82 Erdkunde Band V
Deutschlands wurde die dringend benotigte ,Blutauf frischung* des Rates zur Folge haben und neuen An trieb zur Grundlagenforschung bringen, neben den
immer mehr vorherrschenden, praktisch-okonomisch
betonten Fragen der Fischerei (Zweckforschung), deren Bedeutung keinesfalls geleugnet werden soil, die aber leider Gottes eine Vorrangstellung einzunehmen ge denkt." ... Die Schriftleitung
Geographie in Japan
Die nach amerikanischem Muster umgeformten 200 Colleges und Universitaten, von denen insgesamt 75 staatlich sind, fuhren ausnahmslos geographische Vor lesungen. Mittelpunkte geographischer Forschung und Lehre sind aber an Zahl weit geringer, als man glau ben mochte. Hervorzuheben sind die Geographischen Lehrstabe folgender Hochschulen: Tokyo University, Tokyo Educational College, Ochanomizu Women's College, Kyoto University, Hiroshima University, Tohoku University und das Nara Women's College.
An Geographischen Zeitschriften sind zu nennen:
1. Chirigaku Hyoron (Geogr. Review of Japan), To kyo. Erscheint monatlich; japanisch mit fremdsprach
lichen Resumes. Fortsetzung der alten Zeitschrift.
2. Chigaku Zasshi (Journal of Geography), Tokyo.
Erscheinungsweise noch unregelmafiig. Fortsetzung
der alten Zeitschrift.
3. Shakai Chiri (Geogr. for Social Life), Tokyo. Er scheint monatlich; japanisch. Neugriindung 1947.
4. Shin Chiri (New Geography) Tokyo. Erscheint achtmal jahrlich; betont historisch. Neugriindung;
japanisch.
5. Jimbun Chiri (Human Geography), Kyoto. Er scheint vierteljahrlich. Neugriindung; 1949. Seit dem 2. Jg. 1950 mit fremdsprachlichen Resumes.
6. Tohoku Chiri (Annals of the Tohoku Geogr. So ciety), Sendai. Erscheint vierteljahrlich. Japanisch, z. T. fremdsprachig. Neugriindung 1948.
7. The Bulletin of the Geographical Institute, Tokyo University. No. 1, 1950. japanisch.
M. Schwind Deutsches Hydrographisches lnstitut Hamburg
Jahresbericht Nr. 1 (1946), Hamburg 1947, 63 S., 12 Taf.
Jahresbericht Nr. 2 (1947), Hamburg 1948, 66 S., 13 Taf.
Jahresbericht Nr. 3 (1948), Hamburg 1949, 66 S., 12 Taf.
Das Deutsche Hydrographische lnstitut hat die den Nachkriegsverhaltnissen angepafken Aufgaben des
Marine-Observatoriums der Deutschen Seewarte und
der Nautischen Abteilung der Marine ubernommen.
Aus seinen Aufgaben ergibt sich eine Gliederung in 6 Abteilungen:
1. Veroffentlichungen: Nautische Handbiicher mit
Angaben iiber Kustenverhaltnisse, Fahrwasser, Hafen verkehr- und -vorschriften, meteorologische und oze
anographische Verhaltnisse. Alle Veranderungen des Fahrwassers werden wochentlich in den ?Nachrichten fiir Seefahrer" bekanntgegeben. Ferner gehoren zu den Aufgaben dieser Abteilung Warndienst, Funkdienst
und die Herausgabe von Leuchtfeuerverzeichnissen, Auswertung von Seehandbuchern (Stromversetzung
u. a.).
2. Seekartenwerk: Herstellung und Bench tigung
von etwa 400 Deutschen Seekarten.
3. Seevermessung (wozu 4 Vermessungsschiffe und 2 Wracksuchboote zur Verfiigung stehen): z. Z. vor wiegend Auslotung von Fahrwassern und Seegebieten,
die in den Kriegs- und Nachkriegsjahren nicht kon
trolliert werden konnten.
4. Meereskunde und Erdmagnetismus: Geologie
und Morphologie, Physik und Chemie des Meeres,
Eisdienst, Strdmungsbeobachtungen. U. a. wird auf
Vorschlag des Internationalen Hydrographischen
Bureaus in Monaco vom Deutschen Hydrographischen
Institut eine Weltkarte der Mifiweisung fiir 1953 ent worfen (Mafistab 1 : 28 Mill).
5. Astronomie: Gezeiten und Zeitdienst, Sturmflut warndienst, Herausgabe des Nautischen Jahrbuchs.
6. Die Abteilung fiir Nautische Technik befafk sich mit der Entwicklung und Priifung nautischer Instru
mente.
Bibliothek und Archiv sowie die Verwaltung bil den die ubrigen Abteilungen des Instituts.
Die Jahresberichte 1946 bis 1948 liegen vor und geben ein sehr gutes Bild der Entwicklung, Organi
sation und Einrichtung des Instituts. Die einzelnen Abteilungen berichten kurz iiber alle ausgefuhrten Arbeitsplane fiir die kommenden Jahre. In einem An
hang sind die amtlichen Veroffentlichungen des Insti tuts, die geplanten Veroffentlichungen (Karten und Biicher) sowie alle wissenschaftlichen Arbeiten, Vor
trage und Vorlesungen zusammengestellt. Mehrere
Kartenbeilagen geben eine Ubersicht iiber den Stand
der Kartenwerke und die regionalen Arbeitsbereiche.
R. Keller
TAGUNGEN UND KONGRESSE
Die Pflanzengeograpbie auf dem VII. Internationalen BotanikerkongrejS in Stockholm 1950.
Im Juli 1950 fand in Stockholm nach einer Pause von 15 Jahren seit dem 6. Kongrefi in Amsterdam der 7. Intern. Botanikerkongrefi statt. Bei der grofien Popularitat, die diese Wissenschaft im Lande Linnes
geniefit, und durch die jahrelange aufopfernde Zu sammenarbeit aller schwedischen Botaniker in den letzten Jahren nahm der Kongrefi einen glanzenden
Verlauf. Durch die Beteiligung von iiber 1600 Bota nikern aus aller Welt wurde er zu einem wirklichen Welttreffen der Botaniker aller Richtungen, auch der Pflanzengeographen. Die Sitzungen fiir die iiber 500 Vortrage waren auf 15 Sektionen verteilt, die die verschiedenen Zweige der allgemeinen, systematischen und angewandten Botanik umfafken, und fanden in den Tagen 12.?20. Juli statt. Dazu kam noch eine Palynologische Konferenz der Pollenforscher an den