06.03.2015
Veranstaltungen des Ernst-Bloch-Zentrums im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit
Das Ernst-Bloch-Zentrum, Walzmühlstraße 63 beteiligt sich an der bundesweiten Eröffnung der christlich-jüdischen "Woche der Brüderlichkeit" in Ludwigshafen mit einem bunten
Rahmenprogramm, das aus Diskussionen, Seminaren und einer Filmvorführung besteht. Am 12.
März findet um 19 Uhr die Podiumsdiskussion "Von der Zeitzeugenschaft zum kollektiven Gedächtnisraum" statt, am 14. März das Tagesseminar "Seelische Nachwirkungen der NS-Zeit"
und am 17. März die Vorführung des Films "Erhobenen Hauptes. (Über)Leben im Kibbuz Ma’abarot".
Die "Woche der Brüderlichkeit" in Ludwigshafen nahm bereits am 6. März mit einem nicht- öffentlichen Schabbat-Gottesdienst im Ernst-Bloch-Zentrum ihren besinnlichen Anfang. Die erste öffentliche Veranstaltung des Ernst-Bloch-Zentrums wird die Podiumsdiskussion "Von der Zeitzeugenschaft zum kollektiven Gedächtnisraum" am 12. März sein, in der ab 19 Uhr danach gefragt wird, welche Nachwirkungen die in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik meist verdrängten nationalsozialistischen Verbrechen haben und wie sich diese auf die jeweiligen kollektiven und individuellen Gedächtnisräume bis in die vierte Generation danach auswirken.
Diesen Fragen wird zuerst in einem einleitenden Impulsvortrag des Rektors der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, Prof. Dr. Johannes Heil nachgegangen und anschließend auf einem Podium mit Channah Trzebiner, und Niklas Frank diskutiert. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung beträgt 8 Euro, ermäßigt 4 Euro. Moderiert wird die Veranstaltung von Dietrich Brants (SWR).
Am Samstag, 14. März, findet von 10 bis 17 Uhr dann das Seminar "Seelische Nachwirkungen der NS- Zeit. Die Spannweite der Langzeitwirkungen aus der NS-Zeit bis in die dritte und vierte Generation" im Ernst-Bloch-Zentrum statt.
Das Seminar wird anhand einzelner Fallstudien aus der Psychotherapiepraxis aufzeigen, wie sich die NS-Zeit, vor allem das Schweigen der Eltern und Großeltern darüber, im Leben der Kinder und Enkel sowohl der Täter als auch der Verfolgten ausgewirkt hat. Es beginnt um 10 Uhr mit einem Vortrag der Münchner Psychoanalytikerin Dr. Joanne Wieland-Burston mit dem Titel "Der lange Schatten des 3. Reiches". Anschließend bekommen die Teilnehmenden die Möglichkeit an Workshops teilzunehmen.
Der Unkostenbeitrag beträgt 20 Euro, um Anmeldung per E-Mail an julian.volz@ludwigshafen.de wird gebeten.
Abgeschlossen wird das Rahmenprogramm des Ernst-Bloch-Zentrums am 17. März mit einer Vorführung des Films "Erhobenen Hauptes. (Über)Leben im Kibbuz Ma’abarot der Filmgruppe docview im Rahmen der Reihe Kino&Kritik. Der Film erzählt die Lebensgeschichten von fünf Personen, die zwei Dinge teilen: Sie alle sind als Kinder in Deutschland geboren und
aufgewachsen und wurden als Juden und Jüdinnen ab 1933 von den Nazis verfolgt – und sie alle leben im gemeinschaftlich-sozialistisch organisierten Kibbuz Ma‘abarot in Israel. Wann, wie und warum sie dorthin kamen, erzählen sie in dem Film auf eindrückliche Weise. Die Filmemacher werden an diesem Abend anwesend sein und stehen zu einer anschließenden Diskussion zur Verfügung.
Bereits am 19. Februar wurde die vom AK Ludwigshafen setzt Stolpersteine gestaltete Sonderausstellung "Stolpersteine – Was geht mich dieses Schicksal an?" eröffnet. Sie ist bis
zum 17. März im Ernst-Bloch-Zentrum zu sehen.
Neben diesen, an die Öffentlichkeit gerichteten, Veranstaltungen werden am 10. und 13. März Workshops mit Shoah-Überlebenden aus der Ukraine stattfinden, an denen Gruppen aus fast allen Ludwigshafener Schulen teilnehmen werden. Möglich wurden die Workshops durch eine finanzielle Unterstützung der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung, Zukunft" (evz) und des Gesprächskreises Christen und Juden in Ludwigshafen.