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z. B. von A. Obrutschevy 1. a), kann man mit der Verwirklichung wahrend der nachsten Jahre rechnen.
Es soil ein 78 m hohes Stauwehr an der Obj beim Dorfe Belogorje (unterhalb der Irtyschmundung) er
richtet werden, wodurch ein 250 000 km2 grofies Stau becken entsteht. Das bringt jedoch nur einen Teil von den insgesamt erforderlichen 300?350 km3 Wasser
jahrlich, weil der jahrliche Gesamtabflufi der Obj nur etwa diese Zahl heute erreicht und ein Teil des Was sers auf alle Falle fiir die Schiffahrt und fiir die Fi scherei reserviert werden mufi. Deshalb ist auch die
Ausnutzung des Wassers vom Jenissej vorgesehen.
Dort wird bei Jenissejsk ein Stauwehr errichtet, das das Wasser bis zur Miindung des Kan stauen wird und auf diese Weise den Abflufi des Wassers durch den Flufi Kas in das Becken der Obj ermoglicht.
Die wirtschaftlichen Verluste durch die Uberflutung des Territoriums in Westsibirien werden gering ge
schatzt, weil in diesem Falle 90 ?/o Odland (Siimpfe, vesumpfte Walder und Gebiische usw.) und nur i0 ?/o
landwirtschaftlich brauchbares Land verlorengeht.
Unterhalb des Stauwehres wiirde eine Dranierung des Landes erreicht, da das Grundwasser mit der Sen
kung des Wasserspiegels auch sinken wiirde, was an
gesichts der starken Versumpfung dieses Gebietes nur als positive Erscheinung zu bezeichnen ist. Viel grofier wird die Bedeutung der Stauung in sudlicheren Ge
bieten. Im Tal des Tobol steigt das Wasser bis zum Turgajtor, das die Wasserscheide zwischen der Tur
gaj- und den Westsibirischen Niederungen darstellt.
An dieser Stelle ist ein Kanal vorgesehen, durch den die Lage wiederhergestellt wiirde, die wahrend des Tertiars sowie wahrend der Eiszeit existierte, als die sibirischen Fliisse durch die heranriickenden Tamyr
und Uralgletscher gestaut waren.
Siidlich des Turgajtores wiirde das Wasser in das Flufibett des Turgajflusses gelenkt und durch den heutigen See Tschelkar-Tenis weiter in den Aralsee und schliefilich durch das Trockental Dar-Jaly in die heute trockene Sarykamysch-Senke und weiter durch den Usboj in das Kaspische Meer.
Die Entfernung vom Stauwehr bei Belogorje bis zum Kaspischen Meer betragt 4000 km. Davon ent falien 1800 km auf die Seen (Aralsee, Tschelkar-Tenis usw.), 950 auf die heutigen Trockentaler der prahisto rischen Fliisse, so dafi der Kanalbau gering zu sein
verspricht.
Die wirtschaftliche Auswirkung dieses Baues wird sehr grofi. Der jahrliche Zuschufi von 300 km3 sibi rischen Wassers ermoglicht die kiinstliche Bewasserung von 35 Millionen ha Wiisten und Halbwiistenboden, die Stabilisierung des Niveaus des Kaspiums und die Schaffung eines Wasserweges vom Kaspium bis zum Bajkalsee. Aufierdem konnten an den Schleusen zahl
reiche Elektrizitatswerke mit jahrlicher Energieerzeu gung von 80 Milliarden Kwt/Stunden errichtet werden.
Auch der Bau der Elektrizitatswerke an der Volga bei Kujbyschev konnte wieder aufgenommen werden.
Er wurde bereits begonnen und dann jedoch zuriickge stellt, als die rapide Senkung des Kaspischen Meeres
in ihrer ganzen Tragweite erkannt wurde.
Aufier rein wirtschaftlichen Umwalzungen entste hen tiefgreifende Veranderungen des Klimas und der Landschaft. Es wird eine bedeutende Mafiigung des Klimas erhofft, was die Steigerung der Landwirt
schaft in weiterer Umgebung als Folge haben wird.
Die heutigen Salzseen, wie z. B. der Aralsee und an dere, werden mit der Zeit siifi, was vermutlich zu einer Anderung der Fischarten fiihren wird, indem die
heute dort lebenden Fischarten aussterben und an
ihre Stellen Neuankommlinge aus Sibirien treten
werden.
Die reichen Bodenschatze des Gebietes (Kupfer, Gold, Kohle usw.) werden mit der Besiedlung des
Gebietes noch mehr an Bedeutung gewinnen.
Die Verwirklichung dieses Projektes, dessen Kosten nicht allzu grofi zu sein scheinen, wird sich natiirlich nachteilig auf die Entwicklung des Hohen Nordens auswirken, fiir die gerade wahrend der letzten 20 Jahre unter Aufwand sehr grofier Unkosten soviel geleistet wurde. Mit der Erschwerung der Schiffahrt, der Fischerei, des Bergbaus und der Forstwirtschaft dieser Gebiete ist in diesem Fall unbedingt zu rechnen.
NACH RICHTEN AUS DEM FACHGEBIET
Der Wiederaufbau der deutschen ozeanographischen Forschung nach dem Zusammenbruch im Urteil des
Auslandes.
Die deutsche Ozeanographie ist durch den 2. Weltkrieg besonders stark betroffen worden: 1945 waren die meeres kundlichen Institute an den Universitaten Berlin, Kiel und Hamburg fast vollstandig zerstort, die Deutsche Seewarte
und das Marine-Observatorium nur noch in beschranktem Mafie arbeitsfahig. Gleich nach dem Zusammenbruch setz
ten die Bemuhungen ein, die ozeanographische Forschung an den genannten Instituten, soweit sie in Westdeutsch
land liegen, wieder in Gang zu bringen. Es ist nun fiir die deutsche Geographie von besonderem Interesse, wie der Erfolg dieser Bemiihungen von der auslandischen Ozeano graphie beurteilt wird, und aus diesem Grunde seien im
rolgenden in Obersetzung einige Absatze aus einem leben
dig geschriebenen Reisebericht wiedergegeben, den der be riihmte Goteborger Ozeanograph und Leiter der grofien schwedischen ? Albatross"-Expedition 1948, Prof. Dr. H.
Pettersson, nach einem Besuch der meereskundlichen Insti tute in Hamburg und Kiel im Juli 1950 in einer schwedi schen Tageszeitung (Goteborgs Handels- och Sjorfarts Tidening) unter dem Titel: ?Die Renaissance der Meeres
forschung in Deutschland" veroffentlicht hat1):
Wahrend der schweren Jahre nach dem ersten ? Weltkrieg vollbrachte die ,Notgemeinschaft der Deut
schen Wissenschaft* eine Grolkat: die Deutsche Atlan tische Expedition mit , M e t e o r Seit der bahn brechenden Forschungsfahrt des H. M. S. , S h a 1 -
1 e n g e r \ die zu solchen epochemachenden Ergebnis
>) Die eingeklammerten Worte sind zum besseren Ver standnis hinzugefiigt.
Nachricbten aus dem Fachgebiet 81
sen fiihrte, ist keine Tiefsee-Expedition mit soldier Griindlichkeit geplant und vorbereitet worden. Durch
14 Querschnitte iiber den siidlichen und aquatorialen Teil des Atlantischen Ozeans wurden die verwickelten Tiefseeverhaltnisse, die Bodensedimente, die Schich
tung der Wassermassen, ihre Bewegung sowie der Ge
halt an Nahrsalzen in einer Weise dargestellt, die grundlegend fiir unsere heutige Auffassung des
Tiefenwassers wurde." ...
?Nach dem zweiten Weltkrieg war die Lage der
deutschen ozeanographischen Forschung noch kata
strophaler als nach dem ersten Weltkrieg. Der Krieg hat sie buchstablich zertriimmert: die Institute wurden eingeebnet, die Forschungsschiffe zerstort, viele ihrer besten Mitarbeiter waren im Kriege gef alien, unter
ihnen der hervorragende Leiter des meereskundlichen Institutes zu Kiel, H. Wattenberg, der bei einem Luft angriff urns Leben kam. Dafi die deutsche Meeres forschung sich aus den Triimmern wieder erheben konnte, ist nicht zuletzt englischer Weitsichtigkeit zu
verdanken. James Carruthers, einem hervorragenden
Ozeanographen der (brit.) Admiralitat, gelang es, die
Bedenken vieler seiner Vorgesetzten zu iiberwinden und Vollmachten zu erwirken, um von der darnieder
liegenden Ozeanographie im darniederliegenden
Deutschland zu retten, was noch zu retten war. Der
grofite Dank gebuhrt seinen unablassigen Anstrengun gen, durch die er neue Existenzmoglichkeiten fiir die
,Science of the Sea' in Hamburg und Kiel geschaffen
hat" 2).
?Die alte Deutsche Seewarte in Hamburg) die unter Goring militarisiert wurde, existiert nicht mehr. Ihr
stolzes Institutsgebaude steht ,entseelt? da; eine ab
bruchreife Ruine auf einem griinen Hiigel. Ihr gegen iiber hat sich in einem anderen Gebaude, das vom
Bombenregen verschont geblieben war, . . . das neue ,Deutsche Hydrographische Institut' niedergelassen.
Unter Fiihrung des bekannten Wissenschaftlers Dr. Bohnecke wird dort mit einer Intensitat und in
einer Weise gearbeitet, die Respekt bei dem Besucher erweckt. Die wie durch ein Wunder gerettete grofie
,Gezeitenberechnungsmaschine', die mit einzigartiger Prazision aus den jahrlichen Wasserstandsschwankun
gen der verschiedensten Hafen die verschiedenen, von
Sonne und Mond erzeugten ,Partialgezeitenwellen'
analysiert und sie zu (fiir die Zukunft giiltigen)
Wasserstandsvoraussagen zusammenfafit, arbeitet auf Hochtouren. Die an der Nordseekiiste vorkommenden
Meeresstromungen mit ihren fiir die Schiffahrt und fiir den Fortbestand der Inseln gefahrlichen Sandver
setzungen werden eingehend studiert und Mittel zur Verhiitung bzw. Abhilfe von Schaden ausgearbeitet und verwirklicht. Aber auch draufien auf See werden
neue Vorstofie zur wissenschaftlichen Untersuchung gemacht."
? Wahrend meines Hamburger Besuchs, der neuen Beziehungen und Vortragen gait, habe ich auch das
2) Zusatz der Schriftleitung: Seit 1949 hat auch das Geo physikalische Institut an der Universitat Hamburg (Prof.
Dr. Raethjen) eine ozeanographische Abteilung und damit die Aufgaben auf dem Gebiete der Lehre und Forschung des friiheren Instituts fiir Meereskunde in Hamburg wieder aufgenommen.
neue Forschungsschiff besucht, das den in der deutschen Physik und Ozeanographie ruhmreichen Namen
,Gaufi? erhalten hat. Die ,Gaufi' ist ein von Diesel motoren getriebenes, 769 t grofies SchifF, welches im Kriege kleinere Kriegsfahrzeuge auf offener See mit
Frischwasser zu versorgen hatte. Die grofien Raume
fiir die Wassertanks wurden vortrefflich zu Labora
torien umgebaut. Die Ausriistung an verschiedensten Instrumenten zur navigatorischen und ozeanographi
schen Erforschung der See ist trotz der stark be grenzten Anzahl der Hilfsmittel, die zur Verfugung stehen, mustergiiltig. Aufier der routinemafiigen Ar beit fiir Navigation und Fischerei beabsichtigt man demnachst, die in der Nordsee und ihren Randmeeren vorkommende ,Sprungschicht'..die vor mehr als einem halben Jahrhundert entdeckt und (in ihren
rhythmischen Bewegungen) von Otto 'Pettersson an
der Borno Station am Gullmarfjord und auf dem Forschungsschiff ,Skagerrakc studiert wurde, zu untersuchen. Die Arbeiten der ,Gaufi' werden sicher
bekannt werden."
?In Kiel, wo ich ein paar Tage bis zur Weiter reise nach Goteborg verbrachte, hat man dank der Initiative von Carruthers ebenfalls einen begriifiens
werten Anfang mit der Meeresforschung gemacht. Das
,lnstitut fiir Meereskunde*, das unter der Leitung des
von der jMeteor'-Expedition her bekannten Ozeano
graphen Wiist steht, hat in einer gefalligen ehemaligen Privatvilla ein provisorisches Institutsgebaude er halten. ... Ich habe eine kleine Ausfahrt mit der
,S ii d f a 1 lc, einem 80 t grofien Forschungsschiff ge macht, das trotz seiner Kleinheit einen bemerkens wert grofien Aktionsradius besitzt. Das Schiff ist ganz
aus Holz gebaut und hat den Vorteil, fast unmagne tisch zu sein, was in der langst noch nicht minenfreien Ostsee die Sicherheit des Fahrzeuges vor den heim
tuckischen Magnetminen erhoht."
?In Kiel wie auch in Hamburg wird viel mit der
Technik der schwedischen Instrumente gearbeitet. ...
Es hat sich erwiesen, dafi man mit dem Durchsichtig
keitsmesser, ahnlich dem, den man schon von der
,Skagerrak? und ,A 1 b a t r o s' her kennt, die verschiedenen Wassermassen, die durch die Belte ein und ausstromen und die fiir die dort vorkommenden hydrographischen und biologischen Verhaltnisse ver
antwortlich sind, schneller und eindeutiger kenn zeichnen kann als mit anderen Untersuchungsmethoden.
Ein anderes schwedisches Instrument, das in Ham
burg und Kiel sehr begehrt ist, aber wegen Mangels an Mitteln und geeigneten Winden bisher nicht beschafft
werden konnte, ist das Kullenbergsche Kolbenlot. Am Kieler lnstitut und in der neuerscheinenden Publi
kationsreihe ,Kieler Meeresforschungen* ist auch die
Meeresbiologie vertreten." .. .
?Der Gesamteindruck, den ich bei meinem Besuch in Hamburg und Kiel von der deutschen Meeres forschung erhalten habe, ist, dafi sie eine Wieder belebung bedeutenden Ausmafies erlebt. Man darf hoffen, dafi die an und fiir sich verstandlichen inter nationalen Gegensatze, die eine Folge dieses ungliick seligen Krieges sind, nicht auf die Dauer den Wieder eintritt Deutschlands in den ,Rat der Internationalen Meeresforschung* verhindern. Der Wiedereintritt
82 Erdkunde Band V
Deutschlands wurde die dringend benotigte ,Blutauf frischung* des Rates zur Folge haben und neuen An trieb zur Grundlagenforschung bringen, neben den
immer mehr vorherrschenden, praktisch-okonomisch
betonten Fragen der Fischerei (Zweckforschung), deren Bedeutung keinesfalls geleugnet werden soil, die aber leider Gottes eine Vorrangstellung einzunehmen ge denkt." ... Die Schriftleitung
Geographie in Japan
Die nach amerikanischem Muster umgeformten 200 Colleges und Universitaten, von denen insgesamt 75 staatlich sind, fuhren ausnahmslos geographische Vor lesungen. Mittelpunkte geographischer Forschung und Lehre sind aber an Zahl weit geringer, als man glau ben mochte. Hervorzuheben sind die Geographischen Lehrstabe folgender Hochschulen: Tokyo University, Tokyo Educational College, Ochanomizu Women's College, Kyoto University, Hiroshima University, Tohoku University und das Nara Women's College.
An Geographischen Zeitschriften sind zu nennen:
1. Chirigaku Hyoron (Geogr. Review of Japan), To kyo. Erscheint monatlich; japanisch mit fremdsprach
lichen Resumes. Fortsetzung der alten Zeitschrift.
2. Chigaku Zasshi (Journal of Geography), Tokyo.
Erscheinungsweise noch unregelmafiig. Fortsetzung
der alten Zeitschrift.
3. Shakai Chiri (Geogr. for Social Life), Tokyo. Er scheint monatlich; japanisch. Neugriindung 1947.
4. Shin Chiri (New Geography) Tokyo. Erscheint achtmal jahrlich; betont historisch. Neugriindung;
japanisch.
5. Jimbun Chiri (Human Geography), Kyoto. Er scheint vierteljahrlich. Neugriindung; 1949. Seit dem 2. Jg. 1950 mit fremdsprachlichen Resumes.
6. Tohoku Chiri (Annals of the Tohoku Geogr. So ciety), Sendai. Erscheint vierteljahrlich. Japanisch, z. T. fremdsprachig. Neugriindung 1948.
7. The Bulletin of the Geographical Institute, Tokyo University. No. 1, 1950. japanisch.
M. Schwind Deutsches Hydrographisches lnstitut Hamburg
Jahresbericht Nr. 1 (1946), Hamburg 1947, 63 S., 12 Taf.
Jahresbericht Nr. 2 (1947), Hamburg 1948, 66 S., 13 Taf.
Jahresbericht Nr. 3 (1948), Hamburg 1949, 66 S., 12 Taf.
Das Deutsche Hydrographische lnstitut hat die den Nachkriegsverhaltnissen angepafken Aufgaben des
Marine-Observatoriums der Deutschen Seewarte und
der Nautischen Abteilung der Marine ubernommen.
Aus seinen Aufgaben ergibt sich eine Gliederung in 6 Abteilungen:
1. Veroffentlichungen: Nautische Handbiicher mit
Angaben iiber Kustenverhaltnisse, Fahrwasser, Hafen verkehr- und -vorschriften, meteorologische und oze
anographische Verhaltnisse. Alle Veranderungen des Fahrwassers werden wochentlich in den ?Nachrichten fiir Seefahrer" bekanntgegeben. Ferner gehoren zu den Aufgaben dieser Abteilung Warndienst, Funkdienst
und die Herausgabe von Leuchtfeuerverzeichnissen, Auswertung von Seehandbuchern (Stromversetzung
u. a.).
2. Seekartenwerk: Herstellung und Bench tigung
von etwa 400 Deutschen Seekarten.
3. Seevermessung (wozu 4 Vermessungsschiffe und 2 Wracksuchboote zur Verfiigung stehen): z. Z. vor wiegend Auslotung von Fahrwassern und Seegebieten,
die in den Kriegs- und Nachkriegsjahren nicht kon
trolliert werden konnten.
4. Meereskunde und Erdmagnetismus: Geologie
und Morphologie, Physik und Chemie des Meeres,
Eisdienst, Strdmungsbeobachtungen. U. a. wird auf
Vorschlag des Internationalen Hydrographischen
Bureaus in Monaco vom Deutschen Hydrographischen
Institut eine Weltkarte der Mifiweisung fiir 1953 ent worfen (Mafistab 1 : 28 Mill).
5. Astronomie: Gezeiten und Zeitdienst, Sturmflut warndienst, Herausgabe des Nautischen Jahrbuchs.
6. Die Abteilung fiir Nautische Technik befafk sich mit der Entwicklung und Priifung nautischer Instru
mente.
Bibliothek und Archiv sowie die Verwaltung bil den die ubrigen Abteilungen des Instituts.
Die Jahresberichte 1946 bis 1948 liegen vor und geben ein sehr gutes Bild der Entwicklung, Organi
sation und Einrichtung des Instituts. Die einzelnen Abteilungen berichten kurz iiber alle ausgefuhrten Arbeitsplane fiir die kommenden Jahre. In einem An
hang sind die amtlichen Veroffentlichungen des Insti tuts, die geplanten Veroffentlichungen (Karten und Biicher) sowie alle wissenschaftlichen Arbeiten, Vor
trage und Vorlesungen zusammengestellt. Mehrere
Kartenbeilagen geben eine Ubersicht iiber den Stand
der Kartenwerke und die regionalen Arbeitsbereiche.
R. Keller
TAGUNGEN UND KONGRESSE
Die Pflanzengeograpbie auf dem VII. Internationalen BotanikerkongrejS in Stockholm 1950.
Im Juli 1950 fand in Stockholm nach einer Pause von 15 Jahren seit dem 6. Kongrefi in Amsterdam der 7. Intern. Botanikerkongrefi statt. Bei der grofien Popularitat, die diese Wissenschaft im Lande Linnes
geniefit, und durch die jahrelange aufopfernde Zu sammenarbeit aller schwedischen Botaniker in den letzten Jahren nahm der Kongrefi einen glanzenden
Verlauf. Durch die Beteiligung von iiber 1600 Bota nikern aus aller Welt wurde er zu einem wirklichen Welttreffen der Botaniker aller Richtungen, auch der Pflanzengeographen. Die Sitzungen fiir die iiber 500 Vortrage waren auf 15 Sektionen verteilt, die die verschiedenen Zweige der allgemeinen, systematischen und angewandten Botanik umfafken, und fanden in den Tagen 12.?20. Juli statt. Dazu kam noch eine Palynologische Konferenz der Pollenforscher an den