27.02.2014
Stadtmuseum: Sonderausstellung wird verlängert
Aufgrund der großen Nachfrage verlängert das Stadtmuseum seine aktuelle Sonderausstellung
"Moskau – Mannheim – Paris. 200 Jahre Rheinübergang der russischen Truppen" bis
einschließlich Ostermontag, 21. April 2014. Der zweite Ausstellungsteil, der im Karl-Otto-Braun- Museum in Oppau zu sehen ist, endet am Sonntag, 9. März. Das Stadtmuseum wird einen Teil der dort ausgestellten Exponate für die Verlängerungszeit in den eigenen Räumlichkeiten präsentieren. Bisher haben rund 1.500 Menschen die Ausstellung besucht.
Nicht nur die Ausstellung wird verlängert, sondern auch das dazu gehörige Begleitprogramm geht mit weiteren spannenden Veranstaltungen in die zweite Runde:Wie bereits angekündigt, feiert das Ausstellungsteam anlässlich des letzten Wochenendes der Oppauer Ausstellungszeit am Samstag, 8. März, ab 17 Uhr, in Kooperation mit dem Ludwigshafener Verein "Internationale Volkskultur e.V." einen lebhaften russischen Abend. Im Anschluss an die Öffnungszeit lädt das Karl-Otto-Braun-Museum zu traditionellen russischen Speisen und Getränken ein, untermalt von russischer Live-Musik. Der Eintritt kostet 5 Euro, es ist eine Abendkasse eingerichtet.
Gleich am Sonntag, 9. März, geht es weiter: Im Stadtmuseum im Rathaus-Center hält die Historikerin Prof. Dr. Sylvia Schraut im Rahmen des Internationalen Frauentags 2014 um 11 Uhr den Vortrag ",Das ist nicht Zeit und Boden für weibliches Handeln‘ – Frauen in den
Napoleonischen Kriegen": Die Zeit der Befreiungskriege gilt als diejenige Epoche, in denen sich die Vorstellungen von wahrer Männlichkeit nachhaltig wandelten. Ein engagierter Bürger bewies nun seine Vaterlandsliebe, indem er sich heldenmutig zum Kampf meldete. Und die Frauen? Der Kampf mit der Waffe galt für das weibliche Geschlecht als unschicklich. Dennoch lassen sich viele Wege und Umwege aufzeigen, auf denen sich Frauen in das Kriegsgeschehen einmischten. Der Eintritt ist frei; es gibt Kaffee und Gebäck. Um 14 Uhr am selben Tag bietet der Ausstellungskurator Alfred Umhey eine weitere öffentliche und kostenfreie Führung durch die Ausstellung an; Dauer rund 45 Minuten.
Am Sonntag, 16. März, ab 15 Uhr bieten die "Kurpfälzer Figurenfreunde" nach dem großen Erfolg des ersten Workshops erneut an, Modellfiguren selbst zu bemalen. Der Beitrag für das gestellte Material beträgt 5 Euro pro Person; um Anmeldung unter E-Mail
regina.heilmann@ludwigshafen.de wird gebeten. Teilnehmen können alle Menschen ab acht Jahren.
Einen spannenden Abendvortrag verspricht der Historiker und Archivar Dr. Carl-Jochen Müller im Stadtmuseum am Samstag, 22. März, um 19 Uhr zum Thema "Der Rheinübergang bei Mannheim 1814 im Lichte unveröffentlichter Quellen": Die Umstände des Rheinübergangs russischer Truppen bei Mannheim zu Neujahr 1814 sind bis heute nur unzureichend erforscht.
Vor allem lokalhistorische Perspektiven sowie die Frage nach den Empfindungen und
Erfahrungen unmittelbar Beteiligter wurden vernachlässigt, nicht zuletzt infolge einer scheinbar schlechten Quellenlage. Dank verschiedener bisher unbeachtet gebliebener Dokumente kann dem nun abgeholfen werden. Tagesaktuelle Berichte des württembergischen Gesandten am Karlsruher Hof werfen auf das Ereignis und seine Vorgeschichte ebenso neues Licht wie spätere Erinnerungen des badischen Stadtkommandanten. Eine Eingabe der um das Gelingen der Überquerung hochverdienten Mannheimer Schiffer von Anfang 1816 gewährt Einblick in die frühe Heroisierung des Vorgangs und kontrastierend damit in den zögerlichen "Dank des Vaterlandes" an seine - nichtuniformierten - Helden.
Einen weiteren Vortrag über "Strategie und Taktik der Napoleonischen Kriege" hält der Ausstellungskurator und Militärhistoriker Alfred Umhey am Samstag, 5. April, um 19 Uhr im
Stadtmuseum. Der Vortrag widmet sich insbesondere der Frage, wie Napoleon nacheinander die Heere des "Alten Europa" besiegen konnte und zumindest für einige Jahre fast den
gesamten Kontinent unter seine Herrschaft brachte. Politische und militärische Aspekte werden beleuchtet, ebenso der rasche Aufstieg wie rassante Fall des französischen Kaiserreichs. Der Eintritt ist frei.
Alfred Umhey wird am Ostersonntag, 20. April, um 14 Uhr eine letzte öffentliche und eintrittsfreie Kuratorenführung anbieten. Die Dauer beträgt rund 45 Minuten.
Und am letzten Tag der Ausstellung, Ostermontag, 21. April 2014, lädt das Stadtmuseum um 11 Uhr zu einer abschließenden Matinée ein. Bei Kaffee und Gebäck gestaltet der Historiker und Archivar Dr. Carl-Jochen Müller eine Lesung von historischen Originaltexten unter der
Überschrift "Ich hatte mich so auf den Krieg gefreut ..." – Zeugnisse über Leben und Sterben von Mannheimer Teilnehmern des napoleonischen Russlandfeldzugs: Im Stadtarchiv Mannheim wurden vor einiger Zeit Quellen entdeckt, die unmittelbare Zugänge zu den Vorstellungs- und Erlebnishorizonten von Teilnehmern des Russlandfeldzugs von 1812 eröffnen. Es handelt sich dabei um Unterlagen, die in die Akten des Nachlassgerichts gelangt waren und so die Zeiten überdauern konnten. Die Quellen erfassen Angehörige der verschiedensten sozialen Schichten und militärischen Dienstränge. Ausgezeichnet durch Authentizität und formale Vielfalt, kommen in ihnen verschiedene zentrale Problemkreise des Feldzugalltags zur Sprache wie Verwundung, Tod und Gefangenschaft, aber auch Kameradschaft, beruflicher Ehrgeiz, Körperhygiene und die Rolle der Frauen in der Heimat.
Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm gibt es im Internet unter www.ludwigshafen.de.