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Academic year: 2022

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Young Medical Oncologists (YMO) in der AIO

Eigene Ideen entwickeln,

Verantwortung übernehmen

Junge, in der Onkologie tätige Internist*innen sind häufig schon früh in Forschungsprojekte eingebunden. Die interdisziplinäre Arbeits­

gruppe Young Medical Oncologists (YMO) der Arbeits gemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) der Deutschen Krebsgesellschaft will an der Forschung interessierte junge Onkolog*innen dabei unterstützen.

K

athrin Heinrich, Sprecherin der YMO in der AIO von der Medizini- schen Klinik lll des Klinikums der Universität München, erklärte: „Unser Ziel ist es, junge Onkolog*innen in der wissenschaftlichen Arbeit zu unterstüt- zen und innerhalb der AIO zu vernetzen, damit sie in klinischen Studien aktiv sein und translationale Begleitprojekte be- treuen können.“ Die Arbeitsgruppe mit etwa 80 Mitgliedern bietet jungen Onkolog*innen eine Plattform, um eige- ne Ideen vorzustellen, zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Es ist explizit Ziel der YMO, dass junge Onkolog*innen als Studienleiter (Principal Investigator, PI) Studien durchführen. Solche Projekte bekommen innerhalb der AIO eine eige- ne YMO-Studiennummer (Tab. 1).

Vernetzen und Netzwerke knüpfen Die Arbeitsgruppe YMO ist mit der übrigen AIO gut vernetzt. Sie ist im Vor- stand vertreten und seit einigen Jahren auch mit mindestens einem Vertreter in den Leitgruppen der Organ-Arbeits- gruppen der AIO. Dadurch ist mehr Teil- nahme an Studienprojekten möglich, er- klärt Heinrich: Die Organ-Arbeitsgrup- pen und Leitgruppen haben die Verbin- dung zu den Prüfzentren. Oft werden Studien von erfahrenen Onkolog*innen gemeinsam mit YMO entwickelt.

Wichtig für solche wissenschaftlichen Aktivitäten der YMO ist die Vernetzung junger Kolleg*innen aus verschiedenen Häusern mit denselben Fächern und häu- fig auch ähnlichen Herausforderungen.

„Der Austausch untereinander ermöglicht, relativ niederschwellig eine Projektidee vorzustellen und gemeinsam zu diskutie- ren. Idealerweise kommt man mit mehr Ideen heraus als man in die Diskussion hinein gegangen ist“, erzählt Heinrich.

Unterstützt wird der wissenschaftliche Nachwuchs auch durch die AIO-Studien- akademie, die normalerweise vor jeder AIO-Tagung stattfindet. Im Rahmen der Studienakademie berichten erfahrene

Studienleiter u. a. über Hürden beim Auf- setzen oder Durchführen von klinischen Studien. Seit dem Frühjahrskongress 2021 gibt es mit dem Format „YMO meets Max- Eder“ eine Seminar-Reihe, in der Max- Eder-Stipendiaten zudem YMO-Meetings mit eigenen Referenten, die laut Heinrich schon etwas weiter die Karriereleiter her- aufgestiegen sind und beispielsweise erläu- tern, was es für Fördermöglichkeiten gibt.

Mentoren: virtuell – bald auch real Ende 2019 wurde das Mentoren- programm „AIO-MentorUs“ etabliert, das jüngeren Onkolog*innen ein 1:1 Mentoring bietet. Wegen der COVID- 19-Pandemie musste der Kontakt

zwischen Mentor*innen und jungen Onkolog*innen auf Telefon- oder Video-

Studiennummer Studientitel Status

AIO-YMO/HEP-0316 5-Fluorouracil (5-FU), folinic acid and irinotecan (FOLFIRI) versus 5-FU and folinic acid as second-line chemotherapy in patients with biliary tract cancer (IRIBIL): a randomized open-label phase 2 study (IRIBIL)

in Rekrutierung

AIO-YMO/TRK-0319 Thoracic Radiotherapy plus Durvalumab in Elderly - Employing optimized (hypofractionated) radiothera- py to foster durvalumab efficacy (TRADEhypo)

in Rekrutierung

AIO-YMO/TRK-0416 DURvalumab (MEDI4736) in frAil and elder PaTIents

with metastatic Nsclc [DURATION] in Rekrutierung AIO-TRK/YMO-0419 Nivolumab with chemotherapy in pleural meso-

thelioma after surgery (NICITA) in Rekrutierung AIO-YMO/TF-0115 Analyse der epidemiologischen und molekularen

Früherkennung zur Prognosebestimmung für Patien- ten mit Barrett-Ösophagus

in Rekrutierung

AIO-YMO/PAK-0215 Eine multizentrische Registerstudie zur Erfassung klinischer, epidemiologischer und biologischer Parameter beim duktalen Adenokarzinom des Pank- reas (PDAC, PaCaReg)

in Rekrutierung

AIO-YMO/ENC-0216 Multicenter registry for patients with rare malignant

tumors of the thyroid (ThyCa) in Rekrutierung, retro- spektiv 2000–2013, prospektiv ab 2014 Tab. 1: Aktuell rekrutierende Studien der AIO-YMO (Stand Juli 2021)

72 Im Fokus Onkologie 2021; 24 (4)

Praxis konkret

Praxis konkret Weiterbildung für junge Onkologen

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konferenz beschränkt bleiben. Mit der Möglichkeit eines Workshops zum Thema Mentoring als Präsenzveranstal- tung soll das Mentorenprogramm weiter

Fahrt aufnehmen, hofft Heinrich:

„Wenn man sich wieder gemeinsam trifft, kann man doch ein ganz anderes Verhältnis zueinander aufbauen.“

Diskutieren: bald wieder mit Präsenz Seit Frühjahr 2020 fanden alle Treffen der Arbeitsgruppe YMO virtuell statt. Mit

virtuellen Veranstaltungen hätten die Mit- glieder zwar gelernt, auf diese Weise miteinander zu diskutieren. Aber Heinrich beobachtet, dass es für junge Onkolog*innen schwieriger ist teilzuneh- men, weil sie häufig parallel in den Klinik- betrieb eingebunden sind. Besser ist es ih- rer Erfahrung nach, wenn die Kolleg*innen wirklich aus dem Alltag heraus sind. Des- halb hofft sie auf ein persönliches YMO- Treffen im Vorfeld des AIO-Kongresses im November 2021. Friederike Klein Mehr zur Reihe: „Weiterbildung für junge Onkologen“

Die Wilsede­Schule für Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin

nächste Ausgabe: junge DGHO und Juniorakademie https://www.springermedizin.de/

weiterbildung­fuer­junge­onkologen/19156614

© chatchaisurakram / Getty Images / iStock

Nachgefragt

Young Medical Oncologist der AIO werden

Im Gespräch mit Dr. Kathrin Heinrich erklärt sie die Idee hinter der Arbeitsgruppe und wie sie selbst damals aufgenommen wurde.

?Wer kann an der interdisziplinären Arbeitsgruppe YMO in der AIO teilneh- men?

Dr. Kathrin Heinrich: Prinzipiell kann jeder junge Onkologe mitmachen. Wir halten das bewusst offen. Wir sind der Meinung, dass sich auch jemand beteiligen können soll, der wissenschaftlich noch nicht sehr aktiv ist, aber Lust darauf hat und sich für Onkologie interessiert. Willkommen sind nicht nur junge Ärzt*innen in der Weiter­

bildung zum internistischen Hämatoonko­

logen, sondern auch Kolleg*innen aus an­

deren internistischen Fachgebieten, die onkologisch sehr interessiert sind. Die YMO ist eine relativ zwanglose Arbeits­

gruppe, wo wirklich jeder mitmachen kann und am Ende – finde ich – immer spannen­

de Ideen und Projekte entstehen.

?Gibt es eine Altersgrenze?

Heinrich: Bei Gründung der YMO wurde eine Altersgrenze von 40 Jahren festgelegt.

Diese Altersgrenze kann aufgeweicht werden, wenn jemand aus bestimmten Gründen lange nicht forschend aktiv war, beispielsweise weil er in Elternzeit war.

?Wie sind Sie selbst zur Arbeitsgruppe YMO gekommen?

Heinrich: Ich habe 2018 hier in der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am LMU Klinikum angefangen und bin relativ schnell in die Arbeitsgruppe von Prof.

Heinemann eingetreten. Die Kolleg*innen aus der Arbeitsgruppe haben mich mit auf den AIO­Herbstkongress 2018 und zur YMO­Sitzung am Vorabend des Kongres­

ses genommen. Ich fand das gleich eine spannende Plattform.

? Warum sind sie als Sprecherin bei den YMO in der AIO aktiv?

Heinrich: Ich möchte etwas für die Förde­

rung des Nachwuchses tun, weil ich selber sehe, wie wichtig das ist. In unserer Arbeitsgruppe bekommt der Nachwuchs bei der Ausarbeitung eigener wissen­

schaftlicher Ideen viel Unterstützung. Aber das ist beileibe nicht überall so. Es gibt viele motivierte Leute, die aktiv werden möchten, aber an den gegebenen Struktu­

ren scheitern. Außerdem bin ich in der Arbeitsgruppe Frauen und Familienförde­

rung aktiv, weil ich glaube, dass junge Onkolog*innen Unterstützung benötigen, um klinische Ausbildung, wissenschaftli­

ches Arbeiten und Familiengründung be­

wältigen zu können, die ja alle in den gleichen Lebensabschnitt fallen. Da kann

man sicher noch Vieles besser machen. Das war ebenfalls ein Grund mich zu bewer­

ben, als ein neues YMO­Sprecher­Team gewählt wurde.

!Herzlichen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Friederike Klein

„In unserer Arbeitsgruppe bekommt jeder bei der Ausarbeitung eigener wissenschaftlicher Ideen Unterstützung, sodass viele spannende Projekte entstehen.“

© privat

Dr. Kathrin Heinrich

Sprecherin der Young Medical Onco­

logist (YMO) in der AIO, Medizinische Klinik lll, LMU Klinikum, München

Im Fokus Onkologie 2021; 24 (4) 73

Praxis konkret Weiterbildung für junge Onkologen

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