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Nierentransplantation am Transplantationszentrum Regensburg

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Academic year: 2022

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Bayerisches Ärzteblatt 6/2003 295

Titelthema

Am 1992 in Betrieb gegangenen Universitätskli- nikum Regensburg wurde ab 1994/95 ein Trans- plantationszentrum etabliert, welches neben den soliden Organtransplantationen von Herz, Niere, Pankreas und Leber auch Stammzelltransplanta- tionen und allogene Knochenmarktransplantatio- nen durchführt. Nachdem im Jahr 2002 bereits die 250. Nierentransplantation in Regensburg durchgeführt werden konnte, soll die folgende kurze Darstellung die Entwicklung und den ak- tuellen Stand der Nierentransplantation in Re- gensburg zusammenfassen.

Entstehung und Entwicklung

Nach Genehmigung durch das Staatsministe- rium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit sowie nach Abstim- mung mit den Kostenträgern wurde offiziell zum 1. März 1995 das Transplantationszen- trum Regensburg als sechstes Transplanta- tionszentrum in Bayern errichtet.

Die klinische Patientenversorgung wurde mit der ersten Nierentransplantation am 14. Juni 1995 sowie der ersten Niere-Pankreastrans- plantation am 12. Februar 1997 aufgenom- men.

Chirurgischerseits wurde das Transplanta- tionsprogramm von Professor Dr. Hubert Zirngibl begonnen, von Professor Dr. Karl- Walter Jauch weitergeführt (ab 5. Dezember 1995) und aktuell durch Professor Dr. Hans Jürgen Schlitt übernommen (ab 1. April 2003) unter langfristiger federführender Mit- arbeit von Dr. Carl Zülke und Professor Dr.

Matthias Anthuber in enger Kooperation mit der Urologischen Universitätsklinik unter Leitung durch Professor Dr. Wolf Ferdinand Wieland, unter wesentlicher Mitarbeit von Privatdozent Dr. Wolfgang Rössler und Dr.

Thomas Filbeck.

Nephrologischerseits wird das Transplanta- tionsprogramm durch Professor Dr. Bernhard K. Krämer geleitet, wesentlich unterstützt durch Professor Dr. Michael Fischereder (bis 31. März 2003) und durch Dr. Bernhard Ba- nas. Die Gesamtzahl aller am Transplanta-

tionszentrum Regensburg durchgeführten Nierentransplantationen betrug bis zum 7.

Mai 2003 280 sowie 26 Pankreastransplanta- tionen. Die Entwicklung der Nierentrans- plantationszahlen von 1995 bis 2002 kann der Abbildung 1 entnommen werden. Die Warte- listenentwicklung, die hierzu weitgehend pa- rallel verläuft, ist in der Abbildung 2 darge- stellt. Diese kontinuierliche Aufwärtsent- wicklung, trotz bundesweiter Stagnation der Transplantationszahlen, war nur möglich durch die enge und sehr gute Kooperation zwischen Transplantationschirurgie, Urologie und Nephrologie einerseits und den zuwei- senden Nephrologen (und Diabetologen) an- dererseits. Auch im Bereich von Lebend-Nie- renspenden hat sich das Regensburger Transplantationszentrum gut etablieren kön- nen (vgl. Abbildung 1). Für die Lebend-Nie- renentnahme werden in Regensburg in geeig- neten Fällen auch wenig invasive Verfahren eingesetzt. Seit Dezember 1999 wurde in Re- gensburg entsprechend der gesetzlichen Vor-

gaben eine Lebendspendekommission einge- richtet.

In der Abbildung 3 sind die Organentnah- men durch das Transplantationszentrum Re- gensburg dargestellt, auch hier mit kontinu- ierlich positiver Tendenz. Hinzuweisen ist in diesem Rahmen darauf, dass anfänglich, bei- spielsweise im Jahr 1995, Organentnahmen nur in den Regensburger Krankenhäusern Barmherzige Brüder, Caritaskrankenhaus St.

Josef und im Klinikum der Universität erfol- gen konnten. Im Gegensatz hierzu konnten in den Jahren 1996 bis 2002 durch das Re- gensburger Entnahmeteam in folgenden Kli- niken in Niederbayern und der Oberpfalz Organentnahmen erfolgen: Regensburg Barmherzige Brüder (48), Regensburg St.

Hedwig (4), Regensburg Klinikum der Uni- versität (44), Kelheim (3), Wörth (1), Strau- bing (3), Deggendorf (11), Freyung (2), Pas- sau (6), Weiden (1), Roding (1), Cham (1), Burglengenfeld (1).

Nierentransplantation am Transplantationszentrum Regensburg

Professor Dr. Bernhard K.

Krämer

Abbildung 2: Entwicklung der Warteliste für die Nie- rentransplantation 1995 bis 2002 am Transplantations- zentrum Regensburg.

Abbildung 1: Entwicklung der Nierentransplantation einschließlich Lebend- Nierentransplantation 1995 bis 2002 am Transplanta- tionszentrum Regensburg.

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296 Bayerisches Ärzteblatt 6/2003

Titelthema

Das Transplantationszentrum Regensburg hat sich in den sieben Jahren seines Bestehens in Bayern im Mittelfeld neben den großen Transplantationszentren München-Großha- dern und Nürnberg-Erlangen durchaus res- pektabel platzieren können (vgl. Abbil- dung 4)

Aufgaben – Struktur – Ziele

Das Nierentransplantationszentrum Regens- burg stellt die Versorgung im Bereich von Nieren-, aber auch Niere-Pankreastransplan- tationen im Bereich Oberpfalz und Nieder- bayern (teilweise auch Oberfranken und Oberbayern) sicher. Das Nierentransplanta- tionszentrum Regensburg besteht einerseits aus den direkt an der Patientenversorgung be- teiligten Kliniken für Chirurgie, Urologie, Anästhesiologie und Innere Medizin II sowie andererseits aus wichtigen diagnostisch/the- rapeutisch tätigen Einrichtungen, wie der Abteilung für Nuklearmedizin und den Insti- tuten für Klinische Chemie, Laboratoriums- medizin, Röntgendiagnostik, Medizinische Mikrobiologie, Hygiene und Pathologie. Vor- teilhaft ist auch, dass am Transplantations- zentrum ebenfalls Leber-, Herz- und Kno- chenmarktransplantationen erfolgen und somit eine hohe transplantationsmedizinische

Expertise besteht und zudem kombinierte Transplantationen problemlos erfolgen kön- nen. Weiterhin besteht mit der Psychosoma- tik unter Leitung von Professor Dr. Thomas Loew eine enge Zusammenarbeit in der Ver- sorgung transplantierter Patienten.

Die intensive und sehr gute regionale Einbin- dung des Regensburger Nierentransplanta- tionszentrums wird deutlich durch die Ko- operation mit 40 Einrichtungen, die schwerpunktmäßig aus dem Bereich Ober- pfalz und Niederbayern aber auch aus ande- ren bayerischen Bezirken kommen. Diese ho- he regionale Akzeptanz wird auch durch die Entwicklung der Wartelisten für potenzielle Empfänger von Nierentransplantationen ver- deutlicht (vgl. Abbildung 2).

Etablierte Arbeitsstrukturen umfassen eine in monatlichen Abständen stattfindende kli- nisch-pathologische Transplantationskonfe- renz und eine Transplantationskonferenz mit Besprechung der Neuaufnahmen auf die Warteliste und von Problemfällen. Zudem findet sechsmal pro Jahr eine Vorstellung der aktuell transplantierten Patienten im Rahmen des nephrologischen Arbeitskreises Regens- burg mit den zuweisenden Nephrologen statt.

Forschung auf transplantationsmedizinischem

Sektor erfolgt im Bereich Toleranzentwick- lung (unter anderem lösliche HLA-Molekü- le), der Untersuchung genetischer Polymor- phismen mit Einfluss auf das Transplantat- überleben, der Untersuchung von viralen und bakteriellen Infektionen und der Untersu- chung neuer immunsuppressiver Medikamen- te/Therapieschemata. Diese intensiven For- schungsaktivitäten werden wesentlich geför- dert durch ein Schwerpunktprogramm der Medizinischen Fakultät der Universität Re- gensburg (ReForM-C-Projekt „Funktionsver- lust von Nierentransplantaten: Bedeutung immunologischer und nichtimmunologischer Faktoren“, Projektbeginn 1. März 2003) un- ter Leitung von Professor Dr. Bernhard K.

Krämer.

Die intensive, patientenorientierte, aber auch experimentelle Forschung verfolgt das Ziel der Verbesserung der Patientenversorgung im klinischen Alltag.

Als Ansprechpartner für Fragen zur Nieren- transplantation und Nieren-Pankreastrans- plantation stehen zur Verfügung:

Organisationsbüro Roswitha Hofbauer/

Jutta Klieser,

Telefon 0941 944-6900 oder 944-6903 Professor Dr. Hans Jürgen Schlitt und Dr. Carl Zülke,

Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Telefon 0941 944-6801 oder 944-6809 Professor Dr. Bernhard K. Krämer und Dr. Bernhard Banas,

Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Nephrologie,

Telefon 0941 944-7301 Verfasser:

Professor Dr. Bernhard K. Krämer, Dr. Carl Zülke, Dr. Bernhard Banas, Professor Dr. Wolf Ferdinand Wieland, Professor Dr. Hans Jürgen Schlitt, Kliniken und Polikliniken für Innere Medizin II, Chirurgie und Urologie, Klinikum der Universität Regensburg

Korrespondenzadresse:

Professor Dr. Bernhard K. Krämer, Leiter des Transplantationszentrums Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II – Nephrologie, Klinikum der Universität Regensburg, 93042 Regensburg, Telefon 0941 944-7301, Fax 0941 944-7302 E-Mail:

bernhard.kraemer@klinik.uni-regensburg.de Abbildung 4: Nierentrans-

plantationen an den bayeri- schen Transplantationszen- tren 2000 bis 2002.

A = Augsburg ER = Erlangen M-GH = München- Großhadern M-RI = München rechts der Isar R = Regensburg WÜ = Würzburg Abbildung 3: Realisierte Organspenden 1995 bis 2002 durch Entnahme- teams des Transplanta- tionszentrums Regensburg.

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