das aufgestellte Gefieder rieselt, Drehbewegungen bis 360° um die eigene Körperachse sowie Reiben des Kopfes und des Rumpfes auf der Seite. Nach einer Ruhephase, welche aber auch zwischendurch auftreten kann, wird das Staubbad schließlich durch heftiges Körper- und Flügelschütteln bei gleichzeitig aufgerichtetem Gefieder, wodurch das Staubbadematerial zusammen mit den daran anhaftenden Federlipiden herausgeschleudert wird, beendet (VAN LIERE, 1992). Am Ende einer Staubbadeaktion wird außerdem häufig das Flügel-Bein-Strecken ausgeführt (LINDBERG und NICOL, 1997). Das Staubbaden hat die Funktion der Gefiederpflege, insbesondere der Aufrechterhaltung der Federstruktur und der Regulation der Federlipide (VAN LIERE et al., 1990). Das Staubbaden ist darüber hinaus von Bedeutung für die Entfernung von Ektoparasiten aus dem Gefieder (VAN LIERE, 1992). Die Auslöser für das Staubbad sind Außenreize wie Licht, Wärme und staubiges, loses Substrat und somit direkt vom Haltungssystem abhängig. Zudem geht ein visueller Stimulus von den gerade staubbadenden Tieren aus (VESTERGAARD et al., 1999; DUNCAN, 1998). Da den Tieren in der konventionellen Käfighaltung weder eine spezielle Staubbadevorrichtung zur Verfügung steht, noch angemessenes Staubbadesubstrat angeboten wird, zweckentfremden sie das Futter zum Staubbadesubstrat und führen Staubbadeaktionen in unmittelbarer Nähe zum Futtertrog auf dem Drahtgitterboden aus. In seltenen Fällen erfolgen Staubbadeaktionen auch in einiger Entfernung zum Futtertrog (LINDBERG und NICOL, 1997). Das auf dem Drahtgitterboden ausgeführte Staubbad kann aber auch in ausgestalteten Käfigen mit Zugang

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zu eigens dafür vorgesehenen Staubbadeeinrichtungen beobachtet werden (ABRHAMSSON et al., 1996; LINDBERG und NICOL, 1997; SEWERIN, 2002). Zudem ist in den konventionellen und ausgestalteten Käfigen die Dauer einer Staubbadeaktion geringer und die Frequenzen liegen um den Faktor vier bis acht höher (LINDBERG und NICOL, 1997; VAN ROOIJEN, 1997; BRIESE et al., 2004) als bei arttypischen Staubbadeaktionen. In den ausgestalteten Käfigen, in denen den Tieren ein Staubbad mit entsprechendem Staubbadesubstrat zur Verfügung steht, wird die Ausführung des Staubbadeverhaltens wiederum durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Als solche sind die unterschiedliche Gestaltung und Größe der Staubbäder, der eventuell zeitlich limitierte Zugang, die bestehenden Lichtverhältnisse und schließlich auch die Menge und Qualität der Staubbadesubstrate zu nennen. Die Größe der Staubbäder ist hauptsächlich dahingehend von Bedeutung, dass das Staubbadeverhalten von den Hennen bevorzugt gleichzeitig und in der Gemeinschaft ausgeführt wird. Mit zunehmender Staubbadgröße war ein Anstieg der Staubbadeaktivität der einzelnen Henne zu verzeichnen ist, und der Anteil der das Staubbad aufsuchenden und tatsächlich staubbadenden Tiere lag höher (APPLEBY et al., 1993; SMITH et al., 1993; APPLEBY und HUGHES, 1995; ABRAHAMSON et al., 1996). Im Hinblick auf die unterschiedlichen Materialien, die als Staubbadesubstrate zum Einsatz kommen, ist festzuhalten, dass die Tiere eine Präferenz für die Materialien Torf und Sand aufweisen, während Stroh, Holzspäne und Federn schlechter angenommen werden (VAN LIERE et al., 1990; SANOTRA et al., 1995). Des Weiteren gibt es eine Korrelation zwischen der Einstreumenge und dem Ablauf der einzelnen Staubbadeelemente. BRIESE et al. (2004) fanden Anzeichen, dass bei zu geringem Substratangebot die Zahl der Drehbewegungen abnimmt.

Aufbaumen

Das Aufsuchen von erhöhten Plätzen, insbesondere als nächtlicher Schlafplatz, stellt ein bedeutendes Element aus dem Verhaltensrepertoire der Hühner dar. Das Aufbaumen auf erhöhten Plätzen soll ihnen Sicherheit vor Raubfeinden bieten. Freilebende Hennen verbringen aus diesem Grunde die Nacht in Bäumen (OLSSON und KEELING, 2000), wobei auch während der Lichtphase erhöhte Stellen von den Tieren aufgesucht werden (APPLEBY et al., 1993). OLSSON und KEELING (2000) beobachteten, dass Hennen beim Anblick von Sitzstangen außerhalb ihres Käfigs versuchten diese zu erreichen, was darauf schließen ließ, dass bei den Hühnern eine Motivation zum Aufbaumen besteht. In der Volierenhaltung, in einigen Bodenhaltungssystemen sowie in den ausgestalteten Käfigen wird den Hennen das

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Aufbaumen durch die Ausgestaltung mit Sitzstangen ermöglicht. Dieses Einrichtungselement wird sowohl in den alternativen Haltungssystemen als auch in den ausgestalteten Käfigen in der Regel sehr gut von den Tieren angenommen, so dass die Nutzungsrate während der Nacht bis zu 90% betragen kann (ABRAHAMSSON et al., 1996; OLSSON und KEELING, 2000).

Beim Vergleich der Art der Sitzstangennutzung in Bodenhaltung, Volieren und in ausgestalteten Käfigen konnte jedoch festgestellt werden, dass sie in den ausgestalteten Käfigen in stärkerem Maße zum Sitzen genutzt wurden (BARNETT et al., 1997). Dies resultierte zum einen aus einer zweckfremden Nutzung der Sitzstangen, wie z.B. zur Nahrungsaufnahme. Zum anderen ergab sich die hohe Nutzungsrate aus dem Raummangel und der gleichzeitig guten Zugänglichkeit aufgrund einer nur geringen Höhe. Im Gegensatz dazu ist das Erreichen der Sitzstangen in den alternativen Haltungssystemen je nach Anbringung mit einem gewissen Aufwand für die Tiere verbunden und setzt ein bestimmtes Sprung- oder Flugvermögen voraus.

Die Nutzung der Sitzstangen in Form eines Rückzugs- und Ruhebereiches ist in den ausgestalteten Käfigen nur äußerst eingeschränkt möglich, da für die Sitzstangen keine speziellen Bereiche vorgesehen sind und sie nur eine geringe Höhe aufweisen. Dies hat zur Folge, dass die Hennen auf den Sitzstangen durch die anderen im Käfig herumlaufenden Hennen zwangsläufig durch gegenseitiges Anstoßen gestört werden. Als Folge davon zeigten Untersuchungen, dass mit ansteigender Tierdichte die Sitzstangenutzung geringer ausfiel (TAUSON und ABRAHAMSSON, 1994). Im Gegensatz dazu stellte die Gruppengröße selbst keinen Einflussfaktor auf die Sitzstangennutzung dar (ABRAHAMSSON und TAUSON, 1997; APPLEBY et al., 2002). Die Sitzstangennutzungsrate während der Lichtphase ist in den ausgestalteten Käfigen sehr variabel. In der Dunkelphase hingegen ist eine deutlich stärkere Nutzung der Sitzstangen zu beobachten. BRIESE et al. (2004) ermittelten eine Nutzung von 60 bis 70%, was vermutlich auf Platzmangel auf den Sitzstangen zurückzuführen war. Andere Untersuchungen wiesen eine durchschnittliche Nutzungsrate von 80 bis 90% als nächtlichen Ruhe- und Schlafplatz nach (APPLEBY et al., 1993; APPLEBY und HUGHES, 1995).

Hinsichtlich der Sitzstangennutzung war zudem festzustellen, dass die Hennen die Sitzstangen häufiger nutzten, wenn diese im vorderen Käfigbereich angebracht waren (DUNCAN et al., 1992). Die Bevorzugung der vorderen Sitzstangen war dadurch zu erklären, dass von ihnen aus das gleichzeitige Fressen und Trinken möglich war, während die hinteren hauptsächlich zum Ruhen und Putzen, die Verhaltensweisen für die sie eigentlich vorgesehen sind, genutzt wurden (APPLEBY et al., 1993; DUNCAN et al., 1991). Außerdem wurde eine Präferenz für rechteckige Sitzstangen festgestellt, die darauf zurück geführt wurde, dass sie den Hennen

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einen besseren Halt boten (DUNCAN et al., 1992). Untersuchungen in Bezug auf Stangenmaterialen zeigten, dass Weichholzstangen am besten angenommen werden, während glatte Plastiksitzstangen die geringste Attraktivität für die Legehennen aufwiesen.

Anscheinend bieten aufgeraute und griffigere Oberflächen den Tieren besseren Halt (APPLEBY et al., 1992).

Federpicken und Kannibalismus

Die Verhaltensstörungen Federpicken und Kannibalismus stellen in der konventionellen Legehennenhaltung, aber auch in den ausgestalteten Käfigen und alternativen Haltungssystemen ein immer noch ungelöstes tierschutzrelevantes und auch wirtschaftliches Problem dar (McADIE und KEELING, 2000; HUBER-EICHER und SEBO, 2001). Dabei resultieren die wirtschaftlichen Einbußen aus einem gesteigerten Futterverbrauch und einer erhöhten Mortalitätsrate, und die Tierschutzrelevanz beruht auf dem Leiden der Tiere. Die Ursache für das Auftreten der Verhaltensstörung Federpicken ist höchstwahrscheinlich in der Fehlleitung des Verhaltens bezüglich Nahrungssuche, –bearbeitung und -aufnahme zu sehen (KLEIN et al., 2000). Ist das artgemäße Ausleben des entsprechenden Verhaltens aufgrund der eingeschränkten, strukturarmen Umwelt in bestimmten Haltungssystemen nicht oder nur unzureichend möglich, so wird dieses Verhalten auf das Gefieder der Artgenossen projiziert.

Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass insbesondere Haltungsformen mit wenig Einstreu und Drahtgitterböden das Auftreten dieser Verhaltensstörung begünstigen (BAUM, 1995). Es ist aber auch der Einfluss der Lichtintensität zu berücksichtigen. So ist es bekannt, dass in Käfigsystemen die Lichtintensität auf ein sehr niedriges Niveau eingestellt wird, um die Tiere ruhig zu halten und somit das Federpicken zu unterdrücken. Dieses stellt einen wesentlichen Unterschied zu dem Tageslicht der Freilandhaltung dar.

Ein weiterer Aspekt ist die Gruppengröße, welche wiederum in direktem Bezug zum Haltungssystem steht. Im Zusammenhang mit ausgestalteten Käfigen wird deshalb oft das Argument angeführt, dass sich eine stabile Rangordnung nur innerhalb kleiner Tiergruppen etablieren könne, und auf dieser Grundlage Rangordnungskämpfe und somit auch Federpicken und Kannibalismus weitgehend entfielen. Dem muss jedoch entgegengehalten werden, dass aufgrund der räumlichen Enge für die Tiere fast keine Möglichkeit besteht, die artspezifische Individualdistanz einzuhalten oder im Falle von sozialen Auseinandersetzungen Rückzugsbereiche aufzusuchen. Oft wird in den ausgestalteten Käfigen deshalb das Nest zum Rückzugsbereich umfunktioniert, um auf diese Weise den Federpickaktionen der Käfigmitglieder zu entkommen (APPLEBY et al., 2002; FREIRE et al., 2003). Bei einer

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Gegenüberstellung verschiedener Varianten ausgestalteter Käfige konnten APPLEBY et al.

(2002) keine Unterschiede bezüglich der zwei Verhaltensmerkmale Aggressivität und Federpicken nachweisen. Im Gegensatz dazu wurde in Get-away-Käfigen eine höhere Federpickaktivität festgestellt als in den ausgestalteten Käfigen (ABRAHAMSSON et al., 1996). Einen weiteren Auslöser für das Federpicken stellen Gefiederschäden dar, denn beschädigte Federn werden signifikant häufiger bepickt als unbeschädigte. Diese Beobachtung kann auch dann gemacht werden, wenn aus experimentellen Gründen die Federn unterschiedlicher Körperregionen gestutzt werden (McADIE und KEELING, 2000).

Aus zahlreichen Untersuchungen geht zudem hervor, dass bei bestimmten Legelinien eine Prädisposition für die Entwicklung dieser Verhaltensstörung besteht (ABRAHAMSSON et al., 1998). Insbesondere die nicht schnabelgestutzten braunen mittelschweren Hybriden erwiesen sich gegenüber den weißen Hybriden als extrem anfällig für Federpicken und Kannibalismus (ABRAHAMSSON et al., 1998; TAUSON, 2002).

Fortbewegungsverhalten

Die exakte Festlegung des Raumanspruchs eines Huhnes ist schwierig, da das Raumbedürfnis einerseits und der tatsächlich physisch genutzte Raum andererseits sich deutlich voneinander unterscheiden. Der physisch genutzte Raum wird dabei von einer Vielzahl von Faktoren, insbesondere aber durch das Vorhandensein geeigneter Rückzugsmöglichkeiten und der Sozialstruktur der Herde, beeinflusst. Darüber hinaus sind von Individuum zu Individuum deutliche Differenzen festzustellen. Neben der Bodenfläche hat auch die Höhe des Haltungssystems Auswirkungen auf das Ausleben bestimmter Verhaltensweisen. Bei dem Vergleich verschiedener Haltungssysteme unter dem Aspekt des Fortbewegungsverhaltens, ist zunächst die Tatsache voranzustellen, dass einzelne Elemente dieses Funktionskreises wie das Laufen, Rennen, Flattern und Fliegen weder in den konventionellen noch in den ausgestalteten Käfigen möglich sind. Vor diesem Hintergrund kann also nicht bestritten werden, dass auch in den ausgestalteten Käfigen immer noch gravierende Einschränkungen hinsichtlich des Raumbedürfnisses und der Fortbewegungsmöglichkeiten bestehen (NICOL, 1990). In den ausgestalteten Käfigen findet Fortbewegung in Form von ruhigem Gehen statt oder wechselt ins Drängeln, insbesondere im Bereich des Futtertroges. Da die Sitzstangen meist im gesamten Käfigbereich angebracht sind und außerdem eine nur geringe Höhe aufweisen, sind die Hennen häufig gezwungen, auf den Sitzstangen oder von Sitzstange zu Sitzstange zu gehen, um von einem zum anderen Funktionsbereich zu gelangen. In Bezug auf den Vergleich verschiedener Varianten ausgestalteter Käfige unter Berücksichtigung

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unterschiedlicher Gruppengrößen und Besatzdichten zeigte sich, dass die Anzahl der Hennen pro Käfig einen deutlichen Effekt hinsichtlich der Bein- und Flügelbewegungen hatte, so dass die Tiere diesbezüglich eine höhere Aktivität aufwiesen, wenn der Käfig mit weniger Tieren besetzt ist (APPLEBY et al., 2002). Im Gegensatz dazu war die Art der Käfigausstattung ohne Einfluss auf das Ausmaß an Flügelbewegungen zu verschiedenen Altersabschnitten und auf die Fortbewegungsaktivität zu Beginn der Legeperiode (APPLEBY et al., 2002).

Schlussfolgerungen

Die vorliegende Literaturauswertung macht deutlich, dass alle Haltungssysteme Vor- und Nachteile besitzen. Konventionelle Käfige zeichnen sich durch eine hohe Produktivität und eine gute Eiqualität aus. Tiergesundheit und artgemäße Verhaltensausübung sind in konventionellen Käfigen jedoch nicht gewährleistet. Die starke Bewegungseinschränkung führt zu niedrigen Knochenfestigkeiten, einem gehäuften Auftreten des Fettlebersyndroms und einer geringen Krallenabnutzung. Zudem werden mehr Gefiederschäden beobachtet als in anderen Haltungssystemen. In den alternativen Haltungssystemen (Boden-, Volieren-, Freilandhaltung) sind Produktivität und Eiqualität oftmals nicht so hoch und stabil wie in Käfigen. Zudem kann es aufgrund eines höheren Infektionsdrucks und einer damit verbundenen höheren Inzidenz von Infektionen zu erhöhten Mortalitätsraten kommen. Dafür ist in alternativen Haltungssystemen aber weitgehender eine artgemäße Verhaltensausübung möglich. Durch mehr Bewegungsmöglichkeit kommt es zudem zu höheren Knochenfestigkeiten und einer geringeren Inzidenz an Leberveränderungen. Jedoch findet man in alternativen Haltungssystemen häufiger verletzungsbedingte Frakturen und schmerzhafte Sohlenballengeschwüre. Ausgestaltete Käfige nehmen eine Art Zwischenstellung ein. Produktivität, Eiqualität und Mortalität sind vergleichbar mit konventionellen Käfigen. Knochenfestigkeit, Gefiederzustand und Krallenabnutzung konnten gegenüber konventionellen Käfigen verbessert werden, liegen aber noch unter den Werten aus alternativen Haltungssystemen. Ein Problem besteht in dem häufigen Auftreten von Fettlebern und in der erhöhten Inzidenz von Brustbeinveränderungen aufgrund der intensiven Sitzstangennutzung. Des Weiteren ist die Möglichkeit der artgemäßen Verhaltensausübung nach wie vor stark eingeschränkt.

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Literaturverzeichnis

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