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Das Gewissen - Den Alltag meistern

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Academic year: 2022

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3 INHALTSVERZEICHNIS

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NHALTSVERZEICHNIS

Vorwort . . . 5

Der Ursprung des Gewissens Didaktisch-methodische Hinweise . . . 6

Ein sprichwörtlich gutes Gewissen. . . 9

Der Dämon des Sokrates . . . 10

Dein Wille werde Gesetz. . . 11

Das Gewissen in der Bibel Didaktisch-methodische Hinweise . . . 12

Die Zehn Gebote. . . 16

Die Bergpredigt . . . 17

Die Ursünde . . . 18

Die Vertreibung aus dem Paradies. . . 19

Die Gewissensdefinition der katholischen Kirche . . . 20

Die Entwicklung von Gewissen und Moral Didaktisch-methodische Hinweise . . . 21

Klassenregeln . . . 25

Auf der Insel . . . 26

Die moralische Entwicklung – Stufentheorie . . . 27

Das Heinz-Dilemma . . . 28

Die Bedürfnispyramide . . . 29

Soziale Dilemmata Didaktisch-methodische Hinweise . . . 32

Der Unfall . . . 37

Die Schokoladentafel. . . 38

Die Fahrkarte. . . 39

Urheberrecht und Raubkopien . . . 41

Treue oder Gewissen? . . . 43

Ein (un-)moralisches Angebot . . . 44

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4 INHALTSVERZEICHNIS

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NHALTSVERZEICHNIS

Ökologisch-ökonomische Dilemmata

Didaktisch-methodische Hinweise . . . 47

Der Milcheinkauf . . . 51

Der Familienurlaub. . . 53

Mein Traumauto . . . 55

Der Autokauf . . . 56

Gentechnik bei Pflanzen – Fluch oder Segen? . . . 59

Ethische Dilemmata Didaktisch-methodische Hinweise . . . 61

Tierversuche . . . 69

Der Krebs . . . 70

Organspende. . . 71

Wie wird man Organspender? . . . 72

Der „perfekte“ Mensch . . . 73

Pränataldiagnostik – Down-Syndrom . . . 74

Schwangerschaftsabbruch – Wollen wir ein behindertes Kind? . . . 75

Legale Folter? . . . 76

Der Tod als gerechte Strafe? . . . 77

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5 VORWORT

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ORWORT

Liebe Kolleg*innen,

Gewissensbildung ist eine lebenslange Aufgabe, die von den Kindesbeinen an beginnt und niemals endet. Im alltäglichen Leben sind wir in fast jeder denkbaren Situation Gewissens- entscheidungen ausgesetzt, die wir bewältigen müssen.

Die vorliegenden Materialien bieten den Schüler*innen die Möglichkeit, ihre Entscheidungs- findung zu hinterfragen und ihre Kriterien dafür in vielfältigen Themenbereichen anzuwen- den.

Damit die Schüler*innen einen Überblick über das Gewissen, die Gewissensbildung sowie damit zusammenhängende christliche und psychologische Grundsätze erhalten, soll zu- nächst zum Thema hingeführt werden. Im Anschluss sind Dilemmata zu zahlreichen Themen (z. B. Gentechnik, Pränataldiagnostik, Umweltschutz) aufgeführt, die schließlich von den Schüler*innen bearbeitet werden können.

Dazu finden sich oft auch Informationsseiten, die die nötigsten Hintergrundinformationen liefern – wobei kein Anspruch auf einen vollumfassenden Inhalt besteht.

Außerdem sind vor jedem Kapitel einige didaktisch-methodische Hinweise aufgeführt, die die Lehrkraft darüber informieren, wie die anschließenden Arbeitsmaterialien eingesetzt werden und welche Lösungen bei den einzelnen Arbeitsaufträgen möglich sind. Die Lösungshinwei- se sind allerdings nicht als allein gültige Lösung zu verstehen. Sie geben vielmehr Hinweise darauf, wie eine Lösung aussehen könnte bzw. worauf die Lehrkraft achten sollte.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Schüler*innen viel Spaß beim Arbeiten!

Andreas Hausotter

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1 DER URSPRUNGDES GEWISSENS Andreas Hausotter: Den Alltag meistern – Das Gewissen © Auer Verlag

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Didaktisch-methodische Hinweise

Ein sprichwörtlich gutes Gewissen

Die Schüler*innen bekommen Sprichwörter präsentiert, die das Wort „Gewissen“ enthal- ten. Einige dieser Sprichwörter sollten geläufig sein, andere lassen sich relativ einfach aus dem Kontext erschließen.

Vorbereitungen

Kopieren des AB „Ein sprichwörtlich gutes Gewissen“ für alle Schüler*innen Erwartungshorizont

1. Kein Erwartungshorizont notwendig.

2. Es ist zu erwarten, dass die Schüler*innen die Sprichwörter relativ leicht erfassen kön- nen, ggf. sind Hilfestellungen nötig.

• Das Gewissen ist des Menschen Schuldbuch:

Das Gewissen wird mit einem Buch verglichen, in dem die (moralischen) Schulden des Menschen im Laufe seines Lebens notiert werden.

• Das Gewissen verführt niemanden:

Das Gewissen als unbeirrbare Richtschnur, die niemanden zu etwas Schlechtem drängt.

• Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen:

Anspielung auf sog. „Gewissensbisse“, auf die innere Unruhe, wenn eine schlechte Tat jemanden nicht schlafen lässt.

• Ein bös Gewissen ist die Hölle auf Erden:

Das mit einer Schuld belastete Gewissen wird hier mit Höllenqualen verglichen. Diese finden nicht erst nach dem Tod statt, sondern schon auf der Erde, da ein schlechtes Gewissen jemanden beispielsweise nicht schlafen lässt.

• Das Gewissen sagt uns wohl, was man tun und lassen soll:

Das Gewissen als Orientierungshilfe, das bei guten Taten zurät und bei schlechten Taten warnt.

• Das Gewissen ist die Wunde, die nie heilt:

Fleischliche Wunden können heilen, wenn aber das Gewissen eine Last trägt bzw. ver- wundet ist, verschwindet diese Last nicht mehr.

• Ein gut Gewissen macht ein fröhlich Gesicht:

Anspielung, dass man u. U. schlechte Laune hat, wenn man eine moralische Last mit sich herumschleppt. Sofern das Gewissen rein ist, ist der Mensch fröhlich.

• Viel Fleiß und wenig Gewissen macht den Beutel voll:

Mit Beutel ist hier wohl der Geldbeutel gemeint. Wer viel arbeitet, ohne dabei Rück- sicht auf die Moral zu nehmen, der kann reich werden.

• Man entgeht wohl der Strafe, aber nicht dem Gewissen:

Auch wenn man nicht vor Gericht gestellt oder anderweitig bestraft wird, so weiß das Gewissen sehr wohl, welche Fehler man begangen hat. Dem Gewissen kann man nicht entfliehen.

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2 DER URSPRUNGDES GEWISSENS

Andreas Hausotter: Den Alltag meistern – Das Gewissen © Auer Verlag

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• Uns allen ward ein Kompass eingedrückt, noch keiner hat ihn aus der Brust geris- sen: Die Ehre nennt ihn, wer zur Erde blickt, und wer zum Himmel, nennt ihn das Gewissen: Das Gewissen als moralischer, göttlicher Kompass. Das irdische Gegen- stück wäre die Ehre.

3. Individuelle Auswahl und Begründungen möglich.

Der Dämon des Sokrates

Sokrates, der im Athen des 5. Jahrhunderts vor Christus lebte und starb, gilt als der erste Philosoph, der anthropozentrische Philosophie betrieb. Er stellte den Menschen ins Zen- trum all seiner Überlegungen, nicht die Physik und Mathematik, wie dies die Naturphiloso- phen vor ihm taten. Sokrates wurde mit 70 Jahren wegen Gotteslästerung und Verführung der Jugend vor Gericht gestellt und schließlich zum Tode verurteilt. In seiner Verteidi- gungsrede ging der Philosoph auf ein Daimonion ein, das im vorliegenden Text bespro- chen wird.

Vorbereitungen

Kopieren des AB „Der Dämon des Sokrates“ für alle Schüler*innen Einstiegsmöglichkeiten

• die Lebensdaten von Sokrates darbieten

• über Sokrates und seine Philosophie sprechen Erwartungshorizont

1. Daimonion = z. B. „Schutzengel“ oder „Gewissen“. Es sind individuelle Beschreibungen denkbar.

2. Es ist zu erwarten, dass die Schüler*innen hier von einer Handlung erzählen, die ihnen im Nachhinein ein schlechtes Gewissen bereitet hat, oder von einem Gefühl, das ihnen zu einer bestimmten Tat geraten oder davon abgeraten hat.

3. Moralisch sehr gefestigte Menschen könnten bereit dazu sein, ihr Leben einzusetzen, um ihren Prinzipien nicht zuwiderzulaufen. In der Geschichte gibt es hierfür zahlreiche Beispiele (z. B. die biblischen Märtyrer).

Dein Wille werde Gesetz

Immanuel Kant gilt als einer der bedeutendsten deutschen Philosophen der Moderne.

Neben zahlreichen anderen Beschäftigungsfeldern befasste er sich auch mit der Moral.

Von ihm stammt der berühmte kategorische Imperativ, die „Goldene Regel“.

Vorbereitungen

Kopieren des AB „Dein Wille werde Gesetz“ für alle Schüler*innen

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Andreas Hausotter: Den Alltag meistern – Das Gewissen © Auer Verlag

4 DER URSPRUNGDES GEWISSENS

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Ein sprichwörtlich gutes Gewissen

1. Lies die obigen Sprichwörter der Reihe nach durch.

2. Versuche den Sinn aller Sprichwörter zu erfassen und notiere deren Bedeutung.

Solltest du dabei Schwierigkeiten haben, besprich dich mit deinem Nachbarn.

3. Suche dir das Sprichwort aus, welches dir am besten zusagt. Begründe deine Auswahl.

Uns allen ward ein Kompass eingedrückt, noch keiner hat ihn aus der Brust gerissen:

Die Ehre nennt ihn, wer zur Erde blickt, und wer zum Himmel, nennt ihn das Gewissen.

Annette von Dröste-Hülshoff

Ein gut Gewissen macht ein fröhlich

Gesicht.

Karl Simrock

Man entgeht wohl der Strafe,

aber nicht dem Gewissen.

Unbekannter Verfasser

Viel Fleiß und wenig Gewissen macht den Beutel

voll.

Karl Simrock

Das Gewissen ist des Menschen

Schuldbuch.

Unbekannter Verfasser

Das Gewissen verführt niemanden.

Karl Simrock

Ein gutes Gewissen ist

ein sanftes Ruhekissen.

Ovid

Ein bös Gewissen ist die Hölle auf

Erden.

Karl Simrock

Das Gewissen sagt uns wohl, was man tun und

lassen soll.

Johann Nepomuk Vogl

Das Gewissen ist die Wunde,

die nie heilt.

Christian Friedrich Hebbel

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Andreas Hausotter: Den Alltag meistern – Das Gewissen © Auer Verlag

5 DER URSPRUNGDES GEWISSENS

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Sokrates war ein Philosoph der Antike. Er lebte im 5. Jahrhundert vor Christus in Griechen- land, genau genommen in Athen. Mit seiner Einstellung, dass die Philosophie dem Men- schen Nutzen bringen müsse und nicht nur bloße Theorie bleiben dürfe, veränderte er die Denkweise vieler Menschen. Aber er schuf sich mit seiner kritischen Art auch zahlreiche Feinde, landete schließlich vor Gericht und musste sich für sein Verhalten verteidigen. Ihm wurden die Verführung der Jugend und Gottlosigkeit vorgeworfen. Diese Vorwürfe waren keinesfalls harmlos, immerhin wurde für Sokrates die Todesstrafe beantragt.

Bei seiner Verteidigungsrede soll Sokrates von einem „Dämon“ gesprochen haben, wie sein Schüler Platon berichtet:

„Sokrates erzählte vor Gericht von einem Daimonion, einem Dämon. Diesem Dämon hat er stets gehorcht. Immer, wenn Sokrates etwas Falsches machen wollte, dann flüsterte ihm die innere Stimme zu, dies zu unterlassen. Allerdings gab sie ihm nie einen Hinweis, was er denn stattdessen unternehmen solle. Daraus folgerte er, dass er immer dann richtig handle, wenn die Stimme in ihm schweige.“

© freie Wiedergabe von Cicero, De divinatione, 1, 122 und Platon, Apologie des Sokrates, 31c–d, 40a–c

Die Stimme des Daimonion hielt Sokrates auch davon ab, sich mit Ausreden und Lügen zu verteidigen: Er akzeptierte das Todesurteil des Gerichts, begab sich ins Gefängnis und lehnte sogar das Angebot seiner Freunde ab, ihn aus dem Gefängnis zu befreien, da dies gegen die Gesetze sei. Den Schierlingsbecher, einen Trank aus der giftigen Schierlings- pflanze hergestellt, der dem Verurteilten einen qualvollen Tod bereitet, soll Sokrates ohne zu zögern ausgetrunken haben.

Sokrates starb 399 v. Chr., doch das „Daimonion“ lebte weiter: Bis in die heutige Zeit haben sich zahlreiche Gelehrte und Philosophen Gedanken darüber gemacht, was mit dem „Dai- monion“ gemeint sein könnte. Zahlreiche Theorien wurden aufgestellt, einige davon lauten:

• Es ist eine Erfindung des Sokrates und hat nie existiert.

• Es ist die Stimme Gottes, die zu Sokrates gesprochen hat.

• Es ist ein Schutzgeist, ein ständiger Begleiter des Menschen.

• Es handelt sich um einen persönlichen Schutzengel.

• Es handelt sich um eine böse Eingebung, die Sokrates zum Tod geführt hat.

1. Beschreibe das „Daimonion“ des Sokrates mit eigenen Worten. Überlege, ob du dich einer der vorgegebenen Theorien anschließt oder eine neue Theorie auf- stellst.

2. Versuche dich zu erinnern, ob dir auch schon einmal eine innere Stimme Ratschlä- ge erteilt oder dich von etwas abgehalten hat. Nenne ein konkretes Beispiel.

3. Überlege, wie ein Mensch auf eine innere Stimme hören kann, obwohl er da- durch vielleicht Gefahr läuft, sein Leben zu verlieren.

Der Dämon des Sokrates

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12 DAS GEWISSENINDER BIBEL

Andreas Hausotter: Den Alltag meistern – Das Gewissen © Auer Verlag

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Didaktisch-methodische Hinweise

Die Zehn Gebote

Die Zehn Gebote dürften das bekannteste (aber bei Weitem nicht das einzige) Regelwerk der Bibel sein. Im biblischen Kontext erhält Moses diese Gebote direkt von Gott beim Exo- dus der Juden aus Ägypten durch die Wüste. Historisch handelt es sich dabei nicht um ein zu einem bestimmten Zeitpunkt entstandenes Regelwerk, vielmehr ist es das Ergebnis langer Traditionen und Erfahrungen. Dies muss mit den Lernenden möglicherweise noch genauer besprochen werden.

Alternativ zur vorliegenden Kopiervorlage können die Zehn Gebote auch direkt in der Bibel nachgelesen werden (2. Mose 20, 1–17). Die dazugehörigen Arbeitsaufträge können dann mündlich gestellt oder für alle lesbar an die Wand projiziert werden.

Vorbereitungen

• AB „Die Zehn Gebote“ für alle Schüler*innen kopieren

• ggf. Bibeln bereitstellen

Einstiegsmöglichkeiten

Rückgriff auf den Exodus aus Ägypten

Erwartungshorizont

1. Je nach Lebenserfahrung und Sichtweise der Schüler*innen ist eine unterschiedliche Auswahl an Geboten zu erwarten.

2. Es ist ein individueller Dekalog zu erwarten, der sich mit dem vorhandenen Dekalog überschneiden darf.

3. Mögliche Gründe: Durch das schriftliche Festhalten der göttlichen Regeln soll ausge- drückt werden, dass diese universell und unabänderlich sind. Dadurch, dass die gläubi- gen Juden die religiösen Schriften studieren, sollten sie mit diesen Regeln vertraut sein.

Das Festhalten der Regeln in den religiösen Schriften ist demnach eine effektive Art, diese im Volk bekannt zu machen.

Die Bergpredigt

Mit der Bergpredigt bricht Jesus mit den althergebrachten Regeln der Juden. Er ersetzt die ausgleichende Gerechtigkeit und den Schutz des menschlichen Lebens durch das Ge- bot der Nächstenliebe: Auch Feinde soll man lieben, nicht nur Freunde. Dies soll der Maß- stab allen Handelns sein. Die Schüler*innen sollen dies anhand eines Auszugs aus der Bergpredigt erkennen und die alten und neuen Grundsätze miteinander vergleichen. Die entsprechende Textstelle (Mt 5, 38–48) kann auch direkt in der Bibel nachgelesen werden.

Die dazugehörigen Arbeitsaufträge können dann mündlich oder per Tafelanschrift erteilt werden.

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32 SOZIALE DILEMMATA

Andreas Hausotter: Den Alltag meistern – Das Gewissen © Auer Verlag

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Didaktisch-methodische Hinweise

Der Unfall

Das vorliegende Dilemma bezieht sich auf den Schulalltag der Schüler*innen: Soll ich einem*einer verletzten Radfahrer*in helfen und dafür eine Schulaufgabe verpassen oder hat die Schulaufgabe Vorrang?

Das Dilemma hat zudem zwei Ebenen: Die gesetzliche und die persönliche Ebene. Die ge- setzliche Ebene schreibt einerseits vor, dass die Schule zu besuchen ist, andererseits aber auch, dass Erste Hilfe zu leisten ist. Auf der persönlichen Ebene muss die versäumte Schul- aufgabe – unter möglicherweise schlechteren Bedingungen – nachgeholt werden.

Im vorliegenden Fall kann es somit persönliche Nachteile mit sich bringen, Erste Hilfe zu leisten.

Anmerkungen: Bei der Bearbeitung der Arbeitsaufträge sollte für Aufgabe 1 zunächst nur der Text (ohne die Hintergrundinformationen in den Infozetteln) gelesen werden. Das Ein- beziehen der Infozettel ist erst für Aufgabe 2 vorgesehen.

Vorbereitungen

Kopieren des AB „Der Unfall“ für alle Schüler*innen

Einstiegsmöglichkeiten

Diskussion über mögliche Gründe, dem Unterricht fernzubleiben.

Erwartungshorizont

1. Die Diskussion kann entweder in der gesamten Klasse oder in Kleingruppen stattfin- den. Jede Meinung sollte zunächst angehört werden, ohne sie zu bewerten.

2. Auch hier wird eine offene Diskussion erwartet. Allerdings sollte die Lehrkraft die Ler- nenden darauf aufmerksam machen, dass es durchaus verschieden abgestufte Werte gibt. So ist die Unversehrtheit der Mitmenschen definitiv höher anzusetzen als die Schulpflicht oder die persönliche Bequemlichkeit.

Die Schokoladentafel

Im vorliegenden Dilemma erhalten die Lernenden die Auswahl, sich zwischen zwei Hand- lungen zu entscheiden: Einen Diebstahl zu begehen oder vor ihren Freund*innen schlecht dazustehen.

Anmerkungen: Bei der Bearbeitung der Arbeitsaufträge sollte für Aufgabe 1 zunächst nur der Text (ohne die Hintergrundinformationen im Infozettel) gelesen werden. Das Einbezie- hen des Infozettels ist erst für Aufgabe 2 vorgesehen.

Vorbereitungen

Kopieren des AB „Die Schokoladentafel“ für alle Schüler*innen

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35 SOZIALE DILEMMATA

Andreas Hausotter: Den Alltag meistern – Das Gewissen © Auer Verlag

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tionsmitglieder auch wirklich erst beim Nachspielen der zweiten Fraktionssitzung erfah- ren, wer ihr*e Abweichler*in ist.

Wichtig: Die Auswahl der jeweiligen Abweichler*innen darf erst erfolgen, wenn die einzel- nen Fraktionen ihre*n Bürgermeisterkandidat*in bereits ausgewählt haben, da diese*r ja nicht zugleich der*die Abweichler*in sein kann.

Vorbereitungen

Kopieren des AB „Treue oder Gewissen?“ für alle Schüler*innen

Einstiegsmöglichkeiten

Aktivierung des Vorwissens der Schüler*innen hinsichtlich Politik / Parteien / Fraktionen

Erwartungshorizont

1. Die Schüler*innen sollen erkennen, dass sie sich im Spannungsfeld des eigenen Gewis- sens und der Fraktionsdisziplin befinden und jede ihrer Entscheidungen auch persönli- che Folgen haben kann (z. B. künftige Ignoranz).

2. Es sind pro Gruppe individuelle Begründungen für die Auswahl ihres*ihrer

Kandidaten*Kandidatin für das Amt als stellvertretende*r Bürgermeister*in zu erwarten.

3. Bei der Diskussion sollte von der Lehrkraft darauf geachtet werden, dass auch der*die Abweichler*in die Argumente für seine*ihre Entscheidung nennen darf und nicht von den anderen Mitgliedern aus seiner*ihrer Fraktion „überwältigt“ wird.

Abschließend können die beiden Fraktionssitzungen auch noch einmal mit der gesamten Klasse besprochen und eventuell nach alternativen Lösungsmöglichkeiten gesucht wer- den.

Ein (un-)moralisches Angebot

In der vorliegenden Geschichte geht es um ein junges Pärchen, das in einer für sie schwie- rigen Situation ausgenutzt wird. Das Besondere an der Geschichte: Die Schüler*innen müs- sen beim Lesen an einigen Stellen selbst schwierige Entscheidungen treffen, die den Ver- lauf der Geschichte beeinflussen.

Doch egal wie die Schüler*innen sich entscheiden, am Ende geht die Geschichte nicht sehr glücklich aus, weshalb die Lernenden schließlich auch begründen sollen, welcher Person aus der Geschichte sie die Hauptschuld an dem unglücklichen Verlauf geben.

Anmerkungen: Es empfiehlt sich, dass jeweils ein*e Schüler*in aus jeder Kleingruppe die Geschichte vorliest. So kann vermieden werden, dass die anderen Gruppenmitglieder den weiteren Geschichtsverlauf in den nächsten Textabschnitten bereits lesen können, wo- durch die jeweilige Entscheidung dann beeinflusst werden könnte.

Vorbereitungen

Kopieren der drei AB „Ein (un-)moralisches Angebot“ für jede Kleingruppe

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36 SOZIALE DILEMMATA

Andreas Hausotter: Den Alltag meistern – Das Gewissen © Auer Verlag

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Einstiegsmöglichkeiten

Diskussion darüber, ob jemand schon einmal von jemand anderem ausgenutzt wurde.

Erwartungshorizont

1. Beim Durchspielen der Geschichte sollte in den einzelnen Kleingruppen demokratisch abgestimmt werden, welche Entscheidung jeweils gewählt wird.

2. und 3.

Die Auswahl des*der Hauptschuldigen kann je nach Geschichtsausgang verschieden sein. Die Schüler*innen werden vermutlich für jede der Personen gute Argumente für deren Schuld nennen können. Von der Lehrkraft sollte jedoch darauf hingewiesen wer- den, dass nur eine Person (Thomas) die Notlage anderer Personen ausgenutzt hat.

4. Die alternativen Antwortmöglichkeiten der Schüler*innen können in der gesamten Klas- se diskutiert werden und auch, wie die Geschichte bei der jeweils anderen Entschei- dung wohl weitergegangen wäre.

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37 SOZIALE DILEMMATA

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Der Unfall

Du befindest dich auf dem Weg in die Schule. Du läufst relativ flott. Du bist nämlich schon knapp dran und willst es noch pünkt- lich zum Unterrichtsbe- ginn schaffen, denn in der ersten Stunde schreibt deine Klasse eine Schulaufgabe in Englisch.

Du hast viel dafür gelernt und glaubst, eine gute Note erreichen zu können.

Plötzlich hörst du ein Scheppern hinter dir, ge-

folgt von einem Schmerzensschrei. Eine Radfahrerin ist gestürzt und liegt auf dem Rad- weg, halb verdeckt von ihrem Fahrrad. Sie wimmert vor sich hin, hat ein schmerzverzerr- tes Gesicht und hält sich den Arm. Weit und breit ist keine andere Person zu sehen. Du erkennst: Nur du kannst der Radfahrerin jetzt helfen. Aber dann kommst du sicherlich viel zu spät zur Schulaufgabe und musst entweder nachschreiben oder bekommst sogar gleich eine schlechte Note. Was nun?

1. Diskutiert darüber, ob ihr Hilfe leistet oder lieber pünktlich zur Schulaufgabe kommt.

2. Lies dir die Informationen über unterlassene Hilfeleistung und Schulpflicht auf den obigen Infozetteln durch. Diskutiert eure Entscheidung erneut und berück- sichtigt dabei nun auch die Konsequenzen, die euch persönlich treffen könnten.

© tugolukof – stock.adobe.com

Unterlassene Hilfeleistung

In § 323c des Strafgesetzbuches steht:

(1) Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbeson- dere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Ver- letzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geld- strafe bestraft.

Schulpflicht

Aus dem Grundgesetz lässt sich für alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland eine Schulpflicht ableiten.

Das bedeutet u. a. eine regel- mäßige und pünktliche Teil- nahme am Unterricht.

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38 SOZIALE DILEMMATA

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Der Schulgong ertönt, alle stürmen los – ab zum Bahnhof. Doch der Weg führt an einem Supermarkt vorbei, in dem sich viele Schüler noch mit einem kleinen Snack ein- decken, um die Zeit bis zum Mittagessen zu überbrücken.

Du beschließt, mit deinen Freunden eben- falls in den Supermarkt zu gehen. Viel- leicht findet ihr etwas, was euch schme- cken würde. Tatsächlich fällt euch eine große Tafel Schokolade für 3,40 € ins Auge,

auf die ihr nun Lust hättet. Also beschließt ihr, die Schokolade zu kaufen. Nachdem deine Freunde die letzten Supermarktbesuche finanziert haben, bist du heute an der Reihe.

Doch leider reicht dein Geld nicht, um die Tafel Schokolade zu kaufen. Dir fehlt 1 €. Von deinen Freunden bekommst du nun Sprüche zu hören wie:

„Heute bist du dran. Du kannst dich nicht immer nur durchschnorren!“

„Wir sollen dir Geld leihen? Ne, du brauchst immer so lange, bis du es zurückgibst!“

„Das ist dein Problem, wie du an die Tafel Schokolade kommst, aber du kannst dich nicht immer davor drücken, auch mal was auszugeben!“

Die Geschichte kann nun auf zwei Varianten weitergehen:

Variante 1

Hin- und hergerissen trittst du ganz nah an das Schokoladenregal heran, greifst die Tafel Schoko- lade und lässt sie in deiner Jackentasche verschwin- den. Du läufst unauffällig in Richtung Kasse, gehst an den anstehenden Kunden vorbei und verlässt den Supermarkt. Deine Freunde folgen dir und fei- ern dich für deine Aktion. Im Anschluss lasst ihr euch die erbeutete Schokolade schmecken.

Variante 2

Obwohl deine Freunde dich immer mehr bedrängen, verlässt du ohne Schokolade den Supermarkt. Deine Freunde laufen hinter dir her und du kannst hören, wie sie über dich reden.

1. Entscheide dich für eine der beiden Varianten und begründe, warum du dich für die jeweilige Variante entschieden hast.

2. Lies dir die Informationen über Diebstahl auf dem obigen Infozettel durch.

Überlege und notiere, welche Strafe dir für den Diebstahl einer Tafel Schokolade drohen könnte.

Die Schokoladentafel

© Robert Kneschke – stock.adobe.com

Diebstahl

In § 242 des Strafgesetz- buches steht:

(1) Wer eine fremde bewegli- che Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Drit- ten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geld- strafe bestraft. (2) Der Ver- such ist strafbar.

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59 ÖKOLOGISCH-ÖKONOMISCHE DILEMMATA

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Gentechnik bei Pflanzen – Fluch oder Segen?

Seit Jahrtausenden kreuzen die Menschen verschiedene Lebewesen, um deren positi- ve Eigenschaften zu verbes- sern. So wurden bereits vor 8.000 Jahren verschiedene Getreidesorten gekreuzt, die Vorläufer des heutigen Mais hervorbrachten. Das Prob- lem hierbei ist, dass sich nicht vorhersagen lässt, wel- ches Ergebnis bei diesen

Kreuzungen herauskommt. Oft sind viele Durchläufe nötig, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten und manchmal passiert es auch, dass die neu gezüchtete Lebensform schlech- tere Eigenschaften hat, als eigentlich gewünscht war.

Mit der Entdeckung der Gentechnik in den 1970er Jahren war es schließlich möglich, ge- zielte Veränderungen bei Lebewesen zu bewirken. Hierfür ist es zunächst nötig, das Erb- gut („die Gene“) des zu verändernden Lebewesens zu analysieren, um zu wissen, wo im Erbgut welche Eigenschaft versteckt ist. Anschließend müssen die Forscher herausfinden, wie man diesen Teil des Gens verändern muss, um das gewünschte Resultat zu erhalten.

So kann man beispielsweise durch gentechnisch veränderte Pflanzen den Ernteertrag oder die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten erhöhen.

Was zunächst toll klingt, ist allerdings auch mit Risiken verbunden. Denn auch wenn gen- technisch veränderte Pflanzen im Labor getestet und untersucht werden, so ist es doch ein größerer Schritt, diese Pflanzen in der Natur anzubauen, da sie sich hier völlig unkon- trolliert mit anderen Pflanzen kreuzen können. So gibt es beispielsweise spezielle gen- technisch veränderte Nutzpflanzen, die gegen bestimmte Unkrautvernichter resistent sind.

Überträgt sich dieser Effekt auf wilde Pflanzen, so sind auch diese gegen das Unkrautver- nichtungsmittel resistent und es müssen wieder neue Mittel entwickelt werden. Doch nicht nur Unkraut, sondern auch Schädlinge werden gegen gentechnisch veränderte Pflan- zen resistent, was bedeutet, dass zusätzlich ein Spritzmittel auf den Feldern erforderlich ist. Manche Pflanzensorten, die genetisch so verändert wurden, dass sie ein Gift gegen ihre Fressfeinde entwickeln, töten mit diesem Gift leider auch Nutztiere wie beispielsweise Bienen.

1. Erstelle mithilfe der vorliegenden Informationen einen kurzen Eintrag zum Thema „Gentechnik bei Pflanzen“ für ein Schülerlexikon. Nutze hierfür auch die Hintergrundinformationen zum Thema „Geld verdienen mit Gentechnik“ auf dem zweiten Arbeitsblatt.

2. Teilt die Klasse in eine Gruppe, die Gentechnik bei Pflanzen befürwortet, und in eine zweite, die diese ablehnt. Gestaltet in den beiden Gruppen jeweils einen aussagekräftigen Flyer zum Thema (Pro / Contra Gentechnik bei Pflanzen).

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60 ÖKOLOGISCH-ÖKONOMISCHE DILEMMATA

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Bei Landwirten und Hobby- gärtnern sind glyphosat- haltige Unkrautvernichtungs- mittel beliebt, da diese zu- verlässig alle Pflanzen auf dem behandelten Boden ab- töten. Der Vorteil dabei: Die auf den Feldern bewirtschaf- teten Nutzpflanzen müssen nicht mit anderen Pflanzen konkurrieren und können gut gedeihen. Außerdem werden diese Mittel aus- schließlich über die grünen

Pflanzenteile aufgenommen und nicht über die Wurzeln. Das bedeutet, es kann in einem Arbeitsschritt sowohl der Unkrautvernichter als auch das neue Saatgut aufs Feld gebracht werden.

Einige Hersteller haben die Technik dabei sogar noch verfeinert, indem zusätzlich zum Unkrautvernichter auch Saatgut für verschiedene Pflanzen erhältlich ist, die gegen das Gift Glyphosat immun sind. Somit kann das Unkrautvernichtungsmittel auch angewendet werden, wenn die Nutzpflanze schon auf den Feldern wächst. Da das Mittel in jeder Wachstumsphase der Nutzpflanze gespritzt werden kann, lässt sich so noch aggressiver gegen Unkraut vorgehen.

Für die Saatguthersteller ist dieses Vorgehen ein doppelter Gewinn: Denn, wenn nur das firmeneigene Saatgut und der firmeneigene Unkrautvernichter miteinander kompatibel sind, dann müssen die Landwirte auch beide Produkte beim selben Hersteller kaufen – und das weltweit.

Landwirte, die gentechnisch verändertes Saatgut kaufen, haben gute Chancen, einen höheren Ertrag und damit mehr Gewinn pro Hektar Land zu erwirtschaften. Allerdings gehen sie dafür auch sehr strenge Verträge mit den Saatgutproduzenten ein. Diese ver- schaffen sich in den Verträgen weitreichende Rechte, sodass Landwirte leicht auf Scha- densersatz verklagt werden können, wenn sie diese Rechte nicht berücksichtigen. Außer- dem bringen sie die Landwirte oft in eine langjährige Abhängigkeit, da vertraglich kein Saatgut eines anderen Herstellers ausgesät werden darf.

Infovideo zum Thema Gentechnik bei Pflanzen:

https://www.youtube.com/watch?v=99qHaNrXiOU

Hintergrundinformationen: Geld verdienen mit Gentechnik

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61 ETHISCHE DILEMMATA Andreas Hausotter: Den Alltag meistern – Das Gewissen © Auer Verlag

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Didaktisch-methodische Hinweise

Tierversuche

Weltweit sterben jedes Jahr unzählige Millionen Tiere infolge von Tierversuchen. An den Tieren werden u. a. Produkte wie Medikamente und Kosmetika getestet oder Grundlagen- forschung betrieben. Diese Tierversuche sind umstritten und werden oft hinterfragt. Die Schüler*innen sollen sich daher mit diesem heiklen Thema auseinandersetzen und zu- nächst in Form einer Ausstellung (z. B. im Klassenzimmer oder in der Schulaula) darstellen, welchen möglichen Nutzen und Schaden Tierversuche haben. In einem zweiten Schritt sol- len die Lernenden schließlich eine konkrete Position (Pro oder Contra Tierversuche) bezie- hen und diese vertreten.

Vorbereitungen

• AB „Tierversuche“ für alle Schüler*innen kopieren

• Materialien für eine Ausstellung zur Verfügung stellen (z. B. Kartons, Plakate, farbiges Papier, farbige Filzstifte etc.)

• Internetzugang gewährleisten

• Für die Nutzung der QR-Codes benötigen die Schüler*innen ein Smartphone oder Tablet mit installierter Barcode-Scan-App (kostenlos erhältlich über Google Play bzw. App Store).

Einstiegsmöglichkeiten

Besprechen des Bildes auf dem AB „Tierversuche“ (Mögliche Frage an die Schüler*innen:

Was geht euch beim Betrachten des Bildes durch den Kopf?)

Erwartungshorizont

1. Für die Gestaltung der Ausstellung kann es von Vorteil sein, die Schüler*innen in Klein- gruppen einzuteilen und die genauen Inhalte innerhalb der Ausstellung vorher klar ab- zugrenzen. Zusätzlich zu den bereitgestellten Informationen können die Lernenden ggf.

auch noch nach weiteren Informationen zum Thema Tierversuche im Internet recher- chieren. Je nach Umfang der Ausstellung sind eventuell mehrere Unterrichtsstunden für die Vorbereitung (Recherche, Gestaltung der Plakate etc.) einzuplanen.

2. Sofern eine umfassende Recherche zum Thema Tierversuche bereits in Aufgabe 1 statt- gefunden hat, kann auch direkt mit dem Streitgespräch gestartet werden. Ansonsten sollte den Lernenden ausreichend Zeit für die Recherche eingeräumt werden. Um eine faire Diskussion zu gewährleisten, sollte die Lehrkraft oder ein*e verantwortungs- bewusste*r Schüler*in die Moderation übernehmen.

Der Krebs

Laut Statistischem Bundesamt starben in Deutschland im Jahr 2019 rund 231.000 Men- schen an Krebs. Damit ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Die vor- liegende Geschichte thematisiert eine unheilbare Krebserkrankung, die unweigerlich mit dem Tod enden wird. Die Schüler*innen sollen darüber diskutieren, ob es unheilbar kran- ken, an Schmerzen leidenden Menschen erlaubt sein sollte, sich das Leben zu nehmen.

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Andreas Hausotter: Den Alltag meistern – Das Gewissen © Auer Verlag

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Anmerkungen: Es empfiehlt sich, vorher in der Klasse nachzufragen, ob das Thema eine starke Belastung auslöst, wenn beispielsweise Angehörige von Schüler*innen an Krebs erkrankt oder gestorben sind. Die in der Geschichte dargestellten Symptome und der Krankheitsverlauf können bei Lungenkrebs auftreten, müssen aber nicht in dieser Art vorkommen.

Vorbereitungen

• AB „Der Krebs“ für alle Schüler*innen kopieren

• Internetzugang gewährleisten

• Für die Nutzung des QR-Codes benötigen die Schüler*innen ein Smartphone oder Tab- let mit installierter Barcode-Scan-App (kostenlos erhältlich über Google Play bzw. App Store).

• Ggf. wird ein Beamer für die Präsentation des YouTube-Videos zum Stundeneinstieg benötigt.

Einstiegsmöglichkeiten

Präsentation eines kurzen YouTube-Videos über Lungenkrebs (Deutsche Atemwegsliga e. V.):

https://www.youtube.com/watch?v=Y1O3J98-rSg

Erwartungshorizont

1. Mögliche Gründe für einen Suizid:

• Franks Leben endet ohnehin in Kürze.

• Jeder darf über sein Leben selbst bestimmen.

• Franks Leben ist nicht mehr lebenswert.

Mögliche Gründe gegen einen Suizid:

• Es ist verboten, jemanden zu töten – auch sich selbst.

• Wenn man diesen Weg geht, ist das für andere Menschen evtl. ein Signal, dies eben- so zu tun.

• Man muss kämpfen bis zum Schluss.

2. Dieser Fall bezieht eine weitere Person mit ein, die Frank beim Suizid helfen soll. Der Arzt sieht auf der einen Seite Franks Leiden und auf der anderen Seite hat er einen Eid geleistet, Menschen zu helfen. Die Schüler*innen sollen bei ihren Überlegungen sowohl die Situation von Frank als auch die des Arztes berücksichtigen.

3. Mögliche Argumente für aktive Sterbehilfe:

• Lebensunwillige Menschen können auf humane Weise sterben, ohne leiden zu müs- sen, wie dies bei einem Suizid oft der Fall ist.

• Man kann seinen Tod und die nachfolgenden Dinge (Beerdigung etc.) selbst regeln und erspart den Hinterbliebenen (sofern vorhanden) diese Aufgabe.

• Man kann einen für sich guten Zeitpunkt zum Sterben wählen, bevor man beispiels- weise ein Pflegefall wird.

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Andreas Hausotter: Den Alltag meistern – Das Gewissen © Auer Verlag

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Tierversuche

Verschiedene Universitäten, Einrichtungen und Unternehmen führen Forschungen an Tieren durch. Dabei werden an den Tieren beispielsweise neue Medikamente getestet oder ob bestimmte Produkte giftig sind. Oder man betreibt Grund- lagenforschung, auf deren Basis man sich neue (medizinische) Erkenntnisse erhofft. Die Tiere werden extra zu Versuchszwecken gezüchtet, viele sterben während der Versuche oder werden an-

schließend getötet. In Deutschland waren es im Jahr 2019 rund 2,9 Millionen Versuchstiere.

Die Bandbreite der verwendeten Tierarten reicht von Hausmäusen über Wanderratten bis hin zu Hamstern, Kaninchen, Hunden und Primaten. Selbstverständlich ist es umstritten, Tiere für wissenschaftliche Versuche zu verwenden und zu töten. Die Liste der Tierversuchs- gegner ist daher lang.

Ethische Fragestellungen zum Thema Tierversuche

• Wofür werden die Versuchstiere verwendet? (Kosmetik, lebensnotwendige Medikamente)

• Welche Tierarten werden verwendet? (Wirbeltiere, Säugetiere, Insekten)

• Ließen sich die Forschungsergebnisse auch ohne Tierversuche erreichen?

• Könnte man die Produkte / Medikamente auch anders testen?

Weitere Informationen zum Thema Tierversuche:

• https://www.tierversuche-verstehen.de/

• https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/

1. Gestaltet in der Klasse eine Ausstellung zum Thema Tierversuche. Nehmt dabei jedoch nicht nur eine Position ein.

2. Teilt die Klasse in eine Gruppe, die Tierversuche befürwortet, und in eine zweite, die diese ablehnt. Informiert euch mithilfe der obigen QR-Codes noch weiter über das Thema Tierversuche und führt anschließend ein Streitgespräch, bei dem ihr eure Meinungen austauscht.

© motortion stock.adobe.com

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