• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Droge Ecstasy: In Tierversuchen Parkinson ausgelöst" (23.12.2002)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Droge Ecstasy: In Tierversuchen Parkinson ausgelöst" (23.12.2002)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Ü

ber den Streit um den Ver- sandhandel mit Medika- menten hat am 10. Dezember der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg ver- handelt. Hintergrund ist eine Klage des Deutschen Apo- thekerverbandes gegen die niederländische Internet-Apo- theke DocMorris. Der Ver- band ist der Ansicht, der Ver- sandhandel verstoße gegen das deutsche Arzneimittel- recht. DocMorris beruft sich dagegen auf europäische Han- delsfreiheit. Ein Urteil wird für den kommenden Sommer erwartet. (Az.: C-491/01)

DocMorris bietet seit Ju- ni 2000 im Internet Medika- mente zu europaweit einheit- lichen Preisen an. Mit einer Klage vor dem Landgericht in Frankfurt/Main machten die Apotheker geltend, dies ver- stoße gegen deutsche Ge- setze. So dürften nach dem Arzneimittelgesetz verschrei- bungspflichtige Medikamen-

te nur in Apotheken an den Endverbraucher abgegeben werden. Zudem enthielten die DocMorris-Internetseiten ei- ne verbotene Werbung für nicht zugelassene und ver- schreibungspflichtige Medika- mente. Das Frankfurter Land- gericht legte die Klage den Lu- xemburger Richtern vor.

Vor dem EuGH verteidig- te Deutschland nun die Be- schränkungen: Ein ungere- gelter Internethandel höhle die deutschen Zulassungsbe- stimmungen und damit den Gesundheitsschutz aus. Gleich- zeitig sprach sich jedoch Bun- desgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) für eine Libe- ralisierung des Versandhan- dels aus. Dabei müssten die Anforderungen an die Ver- sand-Apotheken, deren Per- sonal, die Internet-Seiten und den Versand möglichst euro- paweit geregelt werden, er- klärte Schmidt am 10. De- zember in Berlin.

Krankenhaus-Report

Schwerpunkt Wettbewerb

Krankenhäuser müssen sich zunehmend als Unternehmen verstehen.

M

it Einführung des DRG- basierten Vergütungssy- stems wird der Bestand von Krankenhäusern mehr als bisher vom Markt bestimmt.

Dies hat sowohl Bedeutung für das Krankenhausmanage- ment als auch für die medizi- nische Versorgung. Der Kran- kenhaus-Report 2002 bündelt in 21 Einzelbeiträgen das Spek- trum der möglichen Frage- stellungen und die Meinun- gen namhafter Wissenschaft- ler zum Thema „Krankenhaus im Wettbewerb“.

Der Statistik-Teil gibt ei- nen guten Überblick über die Krankenhauslandschaft: Im Jahr 2001 gab es 2 239 Kran- kenhäuser (–0,1 Prozent gegen- über dem Vorjahr) mit ins- gesamt 552 579 Betten (–1,3 Prozent). Die Anzahl der be- handelten Fälle betrug 16,58 Millionen (+ 0,6 Prozent), die

der Pflegetage 162,8 Millio- nen (–2,5 Prozent). Die mitt- lere Verweildauer lag bei 9,8 Tagen (–3,0 Prozent). In den Krankenhäusern waren 832 431 Vollkräfte (–0,3 Pro- zent) beschäftigt. Die Zahl der ärztlichen Vollkräfte stieg um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 110 147. Im Pflege- dienst waren 416 269 Personen (+0,4 Prozent) beschäftigt.

Der Krankenhaus-Report, herausgegeben von Michael Arnold, Jürgen Klauber und Heller Schellschmidt, ist beim Schattauer-Verlag, Stuttgart, erschienen und kostet 45,95 Euro. Im Preis inbegriffen ist eine CD-ROM mit allen Tex- ten, Tabellen und Grafiken.

A K T U E L L

Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 51–5223. Dezember 2002 AA3437

Droge Ecstasy

In Tierversuchen Parkinson ausgelöst

B

ereits der Konsum mehrerer Ec- stasy-Tabletten auf einer einzigen Raver-Party könnte ernsthafte gesund- heitliche Hirnschäden hinterlassen, wie neue tierexperimentelle Studien zeigen (Science 2002; 297: 2260–2263). Wissen- schaftler sehen in Ecstasy keine harm- lose Droge, welche Hochgefühle von Wärme und Empathie vermittelt. Für sie ist ± 3,4-Methylenedioxymetham- phetamin (MDMA) ein selektives Se- rotonin-Neurotoxin, das kurzfristig in hohen Dosierungen zu einem deutli- chen Anstieg der Körpertemperaturen (maligne Hyperthermie) führen kann, mit der Folge einer Schädigung von

Muskeln, Niere und Herz-Kreislauf- System. Derartige Fälle sind jedoch nur selten beschrieben worden. Auch die möglichen Störungen des seroti- nergen Systems – MDMA beeinflusst Gemütslage, Aggression, sexuelle Ak- tivität, Schlaf und Schmerzempfind- lichkeit – scheinen nicht sehr stark aus- geprägt zu sein.

D

och MDMA hat auch Auswirkun- gen auf ein weiteres Transmitter- system, wie die aktuelle Untersuchung ergeben hat. Die Experimente des Neu- rologen George Ricaurte von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore an Totenkopfäffchen zei- gen: Drei Dosen von MDMA, hochge- rechnet jeweils der Inhalt einer Ecstasy- Tablette, führten zu einer 60- bis 80-pro- zentigen Depletion von Dopamin im Striatum. Die Ergebnisse konnten da- nach bei Pavianen reproduziert wer-

den. Natürlich lassen sich die Ergebnis- se von Primaten nicht ohne weiteres auf Menschen übertragen. Laut Aussage von Ricaurte sind die Auswirkungen von MDMA auf das dopaminerge Sy- stem jedoch beunruhigend.

R

icaurte befürchtet, dass Ecstasy- Konsumenten ein erhöhtes Risiko haben, im späteren Leben an einem Morbus Parkinson zu erkranken. Epi- demiologische Hinweise hierauf scheint es jedoch bisher nicht zu geben, ob- wohl sich MDMA bereits in den 80er- Jahren an amerikanischen Colleges einmal großer Beliebtheit erfreute. Da- mals, so Ricaurte, seien jedoch geringe- re Dosierungen eingenommen worden.

Während die Studenten vielleicht eine oder zwei Tabletten monatlich einnah- men, würden Raver heute das Mehr- fache dieser Menge in einer Nacht kon- sumieren. Rüdiger Meyer Akut

Arzneiversand

Verhandlung in Luxemburg

Bundesgesundheitsministerium will

deutsches Verbot lockern.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

MDMA enhanced the accuracy of mental state decoding for positive stimuli (e.g., friendly), impaired mind reading for negative stimuli (e.g., hostile), and did not

Bewerbungen um das Stipendium sind formlos und schriftlich unter Anschluss von Kopien der beim Bologna Center eingebrachten Bewerbung (einschließlich aller Beilagen,

steirische AbsolventInnen an anderen österreichischen Universitäten ein Stipendium als Beitrag zur Finanzierung eines Studienjahres am Bologna Center der Johns Hopkins University

Es wurde eine große, aus Italien stam- mende und jetzt in den USA lebende Familie untersucht, bei der sich das für Morbus Parkinson repräsentative Krankheitsbild in früherem

Baltimore and London: Johns Hopkins University Press,

Alessandro Cecchi (Casa Buonarroti, Florence), Jonathan Nelson (University of Siracusa, Florence), Christopher Daly (University Johns Hopkins, Baltimore), Matteo

The purpose of this award is to identify two outstanding humanities scholars early in their careers and give them the opportunity to undertake and/o .... Announcement

Description: The International Magazine of Art and Culture is seeking author for an article about Monet's Rouen Cathedral Paintings for its next issue dedicated to "Time