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Abi im Zeichen von Coronamilla Kerkhof (18) aus Emmerich erzählt, wie sie sich zu Hause auf die Prüfungen vorbereitet

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14. WOCHE

Z E I T U N G F Ü R E m m E R I C H U N D R E E s

sAmsTAG 4. APRIL 2020

möglichkeiten für Drive-in-Tests in Rees und Emmerich gestartet

Eine Station ist auf dem Schulhof der Realschule in Rees (Foto) eingerichtet. Seite 3

Familienbesuch in Argentinien:

mit dem letzten Flieger in die Heimat

Abenteuerliche Reise für Elena (Foto r.) und Henry Kleipaß aus Rees. Seite 5

Weitere Arbeiten am neuen stadtgarten-Quartier am Delltor

Betriebsgelände in Rees seit gestern gesperrt, der Abriss soll am 14. April beginnen. Seite 20

„Geschwemmsel“ mit Nutzfeuern entsorgen

Wochenmarkt in Elten wird vorverlegt

Die sinkenden Pegelstände des Rheins hinterlassen wie- der große Mengen des „Ge- schwemmsels“. Insbesondere die Landwirte der Stadt Rees stehen daher vor der Frage, wie sie diesen Abfall entsorgen können.

Das Ordnungsamt weist aus diesem Grund darauf hin, dass zur Beseitigung von Holz und Ästen aus dem Schwemmgut ein Nutzfeuer durchgeführt werden kann. Dieses ist nun zeitnah durchzuführen, vorher jedoch beim Ordnungsamt zu bean- tragen. Dem Antrag sind Fotos beizufügen, die belegen, dass es sich nur um Schwemmgut handelt. Restmüll, Kunststoffe und Metalle sind vorher aus- zusortieren. Das Ordnungsamt wird dann eine Überprüfung vornehmen, ob tatsächlich nur natürliche Stoffe verbrannt werden. Kunststoffe und anderer Unrat werden zur Entsorgung beim städtischen Bauhofbetrieb entgegengenommen.

Der Wochenmarkt in Elten wird wegen des Feiertages Karfreitag, 10. April, auf Gründonnerstag, 9. April, vorverlegt. Nach Ostern bieten die Marktbeschicker wie- der am Freitag auf dem Markt- platz in Elten ihre Waren an.

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Abi im Zeichen von Corona

milla Kerkhof (18) aus Emmerich erzählt, wie sie sich zu Hause auf die Prüfungen vorbereitet

EMMERICH. Zwölf Jahre haben sie auf darauf hingearbeitet: Das Abitur, die damit verbundenen Prüfungen, aber eben auch die Feiern sollten für tausende von Schülern in Nordrhein- Westfalen der Höhepunkt der Schullaufbahn sein. Nun aber sind die Schulen geschlossen, die angehenden Abiturienten müs- sen zu Hause für die Prüfungen lernen. So auch die 18-jährige Milla Kerkhof aus Hüthum, die das Willibrord-Gymnasium in Emmerich besucht. Im NN-In- terview erzählt sie, wie sie sich seitdem in Eigenregie vorbereitet und wie sie ihren vorgezogenen letzten Schultag erlebt hat.

Frau Kerkhof, die ersten beiden Wochen seit der Schulschließung sind vorbei. Wie funktioniert der Unterricht zu Hause bislang?

Milla Kerkhof: Bei mir läuft es ganz gut. Wir tauschen uns nicht mit Facetime oder anderen Vide- ochats aus, wir arbeiten klassisch mit E-Mail-Verteilern. Die Leh- rer sind sehr engagiert, uns zu unterstützen, und versorgen uns regelmäßig mit Aufgaben und Arbeitsmaterialien. Unsere Ma- thematik-Lehrerin beispielsweise bereitet die Inhalte sehr gut vor und ergänzt sie mit handschrift- lichen Notizen, so dass sie jeder nachvollziehen kann.

Sie haben Videochats angespro- chen. Vermissen Sie diese Möglich- keit des Austausches?

Kerkhof: Ich habe von anderen Schulen gehört, die Video-Un- terricht anbieten. Das fehlt mir aber nicht, ich finde den E-Mail- Kontakt, den wir haben, besser.

Ich gehe wirklich sehr gerne in die Schule und würde es auch jetzt viel lieber tun, aber das ist eben etwas ganz anderes, als zu Hause zu sitzen. Hier möchte ich mir das Lernen so einteilen kön- nen, wie es mir am besten passt.

Wie lernen Sie?

Kerkhof: Wie gelernt wird, das regelt jeder individuell. Ich lerne jeden Tag, starte gegen 10 Uhr und lerne dann durch. Manchmal verschiebe ich es aber auch in den Nachmittag. Das läuft aber alles spontan und hängt nicht zuletzt von den Fächern ab. Bei man- chen kann man viel üben, zum Beispiel bei Mathematik. In den anderen Fächern wie Deutsch hat man eher die Möglichkeit, Mitschriften zu lesen.

Woher bekommen Sie Unter- richtsmaterial?

Kerkhof: Über den Verteiler erhalten wir die Aufgaben, und wir können auf diesem Weg auch Fragen stellen. Die werden dann gebündelt beantwortet, so dass man auch Antworten auf Fragen erhält, die sich noch nicht gestellt hatten. Mir ist es jedenfalls so schon ergangen.

Wer lernt, muss auch mal eine Pause einlegen.

Kerkhof: Natürlich gibt es Ta- ge, beispielsweise wenn die Son- ne scheint, an denen ich lieber etwas anderes machen würde.

Dann lenke ich mich auch mal ab, zum Beispiel durch Sport, in- dem ich ein Buch lese oder Zeit

mit der Familie verbringe. Aber insgesamt hat man derzeit ja nicht so viele Möglichkeiten.

Wie ging es Ihnen, als Sie er- fuhren, dass Ihre Schullaufbahn vorzeitig beendet ist?

Kerkhof: Als wir erfuhren, dass die Schule geschlossen wird, war ich erst mal sehr traurig.

An diesem Tag (am Freitag, 13.

März, gab die NRW-Regierung die Schließung aller Schulen ab dem folgenden Montag bekannt;

d. Red.) war die letzte Stun- de ausgefallen, und wir konnte früher nach Hause gehen. Wir haben uns noch mit den Wor- ten verabschiedet: Bis Montag!

Ich hatte aber schon irgendwie ein komisches Gefühl, da wir ja zumindest wussten, dass im Lau- fe des Tages etwas entschieden werden sollte. Dass es zu Schul- schließungen kommt, damit hat- te ich nicht gerechnet. Als dann klar war, dass wir unseren letzten Schultag hatte, ohne es zu wissen, war ich echt niedergeschlagen.

Und man konnte in den ersten E-Mails, die wir ab Montag er- hielten, auch unseren Lehrern anmerken, dass sie traurig waren.

Hat Sie diese Entscheidung lan- ge beschäftigt?

Kerkhof: Ich bin eigentlich sehr emotional veranlagt, habe es aber überraschend schnell ver- arbeitet. Noch am Abend habe ich mich mit Freunden getroffen und darüber gesprochen, das hat geholfen. Inzwischen halten wir über Social Media den Kontakt und einen regen Austausch – mal über Lerninhalte, mal über Privates. Wir bauen uns so auch gegenseitig auf.

Was sagen Sie dazu, dass die Abiturprüfungen später stattfin- den sollen?

Kerkhof: Als ich zum ersten Mal von der Verschiebung der Prüfungstermine gehört habe, war mein erster Gedanke: Nein, nicht noch länger! Natürlich ha- ben wir so mehr Zeit zum Ler- nen, aber mir wäre es lieber, es zügig hinter mich zu bringen.

Es stand ja auch die Überlegung im Raum, die Prüfungen komplett ausfallen zu lassen.

Kerkhof: Ich bin froh, dass die Prüfungen nicht komplett abge- sagt worden sind. Für mich wäre es furchtbar gewesen, die Schule ohne Abiturprüfungen beenden zu müssen. Es wäre für mich kein richtiges Abitur gewesen. Und ich hätte mich gefragt, was ich machen soll, wenn ich mich oh- ne schriftliches Abi an einer Uni bewerben will. Ganz abgesehen davon, dass mir die Erfahrung der Prüfungssituationen gefehlt hätte.

Zum Abitur gehört auch der Abi-Ball.

Kerkhof: Wir werfen jetzt schon einen verängstigten Blick in die Zukunft, wie es ablaufen könnte. Am 20. Juni soll vormit- tags die Zeugnisausgabe sein, abends dann der Abi-Ball statt- finden. Bislang ist er noch nicht abgesagt, und ich hoffe sehr, dass es auch dabei bleibt – und uns am Ende nicht auch noch das ge- nommen wird. Michael Bühs Milla Kerkhof lernt zu Hause am Schreibtisch. Foto: privat

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NIEDERRHEIN. Mit dem Al- ter ist es auch so eine Sache: Da steht eine Zahl im Ausweis (das Geburtsdatum), aus der sich das Alter ableiten lässt. Aber: Nicht immer stimmen tatsächliches und gefühltes Alter überein.

Es entstehen Asynchronitäten – die Dinge sind nicht kongru- ent. Das mathematische und das gefühlte Alter sind nicht de- ckungsgleich. Kein Drama. Bes- tenfalls fühlt man sich jünger als man eigentlich ist.

Aber was, wenn es nicht um die Zahlen im Pass geht, son- dern um die Buchstaben – wenn das M(ännlich) W(eiblich) nicht dem Empfinden der Person entspricht, um die es da geht?

Gesellschaften sind um Einord- nungen bemüht. Einordnungen sind Schubladen – Klischees und letztlich Stempel. Aber was je- mand ist, hängt nicht von Buch- staben in einem Ausweis ab. „Wir sind, was wir fühlen“, sagt Hedi Claahsen.

Claahsen ist Kinderärztin.

Claahsen wohnt in und stammt aus Kranenburg. Sie arbeitet an der Amalia-Kinderklinik der Radboud Universität in Nimwe- gen. Ihr Fachgebiet: die Kinder- Endokrinologie.

Endokrinologie ist ein weites Feld. Claahsen befasst sich vor allem mit den „differences in sex development“ (DSD). „Früher stand das erste D nicht für ‚dif- ferences‘ sondern für ‚disorder‘.“

Das sagt schon sehr viel über die Entwicklung in der Gesellschaft.

Das jemand einen Unterschied zw ischen dem Stempel und der gefühlten Wirklichkeit empfin- det, wurde lange genug als eine Art Makel gesehen. Die Zeiten ändern sich und mit ihnen das Denken, die Kategorien, die Sichtweisen auf etwas, das „Ge- schlecht“ genannt wird.

Dass Menschen mit „unkla- rem“ Geschlecht auf die Welt kommen ist ein Zustand, der zu den sogenannten „rare deseases“

(seltenen Krankheiten) gehört.

Häufigkeit: 1:100.000. Aber was sind schon Zahlen? Fragen tür- men sich auf – Fragen, die an die Wurzel eines Lebens, einer Exis- tenz, einer Seele und an den Kern einer Gesellschaft reichen: Wann ist ein Mann ein Mann – wann eine Frau eine Frau?

Dass jemand äußerlich wie ein Mann wirkt und dann sagt „Ich bin eine Frau“ lässt sich nicht mit den Genen erklären und nicht mit Hormonen. „Du bist was du fühlst“, sagt Hedi Claahsen. Aber:

Diese Art des Denkens kommt

nur schrittweise ins Bewusstsein all derer, für die es zwischen ih- rem Körper und ihrem Gefühl nie einen Unterschied gab. Es fehlt an der Vorstellungskraft für das innere Drama – die seelische Zerrissenheit. Seit März bietet die Amalia-Klinik nun eine Be- treuung für Kinder und Jugend- liche im Alter bis zu 15 Jahren an, die sich mit dem Thema „Ge- schlechtsinkongruenz“ befasst und Hilfe bietet. „Geschlechtsin- kongruenz ist die Erfahrung, dass das Geschlecht, mit dem man geboren wird, nicht mit dem ei- genen Gefühl übereinstimmt“,

heißt es in einem Pressetext.

Hedi Claahsen leitet ein Team, das sich mit Kindern und Ju- gendlichen beschäftigt, bei denen der Buchstabe im Ausweis nicht mit dem Gefühl in der Seele und im Leben übereinstimmt. (Du bist, was du fühlst.) In Claahsens Team arbeiten Endokrinologen, Psychologen, Psychiater, Chir- urgen, Krankenschwestern und andere Spezialisten.

Claahsen: „Die Zahl der Men- schen, die in den Niederlanden Hilfe auf dem Gebiet Geschlecht- sinkongruenz suchen, ist in den vergangenen Jahren stark gestie-

gen.“ Bei den bisherigen Zentren für Geschlechtsinkongruenz i n Amsterdam und Groningen gibt es lange Wartelisten. Claahsen:

„Die hormonale Behandlung von Kindern ist bisher nur in Amster- dam möglich.“

Nun hat das niederländische Ministerium für Gesundheit, So- ziales und Sport das Universitäts- klinikum Radboud gebeten, eine solche Behandlung ebenfalls an- zubieten. Claahsen: „Dabei geht es zunächst darum, die Zahl der Menschen auf den Wartelisten zu reduzieren.“ Allein in Amster- dam stehen momentan rund 600 Kinder und Jugendliche auf der Warteliste.

Das medizinische Zentrum der Radboud Universität ist längst als Kompetenzentrum für Men- schen mit Variationen in der se- xuellen Entwicklung anerkannt.

Claahsen und ihr Team betreten also keineswegs Neuland. „Trotz- dem haben wir uns natürlich auf diese zusätzliche Aufgabe inten- siv vorbereitet“, erklärt Claah- sen und fährt fort: „Zusammen mit unseren Netzwerkpartnern und mit Hilfe von Patientenor- ganisationen haben wir daran gearbeitet, unsere Betreuung für Kinder und Jugendliche mit Ge- schlechtsinkongruenzen optimal zu organisieren. Unser Ansatz ist – wie jede Betreuung im Amalia- Kinderkrankenhaus – kinder- und familienorientiert. Das be- deutet, dass wir in multidiszipli- nären Teams zusammenarbeiten,

in denen wir individuell auf die Bedürfnisse des Kindes oder Ju- gendlichen und der Eltern einge- hen und den Beratungs- und Be- handlungsprozess entsprechend organisieren können.“

Für Claahsen ist dabei nicht nur der medizinische Aspekt von Bedeutung. „Es geht immer auch darum, wie wir auf die Menschen zugehen.“ Es geht um vermeint- liche Kleinigkeiten, an die sich Patienten oft jahrelang erinnern, weil sie sich verletzt gefühlt ha- ben – in ihrem Selbstverständnis, ihrer Situation. Dass in Claahsens Team verschiedene Disziplinen unter einem Dach arbeiten, ist wichtig. „Das ist in Deutschland teils nicht so – da geht jemand zunächst zu einem Psychologen, muss dann zu einem Endokrino- logen und so geht es von Stati- on zu Station weiter.“ Natürlich ist es ideal, wenn interdiszipli- när zusammengearbeitet wird.

Claahsen: „Wir arbeiten mit dem kinderpsychiatrischen Zentrum

‚Karakter‘ zusammen, um von Anfang an alle Fragen im Bereich der Psychiatrie zu untersuchen.

Auf diese Weise können wir alle Probleme so optimal wie mög- lich koordinieren. Gemeinsam mit den Kindern und Eltern be- sprechen wir, was das Kind oder der Jugendliche für eine optimale Entwicklung braucht.“

Bereits im kommenden Jahr soll in Nimwegen auch eine Er- wachsenenbetreuung angeboten werden. Heiner Frost Hedi Claahsen ist Kinderärztin und Spezialistin auf dem Gebiet der

Kinderendokrinologie. Die Kranenburgerin leitet ein interdisziplinä- ren Team von Spezialisten, das Kindern, Jugendlichen und ihren Fa- milien Unterstützung anbietet. Foto: privat

Im Foyer der Amalia-Kinderklinik ist derzeit eine Ausstellung mit dem Titel „Trots!“ (Stolz) zu sehen. Die Fotos stammen von „Prijd Photo Nijmegen“. Es geht darum, Menschen in ihrer Diversität zu zeigen.

„Du bist, was du fühlst“!

amalia-Kinderklinik in Nimwegen kümmert sich um „geschlechtsinkongruenz“

NIEDERRHEIN. Insgesamt 6.148 Intensivbetten standen den 344 nordrhein-westfälischen Krankenhäusern im Jahr 2017 zur intensivmedizinischen Be- handlung zur Verfügung. Wie Information und Technik Nor- drhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war die Zahl der Intensivbetten bereits vor der Corona-Pandemie von 2010 bis 2017 um 13,2 Prozent gestie- gen. In den Großstädten war ihre Zahl durchweg höher als in den eher ländlich geprägten Kreisen.

Die meisten Intensivbetten gab es in Köln (525), Essen (366), Düsseldorf (275) und Duisburg (273). Die Ausstattung mit In- tensivbetten lag mit 34,3 Betten pro 100 000 Menschen über dem Bundesdurchschnitt (33,7 Bet- ten). Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wurde und wird die Zahl der Intensivbetten weiter erhöht. Die Abbildung dieser aktuellen Entwicklung ist aus methodischen und prozess- bedingten Gründen auf der Basis der Krankenhausstatistik nicht möglich. Bei den Ergebnissen der Krankenhausstatistik handelt es sich um Strukturdaten, die regionale Unterschiede und Ge- meinsamkeiten aufzeigen kön- nen, die häufig auch über längere Zeiträume stabil bleiben, auch wenn sie nicht tagesaktuell sind.

Aus aktuellem Anlass veröffentli- chen die Statistiker in ihrem In- ternetangebot unter www.it.nrw/

node/99122 im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ste- hende, relevante Daten und Fak- ten aus den Bereichen Gesund- heit, Bevölkerung, Wirtschaft und Bildung.

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Nur für Reeser: Die Drive-in-Teststation an der Realschule. Foto: Stadt rees

Drive-in-Teststationen in

Rees und Emmerich gestartet

angebot nur für Bürger und patienten von Hausärzten im Stadtgebiet rees

REES/EMMERICH. Um Hau- särzte und Krankenhäuser zu entlasten, sind nun in Rees und Emmerich Möglichkeiten zum Drive-in-Test auf das Corona- Virus angelaufen. In Rees wurde eine Teststation auf dem Schul- hof der Realschule eingerichtet, in Emmerich erfolgt die Testung direkt im Auto.

In Zusammenarbeit mit den Reeser Hausärzten hat die Stadt Rees das Angebot geschaffen, um den Bürgern der Stadt Rees einen Service in der derzeitigen Krisenzeit zu bieten. Da aber auch in Rees die Testkapazitäten begrenzt sind, erfolgt die Aus- wahl nach strengen Kriterien.

Diese Kriterien wurden seitens der Hausärzte entsprechend den Empfehlungen des Robert-Koch- Instituts (RKI) festgelegt.

Zum Prozedere: Patienten, die befürchten sich mit dem Coro- navirus infiziert zu haben, set- zen sich telefonisch mit ihrem Reeser Hausarzt in Verbindung.

Die Hausärzte werden den wei- teren Ablauf mit ihren Patienten besprechen. Sollte es zu einer Testung auf dem Schulhof der Realschule kommen, ist dies aus- drücklich nur mit einem Pkw möglich. Darüber hinaus müs- sen die Gesundheitskarte sowie ein Personalausweis oder Reise- pass mitgebracht werden. Nicht zugelassene Patienten werden durch das städtische Personal abgewiesen, da ansonsten zum Beispiel auch die Kapazitäten der Hausärzte überschritten werden.

Bei Reesern, die Symptome haben, jedoch nicht von einem Hausarzt im Reeser Stadtgebiet behandelt werden, ist zunächst ei- ne melderechtliche Überprüfung

vorgeschaltet. Diese erfolgt eben- falls unter Telefon 02851/51199.

Nach einer positiven Prüfung erfolgt die telefonische Kon- taktaufnahme bei einem Reeser Hausarzt, der dann alle weiteren Kriterien überprüft und aus me- dizinischen Erwägungen darüber entscheidet, ob ein Test erforder- lich ist oder nicht.

Die Abläufe an der Drive-in- Teststation haben sich mittler- weile soweit eingespielt, dass sie künftig montags bis freitags nur von 12 bis 13 Uhr geöffnet ist.

Test direkt im Auto

In Emmerich ist das Corona- Drive-in als mobile Probeent- nahmestelle für die Testung auf das Corona-Virus gestartet. Die Kassenärztliche Vereinigung hat kreisweit Ärzte um Unterstüt- zung und ihren Einsatz nach Ein- satzplan vor Ort gebeten. Dank der Kooperationsbereitschaft der Emmericher Ärzte ist das Drive-in nun in der Hansestadt angelaufen. Nach wie vor gilt für Patienten, dass sie in ihrer Haus- arztpraxis anrufen, wenn die ty- pischen Symptome wie Husten, Atemnot, Fieber auftreten. Der Hausarzt kennt auch die Vorer- krankungen seiner Patienten.

Wenn der Hausarzt nach den Vorgaben des RKI eine Corona- Virus-Testung durchführen las- sen möchte, ist der Ablauf wie folgt: Der Hausarzt schickt ein Formular an die Kreisverwal- tung, diese teilt dem Patienten telefonisch einen Zeitkorridor mit, in dem er zur Teststelle kom- men soll. Der Ort wird in diesem Telefonat bekanntgegeben. Die Patienten kommen dorthin, zei- gen ihre Krankenversicherten-

karte, die am Drive-in eingelesen wird. Kontrolliert wird hier, ob der richtige Patient zum Termin erschienen ist. Wichtig ist also:

Karte dabeihaben, sonst kann der Termin nicht stattfinden.

Der Arzt am Drive-in führt dann den Test durch. Das Er- gebnis wird dem Patienten nach derzeit etwa einer Woche von der Kreisverwaltung telefonisch mitgeteilt. Auch die Hausärzte erhalten eine Rückmeldung zum Testergebnis. Alle Patienten, die getestet wurden, sollen in jedem Fall zuhause bleiben, bis das Test- ergebnis mitgeteilt wurde. Falls es positiv ausfällt natürlich nach Vorgabe des Gesundheitsamtes auch länger.

Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze sagt zum Drive-In:

„Es freut mich, dass hier in Em- merich kurzfristig eine Abstrich- station eingerichtet wird. Eine zentrale Stelle für die Durchfüh- rung von Corona-Tests ist effizi- ent, entlastet die Arztpraxen und leistet einen wichtigen Beitrag zu mehr Infektionsschutz. Mein Dank geht vor allem an die nie- dergelassenen Ärzte in der Stadt, die sich schnell und unkompli- ziert bereiterklärt haben, an der Abstrichstation Dienst zu tun.“

Da sich auch linksrheinisch genügend Ärzte gefunden haben, werden in Kürze auch dort mo- bile Probeentnahmestellen ein- gerichtet. Außerdem finden in der Kreisverwaltung Planungen statt, künftig auch die vollstati- onären Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Eingliede- rungshilfe (für schwerbehinderte Menschen) mobil zur Testung auf den Corona-Virus im Be- darfsfall anzufahren.

Helden, Hilfe und kein Haken

rené Jurack gehört zu einem Netzwerk, das Schutzmasken für praxen und Krankenhäuser in 3D druckt

KREIS KLEVE. René Jurack ist 37 Jahre alt. Er arbeitet bei den Stadtwerken Emmerich, aber er kennt sich auch bestens mit 3D- Druck aus. Schon vor Jahren hat er – quasi nebenbei – eine Firma gegründet: well-engineered. Zu seinen Kunden gehören BASF und die Bundeswehr, aber jetzt geht es um etwas anderes.

Jurack druckt derzeit Schutz- masken – und zwar die, die in Arztpraxen und Krankenhäusern dringend gebraucht werden. „Ich möchte helfen“, sagt er und man denkt: Wo ist der Haken. Wie ver- dorben man doch ist. Fest steht:

Es gibt keinen Haken. Jurack hat Arztpraxen angeschrieben und Krankenhäuser. Bei dem, denkt man, steht das Telefon nicht mehr still. „Das ist leider nicht so“, sagt Jurack. „Bisher hat sich nur das Klever Krankenhaus bei mir gemeldet. Ich habe denen 50 Masken gedruckt. Jetzt haben die nach 200 weiteren gefragt.“

Visier aus PE

Juracks Masken sind kein Mundschutz – es sind Masken mit einem Visier aus PE bezie- hungsweise PET-Folie – nicht stärker als 0,8 Millimeter. Das Problem: „Momentan explodie- ren die Preise.“ Jurack schrieb auch an Geschäfte, um nach Fo- lien (Overheadfolien beispiels- weise) zu fragen. „Die einzigen, die geantwortet haben, waren bueroboss derksen in Kleve“, sagt er. Dort konnte er Folien abho- len. Geschenkt. Und genau so geht es weiter. „Ich biete meine Masken kostenfrei an, aber wenn jemand sich an den Kosten be- teiligt, ist das natürlich super.“

Nein – Jurack ist keiner, der aus der Krise ein Geschäft machen möchte. Mittlerweile tun sich überall Menschen zusammen, die mit ihren Druckern helfen und Masken produzieren wol- len. Jurack verweist auf die Seite

https://www.makervsvirus.org.

Wer die Seite ansteuert, findet drei Buttons: Ich habe Bedarf, Ich kann produzieren, Spenden.

„Bitte beachten: Wir führen nur Initiativen auf, die ihre (selbst) produzierten Artikel kostenlos oder zum Selbstkostenpreis an- bieten“, steht darunter.

Was eigentlich wird im Dru- cker hergestellt? Es ist die Halte- rung, mit der die Folie zur Maske wird. Rund 20 bis 30 Minuten werden für die Produktion ge- braucht. Jurack: „3D-Drucker sind in der Regel nicht für die Massenproduktion.“

Allein die 200 Masken, die das Klever Krankenhaus bestellt hat, benötigen eine Produktionszeit von einer Woche. Da erschließt sich die Makervsvirus-Initiative sehr schnell. Je mehr Menschen in die Produktion einsteigen, um so mehr kann hergestellt wer- den. Noch mal: Es geht gerade

nicht um den Wucher – es geht um schnelle Hilfe. Jurack: „Wenn jetzt jemand in Ihrer Zeitung von dieser Initiative liest und, sagen wir, in Köln wohnt, kann er über www.makervsvirus.org sowohl mitarbeiten als auch Masken anfordern oder spenden. Damit das Projekt möglichst gut läuft, werden an drei Punkten Men- schen gebraucht. Und wenn es Menschen oder Firmen gibt, die Material spenden oder zu einem fairen Preis anbieten, dann sind die herzlich willkommen.“

Jurack druckt derzeit nicht nur Masken sondern auch einen Griff, mit dem sich ohne Mate- rialkontakt Türklinken öffnen lassen. Auf Anregung des Klever Krankenhauses hat Jurack an seiner Maske noch „eine Kleinig- keit“ geändert. „Die haben mich gebeten, die Masken in Weiß zu drucken. Da sieht man Ver- schmutzungen besser.“ Die Mas-

ken – vielleicht sollte man besser von einem Visier sprechen, sind wiederverwendbar, „denn man kann die natürlich desinfizieren und dann erneut gebrauchen“, erklärt Jurack. Auch das ist al- so möglich. Jurack: „Zusätzlich zu den Masken tragen die Ärzte und Pfleger natürlich noch einen Mundschutz sowie eine Schutz- brille.“ Erst in dieser Kombina- tion ist der Eigenschutz optimal.

„Die Masken sind in erster Linie Spuckschutz, halten die Träger aber auch davon ab, sich ins Ge- sicht zu fassen.“

Liste mit Anbietern

Wer „makervsvirus“ ansteuert, findet eine Liste der Anbieter, die Zahl der jeweils vorhandenen Drucker und die Adressen. Jurak:

„Ich bin derzeit für die Koordi- nation in den Kreise Wesel und Kleve zuständig.“ René Jurack ist unter rene@well-engineered.net zu erreichen.

Dass es „da draußen im Netz“

Menschen gibt, denen es darum geht, Hilfe zu bieten, sorgt ir- gendwie für ein gutes Gefühl.

Dass es – inwiefern Jurack ein all- gemeingültiges Beispiel ist, kann man nicht wissen – eigentlich er- schreckend wenige Anfragen gibt, erschließt sich nicht. Jurack: „Ich hatte in den Niederrhein Nach- richten gelesen, dass es schwer ist, an Masken zu kommen. Da- raufhin habe ich Praxen und Krankenhäuser angeschrieben, aber es kamen – abgesehn vom Klever Krankenhaus in Sachen Bedarf und Derksen in Sachen Materialspenden – keine Anfra- gen beziehungsweise Angebote.“

Das könnte sich jetzt ändern.

Wichtig: Wer einen Mundschutz braucht, um dann zum Einkau- fen zu gehen, gehört nicht in die Zielgruppe. Juracks Masken sind für den Einsatz in Praxen und Krankenhäusern gedacht.

Heiner Frost René Jurack in seiner 3D-Druckwerkstatt. NN-Foto: rüdiger Dehnen

Ratsantrag zur Schwimmhalle

ELTEN. Der CDU-Ortsverband Elten hat einen Antrag zur ört- lichen Kleinschwimmhalle an den Rat der Stadt Emmerich ge- stellt. Darin geht es um die Schaf- fung einer vernünftigen Ein- stiegsmöglichkeit ins Becken für beeinträchtigte Menschen. Zur Begründung schreibt der Orts- verband, dass das Bürgerbad auch mit Kursen vom Kneipp-Verein und Behindertensportbund na- hezu vollständig ausgebucht sei.

„Aufgrund der momentanen Gegebenheiten ist jedoch ein Ein- und Ausstieg in das Becken nur für körperlich gesunde Men- schen möglich. Gesundheitlich eingeschränkte Menschen, von denen viele das Bürgerbad für ihre Genesung nutzen, müssen über den zur Verfügung stehen- den Korb mechanisch ins Wasser gelassen werden. Durch die Viel- zahl der Anmeldungen reiht sich oft Kurs an Kurs im 40-Minuten- Takt. Hier geht zu viel Kurszeit durch die Benutzung des Korbs verloren. Diesen Umstand gilt es vernünftig abzustellen und allen, aber gerade den Kursteil- nehmern, die diese Zeit für ihre Gesundheit brauchen, auch zur Verfügung zu stellen.“

Ortsvorsteher Labod verabschiedet

Der Rat der Stadt Emmerich hat Jörg Labod als Ortsvorsteher von Vrasselt verabschiedet*. Der 75-Jährige trat nach mehr als zehn Jahren in dieser Funktion aus Altersgründen vom Amt zu- rück. Zuvor hatte sich Bürger- meister Peter Hinze bei Jörg La- bod für dessen langjährigen Ein- satz bedankt: „Jörg, als ich 2009 stellvertretender Bürgermeister wurde, hast du meine Nachfol- ge als Ortsvorsteher unseres ge- meinsamen Heimatdorfes Vras- selt angetreten. Du warst in der Zeit immer einer, den die Vras- selter ansprechen konnten. Du warst ein perfektes Bindeglied

zwischen der Bürgerschaft und dem Stadtrat.“ Hinze bedank- te sich auch bei Monika Labod mit einem Blumenstrauß, die zu Hause immer wieder ohne ihren Ehemann auskommen musste, wenn dieser als Ortsvorsteher einem Jubilar einen Besuch ab- stattete oder sich um die kleinen und großen Anliegen der Vras- selter Bevölkerung kümmerte.

In gleicher Sitzung wählte der Rat den Arno Rudolph (48) zum Nachfolger als Ortsvorsteher.

Foto: Stadt Emmerich

* Die Verabschiedung erfolgte vor Ausbruch der Corona-Pandemie im Kreis Kleve.

(4)

SamStag 4. april 2020 NiEDErrHEiN NaCHriCHtEN

04

„Impfungen retten Leben.“

Die Europäische Impfwoche 2020 möchte in diesem Jahr wieder dar- auf hinweisen:

„Wer sich impfen lässt, der schützt nicht nur sich selbst, sondern auch sein Umfeld.“

Viele Deutsche weisen Impfl ücken auf. Eine dieser Lücken ist beispiels- weise die Impfung gegen Pertussis (Keuchhusten). Eine Erkrankung, die besonders Säuglinge unter sechs Monaten gefährdet, da diese noch nicht ausreichend geschützt sind.

Der fehlende Hustenrefl ex kann dazu führen, dass die Kleinsten einfach aufhören zu atmen. Dabei übertragen die nicht geimpften El- tern, Familienmitglieder und weite- re Angehörige den Keuchhusten- Erreger und tragen damit zur Verbrei- tung der Krankheit bei. Das Risiko, ein Baby anzustecken, kann durch eine Impfung vermieden werden.

Hierbei sollten besonders Frauen im gebärfähigen Alter, Menschen mit einer Tätigkeit im Gesundheitsdienst oder in Gemeinschaftseinrichtungen sowie enge Kontaktpersonen eines Neugeborenen einen Pertussis-Impf- schutz haben. Die Weltgesundheits- organisation WHO leistet daher ver- stärkt Aufklärungsarbeit im Rahmen der Europäischen Impfwoche vom 20. bis zum 26. April und macht auf das Thema aufmerksam. Denn Impfen kann Menschenleben schüt- zen und verhindert unkontrollierbare Ausbrüche von Krankheiten.

Der Check des Impfpasses beim nächsten Arztbesuch hilft, eventuelle Impfl ücken rechtzeitig zu erkennen und zu schließen.

Europäische Impfwoche 2020

Impfen – sich selbst und andere schützen

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Was ist Keuchhusten?

Im Volksmund spricht man von einer Kinderkrankheit, es können aber auch Jugendliche und Erwachsene an Keuchhus- ten erkranken. Bei vielen Fällen von Erkältungen mit lang an- haltendem Husten handelt es sich nämlich um Keuchhusten, der nicht richtig diagnostiziert wurde und bis zu 100 Tage andauern kann. Der Husten tritt vorwiegend nachts auf und verhindert damit die not- wendige Erholung. Der starke Husten mit Erstickungsanfällen ist besonders unangenehm und hält nicht nur sich selbst, son- dern auch den/die Partner/-in vom Schlafen ab. Die Infektion erfolgt über Körperfl üssigkei- ten – vor allem der Atemwege (Tröpfcheninfektion). Der Verlauf der Krankheit kann schwerwie- gende Konsequenzen, wie Lun- genentzündungen, Mittelohr- entzündungen, Krampfanfälle oder andere Sekundärerkran- kungen, für die Betroffenen nach sich ziehen.

Keuchhusten ist damit eine ernst zu nehmende Krankheit.

Foto: Sanofi Pasteur/Vincent Moncorgé ANZEIGE

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Ostergrüße

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Herrzliche Ostergrüße und fröhliches Eiersuchen

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Die Mitarbeiter der Firma Brother aus Emmerich haben begon- nen, Stoffmasken zu produzieren. Sie stellen so viele Behelfsmasken wie möglich her, um diese kostenlos an soziale Einrichtungen wie die Caritas Kleve weiterzugeben. Ein wichtiger Grund für diese Aktion ist, dass sich die Mitarbeiter dieser sozialen Einrichtungen weiterhin un- ermüdlich um das Wohl ihrer Klienten kümmern. Foto: Brother

NIEDERRHEIN. Mit dem Weg- fall der Erntehelfer aus Rumä- nien und Bulgarien, die im Zuge der Corona-Pandemie nicht mehr einreisen dürfen, suchen viele Obst- und Gemüsebauern derzeit händeringend nach Hel- fern, die sie bei der Ernte von Spargel, Erdbeeren und Rha- barber oder beim Pflanzen von Gemüse unterstützen Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemü- sebauer (Bonn) hin.

Die Betriebe seien jetzt darauf angewiesen, dass ihre osteuro- päischen Saisonarbeitskräfte, die üblicherweise für einige Monate nach Deutschland zur Arbeit kommen und in dieser Zeit ganz- tägig beschäftigt werden, jetzt durch Freiwillige ersetzt werden.

Ansonsten könne die Ernte nicht eingebracht werden. Viele Frei- willige hätten sich schon gemel- det, um auf den Feldern mitzu- helfen. „Darüber freuen wir uns sehr und sind wirklich dankbar für die vielen Hilfsangebote“, so Christoph Nagelschmitz, Präsi- dent des Provinzialverbandes.

Er sei überwältigt von der hohen Zahl der Freiwilligen. Allein über die eigens dafür eingerichtete E-Mail-Adresse hätten sich in- zwischen fast 3.000 Hilfswillige gemeldet.

Job an frischer Luft

Viele Freiwillige locke die Aus- sicht auf einen Job an der frischen Luft und einen Nebenverdienst in diesen schwierigen Tagen.

„Wir möchten den Helfern vor- ab aber auch ehrlich sagen, was

auf sie zukommt, damit sie nach der Aufnahme einer Tätigkeit in landwirtschaftlichen und garten- baulichen Betrieben nicht ent- täuscht sind“, so Nagelschmitz.

Die jetzt anstehende Ernte von Spargel, Erdbeeren und Rhabar- ber etwa kann überwiegend nur im Bücken ausgeübt werden und verlangt deshalb körperliche Fit- ness und Belastbarkeit.

Das trifft in ähnlicher Form auch auf viele andere demnächst anstehende Arbeiten zu. „Für unsere Betriebe ist neben den körperlichen Voraussetzungen besonders wichtig, dass Freiwilli- ge in die bestehenden Arbeitsab- läufe integriert werden können.

Das setzt einen regelmäßigen Einsatz zu vorgegebenen Tages- zeiten voraus, damit die Betriebe planen können“, betonte Nagel- schmitz. „Das Wetter und der Markt sind leider unnachgiebig – hier müssen wir oft schnell re- agieren“.

Personalwechsel vermeiden Es sei für die allgemeine Si- cherheit außerdem wichtig, zu viele Personalwechsel zu ver- meiden. „Auch die Landwirte und Gärtner müssen darauf ach- ten, dass ihre Mitarbeiter – ein- schließlich der freiwilligen Helfer – und sie selbst möglichst wenig Kontakte zu anderen Menschen haben“, so der Präsident.

Freiwillige, die Landwirte und Gärtner unterstützen möchten, können sich auf den Online- Plattformen www.saisonarbeit- in-deutschland.de und www.das- landhilft.de anmelden.

Körperliche Fitness und Belastbarkeit müssen auch freiwillige Erntehelfer für ihren Einsatz mitbringen, betont der Verband.

Foto: Sabine aldenhoff

Regelmäßiger Einsatz zu vorgegebenen Tageszeiten

Obst- und gemüsebauern suchen Erntehelfer

Gesetz zur Corona-Pandemie

Kreise fordern rechtliche Nachbesserungen und Finanzhilfen des landes

NIEDERRHEIN. Um das Co- rona-Virus weiter eindämmen und den Auswirkungen der Pandemie entgegentreten zu können, benötigen die Kommu- nen Rechtssicherheit und finan- zielle Hilfen.

Der Landkreistag NRW be- grüßt das Handeln der Landes- regierung. „Die aktuelle Situati- on erfordert außergewöhnliche Maßnahmen. Eine rasche Anpas- sung von Landesgesetzen an die vergangene Woche beschlossenen Änderungen im Bundesrecht ist wichtig, um die Handlungsfä- higkeit der Behörden zu sichern und die Ausbreitung des Corona- virus weiter einzudämmen“, sagt der Präsident des Landkreistags NRW, Landrat Thomas Hendele, zum Gesetzentwurf zur Bewälti- gung der COVID19-Pandemie.

Zugleich ermahnt er das Land, die kommunalen Spitzenverbän- de eng in die Entscheidungspro- zesse bei der Bekämpfung der Pandemie einzubeziehen. Auch die Räte und Kreistage müssten in dieser schwierigen Situation handlungsfähig bleiben. Daher bewertet Hendele grundsätzlich positiv, dass den kommunalen Vertretungen zusätzliche Opti- onen eröffnet werden sollen, um auch in Zeiten einer allgemeinen Kontaktbeschränkung notwen- dige Entscheidungen zu treffen.

Den hierzu unterbreiteten Vorschlag der Landesregierung zur Beschlussfassung im Rah- men eines Umlaufverfahrens sieht Hendele allerdings skep- tisch: „Mit dem Dringlichkeits- verfahren haben wir bereits im geltendem Recht ein Instrument, um kurzfristig Entscheidungen zu treffen. Das vorgesehene Umlaufverfahren bietet keinen Mehrwert und ist zudem in- transparent“, betont Hendele.

Um ausnahmsweise im Ka- tastrophenfall unter Einbezie- hung der Kreistagsmitglieder rasche Entscheidungen treffen zu können, müssten vielmehr die Befugnisse des Kreisausschus- ses gestärkt werden. Der Kreis- ausschuss als deutlich kleineres Gremium wahre die Mehrheits- verhältnisse des Kreistages, aber auch das Öffentlichkeitsprinzip und den konstruktiven Aus- tausch in den kommunalen Ver- tretungen.

Auch die finanziellen Folgen der Corona-Krise für die Kom- munen dürften nicht außer Acht gelassen werden: „Wir gehen von erheblichen finanziellen Belas- tungen aus, die wir bis zum Ende der Pandemie nicht alleine stem- men können“, warnt Hendele und bekräftigt die Forderung der NRW-Kreise nach einem kom- munalen Rettungsschirm.

Zur Bewältigung der Coro- na-Pandemie mobilisieren die Kreise derzeit zusätzliche Mittel für ihre Krisenstäbe, Gesund- heitsämter und Krankenhäuser.

Sie stützen Leistungserbringer, die die Hilfsprogramme des Bundes nicht in Anspruch neh- men können – darunter Schü- lerersatzverkehre, Kultureinrich- tungen, Wirtschaftsförderung oder Quartierentwicklung, aber auch regionale Flughäfen. „Wenn wir diese Strukturen der Daseins- vorsorge nicht aufrechterhalten, werden sie ersatzlos wegbrechen.

Ein Wiederaufbau dieser Struk- turen nach der Krise kostet dann ein Mehrfaches“, warnt Hendele.

Die Kreise könnten all diese Mehrbelastungen aber nicht al- leine stemmen. Dazu müsse „das Land einen Rettungsschirm für die Kommunalfinanzen auf den Weg bringen“. Mit Blick auf die Änderungen der allgemeinen Zuständigkeiten im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes sagt Hendele: „Die neuen über- örtlichen Kompetenzen sind le- diglich im Worst-Case-Szenario und als letztes Mittel tragbar.“

Auch in einer solchen Situation dürften aber die tatsächlichen personellen und sachlichen Ka- pazitäten der Gesundheitsämter, aber auch der Krankenhäuser nicht überfordert werden.

Obstspende für das Willibrord-Spital

Die Weseler Firma Knorth hat dem Personal des St.-Willibrord- Spitals in Emmerich rund 175 Kilo Obst spendiert. „Damit wollen wir in diesen anstren- genden Tagen insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter in Medizin und Pflege, aber

auch alle anderen mit frischen Vitaminen versorgen“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer Jan Knorth. Die Firma lieferte Äpfel, Birnen, Clementinen und Bananen. Der stellvertretende Gastronomie-Serviceleiter Har- dy Kersten und sein Team füllten

damit das Büfett in der Cafeteria auf, das aktuell nicht wie üblich mit frischen Salaten bestückt ist. Wegen der Corona-Krise ist die Cafeteria des Krankenhauses derzeit nur für Mitarbeiter geöff- net. „Eine tolle Geste“, freute sich Hardy Kersten. Foto: privat

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NIEDERRHEIN. Argentinien, das Land an der Südspitze des amerikanischen Kontinents, ist das achtgrößte Land der Erde und bietet Reisenden in Sachen Landschaft und Kultur reichlich Abwechslung: Die unendliche Weite der Pampa, tropischer Regenwald, der berühmte Tan- go, schmackhafter Mate-Tee, wuchtige Kolonialbauten, das wilde Feuerland. Elena und Henry Kleipaß aus Rees mach- ten sich Anfang März auf den Weg dorthin, um Verwandte zu besuchen. Da ahnten sie noch nicht, wie abenteuerlich sich ihre Reise in Zeiten der Corona- Krise gestalten würde.

Freitag, der 13. März: Siesta.

Henry Kleipaß genießt bei rund 30 Grad im Schatten die Ruhe und macht es sich mit seinem Laptop gemütlich. Zeit, um Mails zu checken und Nachrichten zu lesen. „Wir hatten für Samstag einen Besuch bei Elenas Cousins und Cousinen geplant“, erinnert sich der Arzt an den Moment, als ihm klar wurde, dass daraus wohl nichts werden würde. Denn an diesem Tag hatte die argenti- nische Regierung beschlossen, ab der kommenden Woche alle Flüge von und nach Europa aus- zusetzen.

Rückflug am Mittwoch?

Der Rückflug für die Eheleu- te wäre regulär am Mittwoch gewesen. Ein kurzer Check – keine Nachricht von der Flug- gesellschafft. „Ich hätte damit gerechnet, dass man uns sofort informiert. Schließlich hat die Gesellschaft vorab ständig Mit- teilungen verschickt, etwa um uns mitzuteilen, dass der Flug zehn Minuten später geht oder ab wann man sein Gepäck aufge- ben kann.“ Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die beiden Reeser in Rosario, am westlichen Ufer

des Paraná, etwa 300 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Bu- enos Aires. „Da kam schon eine gewisse Unruhe auf“, sagt Henry Kleipaß.

Dieses Gefühl nahm zu, als die Internetseite der spanischen Fluggesellschaft plötzlich nicht mehr erreichbar war. Als schließ- lich doch noch dank verschie- dener Foren geklärt werden konnte, dass der Rückflug gecan- celt, der Anschlussflug von Ma- drid nach Düsseldorf aber noch stattfinden sollte, hatte man be- reits die Koffer gepackt und sich

nach Möglichkeiten erkundigt, wie man auf dem schnellsten Weg in die Hauptstadt gelangen könne.

Jetzt wurde es hektisch. Sams- tagmorgen ging es per Überland- bus nach Buenos Aires und dann gleich zum Büro der Airline.

Doch das Büro in der Stadt war geschlossen. Nächster Halt: Flug- hafen. „Da warteten sehr viele verzweifelte Menschen, die alle zurück nach Europa wollten.“

Auch am Schalter der Flugge- sellschaft herrschte reger Betrieb.

Nach zwei Stunden Anstehen die

knappe Botschaft: Wir können nichts für euch tun. „Man gab uns aber noch den Tipp, dass am Montag das Büro in der Stadt wieder aufmachen und man dort einen Gutschein für den gestri- chenen Flug erhalten würde.“

Für Elena und Henry Kleipaß ein schwacher Trost.

Also versuchten sie, bei einer anderen Gesellschaft zu buchen.

Vergeblich. Das Problem: Man war auf Bargeld angewiesen, und das stand zwar zur Verfügung, allerdings in drei unterschied- lichen Währungen. „Wir hatten argentinische Peso, amerika- nische Dollar und Euro“, erklärt Kleipaß. Umtauschen wollte man in Dollar. Das ging aber nicht.

Nach endlosem Hin und Her und unzähligen Telefonaten die erlösende Nachricht: Ein Nef- fe von Elena hatte online einen Flug für die beiden buchen kön- nen. Kleine Anekdote am Rande:

Eben dieser Neffe war einige Tage zuvor vorzeitig von seiner Hoch- zeitreise zurückgekehrt und be- fand sich in selbst auferlegter Quarantäne – die frisch Ver- mählten hatte es nämlich ausge- rechnet nach Italien verschlagen.

Drei Stunden später...

Und weil der Flieger erst am späten Montagabend abheben sollte, nahm man sich in Erman- gelung von reizvolleren Alterna- tiven vor, doch noch einmal im Büro der eigentlich zuständigen Fluggesellschaft vorbeizuschau- en. „Als wir dort ankamen, war die Schlange ungefähr 100 Meter lang. Auf unserem Zettel stand die Nummer 60.“

Drei Stunden später verzich- teten die Kleipaß‘ schließlich doch noch auf den Gutschein.

Der sollte nämlich erst fünf Ta- ge nach Ausstellung gültig wer- den. „Da dann aber garantiert kein Flugzeug mehr in Richtung Europa abheben würde, weil der komplette Flugverkehr ab Dienstag ruhen sollte, war uns das ziemlich egal“, sagt Henry Kleipaß und kann nur mit dem Kopf schütteln. „Das Krisenma- nagement hat auf jeden Fall nicht funktioniert“, sagt er und betont:

„Das war definitiv das letzte Mal, dass wir da gebucht haben.“ Eine Nachricht über den gestrichenen Rückflug haben die Kleipaß‘ üb- rigens bis heute nicht erhalten...

Während sich das Chaos in Buenos Aires (abgesehen von den Ausreisebemühungen der Nicht-Argentinier) zu diesem Zeitpunkt noch in Grenzen hielt und das Leben im Großen und Ganzen seinen gewohnten Gang

nahm, gestaltete sich die Ankunft am Flughafen in Madrid eher gespenstisch. „Das ist schon ein komisches Gefühl, wenn so ein großes Drehkreuz plötzlich wie ausgestorben ist“, sagt Henry Kleipaß.

Eigentlich sei ihm erst in die- sem Moment die ganze Tragwei- te der Krise bewusst geworden.

„Man sah nur vereinzelt Leute, alle Geschäfte hatten zu.“ Einzig ein Automat für Kaltgetränke und einer mit Kaffee standen noch zur Verfügung. Die beiden Reeser hatten sich darauf einge- stellt, Dienstagnacht am Madrid- er Flughafen zu verbringen, hat- ten dann aber schlichtweg Glück.

„Da gab es eine Reihe von Ma- schinen, die nach Deutschland gingen – und eine davon hatte noch Platz für uns.“

Corona anfangs kein Thema Heute sagt Henry Kleipaß:

„Als wir am 1. März aufgebro- chen sind, war überhaupt nicht abzusehen, dass sich das Ganze so dramatisch entwickeln wür- de.“ Zu diesem Zeitpunkt waren scheinbar weder Nord- noch Südamerika betroffen. Auch vor Ort sei Corona anfangs kein The- ma gewesen.

Dass die Regierung in Ar- gentinien sehr schnell handeln musste, liegt für den Arzt auf der Hand. „Die medizinische Versorgung dort ist schlecht. Es gibt zwar ein durchaus funkti- onierendes Gesundheitssystem, aber mit weniger Rücklagen und Möglichkeiten, als es bei uns der Fall ist“, weiß er. Gerade in den Ballungsgebieten, in denen die Menschen allein schon aus wirt- schaftlicher Not auf Mobilität angewiesen seien, könne sich das Virus ohne drastische Maßnah- men in kürzester Zeit verbreiten.

„Natürlich machen wir uns jetzt auch Sorgen um die Familie“, sagt Kleipaß, der seine Frau 1982 in Argentinien kennengelernt hat. Seit 1986 wohnen die beiden wieder in Deutschland, seit 2001 in Rees. .„Wir haben es in den vergangenen zehn Jahren immer wieder verschoben, aber die Kin- der waren 2019 noch drüben“, erzählt er, wie wichtig ihnen der Kontakt zu Elenas Familie über die ganzen Jahre gewesen ist.

Dass das lang geplante Wieder- sehen derart abrupt enden wür- de, damit hatte wohl niemand gerechnet. Dass es nicht das letzte Mal gewesen ist, davon geht die Familie allerdings aus. Und dann darf es auch gern ein bisschen weniger turbulent werden.

Verena Schade

Mit dem letzten Flieger in die Heimat

Elena und Henry Kleipaß aus rees ahnten nicht, wie abenteuerlich sich ihre reise in Zeiten der Corona-Krise gestalten würde

Elena Kleipaß winkt fürs Foto – in den Anden waren die beiden Reeser einige Tage unterwegs, bevor es nach Rosario ging.

So sieht es am Flughafen in Madrid aus, wenn beinahe alle Flüge gestrichen sind. Fotos: privat

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