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Zum Tod von Prof. Dr. med. Jens Witte:

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© Anästhesiologie & Intensivmedizin 2003, 44: 594 DIOmed-Verlags GmbH.

594

Am 12.06.2003 verstarb überra- schend der Präsident des Berufs- verbandes der Deutschen Chirur- gen, Professor Dr. Jens Witte.

Jens Witte wurde am 14.02.1941 in einem Chirurgen-Haushalt in Perle- berg geboren. 1968/70 absolvierte er seine Medizinalassistentenzeit in Krankenhäusern in Bielefeld und Hamburg sowie an einem Missionskrankenhaus in Tansania.

Seine chirurgische und wissen- schaftliche Lehrzeit genoss er in den Chirurgischen Universitäts- kliniken in Köln und München unter Prof. Dr. Georg Heberer, die er 1976 mit dem Facharzt für Chirurgie abschloss. 1978 erwarb er die Schwerpunktbezeichnungen Viszeral- und Gefäßchirurgie.

1979 habilitierte er sich mit dem Thema „Endotoxinämie und hyperdyna- mer septischer Schock: Pathobiochemie ausgewählter Gerinnungs- und anderer Plasmaprotein-parame-

ter“ und erhielt die Venia legendi.

Die Ernennung zum Professor erfolgte 1982, 1985 die Wahl zum Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Augsburg, Lehrkrankenhaus sei- ner Alma mater, der LMU München.

1998 folgte er Prof. Kilian,Prof.

Müller-Osten und Prof. Hempel als vierter Präsident des BDC und ist seither Mitglied des Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie.

Prof. Witte zeichnete sich in sei- ner Arbeit und Führungsweise

durch Gradlinigkeit, Aufrichtigkeit und Fairness aus. Seine berufspolitische Kompetenz wurde in allen Gremien der Politik und Selbstverwaltung hoch geschätzt.

Besondere Verdienste erwarb er sich als Vorsitzender der gemeinsamen Weiterbildungskommission des Berufsverbandes und der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie in der Erarbeitung einer von allen Fachgesellschaften der chirurgischen Gebiete und Schwerpunkte getra- genen Weiterbildungsordnung.

Früh die Unabwendbarkeit des neuen Entgeltsystems im Gesund- heitswesen erkennend, hat er sich durch Mitgründung der gemeinsamen DRG-Kommission für eine sach-gerechte Umsetzung sowie die Schulung der Chirurgen auf diesem Gebiet eingesetzt.

International verschaffte er sich hohes Ansehen als deutsches Mitglied in der Sektion Chirurgie der UEMS (European Union of Medical Specialists) in Brüssel. Von 1993 – 2002 war er Sekretär der Sektion und seit 2002 deren Präsident. Er war Mitglied im Royal College of Surgeons, dem American College of Surgeons, der International Society of Surgery sowie Ehrenmitglied der Chilenischen Chirurgischen Gesellschaft und hat die deutschen Chirurgen über unsere Landesgrenzen hinaus hervorragend ver- treten.

Jens Wittes Wille zur Einheit der deutschen Chirurgen ist dem Berufsverband Vermächtnis und Antrieb für die zukünftige Arbeit.

Wir haben in ihm eine herausra- gende Persönlichkeit als Mensch und Chirurg verloren.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.

Jens Witte hat sich um den Beruf des Chirurgen verdient gemacht.

VERBANDSMITTEILUNGEN

Zum Tod von Prof. Dr. med. Jens Witte:

Völlig überraschend verstarb am 12.06.2003 der Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen, Prof.

Dr. med. Jens Witte, im Alter von 62 Jahren. In Traueranzeigen in mehreren überregionalen Zeitungen haben der Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten (BDA) und die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) ihre Betroffenheit über diesen tragischen Tod zum Ausdruck gebracht. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) hat in einer Pressemitteilung, die nachstehend in Auszügen wiedergegeben ist, Herrn Professor Witte als eine geradlinige, aufrichtige und faire Persönlichkeit gewürdigt, die national und international hohes Ansehen besaß.

Als Nachfolger von Professor Jens Witte hat das Erweiterte Präsidium des BDC am 27.06.2003 Herrn Prof. Dr.

med. Michael J. Polonius, bislang dessen Vizepräsidenten, einstimmig zum Präsidenten des BDC gewählt.

Professor Polonius war bis zur Erreichung der Ruhestandsgrenze am 31.12.2002 Direktor der Klinik für Thorax- Herz- und Gefäßchirurgie am Klinikum Dortmund.

Im Namen des BDA hat der Präsident mit Schreiben vom 08.07.2003 Herrn Polonius zu seiner Wahl beglück- wünscht und u.a. folgendes ausgeführt: „... erlauben Sie mir, wenn auch der „Auslöser“ ein außerordentlich bedauerlicher ist, Ihnen zu Ihrer einstimmigen Wahl zum Präsidenten des Berufsverbandes Deutscher Chirurgen von Herzen zu gratulieren. In Anbetracht der vor uns stehenden und nur gemeinsam zu bewältigen- den Aufgaben würde ich mich – natürlich auch im Sinne der Mitglieder unserer Verbände – sehr freuen, wenn wir miteinander eine solche Beziehung aufbauen könnten, wie sie uns mit Herrn Kollegen Witte verbunden hat.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gerade bei dem schweren Erbe das Sie antreten, viel Erfolg und eine glück- liche Hand.“

Wir trauern um unseren Präsidenten Prof. Dr. Jens Witte*

* Presseerklärung des BDC vom 20.06.2003 594 In memoriam 15.10.2003 10:29 Uhr Seite 594

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