27. 08. 2008 ". . . m i t I deal i sm u s gegen den Strom der Gl ei ch gü l ti gkei t! "
(Frei er Ökol oge u n d Pu bl i zi st) P rojektwerkstatt
Lu d wi g str. 1 1
35447 R ei ski rch en -Saasen Tel . 06401 /903283 M ob i l 01 52299901 99 Fax: 903285
eM ai l : joerg@ p rojektwerkstatt.de
I ch l eb e fü r di e I dee ei n er h errsch aftsfrei en Wel t, d. h . kon seq u en ten Sch u tz der U m wel t u n d di e Sel b stb esti m m u n g der M en sch en .
I ch l i eb e M en sch en , di e gegen den Strom geh en . I ch m ag H an del n m i t kl aren p ol i ti sch en Posi ti on en , der Weg i st n i ch t das Zi el . D i rekte Akti on en u n d Öffen tl i ch kei tsarbei t si n d eben so Tei l m ei n es E n gagem en ts wi e der Au fb au von G egen stru ktu ren zu m h errsch en den System , z. B. p ol i ti sch e " Frei R äu m e"
(P rojektwerkstätten , H ü tten dörfer u sw. ) oder u n ab h än gi gen M edi en . D i eses Lan d b rau ch t vi el e R äu m e u n d P rojekte, i n den en di e M en sch en das tu n , was si e fü r ri ch ti g h al ten − u n ab h än gi g von der E i n fl u ßn ah m e der G el dgeberI n n en , des Staates, der Pol i zei , der h etzen den Pol i ti k u n d P resse. Al tern ati ven si n d n i ch ts wert, wen n si e n i ch t gegen das Fal sch e an treten , i n n erh al b dessen es n i ch ts R i ch ti ges geb en kan n . Was i ch dah er wi l l , si n d E xp eri m en te. I m m er wi eder n eu , an ders, wei ter en twi ckel t. I n der H offn u n g, kl ei n e D u rch b rü ch e zu etwas N eu em zu fi n den .
Az. 501 Js 1 591 5/06
Verdach t der B efan gen h ei t des Ri ch ters D r. Oeh m
H i erm i t äu ßere i ch d en Verdach t der B efan g en h ei t g eg en d en R i ch ter D r. Oeh m .
Wäh ren d d er B efrag u n g der Ch efi n d es U n i -D ezern ats fü r R ech tsfrag en u n d Zen tral es, Su san n e Krau s, u n terb rach d er R i ch ter, al s i ch wi ssen wol l te, wer di e zu stän d i g en Fu n kti on sträg er b ei d em
G en g ersteversu ch waren (z. B. B eau ftrag ter fü r d i e B i ol og i sch e Si ch erh ei t) u n d wel ch e g esetzl i ch
vorg esch ri eb en en Au sb i l du n g en fü r d i ese Täti g kei t stattg efu n d en h ab en . Au s d en Au fzei ch n u n g en l ässt si ch d er fol g en d e Wortwech sel zwi sch en R i ch ter u n d An g ekl ag tem festh al ten (. . . ken n zei ch n et
u n wi ch ti g e N eb en sätze, Wi ed erh ol u n g en od er n i ch t erfasste Satztei l e):
Oeh m : " H err B erg sted t, . . . G en tech n i k . . . sp i el t kei n e R ol l e b ei d er Frag e, ob h i er ei n e
Sach b esch äd i g u n g vorl i eg t . . . H au sfri ed en sb ru ch au ch n i ch t . . . i ch h ab e m i r d as sel b st l an g e an g eh ört . . . ab er wi r si n d an ei n em P u n kt an g ekom m en , wo i h re g en tech n i sch en Frag estel l u n g en m i t d er Frag e d er Sach b esch äd i g u n g n i ch ts zu tu n h ab en . . . G ren ze vom Th em a zu wei t ü b ersch ri tten . . ."
I ch kri ti si erte d arau fh i n , d ass d er R i ch ter oh n e jeg l i ch e Sach p rü fu n g i m P rozess sch on von vorn eh erei n sag t, d ass G en tech n i k kei n e R ol l e sp i el t - u n d d ass m i t d em Verb ot von Frag en zu m Th em a g l ei ch zei ti g u n m ög l i ch g em ach t werd e, ei n e g eg en tei l i g e Au ffassu n g zu vertreten .
Oeh m : " D i e Frag e, d i e g en tech n i sch en G ru n d l ag en fü r d as I n sti tu t sp i el t kei n e R ol l e fü r d i e Frag e, ob d i e An g ekl ag ten es waren , ob d i e es waren , d i e d aran b etei l i g t waren , au f d as G en fel d ei n zu d ri n g en u n d P fl an zen zu zerstören . Ob d i eser G en tech n i kversu ch wi rksam g en eh m i g t war, ob d i e M i tarb ei ter g esch u l t waren u sw. , sp i el t fü r d i e strafrech tl i ch e B ewertu n g d i eses kon kreten Sach verh al tes n ach d erzei ti g er B ewertu n g - i ch l ass m i ch g ern e b el eh ren - kei n e R ol l e. D en n si e wol l en wah rsch ei n l i ch d arau f h i n au s, d ass h i er N otstan d sh an d l u n g en , Wi d erstan d sh an d l u n g en vorl i eg en . . . n i ch t d en H au ch ei n es
An satzp u n ktes. U n d d esh al b si n d Frag estel l u n g en d i eser Art - u n d d a b i n i ch m i r si ch er, d ass wi r jed en fal l s d erzei t u n tersch i ed l i ch e Au ffassu n g en h ab en , . . . si n d Frag estel l u n g en d i eser Art n i ch t zu l ässi g ."
D afü r ern tete er Kri ti k, d ass er al l ei n sei m i t sei n er rech tl i ch en Au ffassu n g . E s sei zwar u n tersch i ed l i ch , ob R i ch terI n n en d en rech tferti g en d en N otstan d fü r g eg eb en h al ten , ab er: " E s g i b t kei n e R i ch teri n n en u n d R i ch ter m eh r, d i e sag en , b ei P rozessen d i eser Art werd en D i n g e wi e d er § 34 ü b erh au p t n i ch t b each tet.
I n al l en an d eren P rozessen wi rd d as g ep rü ft. . . . D a si n d Si e wi rkl i ch d er Zei t h i n terh er." Au ßerd em verwi es d er An g ekl ag te au f ei n en Verm erk d er Staatsan wal tsch aft i n d en G eri ch tsakten . D ort h atte ei n Staatsan wal t h an d sch ri ftl i ch n oti ert: " D i e Frag e d er Zu l ässi g kei t d es G en versu ch s sp i el t al l en fal l s am R an de (Strafzu m essu n g ) ei n e R ol l e". D am i t sei d i e Staatsan wal tsch aft au ch d er M ei n u n g , d i e Frag e m ü sse g ep rü ft werd en .
D as G egente il von L i ebe i s t nicht Haß.
D as G egente il von G ewalt i st nich t G ewaltfr eiheit.
D as G egente il von radi ka l i st ni cht sa nft.
D as G egente il . . .
. . . von a ll em i s t die G l eichg ülti gke i t.
S i e mac ht all e s beli e bi g un d l eer.
(na ch ein em dic hteri sc hen V orbil d)
Am tsgeri ch t Gi eßen
R i ch ter Oeh m wei st au ch d i e M ei n u n g d er Staatsan wal tsch aft ab : " D as i st d i e Au ffassu n g d er Sta, ab er si e wi ssen si ch erl i ch au ch , d ass d i e m i t d rei R i ch tern b esetzte B esch werd ekam m er d es Lan d g eri ch ts . . . d i esen B esch l u ss n i ch t b ean stan d et h at."
Wi ed er wi ed ersp rach d er An g ekl ag te: " D arau s kan n m an n i ch t ab l ei ten , d ass es von vorn eh erei n kl ar i st, d ass m an sel b st d ad u rch , d ass m an d i e Frag en d azu n i ch t m eh r stel l en d arf, au ch n i ch t ei n e an d ere Th em ati si eru n g g eb en kan n ."
N u n kam d er d i esem B efan g en h ei tsan trag zu g ru n d el i eg en d e Satz von R i ch ter Oeh m , d er n i ch t n u r d eu tl i ch m ach te, d ass er ei n e rech t ei g en arti g e R ech tsau ffassu n g vertrat, son d ern d i ese p ol i ti sch m oti vi ert war: " N ei n , i ch werd e I h n en si ch erl i ch kei n e P l attform fü r ei n e p ol i ti sch e Ku n d g eb u n g g eg en d i e G en tech n i k g eb en ." D am i t u n terstel l te er m i r, was er n u n sel b st vol l zog : J u ri sti sch e Au sl eg u n g au s p ol i ti sch en I n teressen . D i ese U n terstel l u n g ab er war an kei n er Stel l e d u rch m ei n Verh al ten i m
P rozessverl au f b eg rü n d et, son d ern war si ch tb ar ei n e Vorei n g en om m en h ei t. E s g ab u n d g i b t kei n en H i n wei s d arau f, d ass i ch p ol i ti sch e D arstel l u n g al s Sel b stzweck b etrei b en wol l te od er d i eses g etan h atte.
D er b esch ri eb en e Ab l au f ei n es an son sten fü r G i eßen er Verh äl tn i sse u n g ewöh n l i ch fai ren P rozesses zei g t, d ass es R i ch ter Oeh m i st, d er au s p ol i ti sch en M oti ven h erau s h an d el t. Oeh m h at fü r sei n e Posi ti on u n d d i e d am i t verb u n d en e m assi ve B esch n ei d u n g von An g ekl ag ten rech ten kei n e ju ri sti sch e B eg rü n d u n g ab g eg eb en . D as wi rd i m au ch n i ch t g el i n g en , d en n i rg en d wel ch e b estäti g en d en G esetzestexte, U rtei l e od er Kom m en tare zu G esetzen g i b t es fü r sei n e Au ffassu n g , d ass Frag en zu r G en tech n i k n i ch t g estel l t werd en d ü rften , n i ch t. Sel b st d i e von i h m zi ti erte B eu rtei l u n g d u rch d as Lan d g eri ch t g i b t d as – jen sei ts d essen , dass d as G i eßen er Lan d g eri ch t i n d er Verg an g en h ei t b erei ts m eh rfach p ei n l i ch ste, „ i n d er Lu ft h än g en d e“ (OLG -B esch l u ss 20 W 221 /06) B estäti g u n g sb esch l ü sse g etroffen h at – n i ch t h er. D en n d ort wi rd n i ch t b eh au p tet, d ass Frag en sch on d esh al b verb oten si n d , wei l si e au ch etwas m i t G en tech n i k zu tu n h ab en .
D i e b i s d ato von d en An g ekl ag ten g estel l ten Frag en m i t B ezu g zu r G en tech n i k waren au sn ah m sl os au f d en kon kreten Versu ch b ezog en .
I n sg esam t steh t d er Verd ach t i m R au m , d ass R i ch ter Oeh m i n d er Wei se b efan g en i st, wi e er es d en An g ekl ag ten u n terstel l t: N äm l i ch d ass Frag en au s p ol i ti sch en I n teressen g estel l t werd en sol l en . D azu i st zu n äch st zu sag en , d ass d i eses n i ch t verb oten wäre. Sol an g e si e au ch B ezu g zu r Sach e h ab en , g eh ört es zu m R ech t d er An g ekl ag ten , sol ch e Frag en zu stel l en . An g ekl ag te d ü rfen i n i h rem p rozessoral en Verh al ten p ol i ti sch e Posi ti on en zei g en .
D ag eg en d arf ei n R i ch ter d as n i ch t. D och ei n R i ch ter, d er wörtl i ch au ssag t, d i e Frag e, ob d as G en fel d ü b erh au p t wi rksam g en eh m i g t word en sei , sei n i ch t G eg en stan d d es P rozesses, zei g t d am i t g en au d as: E s g eh t i h m n i ch t u m d as R ech tl i ch e, son d ern u m ei n e p ol i ti sch e Verh an d l u n g sfü h ru n g . E r b esch n ei d et d i e R ech te d er An g ekl ag ten au s ei g en en p ol i ti sch en M oti ven h erau s. D as ab er stel l t ei n e B efan g en h ei t d ar.
R ech tl i ch e B ewertu n g
D i e vertreten e R ech tsp osi ti on von D r. Oeh m , d ass Frag en zu m G en tech n i kfel d b ei ei n em P rozess u m ei n G en tech n i kfel d n i ch t g estel l t werd en d ü rfen , wen n si e au ch d as Th em a „ G en tech n i k“ b erü h ren , i st ab su rd . Si e stel l t ab er al l ei n n och kei n en G ru n d fü r d en Verd ach t ei n er B efan g en h ei t d ar. Si e zei g t zwar, d ass der R i ch ter wi l l en tl i ch od er fah rl ässi g d as g el ten d e R ech t n i ch t an wen d et. E rsteres wäre ei n Fal l von R ech tsb eu g u n g , l etzterer wü rd e i h n al s R i ch ter d i sq u al i fi zi eren . I n d er StP O i st ab er n i ch t vorg eseh en , d ass rech tsb eu g eri sch e Akti vi täten od er U n fäh i g kei t/U n wi ssen ei n Au ssch l i eßu n g sg ru n d fü r ei n en R i ch ter sei n kön n en . D i ese R ech tsl ag e m ag m en sch b ed au ern , ab er si e b esteh t.
B efan g en h ei t l äg e dan n vor, wen n d i eses Verh al ten d ari n b eg rü n d et l i eg t, d ass d em R i ch ter etwas an d em An g ekl ag ten n i ch t g efäl l t, er vorei n g en om m en i st u . ä. Wen n d er R i ch ter, wi e g esch eh en , sei n e rech tswi d ri g e U n terb i n d u n g von zu l ässi g en Frag en d am i t b eg rü n d et, d ass er d em An g ekl ag ten kei n e M ög l i ch kei t ei n räu m en wi l l , ü b erh au p t etwas zu b en en n en , was au ch p ol i ti sch e B ri san z od er au ch n u r B ezü g e au fzei g t, d an n i st d as g en au B efan g en h ei t.
U n d d ah er d i eser An trag b eg rü n d et.
E r i st d i eses ei n ersei ts ob woh l u n d an d erersei ts g erad e, wei l i ch i m son sti g en Verh al ten von H errn D r.
Oeh m kei n e An h al tsp u n ktsp u n kte fü r ei n e U n vorg en om m en h ei t versp ü rt h ab e. D as „ ob woh l “ sol l m ei n en , d ass i ch es b ed au re, d ass es an d i esem P u n kt zu d i eser Au ssag e u n d U n terstel l u n g g eg en ü b er m i r g ekom m en i st. D as „ g erad e“ sol l m ei n en , d ass es i m Verg l ei ch zu m an son sten (i n n erh al b d er System g ren zen von Strafju sti z) akzep tab l en Ab l au f des Tag es au ffäl l i g h art u n d u n erb i ttl i ch war, wi e H err D r. Oeh m an d i eser Stel l e ei n e ju ri sti sch n i ch t b eg rü n d b are Posi ti on g eh al ten u n d d an n ja au ch p ol i ti sch b eg rü n d et h at.
G l au b h aftm ach u n g :
- D i en stl i ch e E rkl äru n g d es R i ch ters
