• Keine Ergebnisse gefunden

Die Steuerpläne der Parteien vor der Bundestagswahl

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Die Steuerpläne der Parteien vor der Bundestagswahl"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

_________________________________________________________________________________________________________________

Verantwortlich: Stefan Körzell, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: carina.ortmann@dgb.de Abonnement für „klartext“ und „standpunkt“ unter: http://www.dgb.de/service/newsletter

Nr. 29/2021 16. September 2021

DGB Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Die Steuerpläne der Parteien vor der Bundestagswahl

Selten gab es vor einer Bundestagswahl mehr Trans- parenz, von welcher Partei sich die Wählerinnen und Wähler welche Finanzpolitik erwarten dürfen. Dazu hat auch das im Frühjahr vorgestellte Steuerkonzept des DGB beigetragen, das zeigt, wie ein gerechtes Steuersystem aussehen kann und wie die Finanzen von Bund, Länder und Kommunen für ihre Aufgaben gestärkt werden soll- ten (siehe www.dgb.de/-/0Fe ).

Nun hat sich beispielsweise das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) die Steuerpläne aller im Bundestag vertretenen Parteien vorgenommen und daraufhin geprüft, mit welchem Einkommen sich die Steuerpflichtigen welche Entlastung erhoffen dürfen, wie sich dies auf die Finanzausstattung der öffentlichen Haushalte auswirkt und ob davon ein Beitrag zur Be- kämpfung von Armut und Ungleichheit zu erwarten ist.

Bei der Betrachtung der versprochenen Steuerentlastung für ein eher durchschnittliches Einkommen von 40.000 Euro brutto fällt zunächst auf, dass sich die Unterschiede keiner bestimmten politischen Richtung zuordnen lassen: Die höchste Entlastung für eine allein- stehende Person verspricht die FDP mit 1.740 Euro, dicht gefolgt von der Linken mit 1.640 Euro. Mit größerem Abstand dahinter folgen die CDU/CSU mit 300 Euro, die SPD mit 150 Euro und B‘90/Grüne mit 110 Euro. Auf dem letzten Platz landet die AfD mit einer Entlastung von 20 Euro pro Jahr.

Deutlicher unterscheiden sich die Parteien bei der Frage, zu wessen Lasten die jeweiligen Steuerpläne gehen sollen. Während SPD, B‘90/Grüne und Linke vor allem Haushalte mit sehr hohen Einkommen stärker in die Pflicht nehmen wollen, setzen CDU/CSU, FDP und AfD auch hier auf eine massive Steuerentlastung. Nach den ZEW-Rechnungen müsste eine alleinstehende Person mit einem Bruttojahreseinkommen von 300.000 Euro nach

den Plänen der Linken knapp 80.000 Euro und sowohl bei B‘90/Grüne wie SPD rund 11.500 Euro mehr Steuern zahlen. Hingegen könnten sich auch diese bereits sehr gut verdienenden Haushalte von der AfD eine Entlastung um rund 6.200 Euro, von CDU/CSU um etwa 8.300 Euro und von der FDP um 12.400 Euro versprechen.

Entsprechend unterschiedlich wären die Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte: So würde die Umsetzung der SPD-Pläne zu Mehreinnahmen von rund 14 Mrd. Euro führen, das Programm von B‘90/Grüne zu 18 Mrd. Euro und das der Linken erbrächte knapp 37 Mrd. Euro zusätzlich. Die finanzpolitischen Vorstel- lungen von CDU/CSU belasten die Kassen hingegen mit rund 33 Mrd. Euro, die der AfD mit 53 Mrd. Euro und die der FDP sogar mit etwa 88 Mrd. Euro. Zum Vergleich:

Ebenfalls bei einer Entlastung mittlerer und unterer Einkommen rechnet der DGB bei Umsetzung seiner eigenen steuerpolitischen Forderungen mit zusätzlichen Einnahmen für die öffentliche Hand im Umfang von rund 60 Mrd. Euro pro Jahr (siehe Grafik).

Zudem attestiert das ZEW den Plänen von SPD, Linken und B‘90/Grüne, dass hierdurch Ungleichheit und Armutsrisiko abnehmen würden. Den Forderungen von CDU/CSU, FDP und besonders der AfD bescheinigen die Forscher hingegen eine Verschärfung der Ungleichheit.

Gerade auch am Steuerkonzept der AfD zeigt sich also, wie wenig sie sich - jenseits von billigem Populismus - um die Interessen von Arbeitnehmer*innen kümmert.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Ungeachtet dessen, ob das grüne Wahlprogramm den Anforderungen des Pariser Klimaabkom- mens gewachsen ist, kann die grüne Kanzlerkandidatin au- thentisch argumentieren, dass

Mit dem Einzug Trumps im Weißen Haus wird ein aggressiver Merkantilismus in Washington salonfähig, der sich nicht nur gegen deutsche Autoproduzenten richtet, wie Trump in

Mit aller Entschiedenheit müssen daher eine lebendige und offene Demokratie und der Frieden bewahrt und gestärkt werden. Um dem Rechtsextremismus und anderen anti-

Auch als die Konjunkturprognosen 2001 für die USA schlechter ausfielen als für den Euro-Raum, sich der Zinsvorteil um- kehrte und ein steigendes Defizit der

„Einen Beutel für jeden und vier unterschiedliche Getränke, ich will nicht …“ Bei der anschließenden großen Einsatzbesprechung wurde dann nochmal darauf hingewiesen, dass

Obwohl sie das Virus nur in Schach halten, aber nicht eliminieren kann, haben viele Betroffene durch diese hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART) heute eine fast

Firma Rytina GmbH geht mit einer Auftragssumme von 130.485,53 Euro brutto als wirtschaftlichster Anbie- ter aus der Prüfung hervor. Die Verwaltung empfiehlt die Auftragserteilung an

Die Stadt Ostfildern vergibt die Metallbauarbeiten / Fenster an Firma HEWE Glas- und Metallbau GmbH,