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Rheumatoide Arthritisund Arbeitsfähigkeit

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Academic year: 2022

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Die besseren klinischen und radio- logischen Ergebnisse, die mit Bio- logika im Vergleich zu konventio- nellen Therapien erzielt werden, scheinen nicht zu besseren Ergeb- nissen im Hinblick auf die Erwerbs- tätigkeit zu führen.

JAMA

In einer neuen Analyse der Swefot-Stu- die (Swedish Pharmacotherapy) unter- suchte man anhand der Daten des schwedischen Sozialversicherungsre- gisters, ob sich die besseren radiologi- schen Ergebnisse mit Infliximab auch in weniger Arbeitsausfällen und einer geringeren Rate an Erwerbsunfähig- keitsrenten niederschlagen (1).

In die Studie wurden neu erkrankte RA- Patienten (Symptomdauer < 1 Jahr) im erwerbsfähigen Alter unter 63 Jahren von Oktober 2002 bis Dezember 2005 aus 15 schwedischen Rheumakliniken eingeschlossen. Patienten, bei denen nach 3 bis 4 Monaten mit Methotrexat keine niedrige Krankheitsaktivität er- zielt werden konnte, erhielten in der Swefot-Studie entweder zusätzlich In- fliximab oder eine konventionelle Kom - bination aus Sulfasalazin (Salazopyrin®) und Hydroxychloroquin (Plaquenil® und Generika).

Über einen Zeitraum von 21 Monaten nach der Randomisierung ermittelten die Wissenschaftler anhand des schwe-

dischen Sozialversicherungsregisters die monatlichen Fehlzeiten der Patien- ten und die Anzahl der Tage, an denen eine Erwerbsunfähigkeitsrente bezogen wurde. Als Vergleichsgruppe wurden Personen mit ähnlichen Charakteris- tika ohne Rheumaerkrankung heran- gezogen.

Ergebnisse

Von den 204 Rheumapatienten erhiel- ten 105 Infliximab und 99 die konven- tionelle Therapie. 7 Patienten der Infli- ximabgruppe und 4 der konventionell behandelten Gruppe erhielten keine Studienmedikation. Insgesamt befolg- ten 72 Patienten der Infliximabgruppe und 52 Patienten der konventionell be- handelten Patienten das Studienproto- koll über 21 Monate.

Zum Zeitpunkt der Randomisierung fehlten die Patienten beider Behand- lungsgruppen durchschnittlich 17 Tage im Monat. In der Allgemeinbevölke- rung lagen die Fehlzeiten bei 5,5 Tagen im Monat.

Nach 21 Monaten hatten sich die durchschnittlichen Fehlzeiten in der Infliximabgruppe um 4,9 Tage/Monat und in der konventionell behandelten Gruppe um 6,2 Tage/Monat verringert.

Die durchschnittliche Differenz betrug 1,6 Tage/Monat (95%-Konfidenzinter- vall [KI]: -1,2 bis 4,4). Unter Einbezie- hung der Personen, die mindestens eine Studienmedikation erhalten hatten, lag die durchschnittliche Differenz bei 1,5 Tagen/Monat und in der Per-Proto- koll-Analyse bei 0,3 Tagen/Monat. Im Hinblick auf Fehltage wurden somit keine Unterschiede zwischen den Be- handlungsgruppen festgestellt.

Der Anteil der Patienten ohne Arbeits- ausfälle stieg in der Infliximabgruppe von 27 auf 42 Prozent (p < 0,001) und in der konventionell behandelten Gruppe von 32 auf 47 Prozent (p < 0,001). Im Gegenzug sank der Anteil der Patienten, die krankheits - bedingt gar nicht mehr arbeiteten und Erwerbsunfähigkeitsrente bezogen, von

33 Prozent auf 24 Prozent in der Infli- ximabgruppe und von 41 Prozent auf 20 Prozent bei den konventionell be- handelten Patienten (p < 0,001 für beide Ergebnisse). Auch hier zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen.

Die besseren klinischen und radiologi- schen Ergebnisse unter der Behandlung mit Infliximab führten somit nicht zu besseren Ergebnissen im Hinblick auf die Erwerbstätigkeit.

Diskussion

Die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr ins Arbeitsleben nach längerer Er- werbsunfähigkeit (> 6 Monate) erwies sich als gering. Keiner der 21 Patienten, die zu Studienbeginn eine Teilrente oder eine volle Erwerbsunfähigkeits- rente bezogen hatten, kehrte zur Voll- zeitarbeit zurück. Längere krankheits- bedingte Fehlzeiten reduzieren mögli- cherweise per se die Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung der Berufstätig- keit, selbst wenn mit der Zeit eine bes- sere Kontrolle der Krankheitsaktivität und der radiologischen Ergebnisse er- zielt wurde. Zudem spielen im Hin- blick auf die Berufstätigkeit auch an- dere Faktoren eine Rolle, wie die kör- perliche Beanspruchung durch die Tätigkeit, die Arbeitsumgebung, Ent- scheidungen des Patienten, seine finan- zielle Situation und die Krankheitsbe- wältigung.

In einem Kommentar (2) interpretiert Edward Yelin von der University of California die Resultate der Studie trotzdem positiv: Im klinischen Alltag werden Biologika nur für Patienten verschrieben, bei denen eine Behand- lung mit konven tionellen DMARD fehlgeschlagen ist. Die Studie bestätige, dass mit Biologika auch dann noch ein akzeptables Ergebnis im Hinblick auf die Erwerbsfähigkeit erzielt werden

kann.

Petra Stölting Quellen:

1. Erikson JK et al., JAMA Intern Med;

doi:10.1001/jamainternmed.2013.7801.

2. Yelin E, JAMA Intern Med;

doi:10.1001/jamainternmed.2013.7812.

Interessenkonflikte: 2 der 7 Studienautoren (1) haben Gelder von verschiedenen Pharmaunternehmen erhalten;

der Autor des Kommentars (2) von Amgen und Aspreva.

STUDIE REFERIERT

956

ARS MEDICI 19 2013

Rheumatoide Arthritis und Arbeitsfähigkeit

Weniger Fehlzeiten dank Biologika?

Merksatz

❖Mit Biologika werden bessere klinische und radiologische Ergebnisse erzielt als mit konventionellen DMARD-Kombinationen.

❖Der Rückgang an Fehlzeiten und Frühverren- tungen unter Biologika oder konventionellen Therapeutika ist vergleichbar.

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