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KUNST & ANTIQUITÄTEN
Leonardo da Vinci
Breites Spektrum der vielen Talente
zu beobachten und wissen- schaftlich zu arbeiten. Von großer Bedeutung sind die Anatomie-Studien, über die ~-~o Leonardo genau Buch führte. Erforscht hat er die Form und :E ö
den Aufbau der Organe, die ~ '----:---:-'~---:---:"--'--'-"'-' Funktion der Muskeln und
leonordo do Vinci: Kopfstudie einer
des Herzens. Dafür hat er jungenFrou, um 1475, Feder, 27,5
x nachts heimlich 30 Leichen19,5 cm, Uffizien Florenz
seziert und untersucht.
trinen sind Original-Notiz- bücher zu sehen, in denen auf einer Buchseite Kopfstudien für die Malerei und gegen- über Brückenkonstruktionen zu bewundern sind.
Weitere Informationen erhält der Besucher aus 20 Multimedia-PC-Einheiten mit verschiedenen Program- men.
~ Die Ausstellung ist bis zum 15. Oktober 1995 im Historischen Museum der Pfalz am Domplatz in Speyer zu sehen. Der zur Ausstel- lung erschienene übersicht- lich gestaltete Katalog kostet 39 DM. Christiaue Paul Als Militäringenieur hat
sich Leonardo da Vinci 1482 am Hofe des Herzogs von Mailand beworben. Einge- stellt wurde er aber als Musi- ker. Dieser ungewöhnliche Mann war außerdem Erfin- der, Künstler und Wissen- schaftler. Das Historische Museum der Pfalz in Speyer stellt zum ersten Mal das breite Spektrum der vielen Talente Leonardo da Vincis in einer großen Ausstellung vor.
Als Erfinder war Leonar- do auf vielen Gebieten aktiv.
Er konstruierte Flugmaschi- nen, Waffen und Ausrüstung für den Seekrieg, hydrauli- sche Maschinen, Uhren, Brücken, ein Kanalsystem für Mailand und vieles mehr.
Diese Neuerungen wurden von seiner Zeit teilweise nicht
Okkultismus und Avantgarde
Die Gattin eines Edel- mannes ist durch ein Portrait von Leonardo zur welt- berühmten Frau geworden: Mona Lisa. Große Bewunde- rung hatte er dafür schon zu Lebzeiten erhalten. In der Ausstellung hängt eine beein- druckende Kopie aus dem 17.
Jahrhundert. Das Original befindet sich im Tresor im Louvre in Paris. Das zweite populäre Gemälde von ihm
ist "Das letzte Abendmahl",
das in Mailand zu bewundern ist. Die Neugierde veranlaßte ihn, die Natur zu erforschen,
Heinrich Merte Darmstadt 1838-1917 München
"Der Arztbesuch"
87 x 109 cm, Öl auf Leinwand, sign. u. links H. Merte
verstanden und abgelehnt.
Viel später wurden sie reali- siert, manche auch erst im 20.
Jahrhundert. Einige sehens- werte Modelle befinden sich in der Ausstellung.
Die innere Unruhe, die fortdauernde Unzufrieden- heit und sein Verlangen nach Perfektion hatten ihn in allen Bereichen angetrieben. In Vi-
Wilhelm Körs Galerie an der Börse
Klosterstraße 29, 40211 Düsseldort Tel. (02 11) 35 15 75
Fax (02 11) 36 26 10
(85521
Der Geist in der Kunst
Spiralförmig ziehen hell- blaue Nebelschwaden aus dem leuchtenden Zentrum und verschwinden im dunkel- blauen Rand, gelbe, orange und rote Planeten kreisen, kleine weiße Sterne scheinen zu blinken. Rechts im Vorder- grund steht ein von hellen Strahlen umgebener dunkler Berg. Auf spiralförmigen Bahnen schrauben sich die Planeten und die Sterne zum hellen Mittelpunkt des Bil- des. Wenzel Hablik versuchte 1909 die unendliche Weite des Kosmos anschaulich zu gestalten. Sternenhimmel heißt dieses Ölgemälde, das in der Ausstellung "Okkultis- mus und Avantgarde" (Von Munch bis Mondrian 1900 bis 1915) in der Schirn Frankfurt zu sehen ist.
700 Exponate
Das Verborgene, das Un- sichtbare sichtbar zu machen haben auch Wassily Kandin- sky, Franz Mare, Piet Mon- drian und weitere bekannte Künstler zum Thema ihrer Werke gemacht, die es hier zu sehen gibt. Erstmals nach
dreißig Jahren vereint ist der dreiteilige Ofenschirm
"Landschaft mit Regenbo- gen" von Franz Mare.
In 700 Exponaten wird der esoterische Einfluß auf die moderne und abstrakte Kunst gezeigt; auch unbekannte Maler sind vertreten. Hinzu kommen experimentelle Fo- tografien. Gerade mit diesem Medium wurde durch die Einflüsse des Spiritismus ver- sucht, die geheimnisvollen Energiewellen, die Strahlun- gen, das Unsichtbare und die Empfindungen darzustellen.
Mit Dokumenten, Zeich- nungen und Fotografien wird der Einfluß des Okkultismus auch auf die Architektur, das Theater und den Tanz veran- schaulicht.
Einige wichtige Leihga- ben für diese Ausstellung kommen aus dem Staatlichen Russischen Museum aus St.
Petersburg und sind erstmalig im Westen zu sehen. Die Aus- stellung ist bis zum 20. August 1995 in der Schirn Kunsthalle, Römerberg, in Frankfurt/
Main zu sehen. Ein umfang- reicher Katalog zum Preis von 68 DM ist dazu erschie-
nen. CP
A-2352 (70) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 36, 8. September 1995