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192

Tltutmy §.

Von

W. Barthold.

In der OLZ. (9. Jahrg. Nr. 6 Sp. 304) veröffenthcht Martin

Hartmann eine Mitteilung Max v. B e r c h e m 's über den

„Mamluken-Sultan' (in Indien) Näsir ad-din Mahmüd und dessen

Vorgänger „Altamis', mit der Bemerkung: „Barthold in der

f, Bearbeitung von L a n e 's Mussulman Dynasties schreibt lltutmys

S. 251, 258 n. 3". Die Berichtigung lltutmys für das sinnlose

„Altamis' findet sich nicht nur in meiner russischen Bearbeitung,

sondern scbon im englischen Original (der wirkliche Titel ist „The

Mobammadan Dynasties'). St. Lane-Poole hat die seinen eng-

10 lisehen Lesern geläufige Form „Altamish' beibehalten zu müssen

geglaubt, bemerkt aber dazu in Klammern (p. 295): „more correctly

Iltutmish'. Den russischen Lesern gegenüber lag kein Grund vor

die korrekte Form zu unterdrücken.

Wie u. a. auch Hartmann's Bemerkung zeigt, hat die von

15 St. Lane-Poole bereits im Jahre 1884 vorgeschlagene') Lesung

noch keine allgemeine Anerkennung gefunden. Auf den Münzen

des Fürsten wird der Name und jji.*ÄÄJlji geschrieben; da

„sowohl in der bestbeglaubigten arabischen wie in der Sanskrit-

Schreibung das l den beiden t vorangeht', bezeichnet A. Müller

20 (Der Islam II, 188) den Erklärungsversuch des späteren indischen

Historikers Badä'ünl-) (auf Grund dieser Erklärung hatte Redhouse

eine ursprüngliche Form ^jiy^LcCji oder ^*,^*JUÄjt angenommen)

mit Recht als Volksetymologie. A. Müller's eigene Schreibung

Altytmysch soll nur „die bestbezeugte Uberlieferung' wiedergeben,

25 „ohne damit eine Erklärung des Namens ermöglichen zu wollen' ;

doch würde in dieser Form der Anfangslaut nur der ersten, nicht

der ebenso gut bezeugten ^) zweiten Schreibung der Münzen ent-

1) Im „Catalogue of Indian Coins; .Sultans of Dehli', p. XXIX.

2) Mitgeteilt von E. Thomas, The Chronicles of the Pathan Kings of Dehli, Lond. 1871, p. 44; daselbst auch die Bemerliung von Redhouse.

3) Besonders deutlich auf der Miinze Kr. .'il in St. Lane-Poolo's

„Catalogue' (p. l(i; Abbildung auf pl. 11).

1 6

(2)

Barthold, Iltutmpi. 193

sprechen. Für die zweite Silbe ist von Rieui) und Eth 6^) der

Vokal a angenommen worden, wie es scheint ohne bessere Gründe,

als von A. Müller der Vokal i (resp. y). Ob irgendwelche alte

Handschriften über dem ersten t ein Vokalzeichen haben , scheint

bisher nicht festgestellt worden zu sein; mir ist nur ein solches

Beispiel bekannt: die vortreflfliche (vom Jahre 829 H.) Handschrift

des unter IltutmyS verfaßten Täy al-ma'ättr von Muhammad b.

Hasan Nizämi in der üniversitätsbibliothek von St.-Petersburg (Cod.

Nr. 578, f. 218 b) hat deuthch ,j«.4jddj! (die Punkte über dem

letzten Buchstaben fehlen). Eine annehmbare sprachliche Erklärung

scheint nur für die Form mit dem w-Vokal möglich zu sein. St.

Lane-Poole hat den Namen als „handgrasper, supporter, upholder'

erklären wollen ; seit uns durch die Orchon-Inschriften ') der Aus¬

druck ü{ oder äl) tui- in der Bedeutung ,die Stammgemeinschaft

(das Reich) erhalten' bekannt geworden ist*), ist für das (selten

rait ^^ geschriebene) Wort äl „Hand" wohl besser das Wort äl

oder tl „Stamm, Stammgemeinschaft, Staatswesen, Volk, Reich' u. s. w.*)

zu setzen und der ganze Name als „Erhalter des Reiches' zu deuten.

1) Im „Catalogue of the Pers. Man. in the Brit. Mus.' beständig Iltatmish (die einzelnen Stellen sind im Index angeführt).

2) Catalogue India Office p. 89 Iltatmish; Grandr. der iran. Phil. II, 332

„Altamisch (oder richtiger Iltatmisch)'.

3) Die einzelnen Stellen sind in Radloff's „Glossar zu den Denkmälern vpn Koscho-Zaidam' unter äl (Die alttürkischen Inscbriften der Mongolei, St.- Petersburg 1895, S. 93) angegeben. St. Lane-Poole scheint die Inschriften niclit kennen gelernt zu haben, da er noch in seinem 1903 erschienenen , Mediaeval India under Mobammedan Rule' (p. 70) seine frühere Erklärung aufrecht erhält.

Kbenso ungenau werden daselbst die Pormen „Altamish' und „Altamsh' als

„the Persian spelling" im Gegensatz zum „original Turki name' bezeicbnet;

wie die Schreibung der älteren persischen Handschriften zeigt, geben diese Formen die persisebe Aussprache ebensowenig wie die türkiscbe wieder.

4) Der Ausdruck kommt übrigens aucb im Qudatqu(oder Qutad}'u)-Bilik 20, 4 vor (angeführt in Radloff's Wörterbuch unter äl).

5) Über den Gebrauch des Wortes in den Inschriften vgl. V. Thomsen, Inseriptions de l'Orkhon, Helsingf. 1896, p. 135.

Zeitschrift der D. M. O. Bd. LXI. 13

(3)

194

Die Etymologie von Aram.

Von

Pani Haupt.')

Bekanntlicli steht im Alten Testament öfters Aram für Edom,

und Edom für. Aram ; vgl. Grit. Notes on Kings (SBOT) S. 299,

Z. 47. Diese Verwechslung ist natürlich graphisch. Möglicher¬

weise ist aber Aram auch etymologisch ursprünglich mit Edom

identisch. Wenn Edom mit Adam, Mensch zusammenhängt, ebenso

wie Esau nur eine dialektische Nebenform von 'Oseh (für 'Osa^)-),

Schöpfer zu sein scheint, so müssen wir uns erinnern, daß, wie

Nöldeke (ZDMG. 40, 722) bemerkt hat, Adam im Arabischen

als änäm^) (ein af'äl-Fhxr&l von änäm = ädäm) vorkommt. Nun

wechselt r mit n (vgl. z. B. aram. teren, zwei; auch Hispania =

Hesperia etc.); mithin könnte Aram = Adam sein, und dann

würde sich auch hebr. armön — assyr. admänu erklären. Es liegen

hier zum Teil dissimilatorische Änderungen vor; vgl. Brugmann,

Kurze vgl. Gr. (1902) § 334.

In Grit. Notes on Isaiah (SBOT) S. 133, Z. 22 habe ich ge¬

zeigt, daß hebr. adamöt mit assyr. adnäti (partieUe Assimilation

für admäti) identisch ist. Hierzu gehört auch äth. adiäm, Plur.

adfärnät, das nicht von einem Singular dapn abgeleitet ist; vgl.

meine Abhandlung Babylonian Elements in the Levitic Ritual in

Journal of Biblical Literature (JBL) 19, 77, unten.

1) [Eine Korrektur dieses Aufsatzes hat der Verfasser nicht gelesen.

Der Redakteur.]

2) Das Partizipium nbi5 steht für gälai, eine Form qätal wie ObiS, bbiyT bbiy,..'t't nnin, lai» (in^ Tfi^i-)t:-' = niiy u. a. Die Verba ri"b haben intransitive Formen (p-'bi , übs^ = "'bS';); vgl. Crit. Notes on Ezra- Nehemiah (SBOT) S.68, Z. 21. Auch die Femininform nbuip (neben nb pip

= qätilat) repräsentiert eine Form qätdlt, nicbt qätilt. Die Form qätilt findet sich bei den Verben n"b in n'SiS, n'i^is u. a. Die Femininform

, . _ T . ' T •

nais steht für galaiat mit a in der zweiten Silbe. — Zu dem e in IID?

gegenüber dem ö in niö? (= "'TCiS') vgl. Crit. Notes on Ezra - Nehemiah (SBOT) S. 31, Z. 24.

3) Die Form änäm statt änäm ist sekundär. Auch DilM kann ein

innerer Plural (= ädäm, a'däm) mit Verkürzung des anlautenden ä sein.

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