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Im Einklang mit der Natur

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136 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Dezember 2019 | www.diepta.de

PRAXIS

W

ohin er seinen

Geist auch lenkte und was auch immer er in An- griff nahm, Leonardo da Vinci leis- tete Außergewöhnliches, dafür ge- bührt ihm Anerkennung und Be - wunderung. Vor 500 Jahren starb einer der größten Universalgelehrten der Menschheitsgeschichte – an vie- len Orten der Welt feierte man in diesem Jahr einen großartigen Künstler für seine Ideen und sein Schaffen.

Forschender Künstler Wie in vielen Städten Italiens herrschte auch in Florenz eine neue Gesinnung, als Leonardo da Vinci hier seine Kar- riere begann. Unter der Herrschaft der Medici blühten vor allem der Handel und die Kunst, doch die Epo- che der Renaissance bot auch Im- pulse für neue Entdeckungen und Erfindungen. Als selbständiger Maler war Leonardo da Vinci ein vielbe- schäftigter Mann, trotzdem nutzte er die Zeit des Wandels und griff auch nach anderen Zweigen der Kunst. Als Astronom studierte er den Verlauf der Gestirne, als Ingenieur nahm er sich der Konstruktion von Maschi- nen an; in fortgeschrittenem Alter beschäftigte er sich ausgiebig mit der Anatomie und wandte sich geo- metrischen und botanischen Stu- dien zu.

KUNST UND NATURWISSENSCHAFTEN

Leonardo da Vinci ging als brillanter Maler und geistreicher Erfinder in die Geschichte ein, doch wenig bekannt sind seine Studien zur Botanik und die wertvollen Erkenntnisse, die er daraus schloss.

Im Einklang mit der Natur

© Dr. Andrea Hergenröther

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Dezember 2019 | www.diepta.de

Viel mehr als das Verlangen nach Geld oder Ruhm trieb ihn ein uner- sättlicher Wissensdurst zu unermüd- lichem Forschen an. Er wollte genau verstehen, was er in seinen Experi- menten sah und arbeitete an Regeln, von denen viele heute noch gültig sind. Er selbst sah die Malerei als die höchste aller Künste an, denn in Bil- dern gelang ihm darzustellen, was er entdeckt, aber in Worten nicht aus- drücken kann.

Von Blättern und Stämmen Viel Zeit verbrachte Leonardo da Vinci in den Bergen und in der Natur, dabei studierte er die Formationen von Fel- sen, die Bewegungen des Wassers und nahm sich die Vegetation der Pflanzen vor. Nichts lag ihm ferner, als sich auf althergebrachtes Wissen zu verlassen, viel lieber wollte er die Welt mit seinen eigenen Augen ana- lytisch erfassen.

Alles in der Natur schien ihm von einer inneren Ordnung zu zeugen.

Ihm fiel auf, dass Pflanzen in ihrem Wachstum auf Licht und auf Schwer- kraft reagieren und die Blätter an den Zweigen nach bestimmten Regeln wachsen. In den Baumstämmen machte er konzentrische Ringe aus und kam zu dem Schluss, dass deren Breite mit den klimatischen Bege- benheiten zu verbinden sind.

Leonardo da Vinci war überzeugt, dass die Facetten der Natur in ihrer Gesamtheit zu betrachteten sind;

Flusslandschaften verglich er mit den Zweigen der Bäume, mensch- liche Adern brachte er mit dem Wur- zelwerk von Pflanzen in Zusammen- hang.

Auf Tausenden von Skizzenblättern legte er sämtliche Ergebnisse seiner Forschungen nieder, an einem Sal- beiblatt demonstrierte er erstmals, wie man zweifarbig drucken kann:

„Das Blatt muss mit Lampenruß, vermischt mit süßem Öl, angestri- chen und dann das Blatt der Pflanze mit Bleiweiß in Öl dünn gefärbt werden ..., so wird das Blatt in den Vertiefungen dunkel und hell in den Erhöhungen.“

Ehre, wem Ehre gebührt Florenz ist die Stadt, in der Leonardo da Vinci sein Handwerk erlernte und die ihm großartige Kunstwerke ver- dankt. Im Jubiläumsjahr würdigte man den großen Meister auf vielen Gebieten; mit der Dokumentation

„The Botany of Leonardo“ steht zum Abschluss ein wenig bekanntes For- schungsfeld auf dem Programm.

Die Klosteranlage Santa Maria No- vella ist ein Ort, der die botanischen Studien und das zeichnerische Kön- nen Leonardo da Vincis eindrucks- voll zur Geltung bringt. Multimedi- ale Installationen heben seine Ent- deckungen auf den Gebieten der Morphologie und Phyllotaxis hervor und regen zu einer Zeitreise in die philosophische und technische Re- naissance des 15. Jahrhunderts an.

Da für Leonardo da Vinci in seiner Kunst auch geometrische Formen eine Rolle spielten, trifft man im Kreuzgang des Klosters auf fünf Po- lyeder, die die Elemente des Kosmos widerspiegeln.

Jede Zeit hat ihren eigenen Blick auf Leonardo da Vinci geworfen: Da er seine Suche nach Lösungen mit systematischen Beobachtungen, mit Experimenten und mit logischem Denken begann, steht der Künstler heute auch als Wegbereiter der mo- dernen Naturwissenschaften im Mit- telpunkt.

Zurück zur Natur Natürliche Res- sourcen bilden die Basis unserer Gesundheit und unserer Existenz.

Daher nehmen die Kuratoren der Ausstellung die botanischen Studien Leonardo da Vincis zum Anlass, in einer Zeit des Fortschritts über das Verhältnis zwischen Mensch und Natur nachzudenken und der Um- welt wieder mehr Achtsamkeit und Wertschätzung zu schenken.

Schon Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung hat man die heilenden Kräfte der Pflanzen zu nutzen ver- standen. 1978 gründete Valentino Mercato, einer der Sponsoren der Ausstellung, das Healthcare-Unter- nehmen Aboca, weil er überzeugt war, dass der Mensch auch in der

modernen Welt für sein Wohlbefin- den und die Gesundheit auf Natur- stoffe nicht verzichten kann.

Von der Idee zum Erfolgsmo- dell Auf einem Landgut in der Tos- kana baute Valentino Mercati Heil- pflanzen an und begann mit der Herstellung von Gesundheitspro- dukten, die auf natürlichen Mole- külkomplexen beruhen. Er setzte kontinuierlich auf fortschrittliche Technologien und Innovation und legte den Schwerpunkt der For- schung auf die heilenden Eigenschaf- ten von Pflanzen, die wenig bekannt oder im Laufe der Zeit in Vergessen- heit geraten sind.

Inzwischen zählt Aboca zu den wachstumsstärksten biopharmazeu- tischen Produktionsstätten Europas und ist mit zahlreichen Niederlas- sungen in 14 Ländern vertreten. Die Produkte werden exklusiv in Apo- theken vertrieben. Aboca macht sich bewusst für eine neue Harmonie zwi- schen Unternehmen, Natur und Ge- sellschaft stark und sieht sich ver- pflichtet, nachhaltig und transparent zu produzieren.

Als Benefit-Corporation organisiert Aboca zahlreiche kulturelle Veran- staltungen mit ökologischem Hinter- grund. Auf Initiative des Firmen- gründers Valentino Mercati entstand 2002 das Aboca-Museum; es beher- bergt eine große Sammlung antiker Bücher, seltene Herbarien und eine Reihe historischer Exponate, die der Öffentlichkeit die Geschichte der Medizin und der Pflanzenkunde näher bringt. Das Herzstück des Museums bildet ein firmeneigenes Studienzentrum, in dem ein Team aus Forschern daran arbeitet, wert- volles Heilwissen aufzubereiten und der Welt aufs Neue zugänglich zu machen.  n

Dr. Andrea Hergenröther, Apothekerin

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